Star Wars - Heir to the Dark Side
Episode 5: Jäger des verlorenen Schatzes
Bereits am folgenden Tag war es soweit, daß Meister Chi wieder Kontakt zu Mia aufnahm und sie um Rückkehr nach Umbralya bat. Bei ihrem Zwischenstop auf Kintoran II, welches mittlerweile schon traditionell als Zwischenstation und Ausrüstungsbasis verwendet wurde, mußten Mia, Dar’Shok und Darkstar jedoch feststellen, daß Dr. Ravak ziemlich kurz angebunden war, weil sie zu einer Forschungsreise aufbrechen wollte, zu welcher sie sich verpflichtet hatte, im Gegenzug für eine ansehnliche Spende, die ihrer Forschungseinrichtung zugutekommen würde. Auch Lt. Crey und Botschafterin Sasuja waren zu einer anderen Mission abkommandiert worden, so daß man nach kurzem Zwischenstop alleine nach Umbralya weiterflog, wo Mia wieder souverän landete.
In der Pyramide angekommen enthüllte Meister Chi, daß er das letzte Bauteil für die Sith-Waffe gefunden hatte: den Macht-Katalysator. Auf den vermuteten Fundort des Artefakts angesprochen ließ der Meister die alte Schrift als Hologramm erscheinen und begann zu übersetzen, daß es sich auf einer kargen Welt mit Zwillingssonnen im Outer Rim befinden würde. Darkstar bemerkte jedoch frech, daß der Meister offenbar nicht so ganz mit den alten Sith-Runen bewandert wäre, weil er den Text nicht ganz korrekt übersetzt hätte. Meister Chi war etwas pikiert, kam aber der Bitte von Mia nach, den gesamten Text im Original anzeigen zu lassen, damit Darkstar selbst übersetzen konnte. Diese stellte fest, daß in dem Text noch Hinweise auf eine Prüfung und einen Jäger, sowie Fallen enthalten waren, was der Meister übersehen hatte.
Einig waren sich beide, daß die Koordinaten auf den Wüstenplaneten Tatooine zeigten und daß es sich bei dem Tempel um eine Pyramide handeln mußte, die unter dem Sand begraben lag. Also wollte man schnellstmöglich nach Kintoran II zurück, um Dr. Ravak um Hilfe zu bitten. Bereits aus dem Orbit von Umbralya wurde die Basis kontaktiert, aber es meldete sich lediglich Dr. Ravak’s Assistent, ein Duro namens Dr. Belqo. Dieser erklärte, daß Dr. Ravak den Planeten verlassen hatte, um sich mit einem Financier für eine Expedition zu treffen. Die Aussicht, einer Retterin der Galaxis helfen und dadurch vielleicht selbst etwas von dem Ruhm abzubekommen, ließ Dr. Belqo jedoch stattdessen seine Hilfe anbieten und er organisierte Expeditionsausrüstung für Wüstenplaneten, sowie einen ihm bekannten Wüstenführer auf Tatooine. Dieser wollte für 10.000 Credits Transportmittel organisieren, also hob Mia das Geld von ihrem Konto ab und nahm es in bar mit.
Als die “Deep Hopper” über Tatooine aus dem Hyperraum kam, wartete bereits der Sternenzerstörer “Vicious” auf sie – zumindest schien es so, denn das Kriegsschiff hing im tiefen Orbit über Mos Eisley. Mia gab panikerfüllt Vollschub, doch Darkstar zog ihre Hand samt Regler auf Normal zurück, da ihre einzige Chance war, als normales, unauffälliges Frachtschiff zu landen und möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
Dies gelang auch soweit, der Sternenzerstörer schien sie nicht zu beachten und die Raumflugkontrolle von Mos Eisley wies ihnen Landebucht 86 zu – direkt im Stadtzentrum. Dr. Belqo, der nun mit Hut, Lederjacke, weißem Hemd und Blaster etwas abenteuerlicher aussah, als im Laborkittel, schlug vor, erst den Führer Tig Danno in „Chalmun’s Cantina“ zu treffen, bevor man anfing, Ausrüstung auszuladen. Also verließ die Gruppe das Schiff, Mia in ihrer normalen Kleidung, Dar’Shok im Flight Suit und Darkstar im schwarzen Minikleid. Mia nötigte das Sith-Mädchen allerdings noch, einen der Sandtarn-Umhänge aus ihrer Wüstenausrüstung überzuwerfen, da sie befürchtete, Darkstar könnte in dieser Aufmachung in einer Schmugglerkneipe ansonsten zuviel Ärger anziehen.
Es stellte sich heraus, daß das Imperium seine in den letzten Jahren sehr laxe Besatzung in Mos Eisley seit einigen Tagen massiv verstärkt hatte. An fast jeder Ecke waren imperiale Sandtruppen-Patrouillen unterwegs, die verdächtige Aktivitäten beobachteten, örtliche Anwohner befragten und deutlich Flagge zeigten. Mia und co. schlichen über mehrere Nebenstraßen und einen Hinterhofmarkt zur nahen Cantina, in der glücklicherweise keine Imperialen anwesend waren. Lediglich ein Kubaz machte sich verdächtig, als er die Neuankömmlinge musterte, sowie zwei Weequays, die ebenfalls verdächtig lange in ihre Richtung schauten. Ansonsten bot die Cantina die übliche Mixtur aus einer Menge Aliens jeder Couleur, inklusive des schlimmsten Abschaums der Galaxis.
Tig Danno, der grünhäutige Twi’lek-Wüstenführer saß bereits in einer Nische, und die anderen gesellten sich hinzu. Er beschuldigte sie, daß es wohl mit ihrem Vorhaben zu tun habe, weshalb das Imperium sämtliche Patrouillen verstärkt hatte, so daß seine Preise in die Höhe geschnellt waren. Nun wollte er – mit Blick auf die Dringlichkeit – 12.000 Credits im Voraus haben. Mia schob ihm zunächst ein Paket mit 5.000 rüber, welches er sofort in seiner weiten Wüstenkleidung verschwinden ließ, doch als er nach dem zweiten Paket greifen wollte, hielt Darkstar seine Hand fest und verlangte, daß man erst die Ware sehen wollte, bevor er den Rest bekommen würde. Seufzend ging Tig darauf ein und meinte, er hätte eine Bantha-Karawane in der Karawanserei am Südtor von Mos Eisley bereitstehen, so daß man sofort losziehen könnte, sobald sie ihre Ausrüstung dorthin geschafft hätten. Er wollte schonmal vorausgehen und alles fertigmachen für den Aufbruch. Damit stand er auf und ging hinaus.
In der Zwischenzeit hatte Dar’Shok die beiden verdächtigen Tische im Auge behalten und glaubte, daß der Kubaz sie an das Imperium verraten hatte, als in der Tat zwei Sandtruppler die Cantina betraten. Der Kubaz schien sich jedoch vor ihnen zu verstecken, und stattdessen gaben die Weequays geheime Handzeichen, daß sie zu ihnen kommen sollten. Sobald die beiden Soldaten an ihrem Tisch vorbei waren, schlichen Mia und co. um die Bar herum und verließen die Cantina durch den Hinterausgang, immer schön hinter anderen Gästen vor neugierigen Blicken geschützt.
