Star Wars - Starlight Squadron
Einleitung
Wenn man mich fragen würde, welche Kampagne wohl die mit den meisten Pannen, Verzögerungen und Terminproblemen wäre, dann stünde Starlight Squadron an oberster Stelle. Nach dem Ende der Hutten-Oktopus-Storyschiene und der Cyberia-Kampagne mußte ich mich erst einmal etwas erholen, da diese großen Spielrunden sehr viel Energie verschlungen hatten. Daher wollte ich auch das Ganze aufteilen in zwei parallele Gruppen, die jeweils eigene Kampagnen bekommen sollten. Die eine Gruppe konnte auch recht zügig mit ihrer Kampagne loslegen, die ursprünglich auf 2-3 Sessions geplant, aber aufgrund der freien Gestaltung und vielen Spieleraktionen auf 7 reguläre Sessions plus Pro- und Epilog kam. Die Rede ist von „Gangs of Nar Shaddaa“.
Für die andere Kampagne, Starlight Squadron, hatte ich ein viel enger gewobenes Storygerüst geplant, welches 5 Episoden beinhaltet hätte. Bei der „Session Zero“ mußte ich dann leider erfahren, daß einer meiner Spieler schwer krank war und unter Umständen das Ende der Kampagne vielleicht nicht mehr erleben würde. Dadurch habe ich das Konzept nochmal überarbeitet, einige Episoden umgestellt und wollte in einem lockeren Turnus spielen, so daß wir nicht mit seinen Behandlungsterminen in Konflikt gekommen wären.
Beim geplanten ersten Termin kam jedoch einem anderen Spieler etwas dazwischen und ich wollte die Kampagne nicht ohne alle Mitspieler beginnen, so daß wir den Start verschoben und stattdessen einen Oneshot (siehe dort) gespielt haben. Beim zweiten Termin gab es dann ebenfalls einen Ausfall, so daß ich einen zweiten Oneshot geleitet hatte. Kurz darauf erreichte uns dann die traurige Nachricht, daß unser Mitspieler seiner Krankheit erlegen war. Wir alle waren schockiert und am Boden zerstört, und doch wusste ich, daß es weitergehen mußte, daß die Kampagne stattfinden mußte, denn so durfte es nicht enden.
In Absprache mit dem Rest der Gruppe hatte ich einen weiteren Spieler eingeladen, um die personelle Lücke zu füllen, doch weltliche Verpflichtungen hielten ihn davon ab, die dann tatsächlich stattfindenden ersten zwei Termine wahrzunehmen. Also haben wir mit drei Spielern angefangen und den Charakter unseres verstorbenen Mitspielers erst einmal auf einer Geheimmission verschwinden lassen.
Ich hatte vorgehabt, für jeden Charakter einen persönlichen Punkt aus seiner jeweiligen Hintergrundgeschichte mit in die Story einzubauen, und die komplette Episode 2 war auf ihn zugeschnitten gewesen, weil ich ja schon damit gerechnet hatte, daß er das Ende vielleicht nicht mehr miterleben würde. Da ich ihm aber versprochen hatte, daß sein erarbeiteter Hintergrund noch eine Rolle spielen würde, habe ich die Episode so umgestaltet, daß die Gruppe ihren auf einer Geheimmission verschollenen Kameraden finden und retten mußte. Am Ende sollte seine Familie aus den Klauen des Imperiums befreit und somit sein Storyarc abgeschlossen sein, so daß er nach einer heldenhaften Tat dann in Frieden ruhen konnte. Die Trauerfeier für den aufopferungsvollen Jägerpiloten am Ende war für mich der bislang mitreißendste Moment meiner Rollenspiellaufbahn, denn wir alle wussten, daß es hierbei nicht nur um den Abschied von einem Charakter ging, sondern auch darum, seinem Spieler die letzte Ehre zu erweisen.
Mit Episode 3 kam dann der neue Spieler in die Gruppe, und diese Episode stellt gleichzeitig die erste von nur zwei Episoden der Kampagne dar, in welcher alle vier Spieler vollständig versammelt waren. Neben dem neuen Spieler wurden auch gleichzeitig weitere Charaktere eingeführt und eine Hintergrundgeschichte vorangetrieben.
Das ursprüngliche Konzept für Starlight Squadron hatte vorgesehen, daß es eine gemischte Sondereinheit sein sollte, welche aus Raumjägerpiloten und Unterstützungspersonal bestand, die gemeinsam auf Aufträge geschickt werden sollten. Doch während der ersten beiden Episoden wurde sehr deutlich, daß es während Raumjägersequenzen für die Unterstützer nichts zu tun gab, während die Raumjägerpiloten eigentlich ständig Action hatten, egal ob im Flug oder dazwischen.
Also nahm ich die bereits existierenden Raumjägerpiloten der anderen beiden Spieler mit in die Kampagne dazu und führte den Piloten des Ersatzspielers zusammen mit NSC-Piloten ein, um ein wenig mehr Substanz in dem Gebiet zu erhalten. Im Gegenzug sollten die Piloten dann auch für 1-2 Missionen andere Charaktere nehmen dürfen, so daß immer alle an der Action teilhaben konnten. Spieltechnisch war es für einen Teil somit etwas stressiger, da mehrere Charaktere parallel unter einen Hut gebracht werden mußten, aber insgesamt war es eine gute Wahl, da somit immer alle mit dabei und involviert waren.
Aber die Terminkonflikte gingen weiter, es gab weitere Oneshots, die teilweise als Intermezzo eingefügt wurden, und ich traf die Entscheidung, daß ich lange genug versucht hatte, es jedem recht zu machen. Somit zog ich die Termine durch, an denen zumindest drei Spieler Zeit hatten, und immerhin zum Finale konnten wir dann wieder in vollständiger Runde spielen, um dem Ganzen einen stimmungsvollen Abschluß zu geben.
Durch diese ganzen Verschiebungen und Umplanungen überschneidet sich die In-Universe-Zeitschiene zwischen Starlight Squadron, Gangs of Nar Shaddaa und einigen der Oneshots etwas, anstatt parallel zu laufen. Grob beginnen beide Kampagnen zum selben Zeitpunkt, doch der Großteil der Gangs of Nar Shaddaa Story findet quasi während des Prologs von Starlight Squadron statt. Während des Epilogs von Gangs laufen dann die Episoden 1-4 von Starlight Squadron, und die beiden Linien treffen sich dann beim folgenden Intermezzo. Parallel erhielt die in Episode 3 eingeführte Botschaftsadjutantin Ana Gax einen Auftritt im Oneshot „Krypa der Wächter“, was zu ihren neuen Fähigkeiten im Finale geführt hat. Alles in allem hat es dann doch wieder gut ineinander gepasst.
Die Idee für die sich durch die ganze Kampagne ziehende Hintergrundgeschichte um Shanta war zu diesem Zeitpunkt auch bereits 5 Jahre alt und folgt einigen klassischen Star Wars Traditionen, bis hin zu einem schicksalshaften Duell, dessen Dialoge ich als bewusste Hommage nahezu wörtlich aus dem Film „Das Imperium schlägt zurück“ übernommen habe. So konnte ich die vorbereitete Hintergrundstory – mit einigen Anpassungen – endlich durchziehen und dadurch den Grundstein für die folgende offene Kampagne legen:
„Rebels of New Alderaan“
Materialliste
Bezeichnung/Vorschau | Medium | Entstanden | Beschreibung |
Starlight Squadron - Zusammenfassung | Bericht | 01/2023 | Eine Zusammenfassung der Kampagne mit zugehörigen Intermezzi. |