Star Wars - Dark Trooper Kampagne

Die letzte Prophezeiung

Epilog: Trance-zendenz

Doch jäh wurde Trance aus dieser Harmonie gerissen, ihr Geist wurde gepackt und fortgezogen. Einen Moment sah sie noch die Galaxis in Frieden ihre Kreise ziehen, und im nächsten Moment umfing sie eine kalte, nasse Finsternis, und sie bekam keine Luft mehr. In Panik schlug sie um sich, doch sie war gefangen in einem engen Raum, der mit Flüssigkeit gefüllt war, und sie drohte zu ertrinken.

Plötzlich öffnete sich der Behälter, das Wasser floss ab und sie selbst wurde nach draußen gespült. Hustend versuchte sie, sich irgendwo festzuhalten. Kalte Luft füllte ihre Lungen und eigentlich hatte sie erwartet, zu frösteln, doch dieses Gefühl blieb aus. Sie tastete umher und bemerkte, daß sie wohl auf einem metallenen Gitter lag. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Ein bläulicher Lichtschein erhellte eine gruselige Szene: Sie lag in einer Art Labor, dessen Wände mit vertikalen Stasistanks gesäumt waren. In jedem dieser Tanks schwamm ein humanoider Körper in einer trüben Flüssigkeit.

Schwankend kam sie auf die Beine. Sie war nackt, doch das bereitete ihr wenig Kopfzerbrechen. Viel interessanter war, daß ihr Körper keine der Modifikationen aufwies, mit denen sie sich die letzten Monate arrangiert hatte: Jegliche Piercings und Tattoos waren verschwunden, bis auf eines: An ihrem rechten Handgelenk prangte eine deutlich sichtbare Zahl: 1.

Trance hatte kaum Zeit, sich darüber zu wundern, denn aus einer Konsole vor ihr wurde ein Bildschirm ausgefahren. Auf dem flackernden Display waren undeutlich die Umrisse mehrerer humanoider Oberkörper zu sehen, jedoch so verschwommen, daß keine Details auszumachen waren. Aus einem versteckten Lautsprecher ertönte eine modulierte Stimme.

„Willkommen in Cyberia, Trance Killian!“ sprach die Computerstimme. „Wir sind das Caretaker-Kollektiv, das oberste Verwaltungsgremium dieser Welt.“

„Wo bin ich?“ wollte Trance wissen. „Und warum bin ich hier?“

„Ihr seid hier, weil wir immer auf der Suche nach äußerst talentierten Individuen sind, die uns nützlich sein könnten.“

„Wir können Euch wieder zurück in Eure eigene Welt schicken, wenn Ihr für uns eine Aufgabe übernehmt“, sagte eine andere Stimme.

„Was für eine Aufgabe?“ wollte Trance wissen.

„Eine, die Euer gesamtes Können und Eure gesamte Kraft erfordern wird“, sprach eine dritte Stimme.

Trance zuckte mit den Schultern. Was für eine Wahl hatte sie schon? Allein die Aussicht auf eine Rückkehr in ihre Galaxis und zu ihrer Tochter Shanta  war alles, was sie brauchte. Dafür würde sie alles geben. Sie straffte sich.

„Ich bin bereit“, sagte sie. „Was soll ich für euch tun?“

 

© Juni 2017 by Klaus Zepf