Cyberia - Die Dunkle Stadt
Trance-zendenz - Mia's Visionen
Vision 1: Der Abgrund (nach „Die Flucht“)
Mia stand an einem Abgrund auf einem schmalen Vorsprung, der nicht natürlichen Ursprungs, sondern künstlich geschaffen worden war. Um sie herum sah sie nur Schwärze und schemenhafte Konturen von anderen Gebäuden, die ebenfalls aus einem Duracrete-ähnlichen Material geschaffen worden waren. Wind umspielte ihren Körper, und sie glaubte, etwas zu hören, eine leise Stimme, die sie rief: „Mia!“
Dann wurde die Twi’lek ihrer ansichtig: Trance, direkt vor ihr, jedoch auf der anderen Seite eines bodenlosen Abgrunds. Sie stand ebenfalls auf einem kantigen Vorsprung und streckte die Hand aus.
„Mia!“ Ihre Stimme klang wie von sehr weit weg. „Benutze die Macht! Hab keine Angst!“
Dann verschwand sie wieder und Mia war allein auf dem windumtosten Vorsprung.
Vision 2: Vertrauen (nach „Nar Shaddaa Blues“)
Mia stand an einem Abgrund auf einem schmalen Vorsprung, der nicht natürlichen Ursprungs, sondern künstlich geschaffen worden war. Um sie herum sah sie nur Schwärze und schemenhafte Konturen von anderen Gebäuden, die ebenfalls aus einem Duracrete-ähnlichen Material geschaffen worden waren. Jedoch fiel ihr nun auf, daß alles schon uralt sein mußte und dem Verfall preisgegeben worden war. Ein kühler Wind umspielte ihren Körper, und sie glaubte, etwas zu hören, eine leise Stimme, die ihren Namen rief: „Mia!“
Dann sah die Twi‘lek sie: Trance, direkt vor ihr, jedoch auf der anderen Seite eines bodenlosen Abgrunds. Sie stand ebenfalls auf einem kantigen Vorsprung und streckte die Hand aus.
„Mia!“ Ihre Stimme klang wie von sehr weit weg. „Benutze die Macht! Hab keine Angst!“
Mia versuchte, Trance zu antworten, doch kein Wort drang aus ihrem Mund, egal wie sehr sie sich anstrengte.
Trance lächelte. „Vertraue der Macht! Vertraue mir!“ flüsterte sie der Twi‘lek zu.
Dann verschwand sie wieder und Mia war allein auf dem windumtosten Vorsprung.
Vision 3: Verfolgung (nach „Alte Wunden“)
Mia stand wieder auf dem windumtosten Vorsprung. Um sie herum konnte sie schemenhaft Gebilde in der Dunkelheit erkennen, die wie Gebäude aussahen, definitiv von Menschenhand erschaffen, jedoch so ineinander verbaut, daß sie keinem bekannten Baustil zuzuordnen waren. Ihr fiel auf, daß die Luft, obwohl ein ständiger Wind zu herrschen schien, komplett abgestanden roch, als ob sie bereits tausende von Malen durch Filter gejagt und aufgefrischt worden wäre.
Mia gegenüber, auf einem anderen Vorsprung, jedoch durch einen dunklen, bodenlosen Abgrund getrennt, stand Trance. Ihre lockigen blonden Haare wehten im Wind und sie trug einen glänzenden schwarzen Jumpsuit, der an diversen Stellen Verbindungs-Hardpoints aufwies.
Zuerst starrte sie hinaus in die Dunkelheit, um sich dann zu der Twi‘lek umzudrehen und ihr zuzulächeln.
„Benutze die Macht, Mia!“ flüsterte sie ihr zu, und obwohl sie unendlich weit entfernt schien, konnte Mia die Worte hören, als ob sie direkt neben ihr stehen würde. „Hab keine Angst!“
Die Twi’lek versuchte, ihr etwas zu sagen, doch immer dann war es, als ob der Wind plötzlich so laut brausen würde, daß sie ihre eigenen Worte nicht verstehen konnte. Trance lächelte wissend.
„Vertraue der Macht, Mia!“ fuhr sie fort. „Vertraue mir!“
Dann drehte sie den Kopf, als ob sie lauschen würde. Ihr Gesicht nahm einen gehetzten Ausdruck an und sie sprang von dem Vorsprung nach hinten weg in die Dunkelheit. Im nächsten Moment zerriss eine Explosion die Szenerie, und der Vorsprung, auf dem Trance gestanden hatte, explodierte und schickte Stein- und Betonsplitter in alle Richtungen. Die Druckwelle bewegte sich auf Mia zu, und in dem Moment, als sie die Twi‘lek zu erfassen schien, wachte diese auf und fiel rückwärts, als ob sie tatsächlich einen Stoß bekommen hätte. Einen Moment blieb sie benommen liegen, bis sie sich orientieren konnte und bemerkte, daß sie wieder im Meditationsraum war.
