Star Wars - Gangs of Nar Shaddaa
Episode 4: Rettung um jeden Preis
Am nächsten Morgen war Noah früh auf, ging in der Pension Frühstücken und schickte eine Textnachricht an die Gruppe, was man heute tun sollte. Aufgrund der frühen Stunde, und weil es bei den anderen deutlich später geworden war, reagierte jedoch niemand. Also hinterließ er nach dem Frühstück, daß er sich mal das Gebiet der Blue Dragons im nördlichen Industriesektor anschauen wolle, und brach mit dem Taxi auf. Dort angekommen suchte er einen Laden für Arbeitsklamotten und probierte verschiedene Overalls an, um sich nebenbei etwas umzuschauen.
Was er dabei aufschnappte, war eine durchweg gute Stimmung, wo Leute unbeschwert auf die Straße gingen und die mit ihren Gangjacken oder Tattoos erkennbaren Blue Dragons freundlich grüßten, mit den Leuten Smalltalk hielten oder sogar älteren Damen die Einkäufe tragen halfen. Dies bestätigte Noah darin, daß man eine Möglichkeit finden mußte, mit dieser Gang ins Gespräch zu kommen.
Gegen 10 Uhr Coruscant Standard Zeit wurde Jeannette wach und rief Noah zurück. Dieser hatte seinen Einkaufsbummel fast beendet und wollte sich als nächstes in einem Straßencafe namens „Litt’el Ittalie“ ein zweites Frühstück gönnen. Die Bodyguard war begeistert, sagte zu, legte auf und zog sich leger an. Als sie dann jedoch im Taxi saß, wurde ihr bewusst, daß sie gar nicht gefragt hatte, wo das Cafe war, und somit erhielt Noah noch einen Anruf, damit der Taxifahrer auch die richtigen Koordinaten bekommen konnte.
Somit war Jeannette sogar als erste am Cafe und suchte sich einen freien Tisch, wo sie einen Kaffee schlürfen konnte. Kurz darauf kam Noah dazu und schaute sich um, ob sie belauscht werden würden, konnte jedoch niemanden sehen, der auf sie besonders achtgeben würde. Dann unterhielten sich die beiden beim Frühstück über den Grund ihres Besuchs. Noah sah das Problem von Nar Shaddaa eindeutig in einer fehlenden Machtbasis, die in der Lage war, ein Gleichgewicht der Kräfte zu halten. Also musste die Lösung darin bestehen, eine neue Machtbasis zu schaffen, indem man ein Bündnis einiger vernünftiger Gangs anleierte, welche die anderen unter Kontrolle halten konnten.
Um 11 Uhr wurde Mel wach und malträtierte den Türsummer von Mia so lange, bis die Twi’lek aus ihren Träumen hochschreckte und mit schwerem Kopf ins Bad schlurfte, wo sie erst den Lippenstiftabdruck von Mel’s Gutenachtkuss auf ihrer Stirn bemerkte und abwischte. Die beiden zogen sich schnell an und nahmen ein Taxi direkt zum Cafe, wo eine total verkaterte Mia und eine total fröhliche Mel sich ein Frühstück bestellten.
Während des Frühstücks sahen sie, wie auf der Straße neben dem Cafe einige Kinder „Schlacht der Finsternis“ spielten. Ein Menschenmädchen mit blauen Haaren war Trance, ein grünes Twi’lek-Mädchen Mia und ein Menschenjunge in einem Overall mit aufgemalten Fliegersymbolen und verspiegelter (wenngleich ziemlich zerkratzter) Sonnenbrille war Nick Rivers. Den Bösewicht Cyrus spielte ein Nautolanerjunge mit einem schwarzen Kapuzenumhang, der sich dann beschwerte, daß er dauernd den Bösewicht spielen müsse. Das gefiel den Inkognito-Rettern so gut, daß Noah den Kindern ein paar Kekse spendierte und dann auch als „Reittier“ des „Bösewichts“ mitspielte und sich „besiegen“ ließ. Währenddessen zog Mel die ziemlich genervte Mia mit ihrer Berühmtheit auf, bis auch eines der Kinder auf sie aufmerksam wurde und offenbar Mia und Mel erkannte. Mel legte daraufhin den Finger an die Lippen und blinzelte dem Mädchen zu, das zurückblinzelte und mit den anderen Kindern abzog.
Da man sowieso in der Gegend war, wurde beschlossen, erst nach dem vermissten Handwerker zu schauen, welcher eigentlich den Aufzug der Pension hätte reparieren sollen, und dann weiter zu „Nar Shaddaa Trash&Cleaning“ zu fahren, um dort zusätzliche Informationen einzuholen.
