Star Wars - Cookie's Adventures

Nach mehreren Stunden Wanderung durch die gefühlt glühende Hitze, waren die drei Schiffbrüchigen ziemlich erschöpft und durstig, und ihre Wasservorräte aufgebraucht. Immerhin waren sie bis auf einen Kilometer an ihr Ziel herangekommen und konnten nun sehen, daß es sich um ein Dorf handeln musste. Porter war besorgt, ob sie hier sicher sein würden, aber Cookie konnte nur sagen, daß das Dorf bewohnt aussah, jedoch nicht, wie freundlich man sie empfangen würde oder wie sicher sie in den scheinbar primitiven Gebäuden aus Lehm und Stroh vor den Kreaturen in der nächsten Nacht sein würden.

Ein kleines Mäuerchen aus Natursteinen umringte das Dorf, und die drei folgten ihm bis zu einer Unterbrechung, die wohl einen Weg darstellen sollte. Cookie rief einen Gruß auf Basic und Ewokee, erhielt aber keine Antwort, auch wenn sie sich sicher war, daß sie beobachtet wurden. Also fasste sie sich ein Herz und schritt durch die Mauerlücke hindurch in das Dorf. Die anderen beiden konnten einen blauen Schimmer erkennen, wie wenn man durch ein Kraftfeld hindurchgehen würde, und das wirkte nun definitiv wie Technik, die es laut Scan hier nicht geben sollte.

Larson versuchte nun ebenfalls, durch dieses seltsame Kraftfeld zu schreiten, doch prallte er ab und wurde zurückgeworfen. Porter schaltete ihren Blaster wieder auf Betäubung und versuchte es rückwärts, doch auch sie spürte das Kraftfeld als eine harte undurchdringliche Wand.

Also trat Cookie wieder nach draußen, was problemlos funktionierte, doch deswegen kamen die anderen beiden immer noch nicht hinein. Also trat Cookie wieder in das Kraftfeld hinein und schaute sich dort um.

Lange brauchte sie nicht zu warten, denn die Tür von einer der Hütten öffnete sich und eine junge Frau trat heraus. Sie war humanoid, von schlankem Wuchs und etwas feingliedriger als Menschen, mit denen sie ansonsten viele Gemeinsamkeiten zu haben schien, bis auf die spitzen Ohren.

Die junge Frau schien etwas unsicher, aber fragte freundlich einige Dinge in einer fremden Sprache. Anfangs schien sie nichts von dem, was Cookie sagte, zu verstehen, doch je länger sie sich unterhielten, desto mehr schien sie das Basic zu verstehen und auch selbst zu sprechen. Sie stellte sich als Mira vor und berichtete, daß ihr Dorf Lonkari und das umliegende Land seit Jahren von einer Dürreperiode heimgesucht wurde. Alles hatte angefangen, als ihre Götter verstummt waren, und seither waren schreckliche Monster aufgetaucht, die jeden angreifen und töten würden, der das Dorf verließ. Hier waren sie durch den Segen der Götter noch geschützt, doch gingen ihre Vorräte zur Neige und lange würden sie nicht mehr aushalten können.

Mira selbst war nach dem Tod ihrer Eltern vom Dorfältesten Shazra aufgezogen und als seine Nachfolgerin ausgebildet worden, daher war es nun auch ihre Aufgabe, mit den Fremden zu reden. Ihr Mentor war bereits zu Beginn der Dürre ins verbotene Tal aufgebrochen, um die Götter zu befragen, was sie erzürnt haben könnte, doch er war nie zurückgekehrt.

Allerdings hatte Mira in einer seiner Schriften von einer Legende gelesen, daß in Zeiten großer Not ein legendärer Held, der bereits mehrfach das Dorf gerettet hatte, zurückkehren würde. Die Ankunft von Cookie und ihren Gefährten passte genau in das Schema, denn manchmal schienen auch mehrere Helden erschienen zu sein.

