Star Wars - In den Fängen des Oktopus

Episode 2: Huttendämmerung

Kirau hatte sich die letzten zwei Wochen auf Vohai durchgeschlagen und war dann zu dem Schluß gekommen, daß es ohne den Rest doch etwas langweilig war. Also „buchte“ er eine Passage auf einem Frachter, der ihn nach Eriadu bringen sollte und als die Entlademannschaft am Zielort mit dem Ausladen begann, schnappte er sich auch einfach eine Kiste und gelangte so problemlos aus dem Schiff und Raumhafen hinaus in die Stadt.

Ogg hingegen hatte die letzten Tage einige Ziele auf Vohai und den umliegenden Systemen gejagt und konnte sie wie gewünscht zur Strecke bringen. Dann nahm er ein Passagierschiff nach Eriadu, denn er wollte sehen, was aus „Kleiner Jägerin“, “Kleiner Tänzerin” und „Kleiner Beute“ geworden war.

Beide erhielten, als sie am Freitag ankamen, eine Rundnachricht von Shanta, daß man sich zum gemeinsamen Abendessen um 19 Uhr in der Far Explorer Cantina treffen würde. Auch Ralon war mit der „Star Knight“ an diesem Tag angekommen und ausgestiegen, während das Schiff bereits mit einer weiteren Fracht die Kurzstrecke nach Sullust absolvieren mußte. Somit erhielt auch er die Einladung.

Pünktlich um 19 Uhr fanden sich also Luka, Ralon, Ogg und Kirau ein, doch die Killian-Schwestern waren bereits etwas früher da und erwarteten den Rest. Sowohl Kirau, als auch Ogg stutzten kurz, da sie die „Zwillinge“ nun zum ersten Mal direkt nebeneinander sehen konnten. Und auch wenn Shanta und Liliana wieder leicht unterschiedlich angezogen waren, so fiel es den ungeübten Augen der beiden nicht sofort auf, welche von beiden welche war. Kenny amüsierte sich königlich über die verwirrten Gesichter, sagte aber nichts. Während Kirau sich zurückhielt und beobachtete, ergriff Ogg immerhin die Initiative und sprach eine von beiden mit „Shanta“ an, da sie etwas kräftiger wirkte. Wie es sich herausstellte, lag er damit richtig und ließ sich dann Liliana nochmal richtig vorstellen.

Serka und Jarosh kamen einige Minuten später, und da niemand etwas von Dar gehört hatte, wurde einfach mal Essen bestellt. Der Barabel ließ sich in der Tat Zeit bis um 20 Uhr und wollte dann auch nichts essen und nur Wasser trinken. Kenny vermutete, daß er fasten würde und lag damit auch genau richtig.

Nachdem nur alle beisammen waren, räusperte sich Serka, deren Blessuren ihr immer noch ins Gesicht geschrieben waren, und gab bekannt, daß Shanta’s nächtliche Aktionen nicht so geheim geblieben wären wie sie gedacht hatten. Sie beeilte sich dann auch, zu versichern, daß sie niemandem etwas gesagt hatte, doch offenbar hatte Junisab Fardun, der Boss der Kampfarena, versucht, sie zu bestechen, damit sie Shanta und Dar ans Messer liefern sollte. Dar bezog das auf seine eigenen Nachforschungen über Fardun, doch Serka meinte, daß er nur im Weg stehen würde, damit Fardun Shanta eliminieren konnte. Dann entschuldigte sie sich bei Liliana, die zuerst nicht begriff, bis die Söldnerin nochmal deutlicher wurde und erklärte, daß sie ebenfalls eine Zielscheibe wäre, da sie Shanta zum Verwechseln ähnlich sehen würde.

Sofort war ein Teil der Gruppe dabei, den umgehenden Abzug von Shanta und Liliana aus der Bar zu planen. Kirau und Dar überlegten, wie man kurzfristig die Haare der beiden färben und sie in anderen Klamotten zum Raumschiff bringen und sie dann vom Planeten wegschaffen konnte, bis Serka intervenierte und erklärte, daß noch gar nichts passieren würde, da Fardun sowieso noch auf ihre Antwort zu dem Thema warten würde. Bis dahin würde er sich wohl um Diskretion bemühen. Das Lagerhaus schien ihm jedoch ziemlich wichtig zu sein und er hatte nach Infos über den Täter gefragt.

Das nahm Ogg zum Anlass und überprüfte sein Datenpad mit Steckbriefen. Ein gewisser Junisab Fardun hatte dort ein Kopfgeld in Höhe von 50.000 Credits für die Ergreifung des unbekannten maskierten Rächers „Nightshade“ eingestellt. Serka war entrüstet, hatte der Kerl ihr doch lediglich zehn Riesen für Infos geboten. Als Shanta wissen wollte, was Serka nun zu tun gedenken würde, meinte diese, daß es auf den Preis ankommen würde. Schockiert blickte Liliana die Zygerrianerin an, doch Shanta war abgebrühter und entlarvte den Spruch als Scherz. Serka zwinkerte und erklärte Liliana dann todernst, daß der Preis dieses Essens natürlich auch ein erheblicher Faktor wäre, was die Arme fast zum Weinen brachte.

Den Rest des Abends erzählte Ogg noch Stories von seinen Kopfgeldjagden und bot sich auch an, die drei Schwestern nach Hause zu eskortieren, damit ihnen nichts passieren würde. Serka begleitete Dar, damit auch ihm nichts zustoßen konnte. Doch die Stadt war in dieser Nacht extrem ruhig, so daß alle wohlbehalten zuhause ankamen.

 

Am nächsten Morgen wurde Kenny wieder vom Kaffeeduft geweckt und stellte fest, daß Liliana bereits ein komplettes Frühstück zubereitet hatte. Shanta hingegen hatte schon eine Tasche mit einem Sammelsurium an technischen Bauteilen und Gehäuseteilen gepackt, welche Kenny ihrer Schwester im Lauf der zurückliegenden Woche auf deren Wunsch hin besorgt hatte. Anschließend ging es nach Old Town ins Dojo und Shanta lud auch die ganze Crew ein, ebenfalls vorbeizukommen und ein wenig zu trainieren. Luka und Kirau kamen dorthin, nachdem sie nochmal die Adresse geprüft hatten, und wurden von Liliana lächelnd eingelassen.

Der Zustand des Dojos war dann erstmal Grund für eine steile Stirnfalte bei Shanta, denn es waren mehrere Sandsäcke aufgehängt und dann fachmännisch mit einer Klingenwaffe zerteilt worden, so daß nur noch Reste an der Aufhängung verblieben und der gesamte Inhalt sich auf den Fußboden ergossen hatte. Auch weitere Teile der Parcours-Requisiten hatten entsprechend gelitten. Als Luka wissen wollte, was hier passiert wäre, meinte Shanta mit säuerlichem Gesichtsausdruck, daß Dar hier passiert wäre.

Während Kirau und Liliana ein wenig waffenlosen Kampf trainierten und der Dieb feststellen mußte, daß das Mädchen wohl kräftig Nachhilfe bekommen hatte seit ihren ersten unbeholfenen Versuchen an Bord der „Dream Voyager“, werkelten Shanta und Kenny im Nebenraum auf der Werkbank an einem kleinen Gerät. Neugierig ließ sich Kenny von Shanta erklären, wie man die Spulen mit der Energiezelle und dem Emitter verband, den Kristall einsetzte und dann das zylinderförmige Gehäuse mit dem Schalter darumherum zusamenschraubte.