Also fuhren sie zurück zur Pension und gingen von dort zu Fuß in Richtung der Wohnadresse des Monteurs Naqor Xon. Drei Ebenen tiefer fanden sie die Mietskaserne, teilten sich jedoch erst noch in zwei Gruppen auf und beobachteten die Gegend als Kunden von ansässigen Läden aus. Dabei stellten sie fest, daß die Chrome Devils offenbar nicht nur stärkere Präsenz zeigten als zuvor, sondern auch zunehmend brutaler und rücksichtsloser wurden. Alle halbe Stunde brauste eine Gruppe von mindestens 10 Gangern auf ihren Swoops vorbei, und gerade als Mia und ihre Crew zuschauten, wurde ein Gast in einem Straßencafe durch den Luftzug zu Boden gerissen und überschlug sich, während ein anderer Passant beim Versuch, aus dem Weg zu springen, sich das Gesicht an einer Hauswand blutig schlug. Mel half dem Cafe-Gast auf und Mia schaute nach dem anderen Passanten. Beide erfuhren, daß die Chrome Devils seit zwei Tagen ständig aggressiver wurden und es sicher nicht mehr lange dauern würde, bis gezielte Gewalttaten oder ein spektakulärer Unfall folgen würden.
Dann traf sich die Crew wieder und ging gemeinsam über den Innenhof der Mietskaserne in den 5. Stock, wo sie sich durchaus beobachtet fühlten. Als sie bei Naqor klopften, öffnete niemand, und Mia suchte mit der Macht bereits nach Bedrohungen, doch da war nichts. Allerdings erkannte Mia schwache Lebenszeichen in der Wohnung. Also wurde Noah gebeten, die Tür zu öffnen, was ihm keine Schwierigkeiten bereitete.
In der Wohnung selbst war ein leises Stöhnen zu vernehmen, und der gesuchte Zabrak lag in einer Blutlache, die von einer Stichwunde in seinen Eingeweiden herrührte. Offenbar hatte er seit drei Tagen mit der Wunde hier gelegen, und nur durch seine robuste Zabrak-Physis war er überhaupt noch am Leben. Noah versuchte, erste Hilfe zu leisten, während Mia mit der Macht die schlimmsten Verletzungen zu heilen versuchte, damit man ihn in ein Krankenhaus bringen konnte.
Verzweifelt rannte Jeannette von Tür zu Tür und wollte die Nachbarn nach dem nächsten Krankenhaus fragen, doch niemand öffnete ihr die Tür, so misstrauisch wie die Leute mittlerweile waren. Erst als sie Credits als Belohnung für die Information anbot, ging eine Tür auf, doch die mageren 5 Credits, welche die Bodyguard anbot, waren offenbar das Risiko nicht wert, und so wurde ihr die Tür wieder zugeschlagen. Als sie nicht locker ließ, griffen die Leute zur Waffe, so daß sie sich zurückzog. Stattdessen rief Jeannette dann bei Natalina’s Pension an, die nach kurzer Ortsbeschreibung sagen konnte, daß ein droidenbesetztes Medicenter nur 50 Meter die Straße hinunter verfügbar war.
Somit wurde eine Trage improvisiert, und Noah und Jeannette trugen den Verletzten dorthin, während Mia weiter seine Hand drückte und Mel die Augen nach Bedrohungen offenhielt, doch sie kamen ohne Probleme im Medicenter an. Der diensthabende Medidrodie untersuchte Naqor und verlangte eine Vorauszahlung von 500 Credits für die Behandlungskosten, nach deren Begleichung er mit der Operation begann. Innerhalb der nächsten Stunde führte der Medidroide eine Reihe komplizierter Eingriffe mit höchster Präzision durch und konnte das gesamte beschädigte Gewebe wieder korrekt zusammenflicken, ohne daß Neben- oder Nachwirkungen zu beachten sein würden. Auch eine Bacta-Infusion war im Preis mit inbegriffen. Dann wurde der Patient auf ein Genesungsbett verlegt, wo er die nächsten sechs Stunden zur Regeneration bleiben konnte, bevor der bezahlte Zeitraum ablaufen würde. Mia klebte ihm noch einen Zettel mit ihrer Com-Nummer ans Bett, bevor sie mit den anderen die Medistation verließ.
Als nächstes stand ein Besuch bei der „Müllabfuhr“ auf dem Programm. Zuvor hatten sie sich per Comlink angekündigt, so daß sie nicht ungelegen kommen würden. Per Taxi fuhr die Crew zum Haupteingang von „Nar Shaddaa Trash&Cleaning Corp.“ und Mia erkannte das meiste Inventar wieder. Hinter dem Empfangstisch saß die blaue Twi’lek Grace, die scheinbar immer noch Chefsekretärin des Verwaltungsbereichs war. Als diese Mia sah, kam sie hinter ihrem Tresen hervor und fiel der rosa Twi’lek mit einem Freudenschrei um den Hals. Mia erwiderte die Umarmung und ließ sich dann mit ihrer Crew von Grace in ein Besprechungszimmer lotsen, wo eine andere Angestellte sie mit Kaffee, Keksen und Kaltgetränken versorgte, während Grace mit ihren Gästen plauderte.