Draußen stellte sich die Lage als sehr viel ernster heraus. Mehrere AT-ST-Walker marschierten durch die Straßen, die Patrouillen wurden verstärkt und wichtige Kreuzungen abgesperrt, darunter die mit dem Eingang zu Docking Bay 86. Nach vorsichtiger Sondierung der Lage war den vier Abenteurern klar, daß sie auf normalem Wege nicht an ihr Schiff kommen würden. Mia kontaktierte Seashell über Comlink und der Droide berichtete, daß 20 Sturmtruppen das Schiff umstellt hätten, aber nach außen hin sichern würden, als ob sie damit rechnen würden, daß jemand hineingelangen könnte. Außerdem war der Treibstoff abgepumpt worden, so daß der Start unmöglich war.
Also beschloss die Gruppe, die Vorräte im Schiff zu lassen und sich zum Südtor durchzuschlagen, um dort mit Tig und seiner organisierten Karawane die Stadt zu verlassen. Über diverse Hinterhöfe schlichen sie in weitem Bogen um die Cantina und die zentralen Bereiche von Mos Eisley herum, doch beim Kreuzen der breiten Straßen ergab es sich meistens, daß irgendjemand von Sturmtruppen beobachtet wurde, was zu einer hektischen Flucht führte. Die letzten hundert Meter legten sie rennend zurück, mit einem AT-ST und einem Schwebepanzer, sowie etlichen Sturmtruppen auf den Fersen.
Tig war schockiert, als er das Aufgebot sah, mit dem seine „unauffällige“ Reisegesellschaft im Schlepptau ankam. Die bereits gepackten Banthas ließ er stehen und schrie, sie sollten das Frachtskiff daneben nehmen. Dar’Shok klemmte sich in den Steuerstand, während die anderen aufstiegen und sich festhielten. Mit Vollgas preschte der Barabel los und man mußte sich gut festhalten, um nicht umgeworfen zu werden. Ein Stück Reling, an dem Tig sich festgehalten hatte, brach bei einem wilden Manöver auch ab, aber Mia packte den Führer mit der Macht und hievte ihn zurück aufs Skiff.
Aufgrund ihrer Geschwindigkeit ließen sie die AT-ST bald hinter sich zurück, doch zwei Schwebepanzer und zwei Scouttrooper auf Speederbikes klebten an ihnen, während sie auf das nächstbeste felsige Terrain zuhielten, wo sie die Verfolger abschütteln wollten. Als die Speederbikes immer näher kamen und das Skiff mit ihren Laserkanonen zu bearbeiten begannen, versuchte Mia, die Piloten mittels der Macht von ihren Fahrzeugen zu heben, was jedoch mißlang. Kopfschüttelnd zeigte Darkstar, wie so ein Manöver richtig auszusehen hatte: Sie machte eine einfache Handbewegung und die Speederbikes kollidierten, so daß die Trooper in hohem Bogen abgeworfen wurden, während die Fahrzeuge explodierten.
Die Schwebepanzer ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und feuerten mit ihren Kanonen auf das Skiff. Dar’Shok hatte alle Mühe, dem Beschuß auszuweichen und mußte auch einen Treffer einstecken, der das Skiff bocken ließ und beinahe jemanden abgeworfen hätte. Daher beschloss er, hinter der nächsten Klippe abzutauchen und Deckung zu suchen.
Gesagt, getan: Der Barabel steuerte das Skiff über die nächste Felsklippe. Allerdings stellte diese sich als sehr viel tiefer heraus, als er sich das gedacht hatte. Gleichzeitig wurde das Skiff von einem Treffer wild herumgewirbelt, so daß Mia in weitem Bogen nach vorn geschleudert wurde – geradewegs auf eine Felsnadel zu, die sie mithilfe der Macht auch noch problemlos erreichen konnte. Mit Mühe hielt Dar’Shok das Skiff unter Kontrolle und fuhr den steilen Abhang hinab, während die beiden Schwebepanzer hinter ihnen denselben Stunt versuchten. Einer sprang dem Skiff hinterher, zerschellte jedoch aufgrund der höheren Flughöhe, die seine Repulsoren nicht abfedern konnten, und ein Feuerball begleitete den Trümmerregen, der dem Skiff folgte. Aus irgendeinem Grund gelangte ein Sturmtruppen-Helm auf das Skiff und verkeilte sich irgendwo.
Der zweite Schwebepanzer schoss weit über die Kante hinaus und krachte genau in die Felsnadel, auf der Mia Zuflucht gefunden hatte. Dies sorgte dafür, daß die Felsnadel brach, kippte und in die Rinne stürzte, in der das Skiff und die Überreste des anderen Panzers nach unten sausten. Mithilfe der Macht konnte die Twi’lek die Balance halten und surfte auf der abgebrochenen Steinsäule, bis sich die Gelegenheit ergab, mit einem beherzten Machtsprung wieder auf das Skiff zu wechseln.
Im nächsten Moment hätte sie das fast bereut, denn gerade als Dar’Shok dachte, er hätte alles unter Kontrolle, kam die nächste Klippe in Sicht, über die das Skiff weiter hinunterstürzte. Diesmal war die Distanz mit über 200 Metern größer als die Flughöhe des Skiffs, so daß Dar’Shok versuchte, den Aufprall durch ein graduelles Anpassen der Flughöhe abzufedern. Gleichzeitig bemühte sich Mia, das Skiff als Ganzes mit der Macht zusammenzuhalten. Es gelang soweit, das Skiff aufrecht zu halten, als sie die Schlucht nach unten fielen, und auch das Abfedern funktionierte, so daß sie den Aufprall recht gut überstanden, doch dann verließ sie das Glück. Dar’Shok verriss das Steuer, so daß die Repulsoreinheit vorne rechts auf dem felsigen Boden aufschlug und funkenstiebend ihren Geist aufgab.
Dann ging alles ziemlich schnell. Dar’Shok schaffte es nicht, den Verlust zu kompensieren und das Skiff bohrte sich mit seiner Vorderseite in den Untergrund, so daß die Passagiere in hohem Bogen nach vorn katapultiert wurden. Mia schnappte sich Tig und versuchte, ihn zu schützen, während sie in ein Stück weichen Sandes flog, das sich glücklicherweise genau zwischen den Felsen ausgebreitet hatte und es überhaupt erst ermöglichte, ihren Sturz zu überleben. Dar’Shok wurde nach vorn geschleudert und konnte sich abrollen, ebenso Dr. Belqo. Darkstar hingegen versuchte erst gar nicht, sich abzurollen, sondern nutzte die Macht und setzte mit wehenden Haaren und wehendem Umhang sanft auf dem Sandstück auf.
Nachdem sich alle der Tatsache bewusst wurden, daß sie nach diesem wilden Höllenritt noch am Leben waren, wurde nach Verletzungen geschaut. Fast jeder hatte ein paar leichte Blessuren davongetragen, jedoch nichts Ernstes. Einzig Tig hielt sich die Seite und beharrte darauf, sich verletzt und eventuell eine Rippe gebrochen zu haben. Während Dar’Shok dies mit seinen Erste-Hilfe-Kenntnissen weder bestätigen, noch widerlegen konnte, spürte Mia keinen Schmerz von ihm, behielt diese Erkenntnis jedoch für sich. Man versuchte, so viele Teile wie möglich von dem Skiff zu bergen, doch das einzig wertvolle war der Sturmtruppenhelm, sowie ein Stück gerade Reling, die Darkstar mit dem Lichtschwert aus dem Wrack schnitt, so daß Dar’Shok sie als Waffe und Werkzeug mitführen konnte. Essen und Wasser war keines vorhanden, außer den persönlichen Vorräten von Tig, welche für die ganze Gruppe maximal einen Tag lang halten würden.