Etwas skeptisch schaute die Mechanikerin schon und wollte wissen, was sie da gerade fabriziert hatten, doch Shanta ließ sie grinsend ein paar Schritte zurücktreten und aktivierte dann den Schalter. Eine dünne grüne Lichtklinge, die von einem etwas breiteren weißen Schimmer umgeben war, schnellte aus dem Emitter hervor und verbreitete das bekannte Summen eines aktivierten Lichtschwerts. Beeindruckt, aber immer noch etwas skeptisch fragte Kenny, ob das ein Fehler oder beabsichtigt wäre, daß die Klinge nicht vollfarbig war wie bei Shanta’s regulärem Lichtschwert, sondern so dünn und scheinbar verwaschen.

Lächelnd erklärte Shanta, daß es daher kommen würde, daß der Kristall kleiner und gleichzeitig die Klinge mit einem Kraftfeld umgeben war. Daher waren auch ein paar zusätzliche Komponenten wie eine Schildspule und ein zusätzlicher Fokusring verbaut worden, was das Heft insgesamt schwerer machte. Prüfend schwang die Jedi-Schülerin die Waffe und murmelte, daß auch die Aerodynamik etwas anders wäre, aber immer noch nahe genug am normalen Schwert, so daß es nicht groß negativ auffallen würde.

Die Besonderheit dieser Klinge wollte sie jedoch an einem Container demonstrieren, den man im Nebenraum gefunden hatte und der vermutlich irgendwann von Dar angeschleppt worden war. Sicherheitshalber vergewisserte Kirau sich, daß nichts Wertvolles oder Zerbrechliches darin war, bevor Shanta mit dem Schwert ausholte und hindurchschnitt. Zumindest dachten die Zuschauer, daß dies der Plan gewesen wäre. Stattdessen prallte das Schwert von dem Container ab, und da Shanta wohl auch nicht mit so viel Widerstand gerechnet hatte, wurde es ihr aus der Hand geprellt. Aus einem Reflex heraus griff das Mädchen nach der Klinge und bekam sie auch zu fassen, ließ sie jedoch los, als ihr einfiel, daß das keine gute Idee sein konnte. Das Schwert fiel mit der Klingenspitze voran zu Boden, aber auch hier drang es nicht wie erwartet ein, sondern prallte ab, deaktivierte sich und das Heft klapperte zu Boden.

Kenny eilte zu Shanta und untersuchte ihre Hand, doch es war noch alles dran und auch keinerlei Verbrennungen zu sehen. Mit der Macht hob Shanta das Heft auf und erklärte den Test für erfolgreich: Sie hatten soeben das erste Übungs-Lichtschwert nach den Vorgaben von Meister Tryan zusammengebaut. Dadurch, daß die eigentlich gefährliche Klinge von einem Kraftfeld umgeben war, konnte sie nichts schneiden und würde auch nur bei längerem Kontakt Verbrennungen verursachen, bei kürzerer Berührung aber lediglich als stumpfer Schlag wahrgenommen.

Während sie das zweite Schwert, diesmal mit einem blauen Kristall und daher auch einer blau-weißen Klinge zusammenbaute, erzählte Shanta, daß Meister Tryan ihr empfohlen hatte, zu Übungszwecken solche harmlosen Trainingsschwerter zu bauen, damit es zu keinen Verletzungen kommen würde, wenn sie mit Liliana oder anderen ungelernten Personen trainieren würde. Zudem wollte sie vermeiden, daß ihr neuer Körper auch schon wieder „Brandflecken“ bekam, wie Liliana einen von Dar’s Lichtschwert am Oberarm hatte.

Als das blaue Lichtschwert ebenfalls getestet und für sicher befunden war, fragte Shanta in die Runde, wer ein kurzes Sparringsmatch gegen sie ausfechten würde, damit sie das Verhalten der Klinge im Übungskampf beobachten und einschätzen konnte. Kirau, der von allen Anwesenden die meiste Nahkampferfahrung hatte, meldete sich freiwillig und erhielt das blaue Übungsschwert, während Shanta das grüne zur Hand nahm. Sie stellten sich gegenüber, aktivierten die Klingen und Shanta hob sie zum Gruß vor dem Gesicht in die Höhe.

Kirau ging dann in einhändige Fechtgrundstellung mit dem Schwert in der vorderen Hand und der hinteren an der Hüfte, die – wie Shanta bemerkte – durchaus Ähnlichkeit mit der Grundhaltung der Lichtschwertform II, Makashi, besaß, während Shanta einen Schritt zurück machte, die Klinge über dem Kopf nach vorne richtete und mit der freien Hand ebenfalls nach vorn zeigte, was die Grundhaltung der defensiven Form III, Soresu, war. Denn sie hatte nicht vor, ihren Gegner mit der Klinge zu treffen, sondern lediglich seine Klinge, damit sie einschätzen konnte, wie akkurat die Übungsschwerter das Gefühl eines echten Lichtschwerts nachahmen konnten.

Nach kurzer Eingewöhnung stellte der Dieb auch fest, daß sich diese Waffe aufgrund des Gewichts des Hefts und dem etwas größeren Luftwiderstand der Klinge fast wie eine normale Klingenwaffe führen ließ, so daß er seinen anfangs zögerlichen Kampfstil gegen Ende hin etwas aggressiver ausführte, doch Shanta parierte alle seine Hiebe souverän, als hätte sie sie bereits kommen sehen.

Nach dem Kampf erhob die junge Frau die Übungswaffe wieder zum Schwertgruß und dankte Kirau für die Übungsrunde. Sie befand, daß die Trainingswaffen zwar nicht exakt dieselben Charakteristika wie echte Lichtschwerter aufwiesen, aber immerhin nahe genug an diesen dran waren, um halbwegs authentisches Kampfgefühl nachstellen zu können. Da die Schwerter nun als getestet und sicher galten, hatte Shanta nichts dagegen, daß Luka auch mal eine Runde ausprobieren wollte.

Inzwischen montierten Kenny und Shanta das dritte Schwert zusammen, welches eine violett-weiße Klinge besaß, und testeten es ebenfalls. Nur als es an Nummer vier ging, passte scheinbar ein Bauteil nicht so ganz, und so übernahm Kenny den Zusammenbau, den sie fehlerlos ausführte. Dann wurde auch das vierte Schwert, das eine grün-weiße Klinge wie das erste besaß, auf seine Ungefährlichkeit getestet.

In der Zwischenzeit hatte Ralon Dar kontaktiert, da er nicht wußte, wo dieses ominöse Dojo sein sollte, und der Barabel hatte angeboten, ihn dorthin zu begleiten. Dar fragte Ralon, ob er sich bereits verteidigen könne, doch der Arzt betonte, daß er noch nie ein Lebewesen verletzt hätte. Daraufhin erklärte Dar, daß es absolut wichtig wäre, sich zumindest verteidigen zu können, wenn man in so rauem Terrain unterwegs war wie ihrem.

Zu Dar’s großem Entsetzen, als er die Tür öffnete, sah er mehrere Personen, von denen er wusste, daß sie keine Machtanwender waren, mit bunten Lichtschwertern in den Händen herumfuchteln. Sofort verfiel er in die schwarz-weiße Sichtweise, mit der er Lichtschwerter verteufelte, da er selbst damit bereits getötet hatte. Also herrschte er Shanta und die anderen an, warum sie hier mit gefährlichen Waffen wie Spielzeug umgehen würden.