Da die anderen beiden noch nicht hereingekommen waren, was angeblich nur Personen reinen Herzens schaffen würden, waren die Dorfbewohner jedoch skeptisch und hielten sich noch versteckt. Erst als Cookie, auf einen Vorschlag von Mira hin, ihre beiden Gefährten an der Hand nahm, konnten diese den Schutzschild durchschreiten, und nun wurde auch das Dorf etwas lebendiger, da sie davon ausgingen, daß ihnen von solchen Leuten keine Gefahr drohte. Trotzdem war noch die Sprachbarriere vorhanden, da offenbar nur Mira so schnell im Lernen war.

Sie lud die drei Wanderer dann auch in ihre Hütte ein und bereitete auf einem Herd ohne Feuer eine Mahlzeit in Form eines Breis mit Kräutern zu, der trotz aller Einfachheit nahrhaft schien und ihre Erschöpfung linderte. Zum Dank teilte Larson einen seiner Nahrungsriegel mit ihr.

Es wurde noch weiter über die Götter gesprochen, die dem Dorf immer genügend Sonne, Regen und weitere Umweltfaktoren gespendet hatten, daß man stets eine gute Ernte und ein sorgloses Leben hatte. Doch nun, da die Not groß war, hofften die Dorfbewohner natürlich darauf, daß die Helden der Legende ihrem Ruf gerecht werden und ihnen helfen würden. Ohne eine wirkliche Alternative zu haben, sagten Cookie, Larson und Porter zu, und Mira schien sehr glücklich darüber zu sein.

 

Nach einer erholsamen Nacht in Mira’s Hütte und einem ebenso spartanischen wie leckeren Frühstücksbrei bzw. –riegel wurden die Helden von der versammelten Dorfgemeinschaft begrüßt. Für die vor ihnen liegende Aufgabe, wurden sie mit den wertvollen magischen Schätzen der legendären Helden ausgestattet: Porter, welche die beiden anderen an Kraft und Größe deutlich überragte, erhielt ein verziertes Schwert und Schild. In beiden war ein Dreieck aus drei einzelnen Dreiecken eingraviert bzw. aufgemalt, was wohl das Wappen der legendären Helden war. Cookie erhielt einen Bogen und einen Köcher, in dem 15 normale Pfeile steckten, sowie 5 mächtige Silberpfeile. Larson erhielt einen magischen Bumerang, der ebenfalls das Siegel des Helden trug, und nach jedem Wurf in seine Hand zurückkehrte.

Irgendwie kam diese Szenerie Larson vor wie in einem Videospiel, das er als Kind gespielt hatte, und beinahe glaubte er schon, eine Lebensanzeige in Form kleiner Herzen über seinem Kopf schweben zu sehen und eine heroische Fanfare zu hören, als er seinen Bumerang entgegennehmen durfte. Auch Porter schien etwas ähnliches zu denken, denn sie stellte sich mit ihren neuen Waffen in eine heroische Pose und genoss den Jubel und Applaus der Dorfbewohner.

Mira begleitete sie zum Eingang der Höhle hinter dem Dorf und wollte sich dann eigentlich verabschieden, doch Larson argumentierte treffend, daß sie als Nachfolgerin des Dorfältesten wohl am ehesten wissen würde, was sie erwarten könnte und wie man die Götter am Ende besänftigen könnte. Die junge Frau kostete es sichtlich Überwindung, doch dann nickte sie tapfer und begleitete das Trio. Durch das Kraftfeld hindurch nahm Larson wieder Cookie’s Hand, während Porter ihr die Hand auf die Schulter legte. So gelangten sie problemlos hindurch und betraten die Höhle. Cookie ging voraus und suchte nach Fallen, was sich als gute Strategie entpuppte, denn es gab tatsächlich einige, die somit aber leicht überwunden werden konnten.

Nach einem etwas längeren Gang gelangten sie in eine große Felsenhöhle mit einem Wasserbecken in der Mitte. Auf einem bewachsenen Felsstück lag ein humanoides Skelett, welches Mira anhand eines Amuletts als ihren Ziehvater identifizierte. Die junge Frau nahm das Amulett, welches sie nun als Dorfälteste auswies, an sich und schien entschlossen zu sein, die Mission ihres Mentors zum Abschluß zu bringen.