Man beschloss, erst einmal zu einigen nahen Höhlen zu gehen, um aus dem Blickfeld möglicher Verfolger zu verschwinden und außerdem die Hitze bestmöglich zu meiden. Leider stellten sich die Felslöcher als Unterschlupf eines Wompratten-Packs heraus, und nachdem Dar’Shok auf das Fauchen im Inneren zurückgefaucht hatte, kamen die 9 Tiere auch angerannt, um sich auf die Eindringlinge zu stürzen. Diese kämpften mit Blastern, Stangen, Lichtschwertern und dergleichen gegen die Nager und schafften es schließlich, das Pack zu töten. Dabei wurde der Doktor jedoch von einer Ratte gebissen und mußte erst verbunden und geheilt werden. Glücklicherweise schien er sich nicht mit Womprattenfieber angesteckt zu haben.
Tig drängte darauf, hier schnellstmöglich zu verschwinden, da das Fleisch der toten Ratten bald die nächsten Jäger anlocken würde. Da der Tag sich dem Ende zuneigte, hatte auch die Hitze einer erfrischenden Kühle nachgegeben. Also brach man in die Wüste auf und lief, mit einigen Pausen, die ganze Nacht hindurch, bis man in eine kleine Schlucht zwischen einigen Felsen gelangte, wo man laut Tig den Tag über rasten könnte. Unheimliche Gebilde stellten sich als Knochen irgendeines großen Tieres heraus, und unter einem Überhang war der bestmögliche Lagerplatz gegeben. Man beschloss, den Doktor schlafen zu lassen, damit er sich vollends auskurieren konnte. Mia und Darkstar übernahmen die erste Wache, doch Mia schlief erschöpft ein, so daß Darkstar alleine wachte.
Als sie Dar’Shok weckte, um die Wache zu übergeben, war dieser von Mia’s Einschlafen nicht begeistert, weckte aber Tig, welcher sehr nervös schien. Kurz darauf zeigte sich auch, warum: Ein Kriegsruf erschallte und Speere flogen durch die Luft. Sandleute hatten das Tal umstellt! Hastig wurden die anderen geweckt, und als der Doktor nun bei Tageslicht sah, wo sie sich befanden, fragte er Tig, ob dieser den Verstand verloren hätte. Sie hatten in einer für die Sandleute heiligen Stätte gelagert, was bei diesen mit dem Tod bestraft werden mußte. Daher wurden weiter Speere auf die Eindringlinge geworfen, welche Darkstar mit ihrem Lichtschwert gekonnt abwehrte. Niemand schoß zurück, so daß Tig irgendwann die Nerven verlor und zu fliehen versuchte. Weit kam er nicht, denn bereits hinter der nächsten Biegung des kleinen Tals gellte sein Todesschrei, und es war klar, daß sie hier nicht bleiben konnten.
Langsam versuchte die Gruppe, sich in die andere Richtung zurückzuziehen, doch sie waren von oben umstellt. Mia und Dar’Shok wurden von Speeren getroffen, die sie zwar nicht verletzten, aber Mia’s Jacke zerrissen und über die Schuppen des Barabel kratzten. Darkstar wurde des Spielchens überdrüssig und nutzte die Macht, um den ohrenbetäubenden Schrei eines Wildtiers, eines Krayt-Drachen, dem dieser Schrein geweiht war, nachzuahmen. Die gewünschte Wirkung blieb nicht aus, denn die Sandleute wurden von Panik erfüllt und flohen so schnell sie konnten.
Nachdem man sich vergewissert hatte, daß die Sandleute tatsächlich Fersengeld gegeben hatten, wurde die Leiche von Tig gesucht und eine halbvolle Wasserflasche, ein Comlink, sowie 5.200 Credits sichergestellt. Auch sein Blastergewehr wurde mitgenommen. Dann beeilte man sich, in die Richtung zu laufen, wo laut Tig eine Feuchtfarm in relativer Nähe sein sollte. Dar’Shok nutzte sein Reinigungsgerät für Flüssigkeit und ließ jeden reihum hineinpinkeln, so daß daraus trinkbares Wasser recycelt werden konnte. Doch bereits kurz nach dem Höchststand der Zwillingssonnen war jedes Wasser verbraucht und man schleppte sich mit jeder Stunde weiter voran. Dr. Belqo machte als erster schlapp und wurde mitgeschleift, doch irgendwann waren alle so entkräftet, daß sie in der erbarmungslosen Hitze besinnungslos wurden, nachdem sie glaubten, eine Feuchtfarm am Horizont gesehen zu haben.
Als sie wieder erwachten war es angenehm kühl und ihnen wurde erfrischendes Wasser eingeflößt. Ein wandernder Jawa-Clan hatte mit seiner Sandraupe gehalten, um ihnen das Leben zu retten. Teeko, der Anführer des Clans, erzählte ihnen, daß sie tatsächlich nur wenige Meter von einer Feuchtfarm entfernt umgekippt waren, doch diese Farm war bereits vor einigen Tagen von Sandleuten überfallen worden, und somit hätte ihnen niemand helfen können. Die Jawas hingegen „retteten“ alle noch brauchbaren Gegenstände aus der zerstörten Farm und boten an, daß sie die Reisenden ein Stück mitnehmen könnten, wenn sie etwas zum Handeln hätten. Der Sturmtruppenhelm, das Blastergewehr des Wüstenführers und sein Comlink wechselten den Besitzer und die Jawas nahmen ihre Gäste erfreut auf. Dar’Shok war so froh, gerettet worden zu sein, daß er alle Jawas umarmte, die er erwischen konnte, weshalb sie somit immer auf der Flucht vor ihm waren.
Während sie durch das Dünenmeer fuhren, fragte Mia, ob die Jawas sie näher an ihre Zielkoordinaten bringen könnten, doch Teeko verneinte, da diese in einer Todeszone liegen würden, aus der noch kein Jawa zurückgekehrt war. Er bot aber an, daß sie zwei schrottreife Speederbikes reparieren und ihnen abkaufen könnten, um dorthin zu gelangen. Für eintausend Credits wurden die Abenteurer stolze Besitzer zweier Bikes, und während der folgenden zwei Tage wurden diese mithilfe der Jawas auf Vordermann gebracht. Schön waren sie zwar nicht gerade, aber immerhin fuhren sie.
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort saß eine finster dreinblickende Dr. Shi Ravak mit Handschellen gefesselt auf einer Bank in einem imperialen Radpanzer, der unter der erbarmungslosen Hitze von Zwillingssonnen über ein endloses Dünenmeer fuhr.
Nachdem sie am Rande der Todeszone angekommen waren, verabschiedeten sich Mia und co. von den Jawas und baten sie, das Comlink des Führers offenzuhalten, damit sie signalisieren konnten, wenn sie fertig wären und wieder aufgelesen werden könnten. Dann fuhr Mia mit Darkstar auf dem einem Bike und Dar’Shok mit Dr. Belqo auf dem anderen los. Dar’Shok’s Speederbike hatte einen defekten Lenker, der ständig nach links gedreht war, obwohl das Bike geradeaus fuhr. Da sie unter Zeitdruck waren, akzeptierte der Barabel die Strapazen und nahm sich vor, das Bike hinterher umzubauen.
Nach knapp zwei Stunden kamen sie an den bezeichneten Koordinaten an. Ein kleiner Rand markierte einen leichten, unscheinbaren Krater im Wüstensand, der einen sanften Talkessel bildete. Der Durchmesser war groß genug, daß hier tatsächlich eine Pyramide unter dem Sand liegen konnte. Also packten sie das von den Jawas mitgebrachte Werkzeug, Schaufel und Harke, aus und machten sich ans Graben.
