Cyberia - Die Dunkle Stadt

Trance-zendenz - Mia's Visionen

Vision 7: Die Schlacht (nach „Dead Man’s Chest“)

Mia  überkam wieder das bekannte Gefühl, wenn sie in eine andere Welt eintauchte und sie spürte die Nähe von Trance. Als die Twi‘lek die Augen öffnete, sah sie die düstere Hightech-Ruinenlandschaft, roch die schale Luft, spürte die Gefahr. Sie schaute sich um, ob sie irgendwo in Deckung gehen konnte, doch im näheren Umkreis fand sich nichts Passendes.

Sie befand sich auf einer Ebene, die das Dach eines gigantischen Hochhauses hätte sein können, gesprenkelt mit Türmen, Aufbauten, Schächten und Lüftungsrohren. Über ihr erstreckt sich ein dunkler Himmel, übersät mit tausenden Sternen – oder waren das eventuell Lichter? Befand sie sich vielleicht innerhalb einer gigantischen Superstruktur, und dies war kein natürlicher Himmel?

Zu weiteren Betrachtungen kam sie nicht, denn dann bemerkte sie Trance, ihre langen, glatten blonden Haare zerzaust, ihr Gesicht verdreckt und verschwitzt.

„Was machst Du denn hier?“ schrie sie Mia an. „Runter!“

Der Befehlston in ihrer Stimme ließ die Twi‘lek reagieren und sie warf sich zu Boden. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Trance ihre kleine Pistole auf irgendein Ziel hinter ihr abfeuerte. Ein massiver roter Strahl schoss aus der zierlichen Waffe und Trance wurde durch den Rückstoß mehrere Meter weit nach hinten gedrückt. Ihre Stiefel, die Teil ihres glänzenden schwarzen Jumpsuits zu sein schienen, hinterließen Furchen im Untergrund, als sie sich gegen die Kraft ihrer Pistole stemmte. Irgendwo hinter Mia gab es eine gigantische Explosion und die Twi’lek spürte eine Welle heißer Luft über ihren Rücken streifen.

Dann richtete sie sich wieder auf und wollte gerade Trance fragen, was das zu bedeuten hatte, doch die herrschte sie an: „Unten bleiben! Das ist ein sehr schlechter Zeitpunkt!“

Dann feuerte sie einen weiteren Schuß ab, bei dem sie aber wohl nicht richtig gestanden hatte, denn die Wucht des Rückstoßes riss sie von den Beinen und schleuderte sie in einen der Türme einige Meter weiter. Erschrocken stellte Mia fest, daß Trance‘s Körper einen tiefen Eindruck in der Duracrete-Wand hinterlassen hatte, und sie etwas lädiert wirkte. Die Twi’lek rannte zu ihr hinüber und versuchte, ihr irgendwie zu helfen. Stöhnend versuchte Trance sich aufzurichten, als Mia auffiel, daß ein spitzer Metallträger aus dem Unterleib ihrer Freundin ragte. Trance schien es auch zu bemerken und blickte die Twi‘lek mit einer zerknirschten Miene an.

„Nicht schon wieder!“ fluchte sie, um dann etwas freundlicher und fast bedauernd zu ihrer Freundin zu blicken: „Sorry Mia, ich...“

Ein lautes Fauchen, Kreischen und Knurren, begleitet von mechanischen Geräuschen und dem Summen von Servomotoren, ertönte irgendwo hinter Mia, ließ sie zusammenzucken und unterbrach die kleine Konversation.

„Wir sehen uns im nächsten Leben!“ rief Trance entschlossen und nahm ihre Pistole. Mit einer beherzten Rolle zur Seite brachte Mia sich aus der Schußlinie. Mühevoll hob Trance die Waffe und zielte. Ihr Schultergelenk hing aber schon nicht mehr ganz zusammen, sondern wirkte ausgekugelt, und als sie die Waffe abfeuerte, wurde ihr rechter Arm durch den Rückstoß abgerissen und viele Meter weiter nach hinten geschleudert. Der Strahl wurde dabei ebenfalls nach oben abgelenkt und es war ein entferntes Explosionsgrollen zu hören, als ob ein Teil des künstlichen Himmels viele Kilometer entfernt einstürzen würde. Aus der „Wunde“ an ihrer Schulter spritzte ein wenig Flüssigkeit, doch war diese nicht rot und wirkte nicht wie normales Blut.