Daß dies nicht ganz so einfach sein würde, wurde deutlich, als man ans Wasserbecken herantrat. Der Ausgang des Raums befand sich unter Wasser und war durch ein steinernes Tor verschlossen. Laut Mira sollte ein Hebel, welcher ebenfalls unter Wasser angebracht war, das Tor öffnen. Allerdings schwammen mehrere Haie in dem Wasserbecken, und auf der Oberfläche rannten große Wasserläufer-Käfer herum, die alle nicht sonderlich freundlich wirkten. Sobald die Helden an das Becken herantraten, liefen die Käfer über das Wasser zu ihnen herüber und griffen an. Porter wehrte den Biss mit ihrem Schild ab und schlug mit dem Schwert kräftig zu, so daß der Käfer regelrecht zerteilt wurde. Cookie verwundete den zweiten mit ihrem Bogen, während Larson den dritten mit seinem Bumerang ebenfalls ankratzte.

Einer Eingebung folgend warf Cookie die drei toten und verletzten Käfer ins Wasserbecken und lockte so die Haie an. Somit waren diese abgelenkt und Porter konnte an einer anderen Stelle ins Wasser gleiten, hinabtauchen und den Hebel ziehen. Dadurch wurde ein Abfluß geöffnet und die obere Stufe des Beckens trockengelegt, so daß man problemlos zum Ausgang gelangen konnte, der sich ebenfalls geöffnet hatte.

Nach einem kurzen Gang gelangten sie an eine T-Kreuzung. Auf der rechten Seite blinkten einige Goldmünzen verführerisch, doch da sie zum einen nicht wegen Schätzen hier waren und zum anderen eine Falle vermuteten, ließen sie den angeblichen Schatz in Ruhe und wandten sich nach links. Dort führte eine lange Treppe hinunter in eine heiße Höhle, in deren Mitte ein Becken aus glühender Lava brodelte. Der Ausgang dieses Raumes befand sich auf einer kleinen Felseninsel im Zentrum des Lavasees, doch die Entfernung war zum Springen definitiv zu weit.

Als sie die Decke betrachteten und eine größere Menge an Stalagtiten sahen, hatte Larson die Idee, mit seinem Bumerang einige davon herunterzuschießen, um so einen Pfad zur Insel im Zentrum zu erschaffen. Zwar traf er einen Stalagtiten nicht richtig, doch wie versprochen kehrte das Wurfgeschoss in seine Hand zurück und so konnte er mit ein wenig Übung tatsächlich genügend Felsnadeln von der Decke schießen, so daß sie gefahrlos zu der Insel in der Mitte des Sees vordringen konnten.

Dort führte eine Wendeltreppe mehrere Stockwerke nach unten und mündete in einen weiteren Gang, der in eine große Höhle führte. Kaum hatten alle vier diese betreten, als auch schon ein riesiges zweibeiniges Monster mit einem großen Maul durch den Ausgang hereinstürmte und diesen durch einen wuchtigen Rempler zum Einsturz brachte. Aber auch der Eingang wurde im gleichen Moment durch eine massive Steinplatte verschlossen.

Sofort nahm Porter mit dem Schild eine Verteidigungsposition ein, doch das Monster schien sich mehr für Cookie zu interessieren. Also schlug die Soldatin mit dem Schwert auf den Schild, um die Aufmerksamkeit ihres Gegners wieder auf sich zu lenken. Inzwischen hatte Larson seinen Bumerang auf eines der Augen der Kreatur geworfen, wo er jedoch wirkungslos abprallte. Dafür hatte der Entdecker nun die Aufmerksamkeit des Monsters, welches ihn anstürmte, aber verfehlte. Dafür rief Larson, daß Cookie die Silberpfeile benutzen solle. Die Ewok war sich aber noch nicht sicher, ob das tatsächlich eine gute Idee wäre, und so schoss sie einen normalen Pfeil auf den Schwanz der Kreatur ab, wo er ebenfalls wirkungslos abprallte. Dafür drehte das Monster sich um, traf Mira mit seinem Schwanz und schleuderte die junge Frau gegen die Wand, wo sie bewusstlos liegen blieb.