Nach knapp zwei Stunden in glühender Hitze hatten sie immerhin ein seichtes Loch von 5 Metern Tiefe gegraben, als die Schaufel auf eine harte Steinspitze traf. Darkstar, die sich nicht am Graben beteiligt hatte, merkte an, daß solche Tempel sich oft nur denen öffnen würden, die die Macht einzusetzen wüssten. Mia ging auf den Hinweis ein, streckte die Hand aus und konzentrierte sich. Dann befahl sie dem Tempel, sich zu öffnen, und tatsächlich, die Pyramidenspitze bewegte sich nach oben – ungefähr einen halben Meter weit. Dann sackte sie plötzlich wieder ab, so daß Dar’Shok gerade so zur Seite springen konnte, um nicht mit unter den Sand gezogen zu werden.
Darkstar merkte kichernd an, daß Mia wohl doch noch nicht so stark wäre, wie sie gedacht hatte. Leicht angesäuert wurde das Sith-Mädchen gebeten, zu demonstrieren, wie ein Meister dies handhaben würde, was sie auch prompt tat. Einen Meter weit konnte sie die Spitze aus dem Sand heben, dann sackte sie auch bei ihr zurück, was ihr natürlich Spott von Dar’Shok einbrachte. Sie streckte ihm die Zunge heraus und schlug dann vor, ihre Kräfte mit denen von Mia zu bündeln, da solche Tempel oft zwei Machtnutzer – Meister und Schüler –zum Öffnen erforderten. In diesem Fall konnte sogar noch das Zusammenspiel von heller und dunkler Seite der Macht hinzukommen.
Also versuchten sie es zu zweit, und es funktionierte: Die Spitze erhob sich weit genug über den Sand, daß eine Tür erschien, die sich öffnete und eine Treppe nach unten in die Dunkelheit offenbarte. Schnell sammelte man die notwendige Ausrüstung zusammen und betrat vorsichtig die Treppe. Diese führte in einen kleinen Raum unterhalb der Spitze, der gegenüber des Eingangs eine glatte Wand und eine ebenso glatte Konsole besaß. Als Mia die Konsole berührte, leuchteten holografische Hieroglyphen an der Wand auf. Dr. Belqo übersetzte, daß wer den Schatz dieser Pyramide sein Eigen nennen wolle, erst den Jäger besiegen müsse. Auf der Konsole leuchteten zwei Runen auf: „Jagd starten“ oder „Abbrechen“.
Ungeduldig drückte Mia auf „Starten“ und löste damit eine ganze Reihe an Vorgängen aus. Zuerst fiel die Tür, ein massiver Steinblock, zu. Dann spürten die machtsensitiven Mitglieder der Gruppe, wie ein machtneutralisierendes Feld aufgebaut wurde, wie sie es bereits mehrmals erlebt hatten. Während Mia und Dar’Shok lediglich ihren Zugang zu machtverstärkten Sinnen und Fähigkeiten verloren, hatte das Feld noch einen sehr viel stärkeren Einfluß auf Darkstar, denn sie brach mit einem leisen Stöhnen zusammen. Dar’Shok fing sie auf, damit Shantas Körper keinen Schaden nehmen sollte.
Im nächsten Moment schlug das Mädchen die Augen auf, blickte sich verwirrt um und wollte wissen, was passiert war, wo sie sich befand, und warum sie in einem Gothic-Style Minikleid auf Abenteuer ausgezogen war. Offenbar hatte das machtneutralisierende Feld die Präsenz des Sith blockiert, so daß Shanta selbst wieder die Kontrolle über ihren Körper zurückgewonnen hatte. Mia gab ihr einen kurzen Überblick, daß nach ihrem Opfer auf Pallas Dea ein Sith-Lord ihren Körper übernommen hatte und daß sie gerade auf der Suche nach einem weiteren Artefakt in einer Pyramide auf Tatooine waren, mit einem „Jäger“ zwischen ihnen und dem Artefakt. Shanta nickte tapfer und gab sich Mühe, nicht zu weinen, denn sie spürte, daß dies nicht der passende Zeitpunkt war, um in Emotionen auszubrechen.
Dann öffnete sich plötzlich eine Falltür im Boden unter Mia und dem Doktor. Dar’Shok hechtete nach vorn und bekam Mia zu fassen, so daß sie nicht in die Stacheln stürzte, die darunter aufgestellt waren. Dr. Belqo konnte sich selbst festhalten und stellte fest, daß die Deckenhöhe gerade einmal 3 Meter betrug. Daraufhin kletterten alle nach unten in den nächsten Raum, wo es insgesamt vier Türen gab, eine pro Himmelsrichtung. Neben jeder Tür war ein glattes Feld an der Wand angebracht, auf dem bei drei der vier Türen eine grüne Rune prangte, welche von Dr. Belqo als „Öffnen“ übersetzt wurde.
Unsicher, was sie als nächstes tun sollten, untersuchten sie den Raum gründlich, entdeckten aber keine weiteren Hinweise, als sie plötzlich Geräusche von Stein auf Stein hörten, wie wenn irgendwo ein Mechanismus in Gang gesetzt worden wäre. Die Falltür in der Decke schloss sich und die Runen der drei freigegebenen Türen verschwanden, während nun auf dem Panel der vierten Tür eine Rune aufleuchtete.
Schulterzuckend drückten sie die verbleibende Rune und die Tür öffnete sich zu einem Gang. Die folgende Stunde verbrachten die vier Abenteurer in den Gängen der Pyramide, deren Konfiguration sich alle 10 Minuten veränderte. Türen ließen sich öffnen oder waren blockiert, Treppen erschienen oder verschwanden und selbst Gänge wurden umgeleitet, so daß sie Stück für Stück tiefer in das Bauwerk eindringen konnten. Gleichzeitig vernahmen sie immer wieder hinter sich ein Knurren und Gurren eines Raubtiers, das sie für den ominösen „Jäger“ hielten, das sie aber nicht sehen konnten, selbst als es ihnen dicht auf den Fersen war. Sie konnten sich gerade noch in einen weiteren Gang retten, bevor das Wesen sie erreichte, und nach dem Schließen der Tür mittels der Rune stieß Mia ihr Lichtschwert in das Panel, um die Tür zu blockieren. Da der Ausgang auf der anderen Seite aber nicht aktiv war, schnitt Shanta kurzerhand mit ihrem Lichtschwert ein Loch in die Tür, damit sie weitergehen konnten.
Inzwischen standen Rae van Ker und Dr. Shi Ravak nebeneinander im Sand vor einer Pyramidenspitze und setzten die Macht gemeinsam ein, um den Eingang zu öffnen, welcher sich über den Sand erhob. Dann begaben sie sich, begleitet von einigen Sturmtruppen und zwei Dark Troopern, ins Innere.
Mia und ihre Gruppe gelangten schließlich in einen mittelgroßen Raum und der Eingang hinter ihnen fiel donnernd zu. Die einzig andere Türe gegenüber öffnete sich, und obwohl niemand zu sehen war, zeigte das Knurren des Jägers überdeutlich, daß er sich nun ebenfalls im Raum befand. Es folgte ein heftiger Kampf, bei dem Mia und Dr. Belqo mit ihren Blastern versuchten, den unsichtbaren Jäger zu treffen, während Dar’Shok die Metallstange vom Skiff schwang. Shanta kämpfte mit ihrem Doppellichtschwert, da sie keine andere Waffe in ihrer Umhängetasche gefunden hatte, aktivierte jedoch nur eine der beiden Klingen. Ohne Kontrolle durch die Macht wollte sie nicht riskieren, sich oder die anderen durch die zweite Klinge versehentlich zu verletzen.