Shanta drückte ihm das Heft des lilafarbenen Trainingsschwerts in die Hand, um ihm zu zeigen, daß diese Varianten ungefährlich waren, doch die Tatsache, daß eine Lichtklinge daraus hervorschnellte, machte es für Dar zu einer verabscheuungswürdigen Tötungswaffe. Kenny versuchte, ihm zu erklären, daß die Schwerter sicher und ungefährlich wären und ließ sich von Dar zu einem Kampf damit herausfordern. Dieser hieb mit der vollen Kraft seiner violett-weißen auf die grün-weiße Klinge von Kenny ein und trieb sie vor sich her durch den Raum und bis an die Wand. Dann fauchte er sie mit bedrohlichem Zähnefletschen an, daß eine solche Waffe kein Spielzeug sei, schleuderte das Übungsschwert zu Boden und verließ wütend das Dojo.

Liliana und Ralon zeigten sich zutiefst erschrocken über diesen Ausbruch, aber Shanta und Kenny blieben relativ ruhig und führten das Problem auf Dar selbst und nicht auf die neuen Übungsschwerter zurück, die Shanta nach dem Training einsammelte, um sie unter Verschluß zu halten. Denn auch wenn Dar gnadenlos überreagiert hatte, weil er seinen eigenen Fall zur dunklen Seite auf das Lichtschwert schob, hatte er natürlich insofern recht, daß es immer noch eine Waffe war und in den falschen Händen Schaden anrichten konnte.

Das Mädchen versuchte, sich den Ärger nicht anmerken zu lassen, als sie den Anwesenden vorschlug, nach dem Training doch noch zum „Curry Palace“ zum Abendessen zu gehen. Da die „Star Knight“ gerade wieder zurück war, durfte Liliana auch Jack einladen, so daß es eine gemütliche Runde werden würde.

 

Serka war am Samstag spät aufgestanden und hatte sich am frühen Nachmittag ein wenig in die Stadt aufgemacht. Ziellos wanderte sie durch die Straßen, bis sie schließlich den Plan gefasst hatte, Fardun eine Lügengeschichte aufzutischen, um zumindest einen Teil der Kohle abzusahnen und ihn gegebenenfalls sogar noch in die falsche Richtung zu führen. Also rief sie den Gangster an und dieser lud sie in die Moon Squash Bar ein.

Der Türsteher erwartete sie dort bereits und hielt ihr freundlich die Tür nach oben zum Büro des Chefs auf. Dieser saß wie auch beim letzten Mal in seinem bequemen Sessel hinter seinem massiven Schreibtisch und ihm gegenüber standen ein paar weitere Sessel. Auf einem davon nahm die Zygerrianerin Platz und räusperte sich. Dann erklärte sie dem Gangsterboss, daß sie sein großzügiges Angebot leider nicht wahrnehmen konnte, da sie an ihrem Leben hängen würde und Dar es ihr nie verzeihen könnte, wenn sie ihn oder die Kleine hintergehen würde.

Fardun öffnete seine Schreibtischschublade und holte neben den zwei bereits gebotenen Credsticks zu je zehntausend Credits noch zwei weitere hervor, die er in einer Reihe auf die Tischplatte stellte. Doch Serka schüttelte den Kopf und machte klar, daß Dar kurzen Prozess mit ihr machen würde und sie das Geld nicht mehr ausgeben konnte, wenn sie tot wäre.

Aber bezüglich des Lagerhauses wollte sie ihm gerne einen Tip geben, sofern er etwas springen lassen würde. Fardun zuckte mit den Schultern und meinte, daß er bereits zehn Riesen geboten hatte, aber für entsprechend gute Tips mitunter auch ein Bonus drin wäre.

Also tischte Serka ihm eine Geschichte auf, nach der sie an dem Abend des Kampfes bereits von jemand anderem gekauft gewesen wäre, um das Turnier etwas aufzumischen und die Sache „interessanter“ zu machen. Bei der Frage nach ihrem Auftraggeber flunkerte die Söldnerin, daß sie keinen Namen wüsste, es aber ein Quarren gewesen sei.

Fardun lachte lauthals und meinte, das wäre ein guter Witz gewesen. Dann, noch bevor Serka reagieren konnte, hatte er einen versteckten Knopf unter der Tischplatte gedrückt. In Sekundenschnelle klappten zwei Blastergeschütze aus der Decke herab und feuerten auf Serka, so daß ihr schwarz wurde vor Augen.

 

Eine knappe Stunde später wachte die Zygerrianerin mit dröhnendem Schädel und einer vermutlich erneut gebrochenen Nase kopfüber in einem Müllhaufen wieder auf. Groggy arbeitete sie sich aus dem Müllberg heraus und stellte fest, daß sie noch alle ihre Besitztümer bei sich trug, und einen der Credsticks mit 10 Riesen in der Hand hielt. Diesen ließ sie erst einmal dezent in ihrer Hosentasche verschwinden, um sich dann zu orientieren. Sie befand sich immer noch in Old Town, allerdings einige Querstraßen von der Bar entfernt und eher schon näher am Dojo. Trotzdem wollte sie nicht dorthin, da sie mit Dar und Shanta rechnete.

Also zog sie ihr Comlink hervor und rief Jarosh an. Dieser hatte seinen Einkaufsbummel beendet und war am Schiff angekommen. Also nahm er ein Taxi, las die lädierte Zygerrianerin in Old Town auf und brachte sie auf die Krankenstation der „Dream Voyager“. Da Serka über übelste Kopfschmerzen klagte, führte er einen medizinischen Scan durch und entdeckte etwas, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte: In Serka’s Stirnhöhlen steckte ein kleines kugelförmiges Gerät, das er bereits von anderen Fällen her kannte: ein Peilsender mit einer Sprengkapsel.

Also drückte er Serka erst einmal einen Geschenkkarton in die Hand, in dem er Boxhandschuhe aus Schokokonfekt und einen Datenstick für sie hergerichtet hatte, und verschwand auf die Brücke. Dort kontaktierte er Shanta, da er wusste, daß sie bereits Erfahrung mit diesen Geräten hatte.

Doch Shanta hatte offenbar anderen Ärger erwartet, denn bevor Jarosh ihr das Problem mit Serka erklären konnte, hatte sie bereits ihrem Unmut über irgendeine Sache mit Dar Luft gemacht. Dann konnte der Pilot ihr endlich erklären, daß Serka eine kleine explosive Überraschung in ihrem Schädel mitgebracht hatte. Das Mädchen zeigte ob der erneuten Bredouille der Zygerrianerin wenig Mitgefühl und meinte, daß es angesichts der Situation mit Fardun vermutlich das Beste wäre, wenn man nicht zu einem Straßendoc gehen würde, sondern Ralon sein Glück beim Entfernen der Kapsel versuchen sollte. Dieser zeigte sich gerne bereit, mehr über diese Geräte zu lernen und den Eingriff durchzuführen, doch Jarosh fand das gar nicht witzig und brüllte ins Comlink, daß es um Serka’s Leben ginge, und ein „Versuch“ dafür nicht gut genug wäre.

Genervt erklärte Shanta, daß Ralon vollausgebildeter Arzt war und daher sehr wohl fähig, so einen Eingriff erfolgreich durchzuführen, und daß man gleich zum Schiff gehen würde. Also ließen sich alle ihr restliches Essen einpacken und man kehrte zur „Dream Voyager“ zurück. In der Zwischenzeit hatte Jarosh Serka bereits eine Betäubungsspritze verabreicht, so daß sie nichts von dem ganzen Trubel mitbekommen würde. Auch Dar und Ogg kamen kurz darauf dort an, aber konnten gar nicht bis in die Krankenstation vordringen, weil zuviele andere im Gang standen.