Dies nahm Corporal Porter zum Anlass, um mit einem Schildstoß anzugreifen, und das Schwert auf die Nase des Wesens niedersausen zu lassen, doch anscheinend war seine gesamte Außenhaut hart wie Stein und so prallte das Schwert wirkungslos ab. Dafür holte das Wesen nun Luft und ließ einen feurigen Atem auf die Soldatin niedergehen. Die hielt ihren Schild schützend vor sich, und offenbar hatten die Dorfbewohner nicht gelogen, als sie den Schild magisch genannt hatten, denn die Flammen wurden in einem weiten Bogen abgelenkt, welcher weit über die eigentliche Schildfläche hinausreichte. Larson hingegen mißtraute der angeblichen Magie und mußte daher dem Flammenatem ausweichen.

Nachdem der Atem geendet hatte, rannte Porter in den hinteren Teil der Höhle, um das Monster von den anderen wegzulocken, doch in einem Moment der Unachtsamkeit knallte sie gegen die Felswand und stürzte. Cookie nahm nun doch einen Silberpfeil und wollte gerade zielen, als sie stolperte und den Pfeil stattdessen in Richtung Decke jagte. Dort explodierte der Pfeil und löste einen Felsen, welcher genau auf den Schwanz der Kreatur stürzte. Offenbar war dies schmerzhaft, denn das Wesen öffnete das riesige Maul und ließ ein Brüllen hören. Porter lag direkt davor und konnte so feststellen, daß der Rachen des Monsters weit weniger gepanzert war, als die Außenhaut, womit sich eine verwundbare Stelle ergab.

Also gab die Soldatin Anweisung, daß Larson mit dem Bumerang Felsen oder Stalagtiten von der Decke losschießen sollte, während sie selbst das Wesen so platzierte, daß sein Schwanz genau unter dem Felsen sein würde. Cookie sollte dann, wenn das Monster seinen Rachen öffnete, einen Pfeil hineinschießen.

So wurde es gemacht: Larson warf seinen magischen Bumerang und ein gelöster Felsen traf genau den Schwanz, so daß die Kreatur ihren Rachen öffnete. Dies nutzte Cookie für einen zielgenauen Pfeilschuß, doch leider hatte sie einen normalen Pfeil genommen, weil sie den Silberpfeilen mißtraute, und so prallte dieser wirkungslos ab. Als das Wesen dann wieder seinen Feueratem benutzte, trat Cookie hinter Porter und blieb ebenfalls unversehrt.

Nachdem nun klar war, daß die Silberpfeile in den Rachen mussten, funktionierte das Teamwork noch besser, und diesmal zeigte der Treffer von Cookie enorme Wirkung, denn das Wesen kreischte und stampfte wütend auf dem Höhlenboden auf, so daß weitere Steine aus der Decke fielen. Die drei Helden mussten ausweichen, doch offenbar hatte sich das Monster selbst ausgetrickst, denn ein von ihm selbst losgetretener Fels fiel genau auf seinen Schwanz und brachte es dazu, das Maul wieder weit aufzureißen. Cookie war sofort zur Stelle und verpasste ihm einen zweiten Silberpfeil, der es erneut aufkreischen ließ.

Dann jedoch rollte es sich zusammen und kugelte sich mit hoher Geschwindigkeit durch die Höhle. Während Cookie und Larson in letzter Sekunde zur Seite springen konnten, wurde Corporal Porter überrascht, von der Wucht weggeschleudert und rutschte einige Meter über den Höhlenboden, was ihr einige Schrammen einbrachte. Doch sofort rappelte sie sich wieder auf und zog die Aufmerksamkeit des Monsters wieder auf sich, damit man ihm den finalen Schlag versetzen konnte.

Nun klappte das eingespielte Teamwork perfekt: Porter platzierte das Wesen genau unter einem Stalagtiten, den Larson mit dem Bumerang von der Decke schoss, so daß Cookie den nunmehr dritten Silberpfeil in den offenen Rachen schießen konnte. Dies war scheinbar auch für das ansonsten hartnäckige Wesen zu viel und es explodierte in einer Flammenwelle. Cookie und Porter waren hinter dem Schild und blieben somit unversehrt, während Larson wieder ausweichen mußte, um nicht angesengt zu werden.