Hauptthema war natürlich der neue Boss, Thaggit Kurn, von dem Grace auch nur berichten konnte, daß er Corellianer war und in der halben Galaxis verteilt Unternehmen besaß, so daß er nur wenig Aufmerksamkeit dieser Niederlassung widmen konnte. Anwesend war er nicht, so wie auch die meisten Meetings mit ihm lediglich per Holo stattfanden. Auch einen offiziellen Stellvertreter vor Ort hatte er scheinbar nicht benannt, zumal es mit einigen seiner Abteilungsleiter Unstimmigkeiten gegeben hatte, die erst hatten geklärt werden müssen. Manche Teamleiter waren auch einfach ersetzt worden, wenn sie nicht kooperativ waren.
Dann berichtete Mia von den Problemen ihrer ORE und Grace zeigte sich von dem Leid durchaus betroffen, erklärte jedoch, daß die Firma nicht mehr in der Lage war, sich in die Bandenkämpfe einzumischen. Als die Crew durchscheinen ließ, daß ihnen der Grund dafür nicht klar war, holte die Sekretärin aus und erzählte davon, daß Reelo immer ein paar hundert Schläger und Verbrecher, größtenteils aus dem Abschaum der Galaxis bestehend, in seinen Diensten gehabt hatte. Mit dieser kleinen Truppe hatte er gnadenlos alles niedergeschlagen, was sich ihm an Straßengangs oder ambitionierten Emporkömmlingen in den Weg gestellt hatte. Einzig mit den Hutten hatte es einen wackeligen Waffenstillstand gegeben.
Einen Großteil dieser Schläger hatte Reelo dann offenbar bereits etliche Wochen vor seinem Ableben nach Bespin geschickt, um irgendeinen geheimen Deal voranzutreiben, über dessen Details auch Grace nichts wusste. Nur ein knappes Drittel der Leute war auf Nar Shaddaa zurückgeblieben, und die waren von dem Jedi abgeschlachtet worden, welcher zuerst die Kneipe „Müllschlucker“ und dann das Hauptquartier von Nar Shaddaa Trash&Cleaning angegriffen hatte. Dazu zeigte Grace die Holoaufnahmen aus der Bar, auf denen beeindruckende Lichtschwertkampfkünste zu sehen waren. Sie schloss ihre Ausführungen damit, daß keine Schläger mehr vorhanden waren und die Firma daher hauptsächlich legale Dienstleistungen, darunter die Müllentsorgung, anbot.
Noah war jedoch aufgefallen, daß die eigentlich geschäftsmäßig und schlicht gekleidete Grace ein sehr teuer aussehendes Armband trug, das irgendwie nicht zum Rest ihrer Garderobe – und Gehaltsklasse – passen wollte, und sprach sie darauf an, wie sie sich so etwas leisten konnte, wenn sie weiterhin nur ihr mickriges Sekretärinnengehalt bekam. Die Twi’lek errötete, was bei ihr eher in eine lila Färbung ausartete, und murmelte verlegen, daß dies ein „Abschiedsgeschenk“ gewesen sei. Damit gab sich der Mechaniker erstmal zufrieden und das Thema wurde erneut gewechselt.
Die aktuelle Situation gestaltete sich so, daß Grace nur ein paar hundert normale Arbeiter geblieben waren, die ihre Jobs erledigten. Bislang hatten die Straßengangs einen Bogen um die Fahrzeuge, Gebäude und Mitarbeiter von Trash&Cleaning gemacht, vermutlich weil sie aus der Historie wussten, wie schlecht solche Konfrontationen für sie ausgegangen waren, doch auch Grace vermutete, daß es nur eine Frage der Zeit war, daß ihr Ruf verblassen und ihre quasi-Immunität vergessen sein würde.
Sie äußerte auch Bedauern darüber, daß Dar’Shok sich einfach aus dem Staub gemacht hatte, ob er nun etwas mit Reelos Tod zu tun gehabt hatte oder nicht. Laut ihrer Aussage wäre er der einzige gewesen, der Thaggit Kurn die Führungsposition der Firma hätte streitig machen können. Doch nachdem sich nun die Nachricht seines heldenhaften Ablebens in der gesamten Galaxis verbreitet hatte, war auch diese Hoffnung zunichte gemacht worden.
Mia spielte das Spielchen mit und gab sich betrübt ob des Verlusts ihres Kameraden. Die Sekretärin schien es ihr abzukaufen, aber sie zeigte auch keinerlei Anzeichen, daß sie Mel erkannt hätte, somit waren sie wohl sicher. Nachdem die wichtigen Informationen eingeholt waren, verabschiedeten sich Mia und ihre Crew, um nach der nächsten Person auf ihrer Liste zu schauen.
Beim Hinausgehen zeigte sich Noah beeindruckt von der Firma und ihrem wohlwollenden und spendablen Arbeitgeber, sowie dem Verehrer der Sekretärin. Als die anderen den Grund wissen wollten, spielte der Mechaniker auf das teure „Abschiedsgeschenk“ an, doch Mel und Mia schüttelten beide den Kopf, denn für sie war es ein unfreiwilliges Abschiedsgeschenk von Reelo gewesen. Anhand des opulenten Beutels an teils wertvollem Schmuck, den ihre Töchter bei der Abreise von Nar Shaddaa hatten mitgehen lassen, vermutete Mel, daß Grace sich auch an den Resten von Reelo’s Tresor bedient und ihre Entschädigung selbst mitgenommen hatte, nachdem ihr Boss tot in der Gosse gelegen hatte.