Trance’s Augen weiteten sich, sie stieß einen Schrei aus, dann durchschlug ein zylinderförmiges, massives Objekt, wie ein Antennenmast, ihren Schädel und die Wand dahinter, was ihren Körper erschlaffen ließ.

Mia war vor Angst wie gelähmt und wagte nicht, sich zu bewegen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein Wesen krabbelte auf den reglosen Körper von Trance zu, wie sie es noch nie gesehen hatte: Es wirkte wie wenn ein Mensch auf allen Vieren laufen würde, wie ein wildes Tier, mit dem Unterschied, daß das Wesen eindeutig künstlich war und zwischen Plastikteilen metallene Gelenke hatte. Dann drehte es den Kopf auf einem sehr langen Hals zu Mia, und sie bemerkte ein weißes, puppenhaftes Gesicht ohne Ausdruck, mit Linsen als Augen und einer Markierung auf seiner Stirn: ein langer senkrechter Strich flankiert von zwei kurzen waagrechten Strichen auf Höhe des unteren Drittels.

Das Wesen schaute in Mia‘s Richtung, und diese war sich nicht sicher, ob es sie überhaupt wahrnehmen konnte. Quälende Sekunden verstrichen, in denen es die Twi‘lek zu mustern schien. Plötzlich machte es einen gewaltigen Satz auf sie zu. Anscheinend war sie diesmal fest genug mit dieser Welt verbunden, daß auch andere Wesen außer Trance ihre Präsenz bemerken konnten. Um sich nicht in eine Sackgasse zu manövrieren, passte Mia den Angriff des Maschinenwesens ab und rollte unter ihm hindurch, kam wieder auf die Beine und rannte um ihr Leben.

Hinter ihr vernahm sie nicht nur, wie das Wesen fauchte und die Verfolgung aufnahm, sondern sah bei einem kurzen Schulterblick auch, daß es nicht alleine war. Eine ganze Armee dieser krabbelnden Puppen kam schnell näher. Vor Mia ragte der halb zerstörte Turm auf, in dessen Außenwand der Körper von Trance eingebettet lag. An der linken Seite befand sich eine Tür, ihre einzige Chance, diesen Kreaturen zu entkommen, denn sie befürchtete, in einem Wettrennen ziemlich schlechte Karten zu haben.

Die Twi’lek hielt auf die Tür zu, während ihre Verfolger immer weiter aufholten. Kurz bevor sie den Turm erreichte, benutzte Mia die Macht und riss die Tür zur Seite, damit sie hindurchspringen konnte. Gerade als sie den Lufthauch eines nach ihr schnappenden Gegners im Nacken spürte, sprang sie nach vorn durch die Tür, rollte sich ab, kam wieder auf die Beine… und knallte mit ziemlicher Wucht gegen Wand im Ringkorridor der „Deep Hopper“. Ein Blutfleck zeigte an, wo Mia sich eine Platzwunde am Kopf geholt hatte, und sie fiel wieder zurück in den Meditationsraum, wo sie in das erschrockene Gesicht von Shanta blickte. Erst dann wurde ihr bewußt, daß sie wieder eine Erschütterung der Macht gespürt hatte, so wie damals beim ersten Tod von Trance.

„Hast Du…?“ flüsterte Shanta und Tränen liefen über ihre Wangen. „Ist sie…?“

Abwesend nickte Mia und versuchte sich aufzurappeln. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, daß der Meditationsraum gar keine Tür mehr hatte, denn diese war aus ihrer Laufschiene gerissen, zerfetzt und zur Seite geschleudert worden. Die Twi‘lek wollte gerade den Meistern von ihrer Vision berichten, als ihr auffiel, daß deren Hologramme verschwunden waren. Der Grund wurde ebenso schnell klar: ein Metallsplitter aus der zerstörten Tür hatte den Holoprojektor des Holocrons durchschlagen und steckte nun in dem Gerät, gelegentlich von elektrischem Knistern eines Kurzschlusses umgeben, welcher wohl die Funktion lahmgelegt hatte.