Vision 4: Die Klinge (nach „Thunder in Paradise“)
Mia stand ein weiteres Mal auf dem windumtosten Vorsprung. Um sie herum konnte sie schemenhaft Gebilde in der Dunkelheit erkennen, die wie Gebäude aussahen, definitiv von Menschenhand erschaffen, jedoch so ineinander verbaut, daß sie keinem bekannten Baustil zuzuordnen waren. Im Gegenteil, es wirkte – trotz der Technisierung – beinahe organisch, wie ein Bienenstock, nur ohne Bewohner. Die abgestandene Luft umwehte sie wie ein leichter Wind aus einem unsichtbaren Ventilator.
Die Twi’lek erwartete, daß ihr gegenüber, auf einem anderen Vorsprung, jeden Moment Trance auftauchen würde, so wie es die letzten Male auch gewesen war. Doch fühlte sich anders an. Gefahr lag in der Luft.
Dann erschien Trance, jedoch in voller Bewegung. Ihre lockigen blonden Haare wehten im Wind und sie trug wieder den glänzenden schwarzen Jumpsuit, der an diversen Stellen Verbindungs-Hardpoints aufwies.
Diesmal schien sie die Twi‘lek jedoch gar nicht zu beachten, denn sie sprang aus vollem Lauf – begleitet von einem Kampfschrei – von dem Vorsprung ab, in den Abgrund hinein, aber mit einem Satz, der eigentlich übermenschlich war. Während des Flugs drehte sie sich um und schoss mit einer Waffe, einer Art Pistole auf einen Angreifer, den Mia nicht sehen konnte. Ein mächtiger roter Strahl zischte aus der eher unscheinbaren Pistole und einen Moment später zerbarst der Vorsprung und die gesamte gegenüberliegende Wand zu Trümmern.
Trance selbst wurde hart gegen die Wand auf dieser Seite des Abgrunds geschleudert, so daß sie einen Eindruck hinterließ. Stöhnend rutschte sie an der Wand nach unten, und als Mia an den Rand ihres Vorsprungs krabbelte, bemerkte sie, daß dort unten ebenfalls eine kleine ebene Fläche war. Dort war Trance gelandet und blieb erst einmal liegen – alle Gliedmaßen von sich gestreckt, den Kopf Richtung Abgrund. Schwer atmend lag sie auf dem Rücken und blickte nach oben zu ihrer Freundin.
„Mia“, flüstert sie. „Paß auf!“
Im nächsten Moment spürte die Twi‘lek die Gefahr ebenfalls und rollte sich instinktiv zur Seite. Sie fühlte nur den Luftzug, als etwas mit großer Geschwindigkeit an ihr vorbeizischte, wie ein Stahlträger – oder doch eine lange Klinge? – aus schwarzem Metall. Sie vernahm den Schrei, das Knirschen und das Krachen und wusste eigentlich schon, was geschehen war, bevor sie es zu sehen bekam: der vordere Teil des Vorsprungs, auf dem Trance gelegen hatte, fehlte – zusammen mit ihrem Kopf!
Im selben Moment spürte Mia eine Erschütterung der Macht, genau wie sie eine in dem Moment gespürt hatte, als Trance nach der Konfrontation mit Meister Cyrus gestorben war. Dann wachte sie auf.
Vision 5: Wiedergeburt (nach „Lost in Space“)
Einsam saß Mia auf dem Vorsprung inmitten dieser dunklen, fremdartigen Welt. Sie wunderte sich, daß sie wieder hier war, nachdem Trance bei ihrem letzten Besuch von einem schrecklichen Ende ereilt worden war, und sie fragte sich, wie genau die Verbindung mit „hier“ zustande kam, und wo überhaupt „hier“ war.
„Mia!“
Zuerst konnte die Twi‘lek es kaum glauben, als als die Stimme hörte, aber es war eindeutig die von Trance. Sie blickte auf und sah ihre Freundin vor sich, zwar auf der anderen Seite des Abgrunds, aber trotzdem ganz nah. Ihre langen, glatten, blonden Haare wehten im Wind und ihre grünen Augen waren auf Mia gerichtet. Ihre schlanke Gestalt steckt wieder in einem glänzenden schwarzen Jumpsuit mit Verbindungs-Hardpoints, als ob er dazu gedacht wäre, in irgendeine Maschinerie oder ein Konstrukt eingesetzt zu werden.
„Gib niemals auf, Mia!“ flüsterte Trance ihrer Freundin zu. Dann hob sie grüßend die Hand, lächelte ihr noch einmal zu und ging in die Schatten zurück. Mia war wieder allein auf dem windumtosten Vorsprung.