Nummer vier auf der Liste der von ORE vermissten Personen war Tisree Shin, ein mirialanisches Kindermädchen, das für eine wohlhabende Familie im oberen Corellianischen Sektor arbeitete, aber im tiefen Corellianischen Sektor wohnte. Aufgrund der gesammelten Informationen wusste die Crew, daß dort unten das Revier der Thunder Hogs war, einer brutalen und gewalttätigen Gruppe von menschenfeindlichen Anarchisten. Dies wurde deutlich, als sie das Gebiet betraten, denn von allen Gegenden auf Nar Shaddaa war diese bislang die Schlimmste. Nicht nur waren sämtliche vertikalen Oberflächen mit Graffiti besprüht, teilweise mehrere Schichten übereinander, sondern auch alles, was an öffentlicher Infrastruktur vorhanden gewesen war, fehlte entweder oder war bis fast zur Unkenntlichkeit demoliert. Schrott stapelte sich in den Straßen, Häuser waren verwahrlost und Speederwracks brannten dort, wo sie gecrasht waren.
Tisree’s Wohnsitz war auch in einer Mietskaserne, doch diese sah genauso mitgenommen aus wie die Straße, in der sie lag. Die Vordertür war eingetreten worden, so daß die Gruppe sicherheitshalber ihre Waffen bereithielt, doch keiner der anderen Bewohner ließ sich blicken – sofern es überhaupt noch welche gab, denn die Hälfte aller Wohnungen sah verwüstet und unbewohnbar aus.
Auch Tisree’s Wohnung war gewaltsam geöffnet und aller offensichtlicher Wertgegenstände beraubt worden – falls dort überhaupt so etwas gewesen war. Ihre Dienstkleidung hing noch im Schrank, da die Räuber damit wohl nichts anfangen konnten. Und Noah entdeckte wieder eine Sammelkarte von Mia, diesmal mit dem Spruch „Niemals aufgeben!“, die am zersplitterten Spiegel hing. Die Twi’lek nahm die Karte entgegen und atmete tief durch, verneinte jedoch die Vermutung von Noah und Jeannette, daß es sich mit den Karten um ein potentielles Tätermuster handeln könnte.
Anschließend hörte man sich etwas in der Nachbarschaft um und steckte zwielichtigen Gestalten im Schatten ein paar Credits zu, um von ihnen die Information zu erhalten, daß die Thunder Hogs vor ein paar Tagen mal wieder einen „Jungfrauen-Raubzug“ gemacht und eine Anzahl junger Frauen verschleppt hatte. Der Standort ihres Hauptquartiers war nicht schwer herauszufinden, und laut dem Informanten sollten die Frauen dort hingebracht worden sein.
Also begab man sich in die Nähe, und Mia nutzte die Sammelkarte als Fokus, um Tisree zu finden und ihre Umgebung mit der Macht zu erfassen. Die Twi’lek spürte Chaos, Gewalt und das Vergnügen an der Ausübung von Gewalt im ganzen Gebäude. Bei Tisree und weiteren Opfern hingegen waren Angst, Schmerz und Ekel die vorherrschenden Gefühle. Mühsam kämpfte Mia die aufkochenden Emotionen nieder und beherrschte sich, nicht einfach mit gezogenem Lichtschwert zur Vordertür hineinzustürmen und alle Ganger niederzumähen.
Trotzdem wollte man sich vorbereiten und zog sich daher zurück. Noah und Jeannette kehrten in die Pension zurück, wo Natalina ihnen ausrichtete, daß diverse Leute nach ihnen gefragt hätten, hauptsächlich Ganger der Chrome Devils, die wohl auf der Suche nach denen waren, die ihre Basis aufgemischt hatten. Selbstverständlich war Natalina diskret gewesen und hatte ihre Gäste nicht preisgegeben, doch es war nicht auszuschließen, daß die Ganger ihre Augen und Ohren überall hatten. Außerdem hatten zwei merkwürdige Typen in Metallrüstungen mit Schwertern nach Eric von Mitanni gefragt. Auf ihren Wappenröcken hatten sie dasselbe Wappen getragen wie Eric auf seinem Zeremonienschwert. Doch auch diese Besucher hatten erfolglos abrücken müssen, als Natalina ihnen eröffnet hatte, daß Eric gar nicht mehr hier war. In diesem Moment verstanden Noah und Jeannette dies jedoch nicht und dachten stattdessen, Natalina hätte gut geblufft.
In ihren Zimmern angekommen, wurde kampftaugliche Kleidung, Panzerung und ihr komplettes Arsenal eingepackt. Mia hingegen war auf ihr Schiff zurückgekehrt und hatte dort ebenfalls eine Panzerung und das Doppellichtschwert abgeholt, welches sie vor Jahren einem besiegten Sith-Lord abgenommen hatte.
Zwischendurch erhielt sie einen Anruf von Naqor, der sich für die Rettung bedankte und versicherte, daß er alleine in seine Wohnung zurückkehren und dort erholen konnte, bis er wieder vollständig genesen wäre.