Liira und Jack kamen durch die lauten Geräusche und Schreie ebenfalls herbeigelaufen und Jack nahm nun die weinende Shanta auf den Arm und trug sie hinaus, während sie unter Tränen immer wieder den einen Satz wiederholte: „Sie ist fort!“

Vision 8: Wiederkehr (nach “Into Darkness”)

Mia hatte diesen Moment herbeigesehnt, als sie endlich wieder in die fremde Welt eintauchen und Trance treffen konnte, aber ein wenig mulmig war ihr mittlerweile schon. Die Übertritte waren alle unkontrolliert verlaufen, und sie war sich immer noch nicht sicher, wie direkt und körperlich sie dort interagieren konnte, und auch, wie gefährlich es für sie selbst sein würde. Allein die Hoffnung, Trance lebendig wiederzusehen, und ihr eventuell zu sagen, daß man sie nicht vergessen hatte, daß man nach einer Möglichkeit suchte, sie zurückzuholen, hielt die Twi’lek davon ab, die Meditation sofort zu unterbrechen.

Langsam öffnete sie die Augen und schaute sich um. Im Gegensatz zum letzten Mal befand sie sich wieder innerhalb eines Gebäudes oder einer anderen Struktur. Ein langer, schmaler Korridor, der sich in beide Richtungen schier endlos hinzuziehen schien. Die Beleuchtung war sehr schlecht, fast alle Leuchtpaneele waren ausgefallen, und Dreck und Unrat lagen herum. Phosphoreszierende Schriftzeichen, die Mia unbekannt waren, schienen diesen Gang zu kennzeichnen. Sie versuchte, sich einige davon einzuprägen, doch da sie um einiges komplexer aufgebaut waren als das Aurebesh, konnte sie sich nur eines merken, das besonders markant war.

Dann stand sie ihr gegenüber: Trance. Oder zumindest glaubte sie es. Trance trug wieder den schwarzglänzenden Bodysuit mit den Hardpoints an Schultern, Hüfte und Torso. Eine Umhängetasche schien ein paar Dinge zu enthalten. Als sie die Twi’lek bemerkte, zog sie ihre kleine Pistole aus einem Holster und richtet sie auf Mia. Gewarnt durch das Erlebnis beim letzten Mal glaubte diese im ersten Moment, hinter ihr wäre eine Bedrohung erkannt worden. Also drehte sie sich um und trat zur Seitenwand, um Trance freies Schußfeld zu bieten. Doch der Gang hinter Mia war leer und es rührte sich nichts, von einem gelegentlichen Flackern eines der Leuchtpaneele abgesehen.

Dafür vernahm sie nun Trance’s Stimme laut und deutlich hinter sich: „Halt! Keine Bewegung! Wer bist Du?“ Sie schien die Twi‘lek und deren Lek’ku zu mustern und fügt hinzu: „Was bist Du? Bist Du ein Mutant?“

„Ich bin es, Trance!“ versuchte Mia zu sagen, doch wie in der Vergangenheit schien auch diesmal kein Laut von ihr bis in diese Welt reichen zu können.

„Na los! Umdrehen!“ rief Trance. Mia hob die Hände, drehte sich um und ging auf die Knie, um sich zu ergeben.

Langsam und vorsichtig kam Trance näher, den Blick fest auf Mia gerichtet. Diese lächelte, um ihr zu zeigen, daß alles in Ordnung war, doch als Trance einen weiteren Schritt vorwärts machte und in den Lichtkegel des letzten Leuchtelements im näheren Umkreis trat, wich Mia stattdessen überrascht zurück: Zwar waren ihre Augen noch immer ein strahlendes Smaragdgrün, doch Trance‘s Haare hatten sich verändert. Waren sie in ihrer letzten Inkarnation zwar nicht mehr lockig, aber zumindest noch im selben Blondton gewesen, wirkten sie nun dunkler. Dunkelblond, um genau zu sein.

Leicht beunruhigt nahm die Twi‘lek diese Veränderung zur Kenntnis, während Trance mit der Waffe im Anschlag näherkam und sie aus verkniffenen Augen musterte.

„Wer bist Du?“ fragte sie erneut, doch Mia‘s Stimme schien immer noch nicht zu funktionieren. Also verlegte sie sich auf Gesten, um ihrer Freundin ein paar Worte zu sagen, aber scheinbar war auch das etwas schwierig. Mia deutete auf sich und auf Trance und fasste beide Hände zusammen.

Trance betrachtete die Twi‘lek etwas genauer und schien zu überlegen.