Zwar trafen Shanta und auch Dar’Shok den Jäger im Nahkampf, konnten ihn aber nur leicht verwunden. Erst Mia schaffte es, den Jäger sichtbar zu machen, indem sie die Wand neben ihm traf und die davonspritzenden Steinsplitter sein Tarnfeld deaktivierten. Sein Gesicht konnten sie nicht sehen, da er eine Ganzkörperpanzerung mit Helm trug, aber sein Arsenal war formidabel: Neben einem Speer, einem Dolch und Unterarmklingen, war es vor allem seine automatische Schulterkanone, die der Gruppe die größten Sorgen bereitete. Während Dr. Belqo und Dar’Shok den Blasts ausweichen konnten, wurde Shanta direkt getroffen und gegen die Wand geschleudert, wo sie benommen liegenblieb. Glücklicherweise hatte ihr Wüstentarn-Umhang einen Großteil der Wucht und der Energie abgefangen, so daß sie weitgehend unverletzt blieb.
Im Gegenzug zerstörte Dar’Shok die Schulterkanone mit seiner Metallstange, die ihm vom Jäger dann aus der Hand geschlagen wurde. Wütend warf der Jäger seinen Speer, verfehlte den Barabel, doch stattdessen wurde Dr. Belqo von ihm aufgespießt und an die Wand genagelt. Dar’Shok wechselte zu seiner Schockpeitsche und Mia zu ihrem Lichtschwert. Gemeinsam konnten sie den Jäger in die Knie zwingen, doch das Wesen gab nicht auf. Seine starke Panzerung hielt sogar den meisten Hieben stand, bis Mia Maß nahm und ihm den Kopf von den Schultern trennte. Mit seinem grün-phosphoreszierenden Blut besudelt stand Mia über dem leblosen Körper, als sich sämtliche Gänge und Türen in der Pyramide öffneten, da sie die Herausforderung bestanden hatten.
Vorsichtig wollte Dar’Shok den Speer aus der Wand ziehen, welcher den Unterleib des Archäologen durchbohrt hatte und ihn ein gutes Stück über dem Boden zappeln ließ, doch zerrte er derart stark an der Waffe, daß er sie auch gleich aus Dr. Belqo’s Körper riss. Glücklicherweise hatte er ein Medipack am Gürtel, welches er nutzen konnte, um den Duro zu verbinden. Zwar war die Wunde nicht lebensbedrohlich, da der Speer wie durch ein Wunder alle kritischen Organe verfehlt hatte, doch schmerzhaft war sie allemal. Dafür bekam der Doktor dann ein leichtes Schmerzmittel, damit er weiterhin in der Lage wäre, Inschriften zu übersetzen.
In der Zwischenzeit kämpften Rae mit ihrem violetten Lichtschwert und Shi mit ihrem Lichtbogen Seite an Seite gegen einen weiteren Jäger, der gerade die imperialen Streitkräfte dezimierte. Mit seiner Schulterkanone vaporisierte er einen der Dark Trooper, spießte mit seinem Speer einen Sturmtruppler auf und filetierte einen weiteren mit seinen Unterarmklingen. Daraufhin wurde Rae wütend und entfesselte ein gewaltiges Gewitter aus violetten Machtblitzen auf ihren Gegner, der durch die ungeheure Energie verbrannt wurde, während Shi ihn mit ihren Lichtpfeilen durchbohrte und er somit sein Ende fand.
Mia und co. waren mittlerweile ins Zentrum der Pyramide hinabgestiegen, wo in einem Anti-Schwerkraftfeld der zylinderförmige, grün leuchtende Kanister mit dem Machtkatalysator ruhte. Die Hieroglyphen besagten, daß dem Herausforderer der Preis zustehen würde, also nahmen sie den Kanister mit und traten den Rückweg an. Mia drängte sie, die Pyramide so schnell wie möglich zu verlassen, damit sie zum einen vor weiteren Fallen sicher wären, aber auch damit Dr. Belqo mit der Macht geheilt werden konnte.
Also beeilten sie sich, und als Shanta das machtneutralisierende Feld der Pyramide verlassen hatte, übernahm Darkstar wieder die Kontrolle über ihren Körper. Der Sith war gar nicht begeistert, zu erfahren, daß er durch ein Neutralisationsfeld unterdrückt worden war, aber da sein Wirtskörper das Artefakt in Händen hielt, war Darkstar versöhnlich gestimmt.
Sobald der letzte der Gruppe das Bauwerk verlassen hatte, versank die Pyramidenspitze samt dem kreisförmigen Krater im Sand, so daß die vier Abenteurer schnell zu ihren außerhalb abgestellten Speederbikes liefen, um nicht mit hinuntergezogen zu werden. Mia kontaktierte sodann die Jawas und vereinbarte, daß diese ihnen entgegenfahren würden, um die Zeit zu verkürzen, bis sie Dr. Belqo eine Pause und vernünftige Wundversorgung geben konnten. Dann machten sie sich auf den Weg.
In der Pyramide waren nur noch Rae, Shi, ein Sturmtruppler und ein Dark Trooper übrig, als sie ihren Schatz im zentralen Raum abholten: den Macht-Generator. Rae nahm den Generator an sich, während Shi noch die Konsole untersuchte. Unauffällig bewegte sie sich nach draußen und übergab das Gerät zum Tragen an den Sturmtruppler, der mit nach draußen gekommen war. Dann entriss sie der Archäologin mit der Macht das Heft ihres Lichtbogens, gab dem Dark Trooper den Befehl, Shi zu vernichten, und versiegelte die Tür zum Raum mit ihrem Lichtschwert. Auf ihrem Weg nach draußen war ihr teuflisches Lachen zu hören, wie es in der gesamten Pyramide wiederhallte.
Als Mia, Dar’Shok, Darkstar und der verletzte Dr. Belqo beim Sandcrawler der Jawas ankamen, hatte sich der Zustand des Doktors unwesentlich verschlimmert. Hier wurde er erst einmal von Mia mit der Macht geheilt, bevor die Jawas weiterfuhren und die Abenteurer sich etwas ausruhen konnten.
Plötzlich vernahm Mia Shi’s Stimme telepathisch in ihrem Kopf. Die Archäologin rief schwach um Hilfe und gab noch einige Koordinaten an, bevor die Verbindung abbrach. Da die Jawas auf ihrer regulären Route zwei volle Wochen für den Rückweg nach Mos Eisley brauchen würden, beschloss Mia, daß sie mit den Bikes sofort losfahren sollten. Man dankte den Jawas noch einmal, verriet ihnen den Ort, wo die Schwebepanzer zerschellt waren, so daß sie den Schrott dort bergen konnten, und verabschiedete sich. Dann düsten die vier Abenteurer los und kamen nach einem anstrengenden Tag Fahrt in Mos Eisley an, wo die imperiale Präsenz spürbar nachgelassen hatte. Die wenigen imperialen Patrouillen waren nur noch die des lokalen Präfekten, die Straßensperren waren aufgelöst, die meisten Walker abgezogen worden und auch der Sternenzerstörer hatte den Planeten verlassen.