Zwei Stunden später waren Mia, Noah und Jeannette wieder zurück und Mel konnte berichten, daß sie neben dem schwer bewachten Haupteingang noch einen weiteren Zugang zu dem Gebäudekomplex entdeckt hatte: einen Wartungsschacht, den Noah problemlos mit seinem Werkzeug öffnen konnte, und der zwar furchtbar stank, aber dafür ohne Konfrontation weit ins Gebäude führte.
Mia ließ sich überzeugen, nicht den brachialen Weg zu wählen, und somit schlichen Jeannette, Mia, Mel und zuletzt Noah durch die engen, dunklen Gänge, bis sie aus einer Lüftungsöffnung ein leises Schluchzen vernahmen. Ein Blick durch das Gitter offenbarte acht junge Frauen verschiedener Spezies zwischen 18 und 30 Jahren, die auf einem nicht sehr sauberen Matratzenlager saßen oder lagen. Einige von ihnen lagen total apathisch da, andere saßen aufrecht an die Wand gelehnt und wieder andere lagen zusammengerollt auf der Unterlage und weinten.
Mia erkannte Tsree als eine der Schluchzenden, drängte aber darauf, den Gang weiterzugehen, um zu sehen, wie es vor der verstärkten Tür des Raumes aussah. Ein Lüftungsgitter weiter konnte die Twi’lek einen Rodianer und einen Zabrak erkennen, die vor der Tür Wache standen und sich dabei über ihre Vorlieben beim Quälen hilfloser Frauen unterhielten. Mia und Mel waren schockiert, als sie so viel Rohheit mitanhören mussten, und waren sich einig, daß schnell etwas geschehen musste.
Noah gab einen Glühstab an Jeannette und zwei Knicklichter an Mia, damit sie sich selbstständig in den dunklen Gängen bewegen konnten, während Mel 8 Knicklichter für die ganzen Frauen erbat, damit jede eines in die Hand nehmen konnte, wenn man sie durch die Schächte nach draußen führte. Dann öffnete Noah geräuschlos die Wartungsluke vom nächsten Raum, der wohl eine Art „Vergnügungszimmer“ für die Gangmitglieder sein sollte, aktuell aber leer war. Mia und Jeannette schlüpften hindurch und warteten auf das Signal von Mel, daß Noah auch das Gitter bei den Frauen entfernt hatte.
Als ein kurzes Knacken im Com Bereitschaft signalisierte, ließ Jeannette einen Gegenstand fallen, um einen der beiden Wachen anzulocken. Die beiden Frauen hatten sich beiderseits der Tür postiert und als der Rodianer hereinkam, setzte Mia ihm den auf Betäubung gestellten Blaster direkt an den Hals und drückte ab. Zusammen mit Jeannette schleifte sie den Bewusstlosen in den Raum hinein und Jeannette ließ dabei Laute hören, die andeuten sollten, daß der Rodianer gerade ein Techtelmechtel mit einer Frau hatte. Der Trick gelang und der eifersüchtige Zabrak kam sofort hinterher gestürmt, doch der Anblick von Mia, die ihr rotes Doppellichtschwert zündete, überraschte ihn so sehr, daß er sich nicht verteidigen konnte, als Jeannette ihm kräftig zwischen die Beine trat. Noch während er sich vor Schmerzen krümmte, hatte Mia das Lichtschwert wieder deaktiviert und ihn ebenfalls mit dem Blaster betäubt.
Dann erhielt Mel das Signal und stieg über die Wartungsöffnung in den Raum ein, wo die Frauen gefangengehalten wurden. Es brauchte nicht viel Erklärung, daß die Gefangenen ihre Chance erkannten, ihre Knicklichter entgegennahmen und sich von Noah in den Wartungsgang hinaushieven ließen. Lediglich zwei der acht Frauen waren so apathisch, daß sie von Noah getragen oder von Mel und einer der anderen geführt werden mussten. Anschließend wurde der Wartungsschacht wieder verschlossen.
Nebenan stürmte Jeannette in den Gang, nachdem sie bemerkt hatte, daß dort eine Kamera von der Decke hing, und beschmierte das Objektiv mit Lippenstift, um die Kamera zu blenden. Anschließend nutzte Mia ihr Lichtschwert, um die Türangeln von beiden Räumen zu verschweißen, so daß sie nur mit Mühe und viel Aufwand wieder zu öffnen waren, bevor sie sich mit Jeannette zurückzog.
Noah und Mel hatten mit ihrer kleinen Prozession den Ausgang erreicht, als Mia per Com bei Grace anrief und um eine Extraktion bat. Die Sekretärin reagierte sofort und konnte einen „speziellen“ Müllwagen innerhalb von 20 Minuten an eine bestimmte Hausecke in der Gegend entsenden. Also wurden Noah und Mel informiert, wohin sie die notdürftig mit ein paar Stoffstücken bekleideten Frauen eskortieren sollten.