„Ich kenne Dich…. Irgendwoher“, dachte sie laut. „Wir waren zusammen…. auf einer Reise.“

Mia versuchte zu gestikulieren und Trance schien weiter zu überlegen.

„Mia! Das ist Dein Name, nicht wahr?“ Diese nickte und gab ihr ein „Daumen hoch“. Dann stellte sie sich Dir vor: „Mein Name ist Killy An. Zumindest glaube ich das.“

Die Twi’lek trat an die Wand heran und versuchte, in der Staubschicht zu schreiben, doch irgendwie reagierte der Schmutz nicht auf ihre Berührung, während die Wand durchaus fest erschien.

„Du kannst nicht sprechen, oder?“ Trance nahm die Pistole runter und signalisierte Mia, sich zu entspannen. „Was machst Du hier? Suchst Du jemanden?“

Die Twi’lek nickte und zeigst auf sie.

„Mich?“ Trance schien überrascht. „Warum? Äh, ja, blöde Frage, wenn Du nicht sprechen kannst“, korrigierte sie sich selbst.

Mia versuchte, anzudeuten, daß sie beide zusammen unterwegs gewesen waren. Trance nickte und schient soweit zu verstehen. „Wir haben zusammen gekämpft… gegen starke Feinde.“

Ein anderer Gedanke kam Mia: Wenn sie wirklich dort war in dieser anderen Welt, dann sollte sie Trance ihr altes Lichtschwert übergeben können. Vielleicht wäre diese dann in der Lage, sich besser zu erinnern. Vorsichtig zog sie den metallenen Zylinder aus ihrer Gürteltasche und hielt ihn Trance hin. Die schaute zuerst irritiert, aber dann schien sich langsam etwas in ihrer Erinnerung zu regen.

„Dieser Gegenstand…. Ich kenne ihn. So einen habe ich auch mal besessen…. früher, als….“

Auf einmal zuckte ihr Körper und sie fiel auf die Knie. Beide Hände erhoben stöhnte sie vor Schmerzen, als sie sich den Kopf hielt.

„Das ist…. mein…. Lichtschwert!“ Trance keuchte und schaute ihre Freundin mit vor Entsetzen geweiteten Augen an. „Wo bin ich hier? Mia! Sag es mir!“

Die zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf, da sie bei dieser Frage auch nicht weiterhelfen konnte.

Trance fixierte das Lichtschwert, das Mia ihr noch immer entgegenstreckte, betrachtete es einen Moment lang und griff dann danach. Mit Spannung beobachtete Mia, wie sich Trance‘s Finger dem Zylinder näherten, dann aber durch das Heft und Mias Hand hindurchglitten, als wäre eins von beidem nicht real.

„Ok, also wenn ich raten müsste, würde ich sagen, ich bin hier, Du aber nicht, und ich sehe nur Deine Astralprojektion“, meinte Trance.

Etwas niedergeschlagen nickte die Twi‘lek und steckte das Lichtschwert wieder ein. Sie hatte geglaubt, so dicht dran zu sein, eine körperliche Verbindung zu Trance herzustellen, aber es war lediglich eine Geistverbindung. Vermutlich sogar Reste von DER Geistverbindung während des Kampfes gegen Meister Cyrus. Betrübt seufzte sie und blickte zu Boden.

„Hey!“ sagte Trance und machte Anstalten, Mia‘s Kinn zu heben, bis sie sich daran zu erinnern schien, daß diese gar nicht körperlich dort war. „Lass den Kopf nicht hängen! Ich muß hier noch noch eine Kleinigkeit erledigen, dann bin ich im Nullkommanichts hier wieder weg, Du wirst sehen!“

Die Twi‘lek wischte sich die Tränen ab, die sich irgendwie in ihre Augen geschlichen hatten und nickte.

„Das ist besser! Du könntest mir einen Gefallen tun: Es gibt da eine junge Dame, die ihre Mutter schon viel zu lange vermisst hat. Finde bitte heraus, wo sie sich befindet, damit wir sie retten können, sobald ich zurück bin, ja?“

Mia schüttelte den Kopf und wollte ihr mitteilen, daß ihre Tochter bereits in Sicherheit war, doch das schien wohl etwas zu komplex zu sein. „Ich werd mich beeilen, versprochen!“ sagte Trance.

Die Twi‘lek antwortete mit einem Daumen nach oben, hauchte ihrer Freundin einen Handkuss zu und wollte sie gerade etwas umarmen, so daß ihre Hände durch Trance’s Körper hindurchglitten, um wenigstens ein wenig Trost zu bekommen.