Der Hangar, in dem die „Deep Hopper“ gelandet war, konnte nun wieder problemlos betreten werden, nur das Schiff selbst war noch unbetankt. Auf Mia’s Anweisung per Comlink leitete Seashell die Wiederbetankung ein und die Abenteurer gingen an Bord, nachdem Dar’Shok die beiden Bikes verkauft hatte. Mia, die eine gewisse Dringlichkeit in Shi’s Ruf gespürt hatte, war voller Unruhe und ließ die Betankung abbrechen und den Start einleiten. Dann gab sie die Koordinaten ein, die sie von Shi per Telepathie erhalten hatte, und Seashell rechnete eine Position ca. 20 km oberhalb des Südpols von Tatooine als Ziel aus. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß die Koordinaten vermutlich nicht zu diesem Planeten passen würden.
Daraufhin versuchte Mia, ein weiteres Mal Kontakt mit Shi aufzunehmen und glaubte zu verstehen, die Wissenschaftlerin wäre im „Area“-System gestrandet, doch dort passten die Koordinaten ebenfalls nicht. Erst die Suche nach phonetisch ähnlichen Systemen förderte das „Aeria“-System zutage, welches ein relativ nahe bei Tatooine gelegenes Doppelsternsystem war, das zwei Planeten enthielt, einen mit geschmolzener Lava überzogenen Planeten, sowie eine Wüstenwelt. Auf letztere passten die Koordinaten, und so flog man mit halb betanktem Raumschiff los.
Im Aeria-System gab es keine Probleme bei der Landung nahe der Koordinaten, da es kaum Besiedlung und erst recht keine imperiale Besatzung gab. Die ganze Anlage indes war fast identisch mit der auf Tatooine, bis auf die Tatsache, daß kein Machtunterdrückungsfeld aktiv war. Während die Gruppe durch die Pyramide nach unten stieg, ließ Dr. Belqo eine Aufzeichnungssonde durch die Gänge fliegen und alles aufnehmen. Unten, im Vorraum zur Zentralkammer, fanden sie den achtlos in die Ecke geworfenen Zylinder von Shi’s Lichtbogen. Mia wollte ihn aufheben, doch spürte sie starke Schmerzen und ließ ihn wieder fallen. Darkstar hielt sich ziemlich fern von dem Gegenstand, so daß schließlich Dar’Shok ihn aufhob und einsteckte.
Dann schnitten sie mit dem Lichtschwert ein Loch in die Tür zur Zentralkammer und betraten diese. Die Luft war sehr schlecht, nicht zuletzt durch Rauch und Ausdünstungen, welche aus dem übel zugerichteten Dark Trooper in der Ecke quollen. Mehrere Pfeile steckten an lebenswichtigen Stellen in seinem deformierten Körper und hatten für sein Ableben gesorgt. Shi lag in einer anderen Ecke reglos am Boden, die Arme verschränkt und neben sich einen mechanischen Präzisionsbogen. Die Gruppe war zutiefst beeindruckt, wie es die Archäologin mit nur einem Bogen geschafft hatte, ganz alleine den Dark Trooper zu bezwingen.
Dar’Shok packte die Zabrak samt Bogen auf eine Trage und gemeinsam trugen sie sie nach draußen. Der Barabel ging voran und der Duro trug das hintere Ende. Sobald die Trage mit Shi die Pyramide verlassen hatte, begann diese, die Türen zu versiegeln und zu rumpeln, wie bereits ihr Gegenstück auf Tatooine. Schnell folgten Mia und Darkstar nach, und auch die Drohne von Dr. Belqo konnte in letzter Sekunde durch die Öffnung entkommen, bevor die Pyramide wieder im Sand versank.
Zurück am Sonnenlicht wachte Shi aus ihrer Tiefschlaftrance auf und bedankte sich bei ihren Freunden für die Rettung. Sie berichtete, wie die Imperialen sie mit einem fingierten Expeditionsauftrag vom Planeten Kintoran II weggelockt hatten, wo sie sich dank des uralten Wächter-Abwehrsystems nicht selbst blicken lassen konnten. Die Archäologin, die das in Aussicht gestellte Geld zur Finanzierung ihrer eigenen Forschungen gut hätte gebrauchen können, war darauf hereingefallen und auf einer Raumstation aufgegriffen und zur Kooperation gezwungen worden.
Auf dem Rückweg nach Kintoran II, wo die „Deep Hopper“ unterwegs an einer Raumstation aufgetankt werden mußte, erholten sich alle von ihren Strapazen und Verletzungen. Shi und Dr. Belqo studierten zusammen die Aufzeichnungen über die Pyramide und verglichen sie mit den Beobachtungen, die der Wissenschaftler auf Tatooine gemacht hatte. Unter dem Versprechen, keine sensiblen Informationen preiszugeben, überließ Shi dann auch ihrem Assistenten den gesamten Ruhm dieser Entdeckungen, als sie auf ihrer Basis zurück waren. Einen Scan des aktuellen Dark Trooper Modells gaben sie über den Basiskommandanten an General Shore weiter, damit dieser auf dem Laufenden war.
Mia, Dar’Shok und Shi beratschlagten außerdem, wie sie Shanta dauerhaft von Darkstar befreien konnten. Mia vermutete, daß der Stirnreif von Shi nicht ausreichen würde, um den Sith zu bändigen, und fragte, ob sie noch weitere derartige Artefakte besäße. Shi verneinte, da deren Herstellung eigentlich ein Akt der dunklen Seite wäre, und sie erst selbst nachforschen müsste, ob es weitere derartige Artefakte gäbe und wo man an sie herankommen könnte.
Dann brachen Mia, Dar’Shok und Darkstar auf nach Umbralya, um mit Meister Chi zu reden. Darkstar stellte nach ihrer Ankunft den Meister zur Rede, weil sie vermutete, daß er die Texte falsch übersetzt und sie dadurch auf eine falsche Spur geführt hatte. Sie verlangte, daß er ihr die Originaltexte zur Verfügung stellen solle, damit sie diese selbst übersetzen konnte. Angesäuert, daß das freche Sith-Gör seine Fähigkeiten derart infrage stellte, gab der Meister auf Mia’s Zuspruch hin aber nach und rückte die Originale heraus.
Es stellte sich heraus, daß Darkstars Befürchtungen nicht unbegründet waren. Die von Meister Chi recherchierten Baupläne einer Maschine, deren Komponenten sie zum Teil gesammelt hatten, war mit einem Text versehen, welcher als „Prophezeiung von Umbralya“ betitelt war. Darkstar übersetzte diese alte Schrift und kam zum exakt gleichen Wortlaut der Prophezeiung, die auch der alte Schamane in Umbra-City ihnen rezitiert hatte. Dieses Gerät hatte den alleinigen Zweck, Umbralya wieder das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit zu bringen.
Als sie daraufhin einen Suchlauf durch die Datenbanken der Pyramide starteten, bei dem sie nach den anderen Komponenten forschten, entdeckten sie einen weiteren Bauplan zu einem Gerät, welches sich „Macht-Feldgenerator“ nannte. Dessen Zweck war es, ein gewisses Gebiet mit der Energie der dunklen Seite zu korrumpieren, so daß sämtliche Lebewesen innerhalb des Bereichs zu schrecklichen Bestien mutieren würden. Normalerweise würde der Effekt aber örtlich recht stark begrenzt sein, je nach Planet und verwendetem Treibstoff maximal ein paar tausend Quadratkilometer groß.