Das Timing war ziemlich exakt und kaum waren sie dort angekommen, traf auch der Müllwagen ein, dessen Fahrer ein verstecktes Abteil hinter der Fahrerkabine öffnete, so daß alle einsteigen konnten. Mia und Jeannette kamen in letzter Sekunde hinzu, und die Tür schloss sich, als der Müllwagen sich in Bewegung setzte. Tisree erkannte Mia sofort, rief ihren Namen und bedankte sich für die Rettung. Die Twi’lek reichte dem Kindermädchen die Sammelkarte, woraufhin diese sie spontan umarmte.
Nach halbstündiger Fahrt kam der Müllwagen im Hof von Trash&Cleaning an, wo bereits Helfer warteten, welche die befreiten Frauen in Decken hüllten. Auch eine Ärztin der Firma war zur Stelle, um alle Frauen zu untersuchen, bevor sie sich duschen und mit neutralen Overalls ankleiden durften.
In der Zwischenzeit erkundigte sich Grace bei Mia, was mit den befreiten Frauen geschehen sollte. Die beiden, die medizinisch versorgt werden mussten, würde man eine Zeitlang auf der Krankenstation behalten können, bis sie aus ihrer Starre aufwachten, aber die anderen konnten nicht dauerhaft untergebracht werden. Allerdings stellte sich heraus, daß dies auch gar nicht notwendig war. Drei der Frauen waren zu einem Geburtstagsbesuch bei Nummer vier von anderen Stadtvierteln gekommen und hatten dort Familien, wohin sie zurückkehren und auch ihre Gastgeberin mit unterbringen konnten. Tisree wollte mit ihren Arbeitgebern reden, ob sie für eine Zeitlang direkt bei ihnen wohnen könne. Sie bat lediglich darum, daß jemand sie zu ihrer Wohnung begleiten könnte, so daß sie ihre Dienstkleidung und die wichtigsten persönlichen Gegenstände mitnehmen konnte, wofür Noah sich gerne bereiterklärte. Übrig blieb eine Menschenfrau, die mit zur Pension kommen sollte, damit sie erst einmal ein Dach über dem Kopf hatte. Nach kurzem Gespräch zeigte sie außerdem Interesse, zukünftig für ORE zu arbeiten und dort ihr natürliches Sprachentalent einsetzen zu können.
Nachdem die geretteten Frauen alle versorgt waren, wollten sich Mia und ihre Crew der letzten vermissten Person auf der Gehaltsliste von ORE widmen: Jobram Geph, ein menschlicher Handwerker, der in einem kleinen Laden für allerlei Reparaturen und Kleinkram gearbeitet hatte. Dort war er seit 4 Tagen nicht mehr aufgetaucht. Sein Wohn- und Arbeitsort befand sich im mittleren Corellianischen Sektor, wo laut ihrer Karte die Slithering Snakes ihr Unwesen treiben sollten. Sie hatten allerdings auch gehört, daß es in letzter Zeit eine Häufung von Todesfällen bei Mitgliedern der Gang gegeben hatte, die jedoch allesamt als tragische Unfälle abgestempelt worden waren.
Da man der Sache nicht ganz traute, wurden wieder die Zweiergruppen gebildet und die Gegend observiert. Die Leute dort waren auffallend vorsichtig, und gelegentlich schienen einige Ganger der Thorns aus dem angrenzenden Nikto-Sektor einzufallen, grölend durch die Straßen zu preschen und wieder zu verschwinden. Die Gruppe stellte daraufhin die Vermutung auf, daß die Thorns wohl schonmal proben würden, ob sie ihr Gebiet erweitern konnten.
Dann ging es zur Wohnadresse von Jobram, der ebenfalls in einer Mietskaserne untergebracht war, die mehrere Wohneinheiten auf mehreren Stockwerken um einen offenen Innenhof herum besaß. Als sie vor der Wohnungstür im vierten Stock angekommen waren, versuchte Mia mithilfe der Macht zu spüren, wie es Jobram gerade ging. Sie stellte fest, daß er am Leben war, aber eine Todesangst verspürte, als ob ihn jemand bedrohen würde. Jeannette äußerte daraufhin die Vermutung, daß er nicht alleine in der Wohnung wäre, was Mel bestätigen konnte, denn sie hatte zwei Personen gespürt.
Es wurde kurz diskutiert, wie man vorgehen wollte. Der Vorschlag von Noah, als Pizzalieferant aufzutreten oder als Nachbar, der sich wegen dem lauten Radio beschweren wollte, wurde abgelehnt. Stattdessen sollte der Mechaniker die Tür mithilfe seines Werkzeugs geräuschlos öffnen, so daß Mia und Jeannette mit auf Betäubung gestellten Blastern hineinstürmen und erstmal alles betäuben konnten, bevor man anfing, Freund oder Feind auseinanderzuhalten.