Das nutzte Dar, um zuerst ins Cockpit zu gehen. Er hatte nämlich einen Anruf von Nar Shaddaa von seinem alten Freund Dirgo Untah erhalten, den er zurückrufen wollte. Der rodianische Schmuggler berichtete, daß sich die Situation mit dem Oktopus im Huttenraum zuspitzen würde. Ständig würde die Organisation weitere Leute verlieren, zuletzt sein Bekannter Griss Chavroo, der vor zwei Wochen abgeschossen worden war, als er versucht hatte, mit seinem Frachter die Blockade des Oktopus zu durchbrechen. Umgekehrt fragte Dar nach Kira, die es sich wohl mit dem neuen Boss verscherzt hatte, doch Dirgo wusste nur, daß sie ziemlich angespannt war, hatte jedoch noch nicht mit ihr reden können.

Anschließend kehrte Dar zu den anderen zurück, die sich gerade in die Messe zurückzogen, während Ralon die Operation vorbereitete und Jarosh und Liliana ihm assistierten. Ralon nahm sich Zeit und untersuchte nochmal genau alles, um dann mit ruhiger Hand den Fremdkörper zu entfernen und in einem explosionssicheren Behälter zu deponieren, wo man den Knall kaum hören konnte. Anschließend wurde noch die Blutung gestillt, und da Serka’s Nase immer noch ziemlich deformiert aussah, nutzte Ralon die Chance, diese auch gleich wieder in Ordnung zu bringen. Dann machte sich Jarosh wortlos ins Bad auf und lief dabei demonstrativ durch die Messe, damit auch alle die Blutspritzer sehen konnten, die es auf seinen Kittel geschafft hatten. Ralon war da sozialer und verkündete einen erfolgreichen Eingriff, während Liliana bei Serka blieb, um ihren Zustand zu überwachen.

In der Zwischenzeit hatte Kirau vorgeschlagen, das Signal mit einem nachgebauten Sender zu duplizieren, damit derjenige, der das Implantat angebracht hatte, nicht merken würde, daß es entfernt und zerstört worden war, doch die anderen waren der Meinung, daß dies zuviel Mühe bei unklarem Ergebnis wäre.

Dar bemerkte, daß Jarosh ziemlich mitgenommen wirkte, und ging ihm nach. Im Gespräch stellten sie fest, daß zum einen Serka wohl eine erneute Begegnung mit Fardun gehabt hatte, und andererseits sprach Jarosh auch Dar auf ein Thema an, das Shanta offenbar mit ihm hatte. Dies führte dazu, daß der Barabel sich anschließend bei allen für seine Überreaktion entschuldigte und Shanta ihm beruhigt die Hand auf die Schulter legte.

Dann berichtete Dar von seinem Gespräch mit Dirgo, während er zur Beruhigung Häppchen zubereitete. Als es um den Oktopus ging, wollte Kirau wissen, was es mit dem Kerl auf sich hatte, und man erzählte ihm die ganze Geschichte, angefangen vom ersten persönlichen Treffen zwischen Dar und dem Oktopus auf der Wasserwelt Dac, kurz bevor die Weltenverwüster des dunklen Imperiums angegriffen hatten.

Als es dann gerade darum ging, was man gegen diese wachsende Bedrohung unternehmen sollte, meldete sich Thaena per Holo und schaltete auch die anderen GT-Schiffsbesatzungen mit dazu. Da der Oktopus ihre ehemalige Chefin, Shanta’s Tante Ranja Killian, hatte ermorden lassen, waren die Mitarbeiter mehr als nur bereit, es dem Gangster heimzuzahlen.

Thaena erläuterte den Schlachtplan, daß man sich in drei Teams aufteilen würde und jedes GT-Schiff mit einem Jäger als Eskorte auf einen anderen Planeten im nördlichen Huttenraum fliegen würde, um dort Informationen über Pläne und Aufenthalt des Oktopus herauszufinden. Dann würde man sich an einem Sammelpunkt mit der republikanischen Flotte von General Shore treffen, um den endgültigen Angriff zu planen und auszuführen.

Um die bestmögliche Verteilung an Material und Personal zu erreichen, wurden Serka und Kirau auf die „Sky Princess“ beordert, wo sie mit Pilotin Chichuna und Mechaniker Ko’rrun fliegen sollten. Jarosh in seinem V-Wing würde Jägerunterstützung leisten. Dar und Ralon wurden zu Pilot Niaku Namjib, Mechanikerin Meela Tukey und Kanonier Jack Raven auf die „Star Knight“ eingeteilt, mit Luka im A-Wing als Unterstützung. Shanta würde mit ihren beiden Schwestern und Ogg auf der „Dream Voyager“ bleiben, die von Thaena im Y-Wing begleitet werden sollte. Es wurde ein Treffen am nächsten Morgen um 8 Uhr am Raumhafen ausgemacht, dann zerstreute sich die Menge.

Inzwischen wachte Serka auf und wunderte sich über erstaunlich wenig Schmerzen. Da sie noch ziemlich groggy war, wurde sie erstmal in ihre Kabine und per Kurzfassung auf den aktuellen Stand gebracht.

Anschließend wollte Ralon noch mit Dar reden, da er nicht wusste, was er für den Erfolg des Teams beitragen konnte. Dar versuchte, dem jungen Arzt Mut zu machen, seine Stärken und Interessen ins Spiel zu bringen und fand so heraus, daß er gerne laufen und klettern ging, indem er Parcours lief, und im Notfall nicht nur Personen, sondern auch Raumschiffe wieder zusammenflicken konnte. Also erhielt er von Dar noch einen Betäubungsschlagstock zur Selbstverteidigung und jede Menge Zuspruch, daß seine Unterstützung tatsächlich einen Unterschied machen würde.

 

Am nächsten Morgen trafen sich alle wie vereinbart am Raumhafen und verabschiedeten sich voneinander. Jack und Liliana tauschten noch einmal heiße Küsse aus, da sie die nächsten Tage auf unterschiedlichen Schiffen reisen würden. Die Killian-Schwestern umarmten die meisten anderen zum Abschied. Serka bedankte sich bei der Gelegenheit bei Jarosh für die Hilfe, die Schokolade und die Betäubung, doch der Teltior erinnerte die Zygerrianerin daran, daß sie immer auf ihren Rücken achten müsse.

Dann stiegen alle ein und die drei GT-Schiffe hoben fast gleichzeitig ab und flogen, mit der „Dream Voyager“ an der Spitze, in einer wunderschön pfeilförmigen Formation in den Himmel. Die Raumjäger wollten es ihnen gleichtun, doch Thaena hatte Probleme mit ihrem Y-Wing, so daß sie die Hangarwand nur knapp verfehlte und ihr Astromech Regi fiepend protestierte. Dafür klappte das Andocken umso besser und die Hyperraumberechnungen waren ebenfalls außergewöhnlich gut, so daß die Schiffe auf dem Weg zu ihrem Ziel waren.

Während des mehrtägigen Fluges nutzte Kirau die Zeit und ließ sich von Chichuna über ihren Zielplaneten Sleheyron briefen, damit er über die Situation vor Ort bestens informiert wäre. Auf der „Dream Voyager“ gab Ogg Liliana ein wenig Training in der Geschützbedienung, da man mit der reduzierten Besatzung jede Hilfe brauchen konnte. Freudestrahlend absolvierte die junge Frau den Simulatormodus und beeindruckte damit sogar den hartgesottenen Trandoshaner.