Als der Begriff „Treibstoff“ fiel, dämmerte es Mia, daß sie mit Professor Keron, dem Wissenschaftler mit der Maske, den sie auf Pallas Dea als Verbündeten von Rae van Ker kennengelernt hatten, schon davor zu tun gehabt hatte. Er war auch der Auftraggeber des Duro-Piloten gewesen, der eigentlich eine Probe des roten, extragalaktischen Nebels hätte extrahieren sollen. Da er sein Raumschiff dabei schrottreif geflogen hatte, hatte er stattdessen Mia und ihre Crew mit dem Versprechen auf dringend benötigte Ersatzteile geködert, so daß sie in den Nebel geflogen waren. Dort hatte Mia festgestellt, daß der Nebel von einem uralten Wesen bewohnt war, und kleine Teile von dessen Essenz steckten auch in den Proben des Nebels, die sie daraus mitgebracht hatten. Dann waren diese Proben jedoch auf mysteriösem Wege in einer Rettungskapsel verschwunden, die von einem Sternenzerstörer aufgenommen worden war. Es passte nun alles zusammen.
Darkstar war entsetzt, als Mia das Wesen im Nebel und die Extraktion seiner Essenz beschrieb, und fragte nach der Menge, welche ihre Feinde in die Finger bekommen hatten. Schulterzuckend beschrieb die Twi’lek die Größe des Containers, in dem die Proben gesammelt worden waren, woraus der Sith ableitete, daß ihre Gegner nun genug Treibstoff besaßen, um 2-3 Sternensysteme in diese tödliche Wolke aus dunkler Macht zu hüllen.
Dennoch konnte sich Darkstar nicht vorstellen, was ihr ehemaliger Schüler mit 2-3 Systemen anstellen würde, die er vernichten könnte. Selbst wenn er eine Kernwelt wie Coruscant auslöschen würde, wäre er seinem vermuteten Ziel – die gesamte Galaxis zu beherrschen – nicht wirklich nähergekommen. In Gedanken versunken überlegte die Sith, bis sie plötzlich sehr ernst wurde und bei Meister Chi eine Datenbanksuche nach einer „Kristallkathedrale“ anfragte. Diese war tatsächlich erfolgreich und förderte einige wenige Daten und eine Zeichnung zutage, welche eine prunkvolle Kathedrale aus fein facettierten lila Kristallen zeigte. Darkstar berichtete von einer Legende, nach der diese Kathedrale wie ein Prisma die Macht verstärken konnte. Wenn Rae und Vengeanar ihr Gerät an diesem Ort aktivieren würden, konnten sie damit vermutlich fast die gesamte Galaxis mit Dunkelheit überziehen.
Es dauerte etwas, bis alle diesen Schock verdaut und die Tragweite ihrer Entdeckung verarbeitet hatten. Glücklicherweise gab es auch eine gute Nachricht: Seit tausenden von Jahren galt die Kristallkathedrale als verschollen, und niemand wußte, wo sie sich befand. Somit mußten beide Seiten erst einmal ihren Standort herausfinden, und das gab ihnen noch etwas Zeit, um ihren Feinden vielleicht zuvorzukommen. Darkstar nahm sich eine Kopie der relevanten Schriften mit, als die Gruppe die Heimreise antrat.
Auf dem Rückweg nach Nar Shaddaa machten sie auf Kintoran II noch einen Zwischenstop. Shi wurde beauftragt, nachdem sie einen vertrauenswürdigen Biogenetiker auftreiben konnte, gemäß den Bauplänen eine Linse der hellen Seite herstellen zu lassen. Außerdem wollte Mia den Schrein in den Wäldern besuchen und dort meditieren. Selbst Darkstar, die sonst kaum ihr Mundwerk im Zaum halten konnte, schien an diesem Ort zurückhaltend und in Gedanken versunken.
Side-Story: A New Threat
General Shore hatte von einem Informanten des Geheimdiensts erfahren, daß ein imperialer Sergeant überlaufen wollte, der auf dem Sternenzerstörer „Vicious“ gedient hatte. Im Gegenzug für freies Geleit und den Schutz der Republik hatte er Informationen über die aktuelle Kriegskampagne des Sith-Inquisitors Vengeanar versprochen. Da seine Agenten alle unterwegs waren und die Retterin der Galaxis Mia De’Ore auf seine Kommunikationsversuche nicht reagierte, zog der General Lt. Dan Crey und Botschafterin Sasuja, die er eigentlich zu Mia’s Verfügung abkommandiert hatte, für diese Mission heran. Um ihnen ein wenig Feuerkraft mitzugeben, wurde ein Freiwilliger von den republikanischen Bodentruppen angefordert.
So fanden sich Kampfpilot Lt. Crey, Gungan-Botschafterin Sasuja und der junge Private Shrek auf der Nebulon-B-Fregatte „Recreation“ im Besprechungsraum ein, um vom General für die Mission gebrieft zu werden. Ein imperialer Sergeant namens Donjerr Barcatt hatte sich über mehrere Stationen nach Tatooine abgesetzt, wo er mit einem Datenchip in „Chalmun’s Cantina“ in Mos Eisley auf Abholung warten würde. Der Code-Satz lautete „Es ist ein langer Weg nach Alderaan!“. Der General betonte, daß Priorität 1 die Bergung der Daten wäre, aber der Informant nach Möglichkeit auch gerettet werden sollte. Die drei sollten als Händler bzw. Schmuggler getarnt mit einem zivilen Schiff nach Tatooine fliegen und mit so wenig Aufsehen wie möglich Chip und Person extrahieren.
Dazu bekamen sie den YT-1300 Frachter „Lightbringer“, welcher bereits in der Schlacht um den Zulow-Sektor dem Strike-Team Aurek gute Dienste geleistet hatte, als Transportmittel zur Verfügung gestellt. Während Private Shrek nicht verstehen konnte, warum die Botschafterin sich im Passagierabteil zum Start sicher anschnallte und wie Espenlaub zitterte, legte der Lieutenant einen seiner besseren Starts hin, bei dem nichts beschädigt wurde.
Nachdem die Hyperraum-Berechnungen abgeschlossen und sie auf dem Weg zum Wüstenplaneten waren, beorderte Lt. Crey den Private in den Laderaum, stellte einige Space-Cola Dosen als Zielscheiben auf und ordnete ein Schießtraining an. Leider hatte er nicht darauf geachtet, ob die Dosen leer oder voll waren, und so spritzte der erste Treffer des Private das Cola einer vollen Dose quer durch den Frachtraum. Nachdem die Sauerei aufgewischt war, demonstrierte Lt. Crey, daß er ebenfalls ordentlich schießen konnte, woraufhin der Private wieder an der Reihe war. Bei der vierten Dose nahm der Lieutenant sein Überlebensmesser und warf es zielgenau auf die Dose, was der Private dann abzog, um es ihm bei der letzten Dose gleichzutun. Leider war die letzte auch wieder voll, so daß das Messer und der Frachtraum erneut mit klebriger Limonade verspritzt wurde, während die beschädigte Dose noch einmal den Werbe-Satz von Su wiederholte.
Fünf Tage später bereitete es der Crew keine Probleme, einen Landeplatz in Mos Eisley auf Tatooine zu bekommen. Weit und breit waren lediglich andere Frachtschiffe zu sehen, und sie konnten sogar eines der begehrten Landesilos im Stadtkern ergattern: Landebucht 87. Von dort aus war es quasi nur ein Katzensprung hinüber zur Mos Eisley Cantina, doch bevor sie sich dorthin begaben, schauten sich die drei Reisenden erst einmal auf den Straßen und dem Markt um, um herauszufinden, ob bereits irgendwo Spione auf der Lauer liegen würden.