Einer Eingebung folgend schaute Mia sich um, ob noch jemand aus dem Wohnkomplex diese Tür beobachten würde, und tatsächlich schien die Wohnung direkt gegenüber der Eingangstür sehr verdächtig, da sie abgedunkelt und die Gardinen einen Schlitz weit geöffnet waren. Also wurde der Plan so modifiziert, daß Noah die Tür öffnen sollte, damit Jeannette hineinstürmen konnte, während Mia mit der Macht die Gardine der Wohnung gegenüber herunterreißen würde, um den potentiellen Schützen darin davon abzuhalten, auf sie oder ihren Mitarbeiter zu schießen. Mel merkte an, daß man noch gar nicht auf sie geschossen hatte und vielleicht Zeit war, mit der Person dort drüben zu reden, doch Mia war dies zuviel Aufwand und Risiko. Dann wünschte die Twi’lek allen, daß die Macht mit ihnen sein möge.
Also wurde es so gemacht: Noah knackte das Schloss und ließ die Türe aufgleiten, während Mia die Gardine gegenüber herunterriss und Jeannette hineinstürmte, gefolgt von Mia. Mel blieb am Geländer gelehnt zurück, um die Angelegenheit draußen im Auge zu behalten.
Jeannette machte eine Hechtrolle durch die offene Tür, um potentiellen Blastersalven auszuweichen, die gar nicht kamen, und feuerte geradeaus in den Raum, wo aber niemand stand. Auch Mia hatte sich nach ihrer Vorhangaktion mit einer Rolle in die Wohnung vorgewagt, konnte aber auch auf den ersten Blick niemanden sehen.
Dafür wurden sie von jemandem angebrüllt, daß sie stehenbleiben und die Hände hochnehmen sollten, oder er würde seiner Geisel den Schädel wegpusten. Mia traf die folgenschwere Entscheidung, einen Stuhl, der in dem Raum stand, per Telekinese auf die Stelle rechts der Zimmertür zu werfen, wo der Sprecher in Deckung war, um ihn abzulenken oder gar bewusstlos zu schlagen. Leider war der Treffer nicht hart genug, um mehr als einen Kratzer zu verursachen, doch dadurch fühlte sich der Sprecher wohl so in die Enge getrieben, daß er abdrückte. Blut spritzte durch die Gegend, als der Schuß des aufgesetzten Blasters mitten durch Jobram’s Brust fuhr und ein riesiges Loch hinterließ.
Jeannette war bereits weit genug in den Raum eingedrungen, daß der Schuß über sie hinwegfegte, sie den taumelnden Schützen jedoch problemlos erreichen konnte. Mit einem schnellen Tritt entwaffnete sie den Schützen, so daß der Blaster in einer Ecke des Raumes landete, und setzte zu einem schmerzhaften Haltegriff nach.
Währenddessen fing Mia den mit aufgerissenen Augen tot zu Boden fallenden Körper von Jobram auf, legte ihn behutsam ab und flüsterte, daß es ihr leid tun würde. Als letzter in der Runde war Noah in die Wohnung eingetreten und schloss gerade die Tür, als im letzten Moment ein Schuß ertönte und ein Blasterblitz durch die Öffnung zuckte. Jeannette hatte sich gerade zum Haltegriff weggedreht, so daß der Gangster direkt in Verlängerung der Eingangstüre stand – und mit einem Loch im Kopf ebenfalls tot zu Boden sank.
Fassungslos starrten die drei einen Moment lang auf die beiden Leichen, dann nahm Noah per Comlink Kontakt zu Mel auf, die wissen wollte, ob alle ok wären. Als sie erfuhr, daß die Person aus dem Appartement gegenüber den Geiselnehmer erschossen hatte, ihre Crew aber ok war, versprach sie, sich darum zu kümmern.
Inzwischen durchsuchte Jeannette die kleine Wohnung und stellte fest, daß die beiden wohl schon mehrere Tage hier zusammen gehaust haben mussten, wenn man den Gestank und das Durcheinander betrachtete. An einem Kühlschrankmagneten fand sie eine weitere Sammelkarte von Mia, die jedoch blutbespritzt war, weil sie genau in der Schußlinie gehangen hatte, in die der Gangster seinen Blaster entladen hatte. Die Bodyguard reichte Mia die Karte und äußerte die Vermutung, daß sie es hier mit einem Sammelkarten-Mörder zu tun hätten. Seufzend, weil ihre Mitstreiterin schon wieder mehr Verschwörungen witterte, als sogar auf diesem Mond existierten, schüttelte die Twi’lek den Kopf und steckte die Karte in die Brusttasche von Jobram, bevor sie seinen Leichnam zur Ruhe bettete und ein Tuch über ihm ausbreitete.
Jeannette untersuchte inzwischen den toten Gangster und stellte fest, daß er tatsächlich das Gangzeichen der Slithering Snakes trug, eine gespaltene Zunge hatte, wie es bei der Gang in den oberen Kreisen üblich war, und tagelang nicht geduscht hatte. In einer versteckten Gürteltasche fand sie außerdem einen Datenchip, den sie zur Analyse an Noah weiterreichte. Der Mechaniker versuchte, mit seinem Datenpad darauf zuzugreifen, konnte jedoch nur feststellen, daß der Chip mit einer außergewöhnlich starken und strengen Sicherheitssperre verschlüsselt war, die nur einen Versuch zuließ und bei einem Fehler sofort sämtliche Daten darauf löschen würde.