Auf der „Star Knight“ führten Dar und Luka ihre Sprachkurse fort, auch wenn Luka aufgrund der Situation draußen in seinem Jäger gebunden war. Immerhin waren sie gekoppelt im Hyperraum unterwegs und so konnten sie wenigstens per Funk miteinander reden. Mit Ralon übte Dar unterdessen Selbstverteidigung, so daß der Arzt nicht ganz wehrlos sein würde.

An einem der Tage, als Ralon wieder einmal die Krankenstation durchsortierte, kam Jack hereingeschlendert und fragte den Doc um Rat bei dem Problem…. eines Freundes. Der junge Mann umschrieb die Situation, in der sich sein „Freund“ befand, mit dem einen Mädchen, das er liebte, das aber Schluß gemacht hatte, so daß das andere Mädchen, das genau gleich aussah, nun mit ihm gehen konnte. „Sein Freund“ war sich nun unsicher, wie er mit der Situation umgehen sollte und ob er sich einfach vorstellen konnte, daß es sich einfach um das andere Mädchen handeln würde, damit es für ihn leichter wäre. Der in Liebesdingen komplett unerfahrene und unbedarfte Ralon verstand nicht, daß es in Wirklichkeit um Jack selbst und seine Beziehung zu Shanta und Liliana ging, konnte aber auch keine große Hilfe anbieten, da er von solchen Angelegenheiten keine Ahnung hatte.

 

Einige Tage später erreichte die „Sky Princess“ den Planeten Sleheyron. Dieser war ein wichtiges Handels- und Industriezentrum im nördlichen Huttenraum aufgrund seiner zentralen Lage, seiner riesigen Treibstoffraffinerien und seines opulenten Sklavenmarkts. Nach einer Bilderbuchlandung von Chichuna und Jarosh machte sich letzterer zusammen mit Serka und Kirau auf den Weg in die Stadt. Um weniger aufzufallen, hatte er sich eine martialisch aussehende Atemmaske besorgt, die er in der mit Treibstoffgasen geschwängerten Luft auch gut gebrauchen konnte. Serka erinnerte ihre Begleiter nochmal daran, daß man nicht hier war, um Sklaven zu befreien und daher als genau die drei Personen wieder gehen würde, als die man gekommen war.

Dann teilte man sich auf: Jarosh begab sich in eine Cantina, wo Tankerpiloten verkehrten, Kirau schaute sich in den Schatten und Gassen etwas um und Serka schlenderte über den Sklavenmarkt, wo sie als Zygerrianerin nicht weiter auffiel. Dort hielt sie vor allem auch die Augen nach Quarren offen, was sich auszahlte, denn scheinbar waren etliche Patrouillen aus jeweils vier gleich aussehenden Quarren in der ganzen Stadt unterwegs. Aber da Serka sie ständig im Auge behielt, konnte sie ihnen problemlos ausweichen.

Kirau unterhielt sich mit den Leuten auf der Straße, mit Ladenbesitzern und Passanten. Er fand heraus, daß die Stimmung gegenüber dem Oktopus äußerst positiv war, da er nicht nur fast sämtliche Handelszweige weiterarbeiten ließ, sondern sogar weniger von den Gewinnen als Steuern und Schutzgelder verlangte als zuvor die Hutten. Sklavenlieferungen hatte der Oktopus selbst wohl nicht bezogen, aber Treibstoff für seine Flotte auf jeden Fall.

Die Details konnte Jarosh im Gespräch mit einem Duro herausfinden, der wohl einen der in Frage kommenden Tanker flog. Anscheinend waren die vergangenen Wochen mehrere Versorgungsflüge gemacht worden, um die Flotte vor Ort aufzutanken. Die Koordinaten hatten sie immer nur ganz kurz vor dem Start bekommen, aber die Bezahlung hatte gestimmt, also wurden keine Fragen gestellt. Was er jedoch bemerkt hatte, war ein Minenteppich gewesen, der wohl von einem Dreadnaught in der Nähe seiner Zielkoordinaten gelegt wurde. Jarosh bedankte sich für die Information, gab dem Piloten noch einen Drink aus und machte sich auf den Rückweg.

Doch dann wurde der Aufenthalt unschön, denn Serka stolperte bei ihrem  Bummel über den Sklavenmarkt zufällig in einen anderen Zygerrianer, den sie nicht kannte, der aber offenbar ihr Konterfei schon gesehen hatte – auf einem Steckbrief. Schnell schickte er seine Spießgesellen hinter der Flüchtigen her, die kehrtmachte und Fersengeld gab. Leider waren ihre Verfolger offenbar sehr flink, denn ihr Vorsprung schrumpfte immer mehr zusammen. Verzweifelt feuerte sie ein paar Schüsse mit dem Blaster über die Schulter ab, traf aber niemanden. Also zog sie ihr Comlink aus dem Gürtel und rief bei Jarosh um Hilfe. Der war noch zu weit weg, verständigte aber Kirau, welcher nur wenige hundert Meter hinter der Meute Passanten befragt hatte. Fluchend übernahm der Dieb die Verfolgung und kam immer näher an die Verfolger, die auch immer näher an Serka herankamen, bis sie sich schließlich aufteilten.

Für Kirau war das ausgezeichnet, da er den langsamsten Verfolger, einen Gran mit einem Netzwerfer, somit problemlos von hinten niederstechen und außer Gefecht setzen konnte. Dann arbeitete er sich nach vorne vor, wo zwei Weequay es gerade geschafft hatten, Serka mit einem Streifschuß groggy zu machen, so daß sie einer zweiten Bola gegen ihre Beine nicht mehr ausweichen konnte und schmerzhaft mit dem Kopf auf den Boden aufkam, wo sie dann gleich nochmal mit dem Blaster betäubt wurde.

Kirau machte einen Bogen um die beiden Weequay, die anfingen, Serka zu durchsuchen und zu entwaffnen und ihr ein Sklavenhalsband anzulegen. Stattdessen knöpfte er sich die beiden Rodianer vor, welche die Zygerrianerin flankiert hatten und nun auf Abstand mit Waffen im Anschlag darauf warteten, daß sie sicher verwahrt wäre. In diesem Moment sprang Kirau sie mit gezogenem Krummsäbel an und zerteilte sie fachmännisch mit der scharfen Klinge. Das Ganze ging so schnell, daß die Rodianer noch nicht einmal schreien konnten, so daß der eine Weequay ebenfalls noch überrascht war, als auch ihn der Säbel aus dem Sprung traf und tödlich verwundete.

In diesem Moment kam Jarosh im Laufschritt und schwer atmend unter seiner Maske an und schoss den letzten Weequay mit einem Betäubungsschuß nieder. Dann schnappte er sich Serka am Sklavenhalsband und fauchte in die Menge, daß dies seine Sklavin wäre, bevor er sie sich über die Schulter warf und Richtung Raumhafen marschierte. Kirau sammelte alle Gegenstände ein, die man Serka bereits abgenommen hatte, sowie einen der Netzwerfer, und folgte den beiden.

Doch der zygerrianische Sklaventreiber, der Serka wiedererkannt hatte, stellte sich ihnen in den Weg und konnte ihren Blasterschüssen und dem Netzwerfer ausweichen. Im Gegenzug holte er mit seiner Elektropeitsche aus und wickelte sie mehrfach um Jarosh’s linken Unterarm, so daß die Elektroladung ihn leicht zucken ließ. Auch dem nächsten Schwerthieb von Kirau konnte der Zygerrianer entgehen und ebenso dem verzweifelten Versuch von Jarosh, ihn mit Serka’s schlaffem Körper zu erschlagen, so daß die Söldnerin hart auf dem Boden aufschlug. Als Antwort aktivierte der Sklavenmeister ein weiteres Mal die Elektropeitsche, die diesmal sehr schmerzhaft war und sich durch den Ärmel der Jacke in Jarosh’s Arm brannte.