In diesem Moment ging irgendwo ein leiser Alarm los. Trance schaute sich zuerst irritiert um, griff dann in ihre Tasche und förderte ein kleines Gerät zutage, das wie ein Scanner aussah, mit vielen Kabeln, Schaltern, Drehknöpfen und einem kleinen Display.

„Die Schutzwehr! Hier? Wie haben die mich so schnell gefunden?“

Sie bediente das Gerät und schüttelte dann den Kopf. „Das kann nicht sein. Sie sind meinem Signal nicht gefolgt.“

Dann fiel ihr Blick auf Mia und sie scannte die Twi‘lek mit dem Gerät.

„Natürlich! Das ist es!“ sagte sie. „Sie haben nicht mich aufgespürt, sondern Dich! Dein Eindringen in ihre Welt werten sie als Verstoß gegen die Netzwerkautorität und greifen den Fremdkörper an, und das bist Du!“

Wieder war ein Fauchen und das Klappern von Metall auf Metall zu vernehmen. Trance steckte den Scanner weg und zog dafür ihre Pistole.

„Du mußt von hier verschwinden, Mia!“ rief sie ihrer Freundin zu. „Deine Präsenz macht sie rasend und führt sie immer direkt zu mir. Darum konnten sie mich schon ein paarmal erwischen.“

Mia konnte es nicht fassen! Trance schickte sie weg, wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben….

Dann bemerkte sie die Tränen in ihren Augen. “Es tut mir leid, Mia!“ Trance schüttelte den Kopf. „Ich muß meine Mission erledigen und es hilft mir nicht, wenn die mich dauernd finden und töten.“ Ihre Stimme versagte. „Ich weiß nicht genau, wieviele Leben ich noch zur Verfügung habe. Aber jedes Mal verliere ich etwas…. irgendwann ist vielleicht nicht mehr genug von mir übrig, daß ich mich überhaupt erinnern kann, wer ich bin. Ich muß Dich bitten, nicht mehr herzukommen!“

Mit tränengefüllten Augen stemmte sie sich breitbeinig gegen den Rückstoß, als sie ihre Pistole den Gang hinunter abfeuerte. Ein breiter, roter Strahl schoss daraus hervor, zerstörte alles in seinem Weg und hinterließ nur geschmolzenes, verformtes Metall und verschmorten Kunststoff. Gleichzeitig hörten sowohl die fauchenden Geräusche, als auch der Alarm auf.

Trance steckte die Waffe weg und schaute Mia an. „Pass gut auf Dich auf, ja? Ich verspreche Dir, wir werden uns bald wiedersehen!“

Dann lächelte sie und hob die Hand. „Möge die Macht stets mit Dir sein!“

Die Twi’lek hob ebenfalls die Hand zum Abschied, dann lief Trance durch den Korridor davon. Mia blickte ihr noch nach, bis sie in den Schatten verschwunden war, blinzelte – und fand sich im Meditationsraum auf der „Deep Hopper“ wieder.

Shanta blickte sie erwartungsvoll an. „Und?“

Mia seufzt tief, aber wusste nicht, was sie antworten sollte.

Doch das Mädchen ließ nicht locker: „Was hat sie gesagt?“

Die Twi‘lek schüttelte den Kopf und diesmal kamen ihr die Tränen, als sie berichtete: „Sie hat gesagt, ich solle nicht mehr zu ihr kommen, weil es meine Präsenz war, die jedes Mal die Angreifer angelockt hat, welche sie dann getötet haben…“

„Oh Mia!“ flüsterte Shanta, nahm sie in den Arm und drückt sie ganz fest. „Als ich im Shuttle kurz… tot war, habe ich Mama getroffen und sie sagte mir, daß Du Deinen eigenen Weg gehen und Deine eigene Herausforderung meistern mußt.“

„Ich weiß nicht, ob ich dafür schon bereit bin“, gestand Mia ein. Shanta drückte sie noch einmal fest und ließ dann los. „Jedenfalls müssen wir sie schnell finden und zurückbringen“, ergänzte die Twi‘lek.

„Aber wo genau befindet sie sich denn?“ fragte Shanta.

„Das weiß nur die Macht“, antwortete Mia, „und die ist mit uns!“