Als sich der Rauch verzogen hatte, fand der Entdecker einen Beutel an der Stelle, wo die Kreatur gestanden hatte. In dem Beutel befanden sich 3 Bomben mit ebenfalls dem dreieckigen Siegel des Helden darauf. Mit der Bemerkung, daß es fast wie in einem Videospiel wäre, platzierte Larson eine der Bomben an dem verschütteten Ausgang und steckte die Zündschnur in Brand. Dann gingen alle in Deckung, während der Höhleneingang aufgesprengt wurde.

Anschließend kümmerte sich Cookie um Mira, die gerade wieder zu sich kam und glücklicherweise auch nur ein paar Kratzer abbekommen hatte.

 

Nachdem sich alle ein wenig erholt hatten, traten die vier Abenteurer durch den Ausgang ins Freie. Sie befanden sich in dem verbotenen Tal, und bei dem sich ihnen bietenden Anblick fiel Mira sofort ehrfürchtig auf die Knie und begann zu ihren Göttern zu beten. Larson und Corporal Porter waren sich nicht sicher, was das zu bedeuten hatte, doch Cookie erkannte die Szenerie wieder und eine Ahnung beschlich sie. Inmitten der Berge erstreckte sich ein geräumiges Tal, in dem eine Tempelanlage erbaut worden war. Zentrales Merkmal waren drei Pyramiden in einer Anordnung, wie sie grob auch dem stilisierten Heldensiegel entsprachen: Zwei auf den Seiten und eine dritte ein wenig zurückversetzt um einen großen Platz herum, so daß sich aus der Entfernung das Bild ergab. Die Ewok hatte genau so eine Konstellation bereits bei ihrem Besuch auf der Wächterwelt Acheron gesehen und wusste nun definitiv, daß sie es hier nicht mit Göttern und Magie, sondern mit uralter Technik zu tun hatten.

Daher überraschte es Cookie auch nicht weiter, daß in dem Tal verteilte Parabolspiegel das Sonnenlicht einfingen und auf die Spitze der mittleren Pyramide lenkten, die bereits vor Überladung zu glühen schien. Die Tatsache, daß diese Anlage derart außer Kontrolle geraten war, ließ darauf schließen, daß sie – anders als die verbotene Stadt auf Acheron – nicht mehr von einem Wächter bewohnt war.

Als Mira keinerlei Anstalten machte, mit ihren Gebeten aufzuhören, schlug Larson vor, daß man doch mal anklopfen könnte, um die „Götter“ nach dem Befinden zu fragen. Cookie schüttelte den Kopf und meinte, daß da etwas mehr Hilfe notwendig sein könnte.

Mit dem Hinweis darauf, daß sie nun die Verantwortung für das Dorf tragen würde, konnten sie Mira dazu überreden, mit ihnen auf den Tempelplatz und in die mittlere Pyramide zu gehen. Genau wie Cookie es auf Acheron gesehen hatte, waren auch hier die Wände im Inneren mit Hieroglyphen übersät. In der zentralen Kammer thronte jedoch kein Wächter, sondern ein Gerät hing in der Mitte des Raums und war mit Energieleitungen zum Boden und der Decke hin verbunden. Die obere Hälfte knisterte vor Energie, die Cookie gleich ziemlich bekannt vorkam, da sie ihr Fell aufstellte, während die untere Hälfte ohne Energie zu sein schien. Zwischen den beiden Hälften war eine leere Fassung, und viele kleine Kristallsplitter lagen im Raum verteilt. Porter sammelte einige davon ein und spürte von ihnen Wärme, Licht und irgendeine Kraft ausgehen.

Cookie nahm den weißen Kristall, den sie vor der Schlacht der Finsternis von Wächter Anpu auf Acheron bekommen hatte, aus ihrem Blastergewehr und hielt ihn in der Hand. Es war definitiv dieselbe Art von Energie, die sie sowohl in dem Raum, als auch dem Kristall wahrnahm. Scheinbar hatte sich der alte Fokuskristall dieser Anlage aus irgendeinem Grund in viele kleine Splitter zersprengt, und nun würde ein neuer Fokus benötigt, um die Pyramide wieder in Gang zu setzen und eine Katastrophe zu verhindern.