Doch das Lachen blieb dem Zygerrianer im Hals stecken, als Kirau ihm mit dem Schwert einen tödlichen Hieb verpasste und er in seinem eigenen Blut zusammenbrach. Irgendjemand in der Menge der Schaulustigen rief etwas von Sklavenaufstand, doch Kirau brüllte entgegen, daß die Sklavin ihm gehören würde. Zusammen nahmen er und Jarosh Serka wieder auf und schleppten sie zum Schiff zurück. Dort brachte Kirau sie mithilfe von Ko’rrun auf die Krankenstation, während Jarosh in seinen Raumanzug schlüpfte und sich ebenfalls startbereit machte. So schnell wie möglich hoben die beiden Schiffe ab und ließen diesen unfreundlichen Planeten hinter sich.

 

Fast zeitgleich legte die „Star Knight“ eine saubere Landung auf der Handelswelt Ulmatra hin. Luka kam ins Schiff herüber und gemeinsam saß man in der Messe zusammen, um die Vorgehensweise zu besprechen. Jack, der aktuell an Bord nicht gebraucht wurde, fragte Dar, ob er sich auch beteiligen dürfe, und der Barabel hatte nichts dagegen.

Zuerst wurden Nachforschungen im HoloNet angestellt, ob man verdächtige Anhäufungen von Vorratslieferungen auf mittleren bis größeren Frachtern finden konnte beziehungsweise Firmen, die entweder medizinische Vorräte oder Nahrungsmittel herstellen oder vertreiben würden. Man ging sogar so weit, nach Firmen und Lieferungen für ganze medizinische oder technische Einrichtungen für Sternenschiffe zu suchen. Bei letzteren wurde man nicht fündig, aber an Frachterpiloten mangelte es auf diesem Planeten offenbar nicht. Also nahm man sich die beliebtesten Treffpunkte dieser Klientel für einen Besuch vor. Dar erklärte Ralon, daß er ihn beobachten und sich an ihn halten sollte, damit er ihm beibringen konnte, wie man Leute am besten abholen konnte. Unbedarft fragte Ralon, wohin man die Leute den mitnehmen würde, wenn man sie abgeholt hatte, und ließ sich dann die Grundlagen der subtilen Gesprächsführung von Dar erläutern.

Also begaben sich Luka, Ralon, Dar und Jack in die Stadt und steuerten auf eine der beliebtesten Raumhafenkneipen zu. Während Dar sofort in der Menge untertauchte und gar nicht wahrgenommen wurde, machten Ralon und Jack zumindest eine ordentliche Figur und fielen nicht allzu sehr auf. Luka hingegen schaffte es, die Tür so schwungvoll aufzustoßen, daß sie laut gegen die Wand stieß. Alle Köpfe ruckten herum, die Musik brach ab und der Neuankömmling wurde intensiv gemustert. Diese Aufmerksamkeit war Luka so extrem peinlich, daß er auf dem Absatz kehrtmachte und mit hochrotem Kopf wieder hinausstürmte, um sich draußen hinter einem Kistenstapel zu verstecken.

Während Ralon und Jack an die Bar gingen und etwas zu trinken bestellten, hatte sich Dar bereits unter die Menge gemischt und die ersten Gespräche begonnen. Doch dann lief ihm der Devaronianer Vekao G’viz über den Weg, ein alter Bekannter aus Reelo’s Organisation, der den Barabel sofort wiedererkannte. Voller überschwänglicher Freude spendierte er lautstark der ganzen Kneipe eine Runde zu Ehren seines guten Kumpels Dar’Shok, des Huttenschlächters. Dar war diese Sorte Aufmerksamkeit überhaupt nicht recht, aber zu seiner Überraschung prostete die ganze Kneipe ihm begeistert zu.

Nach diesem Auftritt fragte Dar Vekao, was hier los wäre, und der Devaronianer erzählte grinsend, daß sich immer mehr Systeme von den Hutten ab- und dem Oktopus zuwenden würden, da er ihnen viel mehr Gewinnspanne übrig ließ als ihre alten Herren. Vekao selbst war zum Oktopus gegangen, weil ihm die Perspektive bei Reelo gefehlt hatte, und er hatte es scheinbar nicht bereut. Er erzählte Dar, daß Griss Chavroo ebenfalls übergelaufen war und ein kleines Vermögen verdient hatte, indem er nun für den Oktopus arbeitete. Dar, der immer noch im Hinterkopf hatte, daß Griss tot wäre, glaubte nun, daß sein neuer Boss Thaggit Kurn den Rodianer für sein Überlaufen hatte liquidieren lassen.

In dem Moment piepste Dar’s Comlink. Luka hatte sich draußen umgeschaut und eine Patrouille von vier identisch aussehenden Quarren entdeckt, welche er für Klone hielt. Die Quarren waren mit Karabinern bewaffnet und marschierten genau auf die Eingangstür der Cantina zu. Dank der Warnung konnte Dar noch rechtzeitig untertauchen, doch Ralon und Jack wurden von den Quarren voll überrumpelt und ließen sich widerstandslos mitnehmen.

Dar hatte sich derweil über den Hinterausgang aus der Cantina geschlichen und Luka war am Vordereingang hinter einem länglichen Kistenstapel in Deckung gegangen. Als nun die beiden abgeführt wurden und er Dar auf der anderen Seite bemerkte, eröffnete Luka das Feuer und betäubte den ersten Quarren. Dar nutzte die Macht und schleuderte einen Container gegen zwei der Sicherheitsleute, so daß sie an die Wand gedrückt wurden und zu Boden gingen. Der letzte Quarren hatte noch gar nicht richtig bemerkt, was los war, als Ralon seinen Betäubungsstock zückte und ihn betäubte. Man beratschlagte kurz, ob man diesen mitnehmen sollte, um ihn später zu befragen und kam überein, daß es keine schlechte Idee wäre.

Also wurde der Bewusstlose erstmal von der Straße weggezerrt und dann in einem Hinterhof gefesselt und eine Jacke über ihn gestülpt, damit man als betrunkene Schiffsmannschaft am Zoll vorbeikommen konnte. Leider kaufte der Zöllner ihnen die Geschichte nicht ab und wollte die Bande in eine Ausnüchterungszelle stecken. Also zeigte Ralon auch ihm das gefährliche Ende seines Betäubungsstocks, fing den Zöllner auf und zog ihn in den Schatten, damit er nicht sofort gefunden werden würde.

Dann brachten die vier ihren „Gast“ auf die „Star Knight“ und schnallten ihn auf die Krankenstation. Luka schnappte sich seinen Raumanzug und machte sich startbereit. Dann kontaktierte er Thaena, die aber wohl Probleme mit ihrem Raumjäger hatte und daher den Rest des Teams alleine losgeschickt hatte. Beunruhigt nahm sie zur Kenntnis, daß Team 2 offenbar erwartet worden war und lobte sie für die Umsicht, einen Gefangenen zur Befragung eingesammelt zu haben. Luka berichtete gerade Dar und Ralon, die sichergestellt hatten, daß der Quarren nicht verwanzt war, von Thaena’s Missgeschick, als bereits die Verstärkung eintraf und er und Niaku einen schnellen Start hinlegten.