Da sich Mel nicht mehr gemeldet hatte, ging Mia wieder vor die Tür und suchte hinter einer Säule Deckung. Von der gegenüberliegenden Wohnung hörte man Kampflärm und Gepolter, aber scheinbar waren beide Kontrahenten ebenbürtig. Die Twi’lek zögerte einen Moment, doch als von drüben ein Schmerzenslaut kam, sammelte sie sich und hangelte sich von Deckung zu Deckung den Gang entlang auf die andere Seite, bis sie vor der Tür stand. Da sie immer noch Geräusche einer wilden Rangelei aus dem Inneren hörte, öffnete Mia die Tür und bekam prompt Füße ins Gesicht und ging mit der anderen Person zu Boden. Schnell reagierte die Twi’lek und schnappte sich die Person in einem Fußhebel.
Dann trat Mel aus der Tür und meinte, daß Mia loslassen könne. Also entfaltete sich die Twi’lek und ließ die andere Person aufstehen. Es handelte sich um eine rothäutige Zabrak mit einem Kranz spitzer Hörner auf ihrem kahlen Schädel. Kopf, Gesicht und Körper waren mit fies aussehenden, schwarzen Tattoos verziert, ihre Ohrläppchen gedehnt, und in ihrer Nase und einigen anderen Körperstellen steckten dicke, schwarze Spikes, die ihr ein sehr martialisches Aussehen verliehen.
Mia erkannte die ehemalige Agentin Spikey, die sie vor Jahren aus den Fängen eines Gangsterbosses gerettet hatte, gleich wieder, konnte aber erst einmal nicht anders, als ihr eine Ohrfeige zu verpassen. Die Zabrak schien Mel nicht zu erkennen, wohl aber Mia, und trat neben sie ans Geländer zum Innenhof, wo die Twi’lek immer noch schwer atmete.
Im folgenden Gespräch stellte Mia fest, daß Spikey der Geist war, welcher die Slithering Snakes dezimiert hatte, und die Agentin erklärte knapp, daß der Anführer Akuzlee der letzte von denen gewesen war, die sie vor etlichen Jahren verraten und in die Sklaverei verkauft hatten. Die Twi’lek atmete noch einmal tief durch und erklärte, daß jeder Krieg Opfer fordern würde. Dann meinte sie, daß es trotzdem schön wäre, sie zu sehen, und nahm Spikey in den Arm. Die war etwas irritiert ob der plötzlichen Sinneswechsel und meinte dann anerkennend, daß Mia’s Freundin einen fiesen rechten Haken schlagen würde. Als sie Mel dann ein weiteres Mal musterte, schien sie auch stutzig zu werden und fragte nach, ob man sich kennen würde. Daraufhin lächelte Mel und meinte, es wäre lange her, bevor sie ebenfalls Spikey umarmte, die sie nun erkannte und daher umso überraschter war, eine totgeglaubte galaktische Heldin im Arm zu halten.
Dann winkte Mia nochmal allen Gaffern zu, die aus der Sicherheit ihrer Wohnungen hinter den Gardinen die Vorgänge beobachtet hatten, und kehrte auf die andere Seite zu Noah und Jeannette zurück. Die hatten das Appartement soweit durchsucht, aber nichts Weiteres von Interesse gefunden. Den sensiblen Datenchip steckte Noah ein und fragte, ob die Sache auf der anderen Seite geklärt wäre, da er gerne duschen und etwas essen wollte.
Also rief Mia ein weiteres Mal den Entsorgungsdienst und fuhr dann mit Noah und Jeannette ins Hotel, um sich frisch zu machen, während Mel mit Spikey die Spuren auf der anderen Seite verwischte und verschwand.
Im Hotel angekommen händigte Natalina ihnen einen Datenchip von Eric aus und betonte noch einmal, daß ihr Gefährte bereits abgereist war, was sie zuvor nicht richtig verstanden hatten. Auf dem Chip war eine Abschiedsbotschaft des Kronprinzen, der anscheinend auf der Flucht vor einem „Rückholkommando“ war, sich für alles bedankte und ein Wiedersehen in Aussicht stellte.
Anschließend ging es zu einem guten Restaurant auf der Promenade, wo Mel und Spikey bereits warteten. Man bestellte und speiste vorzüglich, während über dies und das geredet wurde. Auch der Grund für Mia’s Anwesenheit, der sich von einer persönlichen Sache zur Rettung des ganzen Mondes gewandelt hatte, wurde angeschnitten. Spikey fragte nach dem Verbleib von Dar’Shok, von dem sie lediglich das Gerücht seines Ablebens gehört hatte.
Mia bestätigte dieses und erhob danach das Glas, um einen Toast auszusprechen, auf zwei Mitarbeiter von ORE und alle anderen, die ihren Weg gekreuzt hatten und von ihnen gegangen waren. Noah ergänzte um lange Vergangenes und neu Begonnenes, während Jeannette einfach nur meinte, daß die Macht mit ihnen sein möge. Mel schließlich erhob das Glas auf diejenigen, die ihnen vorangegangen waren – zu den Sternen.