Freimütig reichte Cookie den Kristall an Mira. Die junge Frau verstand zuerst nicht, bis Larson und Porter bekräftigten, daß sie die Repräsentantin ihres Volkes war und die Ehre somit ihr gebühren würde, den Kristall einzusetzen.

Mira nickte, nahm ihren gesamten Mut zusammen und setzte den Kristall in die Vorrichtung ein. Wenige Sekunden später floss die aufgestaute Energie durch den Kristall in die untere Leitung, und im nächsten Moment begannen die Hieroglyphen zu leuchten, und man konnte das Hochfahren von Maschinen und Computern hinter den Wänden vernehmen. Ein gleißendes Licht blendete alle Anwesenden, und als Cookie, Larson und Porter ihre Augen wieder öffneten, sahen sie wie Mira rechts von der Energiesäule in der Luft schwebte, während links davon ein drei Meter großes Hologramm eines Wächters stand. Während Kleidung und Accessoires ähnlich wie bei Anpu aussahen, war der Oberkörper bedeckt und wies weibliche Rundungen auf. Der Kopf schien von einer Raubkatze zu stammen, doch die Augen mit den geschlitzten Pupillen blickten wohlwollend auf die Abenteurer.

Die Wächterin stellte sich als „Bastt“ vor und dankte den tapferen Helden, daß diese ihr „Kind“ beschützt und den Mechanismus wieder in Gang gesetzt hatten. Nun sollte Mira das Wissen des Ältesten erben, ihr Wissen, um den Rest ihrer Kinder in der kommenden Zeit führen zu können.

Damit verschwand das Hologramm und Mira wurde wieder auf dem Boden abgesetzt. Ihre Augen, die in einem weißen Licht geglüht hatten, nahmen wieder ihre normale Farbe an, und auch sie bedankte sich bei den Helden für ihre Hilfe und das große Opfer, das Cookie in Form des Kristalls aufgebracht hatte.

Als Larson meinte, daß sie aber immer noch hier festsitzen würden und nicht heimkehren konnten, lächelte Mira und widersprach. Sie führte die drei Helden durch eine zuvor nicht als solche erkennbare Tür in einen Nebenraum, in dem ein großer, mit Hieroglyphen verzierter Metallring im Boden verankert war. Auf einem Podest daneben erwachte eine holografische Karte der Galaxis zum Leben und zeigte eine ordentliche Menge an Punkten an, die vermutlich die verschiedenen Portale auf den Wächterplaneten darstellen sollten. Einige der Punkte waren rot eingefärbt und mit einem Warnsymbol versehen, was auf einen Defekt oder eine Fehlfunktion am anderen Ende hindeutete, andere waren mit einem gelben Symbol versehen, welches wohl einen unbekannten Status anzeigen sollte. Nur eine Handvoll war grün markiert, darunter ihr eigener, mit einem Pfeil gekennzeichneter Standort, sowie die Portale auf Acheron und Kintoran II. Larson konnte letzteren Standort anhand seiner Astrogationskenntnisse zweifelsfrei bestimmen. Da sie ihrem Missionsziel somit wieder sehr nahe sein würden, waren alle wieder sehr entspannt.

Mira bat noch darum, daß sie die Ausrüstung der legendären Helden ablegen sollten, damit sie sie für eine zukünftige Generation wieder ins Dorf bringen konnte, was die drei auch bereitwillig taten. Dann gab Corporal Porter Cookie den Datenchip, den sie von Ciutric extrahiert hatten, salutierte und betonte, daß es eine Ehre gewesen sei, mit der Ewok gedient zu haben. Überrascht nahm Cookie den Chip entgegen und fragte, ob die Soldatin nicht mitkommen würde. Diese antwortete, daß sie natürlich mit zurück kommen würde, doch da Cookie etwas von sich dafür geopfert hatte, wäre es nur richtig, daß sie auch die Ehre haben sollte, die Missionsdaten abzuliefern.

Dann gab es einen kurzen, wenngleich auch emotionalen Abschied von Mira, die nun sehr viel erwachsener wirkte, als sie das Portal aktivierte, und anschließend schritten die drei Reisenden hindurch.