Als sie aus der Atmosphäre entkommen waren, nahmen sie auch Kontakt mit Team 1 auf und ließen sich von Jarosh berichten, daß Serka Ärger mit ihresgleichen gehabt hatte, sie aber auch Infos von den Tankern erhalten hatten. Dann sprangen sie, wie von Thaena befohlen, zum Sammelpunkt.

 

Team 3 hatte zwar das schnellere Schiff, aber auch die längere Strecke und kam deshalb etwas später als die anderen beiden an ihrem Bestimmungsort Dirha an. Der dreckige Industrieplanet ließ sogar Nar Shaddaa noch wie einen schönen Urlaubsort wirken, denn hier war alles trist, grau, heruntergekommen und verwahrlost, so daß nicht einmal die bunten Holoreklameschilder die drückende Stimmung des durch Smog und sauren Regen gebeutelten Ortes aufhellen konnten.

Nach einem recht ereignislosen Flug funktionierte das Abkoppeln von Thaena’s Y-Wing noch problemlos, doch bei der Landung schätzte sie den Abstand zum Hangarboden falsch ein und setzte den Jäger hart auf, so daß Regi sogleich eine lange Litanei an Droidenflüchen und Schadensmeldungen herunterbetete. Zerknirscht schaute sich Thaena die Bescherung an und entschied dann, daß sie sich erstmal um ihren Jäger kümmern musste, falls man demnächst in eine Schlacht geraten würde.

Also schickte sie den Rest auf eigene Faust los, um Informationen einzuholen. Da sowohl Ogg, als auch Shanta auf solchen Planeten Erfahrung hatten, schätzte sie das Risiko als überschaubar ein. In einer kurzen Besprechung wurde festgelegt, daß die Sichtung von Dreadnaughts zum Auftanken, sowie der Bezug von Ersatzteilen für die Flotte die wichtigsten Fragestellungen waren.

Die drei Killian-Schwestern trugen ihre gepanzerten Anzüge und eine passende Bewaffnung am Gürtel, die bei Kenny und Liliana etwas geringer ausfiel als bei Shanta. Dafür hatte letztere auch keine Mühe darauf verschwendet, sich wie Kenny in weite Klamotten zu hüllen oder wie Liliana eine Jacke überzuziehen. Sie vertraute ihre Schwestern der Obhut von Ogg an, während sie selbst sich ein wenig tiefer in den Schatten umhören wollte. Während sie sich zum Gehen wandte, machte sie eine Handbewegung und verschwamm scheinbar mit ihrer Umgebung. Während Ogg beeindruckt dorthin schaute, wo gerade noch Shanta gewesen war, rief Kenny ihr nach, daß man sie immer noch hören könne, wie die sich geräuschvoll öffnende und schließende Außenluke deutlich zeigte.

Dann zog auch die Gruppe los und lief durch die Gassen der Stadt zur Raumhafenkneipe, die nicht schwer zu finden war. Liliana betrachtete diese wiederum neue Umgebung mit Staunen und großen Augen, so daß Kenny ihr irgendwann sagen mußte, sie solle den Mund zumachen, da sie sonst als Tourist zu stark auffallen würde. Also setzte die junge Frau einen gespielt grimmigen Gesichtsausdruck auf, der erheblich besser zur Umgebung passte.

In der Kneipe steuerte Ogg auf die Theke zu, um erst ein wenig zu hören, was gerade gesprochen wurde, bevor er sich jemanden für ein Gespräch suchen wollte. Liliana und Kenny folgten mit etwas Abstand und die Mechanikerin besorgte sich schnell ein Getränk, als sie eine potentielle Gesprächspartnerin erspähte. Somit blieb Liliana alleine an der Bar zurück und war damit konfrontiert, ein für sie passendes Getränk zu finden.

Kenny’s Gesprächspartnerin, eine ziemlich ausgelaugte Menschenfrau mittleren Alters, erwies sich als wahre Goldgrube an Informationen, denn offenbar arbeitete sie in der Rüstungsindustrie, und vor Kurzem hatte irgendjemand einige tausend Weltraumminen bestellt, von denen die meisten bereits ausgeliefert waren. Der Großteil der Sprengkörper bestand aus Näherungsminen, aber anscheinend waren auch einige Hightech-Varianten mit eigenem Antrieb, Tarnung und sogar Antimaterie dabei, so daß auch ein Versuch, die Minen im Hyperraum zu passieren, zu üblen Konsequenzen führen würde.

Die Mechanikerin bedankte sich und bekam gerade noch mit, wie Liliana genervt über das Fehlen von Space Cola auf der Getränkekarte ein Ale entgegennahm, das sie beim Umdrehen sogleich versehentlich auf den nächsten Gast verschüttete. Dieser war ein Gotal, der zuerst lospoltern wollte, doch dann Liliana von allen Seiten interessiert musterte und beschnupperte, um danach festzustellen, daß sie eine Killian wäre. Also wollte er sie mitnehmen, und Kenny’s Proteste waren für ihn irrelevant. Also schritt Ogg ein und der Gotal schien ihn auch als Kopfgeldjäger anzuerkennen. Also fragter er ihn, ob man teilen wolle, und präsentierte einen Kopfgeldauftrag auf seinem Pad. Offenbar hatte der Oktopus ein Kopfgeld in Höhe von 40.000 Credits auf Shanta’s Tod und sogar 60.000 Credits auf ihre lebendige Ergreifung ausgesetzt.

Liliana mußte erst einmal schlucken, als ihr Serka’s Worte in den Sinn kamen, daß sie anstelle ihrer Schwester auf der Abschußliste landen würde, weil man die beiden nicht so ohne weiteres unterscheiden konnte. Doch da der Gotal nicht sehr gewalttätig wirkte, beschlossen Kenny und Ogg, das Spiel mitzuspielen und so viele weitere Informationen wie möglich abzugreifen. Also wurde ein Deal über 60:40 Verteilung der Belohnung geschlossen und der Gotal, der sich als Gor vorgestellt hatte, führte die Gruppe zum Rekrutierungs- und Sicherheitsbüro des Oktopus auf Dirha.

Als Gor das Gebäude betreten wollte, um das Kopfgeld für „Shanta“ zu kassieren, versuchte Ogg, ihn stattdessen mit einem Betäubungsschlagstock niederzuknüppeln. Doch der Gotal erwies sich als sehr viel zäher, als gedacht, und so entbrannte ein kurzer, heftiger Kampf zwischen Gor auf der einen und Kenny und Ogg auf der anderen Seite. Liliana, die sich in Sicherheit bringen wollte, rutschte auf dem nassen Boden aus und fiel hin, und es brauchte mehrere Versuche und ein paar Beulen, bis sie sich aus der Kampfzone gerettet hatte.

Derweil hatten Kenny und Ogg sichtlich Mühe, Gor zu betäuben, der sich nach Kräften wehrte und erst nach mehreren Versuchen endlich auf den Betäubungsstock reagierte und bewusstlos wurde. Schnell zogen sie ihn in eine Seitengasse, als mehrere identisch aussehende Quarren das Gebäude verließen und auf Patrouille zogen. Kenny konnte aufschnappen, daß sie gezielt nach Shanta und Dar suchen würden, da man sie wohl auf einem der hiesigen Planeten vermutete. Liliana hingegen konnte einen kurzen Einblick in ihre Gedanken erhaschen, in welchen sie sich vorstellten, was der Oktopus mit der gefangenen Shanta anstellen würde. Der jungen Frau wurde es ganz schlecht dabei.