Vision 6: Ruhe vor dem Sturm (nach „Back-Up Plan“)
Ein weiteres Mal fand Mia sich in der dunklen, technisierten, verlassenen Welt wieder, doch diesmal war es kein windumtoster Vorsprung, sondern wohl das Innere eines Gebäudes, einer primitiven Behausung. Eindeutig technologische Elemente waren für den Bau der Unterkunft verwendet worden, aber es sah so aus, als ob sie aus etwas Größerem ausgeschlachtet und lediglich als funktionsloses Baumaterial verwendet wurden. Die Twi’lek konnte Bildschirme, Kabel, Hydraulikstützen und ähnliche Dinge sehen, die in die Struktur eingebaut worden waren. Erhellt wurde der Raum durch eine flackernde Neonröhre, und als sich ihre Augen an das unstete Licht gewöhnt hatten, nahm sie die Person wahr, die Dir gegenübersaß.
Es war eindeutig Trance, mit ihren grünen Augen und den blonden Haaren, die lang und unnatürlich glatt über ihren Rücken fielen. Sie trug immer noch den glänzenden schwarzen Jumpsuit mit den Hardpoints, und an einem dieser Hardpoints war ein Kabel angeschlossen, welches zu einer kleinen Box mit blinkenden Lichtern führte. Trance knabbert an etwas, was Mia auf den ersten Blick für einen Schoko-Energieriegel gehalten hätte. Als ihre Freundin davon abbiss, bemerkte Mia, daß anstelle von Kekskrümeln kleine Metallstückchen davonspritzten.
Trance blickte Mia direkt an und lächelte ihr zu. „Schön, daß Du diesmal einen ruhigen Moment erwischt hast, um vorbeizuschneien“, flüsterte sie ihrer Freundin zu. Die versuchte, etwas zu erwidern, aber so sehr sie sich auch anstrengte, kein Laut kam über ihre Lippen.
Trance nickte wissend. „Du wirst stärker in der Macht, ich kann das sehen und spüren, aber die Barriere zwischen den Welten ist immer noch zu stark für Dich.“
Die Twi‘lek versuchte, anzudeuten, daß sie keine Ahnung hatte, wovon genau Trance sprach. Immerhin schien sie Mia zumindest klar genug sehen zu können, um deren Gestik zu deuten und antwortete darauf: „Ich weiß auch nicht genau, wo ich hier bin, aber es ist ziemlich sicher nicht unsere Galaxis. Sicher ist, daß ich hier erstmal nicht wegkomme.“
Mia versuchte, ihr zu sagen, daß alles wohl mit dem Herz der Finsternis zusammenhängen könnte, und formte mit ihren Händen ein Herz. Trance lächelte, als sie das sah, schien es jedoch falsch aufzufassen, denn sie meinte: „Ja, Mia, ich hab Dich auch lieb!“
Dann fuhr sie fort: „Das Interessante an Deinen Besuchen ist, wie Du mich finden konntest. Ich meine, wir haben zwar einige Zeit zusammen verbracht, aber die paar Wochen, die wir zusammen trainiert haben, seit die Macht in Dir erwacht ist, erklären nicht, wie Du mich immer wieder findest. Du mußt einen starken Fokus haben.“
Von draußen war nun ein Geräusch zu hören, das wie ein Fauchen klang und gleichzeitig begann die leuchtende Box, leise zu piepsen und rot zu blinken. Trance blickte in eine Richtung, wo vermutlich ein Eingang war und machte ein zerknirschtes Gesicht. „Verdammt, die haben mich schneller gefunden, als ich dachte.“ Sie zog den Stecker der Anschlußleitung aus dem Hardpoint an ihrer Schulter, und Mia schauderte, denn der Kontaktdorn des Steckers war lang genug, daß er bis tief in Trance‘s Körper reichen mußte. Den „Power-Bar“ packt sie in eine Umhängetasche und holt aus einem Holster eine zierlich aussehende Pistole hervor, welche Mia bereits bei ihrem letzten Kampf gesehen hatte.
„Du solltest gehen!“ flüsterte sie und zwinkerte der Twi‘lek zu. „Hier ist es nicht mehr sicher. Wir sehen uns bestimmt ein andermal wieder, so oft wie Du mich besuchen kommst.“
Dann schnappte sie sich die blinkende Box an einem Tragegriff und verließ den Raum. Mia versuchte, ihr zu folgen, und stand auf, doch als sie einen Schritt vorwärts machte, trat sie wie in ein bodenloses Loch. Die Twi’lek blinzelte, und im nächsten Moment konnte sie sich gerade noch abstützen, um nicht gegen die Wand im Meditationsraum zu stürzen.