In diesem Moment vibrierte Kenny’s Comlink und Shanta meldete sich, daß man schleunigst zum Schiff zurückkehren sollte, um zu verschwinden. Im Hintergrund war das Geräusch eines durch Stahl schneidenden Lichtschwerts zu hören und dann ein lauter Krach und Schreie. Also gaben die drei die Info an Thaena weiter, die gerade mit den Reparaturen soweit fertig war und von Luka und Jarosh ebenfalls über die verfrühten Abzüge ihrer Teams informiert worden war.

Dann ging es im Eiltempo zurück zum Raumhafen, und die drei konnten spüren, wie die Schatten um sie herum immer lebendiger wurden, bis sie schließlich vor dem Raumhafen umzingelt waren. Doch genau dann kam Shanta von oben hereingesprungen und aktivierte beide Klingen ihres Doppellichtschwerts, um die Schüsse der Angreifer abzuwehren und auf sie zurückzulenken. Die anderen nutzten die Gelegenheit, um nach drinnen zu gelangen und Shanta verriegelte die Tür, als sie nachkam.

Thaena hatte bereits ihren Raumanzug angezogen und bereitete den Start vor, als die anderen an Bord der „Dream Voyager“ stürmten, wo Seashell ebenfalls die Startvorbereitungen abgeschlossen hatte. Während Shanta ins Cockpit lief, begaben sich Ogg und Liliana in die Geschützstände. Dort bemerkten sie, daß ihre Verfolger nicht nur die Tür aufgebrochen hatten, sondern auch dabei waren, E-Web-Blasterkanonen aufzustellen. Also feuerten die beiden, was das Zeug hielt, um Shanta und Thaena die nötige Zeit zum Start zu verschaffen. Thaena war etwas schneller, brachte ihren Y-Wing in Stellung und feuerte ebenfalls mit ihren Ionenkanonen auf die Angreifer, deren E-Web zerstört wurde. Dann hoben die beiden Schiffe ab und steuerten einen Sprungkurs zu ihrem Sammelpunkt an.

 

Kurz darauf kamen alle drei Ghtroc-Frachter am Sammelpunkt an. General Shore hatte eine kleine Flotte zusammengestellt, die aus drei Victory-Sternenzerstörern, zwei Nebulon-B Fregatten, einem Dreadnaught und einer CR-90 Corvette bestand. Einige Piloten wurden etwas nervös beim Anblick der Zerstörer, doch Luka und Jarosh identifizierten die Schiffe als bekannt und gaben Entwarnung.

Die „Sky Princess“ und die „Star Knight“ durften an den äußeren Schleusen der Fregatte „Recreation“ andocken, während die „Dream Voyager“ und die Jäger im Hangar landen sollten. Deckoffiziere wiesen allen den Weg zum Konferenzraum, wo Sicherheitspersonal die ID-Karten überprüfte. Der gefangene Quarren wurde ebenfalls einem Sicherheitstrupp übergeben, bevor die Crew der „Star Knight“ zur Besprechung kam.

Liliana schaute sich mit großen Augen beim Weg durchs Schiff um, da sie zum ersten Mal an Bord einer Fregatte war, aber Shanta hatte nur wenig Zeit und konnte ihr daher nicht alles erklären, was sie wissen wollte. Die GT-Crews trafen sich wieder und man schaute etwas besorgt, als Liliana dreckig und etwas zerkratzt, Kirau mit Blut bespritzt und Serka übel zugerichtet eintrafen. Den Vogel schoss aber Jarosh ab, der immer noch die halb herumgewickelte Peitsche am Arm hängen hatte, nur daß der Griff abgerissen worden war. General Shore begrüßte Dar und Shanta persönlich, während Thaena zackig salutierte und ihre Einheit bereit meldete.

Dann begann die Einsatzbesprechung, in welcher der General noch einmal alle zusammengetragenen Informationen zusammenfasste, um alle Beteiligten auf einem gemeinsamen Stand zu haben. Demnach hatte der als „Der Oktopus“ bekannte Quarren-Verbrecherboss aktuell 14 Katana-Dreadnaughts in seinem Besitz, welche die Republik bislang an das Imperium verloren geglaubt hatte. Drei davon waren zu Blockadeschiffen umgebaut worden, die als verkleinerte Version eines Interdictor-Kreuzers Schiffe aus dem Hyperraum holen konnten. Auf diese Weise hatte der Gangster einen Großteil des freien Handels im Huttenraum unterbinden und etliche Sternensysteme unter seine Gewalt bringen können.

Nun hatte er seinen bislang größten Vorstoß gemacht, indem er die Routen von und nach Bootana Hutta mit Weltraumminen blockiert hatte. Auf diese Weise waren die Streitkräfte der Hutten in deren eigenen Thronwelten gefangen und konnten ihre Anführer auf Nal Hutta nicht mehr unterstützen, wenn der Oktopus diese dann vermutlich als nächstes eliminieren würde. Daher hatte Durga, eines der verbleibenden Mitglieder des Huttenkartell-Führungskreises, die Neue Republik um Hilfe gebeten und großzügige Handelsverträge in Aussicht gestellt. Ein anderes Mitglied hatte die RANA kontaktiert, was die beiden Großmächte dazu veranlasst hatte, sich für diese Operation ein weiteres Mal zusammenzuschließen.

Somit waren neben den Kommandanten der Zerstörer „Inferno“ und „Unstoppable“, der Fregatten „Recreation“ und „Deliverance“, des Dreadnaughts „Steelhead“ und der Corvette „Screaming Mynoc“ auch Commander Kendra Farstrong vom Zerstörer „Dauntless“, sowie General Jaaron Arrowwind mit zweien seiner Elite TIE-Hunter Staffeln zugegen. Der Plan sah vor, die Streitkräfte des Oktopus, von denen man mittlerweile sicher wusste, daß sie aus Befehlsempfänger-Klonen bestanden, in verschiedene Gefechte zu verwickeln, um dann ihre Kommunikation zu stören und sie von der Kommandokette abzuschneiden. Die Triangulation der Kommunikationen würden sodann den Weg zum Flaggschiff des Oktopus, der „Mighty Kraken“, weisen, die man mit speziell dafür organisierten Enterschiffen infiltrieren wollte, um den Kopf der Operation gefangenzunehmen oder auszuschalten. General Shore sprach Dar förmlich als „Master Utka“ an, um ihm das Kommando über eines der Enterkommandos anzubieten, was der Barabel dankend annahm.

Noch während der Besprechung meldete ein Fähnrich, daß die Sensoren ein unbekanntes Peilsignal aufgefangen hatten, welches direkt aus dem Besprechungsraum gesendet worden war. Schnell wurde ein Handscanner organisiert, den der junge Offizier im ganzen Raum herumschwenkte, bis er deutlich anschlug – bei Serka. Also wurde die Zygerrianerin gebeten, alle ihre technischen Geräte auf den Tisch zu legen, und diese wurden erneut gescannt. Bei dem Zehntausender-Credstick, den sie nach dem Aufwachen im Müll von Old Town in der Hand gehabt hatte, schlug der Scanner erneut an.

Zu Serka’s Schreck ordnete General Shore eine sofortige Vernichtung des Sticks an, doch noch bevor der Fähnrich zur Tat schreiten konnte, wurde roter Alarm ausgelöst und gemeldet, daß sich feindliche Schiffe nähern würden. Der Oktopus hatte seine Chance genutzt und den ersten Zug gemacht.