Als sie niemanden entdecken konnten, der sie zu lange und genau musterte oder auf andere Art auffällig wurde, betraten sie schließlich das Etablissement. Dort nahmen sie eine bunte Mischung diverser Aliens wahr, darunter der schlimmste Abschaum der Galaxis. Neben dem Barkeeper Wuher war der einzige andere Mensch im Raum ein einsamer Gast in einer Nische, der so saß, daß er alles im Blick hatte, während sein Gesicht unter einer Kapuze verborgen war.
Sasuja und Lt. Crey nahmen sich einen Tisch in der Nähe der Nische und versuchten, sich darüber klar zu werden, ob der Mensch ihr gesuchter Kontakt sein könnte, während Private Shrek sich ein Wasser an der Bar holen wollte. Der horrende Preis dieses auf Tatooine unendlich kostbaren Getränks schreckte ihn ab und machte ihn natürlich ziemlich verdächtig. Als er daraufhin dem Wirt mit 5 Credits Informationen über den Menschen in der Nische entlocken wollte, stellte der ihm ein schales Ale hin und gab ihm den Tip, von dem Mann fernzubleiben, wenn er Ärger vermeiden wolle.
Da sie auf ihre recht laut geführte Unterhaltung keine eindeutige Reaktion des Gasts erhielt, ging Sasuja in die Offensive über, rutschte in seine Nische und sprach ihn auf das blaue Getränk in seinem Glas an. Der Mensch bedeutete ihr, zu verschwinden, und als sie nicht locker lassen wollte, bedrohte er sie unter dem Tisch mit einem Blaster. Lt. Crey mischte sich ein, doch auch er bekam nichts aus dem Mann heraus. Bis die beiden aufstanden und dabei den Code-Satz fallenließen.
Sofort wurde der Mensch freundlicher, steckte die Waffe weg und bedeutete ihnen, sich zu ihm zu setzen. Etwas ungeschickt übergab er Sasuja den Chip, den diese dann gekonnt in ihrer Robe verschwinden ließ, während sie von seinem Ale probierte. Der Sergeant drängte jedoch darauf, so schnell wie möglich vom Planeten zu verschwinden, da er vermutete, das Imperium könnte ihn bereits gefunden haben. Einige der anderen Gäste wirkten auf die Gruppe auch durchaus verdächtig, weshalb sie einwilligten, die Cantina schnellstmöglich zu verlassen.
Auf den Stufen der Eingangsnische stellten sich ihnen jedoch drei Schläger in den Weg: Ein Devaronianer, ein Rodianer und ein bulliger Gran, der den Sergeant mitnehmen wollte. Da die Gruppe ihn aber nicht ausliefern wollte, entbrannte ein Kampf, in dessen Verlauf der Gran Botschafterin Sasuja so einschüchterte, daß sie sich erst einmal still in eine Ecke verzog, während der Private anfing, auf die Schläger zu schießen, und den Devaronianer verwunden konnte. Doch der Gran erwies sich als harter Brocken und schlug mit seinem metallenen Kampfstab nach Lt. Crey, der gerade noch seinen Arm heben konnte, um zu verhindern, daß der Kerl seinen Kopf zu Brei zertrümmerte. Dabei brach er sich jedoch den linken Arm und war angeschlagen.
Botschafterin Sasuja rief ihrem Schützling zu, daß ihr Schiff in Andockrampe 87 stehen würde und er schon mal vorgehen solle. Gemeinsam mit den beiden Soldaten überwältigte sie dann den Gran, so daß dieser bewusstlos zu Boden sank. Der Rodianer wollte sich zurückziehen, während er wild um sich schoss, doch die Soldaten setzten durch die Tür nach und machten ihn ebenfalls kampfunfähig.
Der folgende Moment brachte jedoch eine unschöne Entdeckung mit sich: Der Himmel verdunkelte sich und ein Schatten fiel auf die Wüstenstadt. Ein imperialer Sternenzerstörer hatte sich über das Stadtgebiet geschoben und schleuste Transporter und Landefähren aus, die AT-ST-Walker und Schwebepanzer absetzten, während TIE-Fighter über der Stadt patrouillierten. Schnell versuchten die drei Agenten, zu ihrem Hangar zu gelangen, doch genau dort war ein AT-ST abgesetzt worden, und bewachte den Eingang. Außerdem waren 8er-Trupps Sand- und Sturmtruppen dabei, alle Straßen und Gassen zu kontrollieren und nach jemandem zu suchen, so daß die drei sich erst einmal auf den Markt zurückzogen. Dort mischten sie sich unters Volk, kauften von den leckeren Fleischspießen, die eigentlich nur aus Womprattenfleisch bestehen konnten, und aßen von den getrockneten Ochsenfröschen, die an Schnüren aufgehängt waren. Private Shrek, der doch etwas zu militärisch wirkte, tauschte seinen Sandtarn-Umhang gegen einen braunen Umhang von einer Wäscheleine, und so schöpften die Sturmtruppen keinen Verdacht, als sie den Markt kontrollierten.
Doch noch während sich die drei zu ihrer Täuschung beglückwünschten, vernahmen sie das Aufheulen eines YT-Ionentriebwerks, und konnten sehen, wie die „Lightbringer“ aus ihrem Hangar abhob. Offenbar hatte es dem Sergeant zu lange gedauert und er hatte die Nerven verloren. Weit kam er jedoch nicht, da die TIE-Patrouille ihn einige Meter außerhalb der Stadt vom Himmel holte, und das Schiff in einem Feuerball verging.
Fluchend stellten die drei Reisenden fest, daß sie nun ohne Transportmittel auf diesem Planeten festsaßen, während die Imperialen noch keine Anstalten machten, abzurücken. Man beschloss, Mos Eisley so schnell wie möglich auf dem Landweg zu verlassen und in einer anderen Stadt eine Passage von hier weg zu suchen. Während sie zum örtlichen Gleiter-Händler gingen, bemerkte Sasuja einen Ghtroc-Frachter mit einer ihr bekannten Lackierung, der zur Landung in Landebucht 88 ansetzte. Doch die anderen waren zu sehr damit beschäftigt, mit dem Händler um einen guten Preis für einen gebrauchten XP-38 Landspeeder zu feilschen, als daß sie das ebenfalls bemerkt hätten.
Erst als sie sich zu dritt in den eigentlich als Zweisitzer ausgelegten Gleiter zwängten und durch die Straßen fuhren, erspähte Sasuja dann auch eine rosa Twi’lek, einen schwarz-grünen Barabel, sowie eine schlanke Gestalt in einem Sandtarn-Umhang in Begleitung eines ihr ebenfalls vage bekannten Duros, wie sie sich durch die Gassen in Richtung Cantina schlichen. Sie machte Lt. Crey darauf aufmerksam, doch dieser konnte nicht mehr umdrehen, da die Imperialen gerade dabei waren, hinter ihnen Straßensperren zu errichten und jeden Passanten genauestens zu kontrollieren.
Schulterzuckend fuhren sie langsam weiter, um nicht aufzufallen, und als sie fast den Nordrand der Stadt erreicht hatten, hörten sie das Feuer von AT-ST-Blasterkanonen, sowie Explosionen aus dem Süden der Stadt. Private Shrek fragte, ob man denn nicht den Bekannten der Botschafterin zu Hilfe eilen sollte, doch die beruhigte ihn, daß Explosionen in deren Gegenwart normal seien und die sich schon zu helfen wüssten. Dann hatten sie die Stadt verlassen und steuerten erst einmal auf das nahe Gebirge zu, wo sie unter einem Felsüberhang Deckung fanden, so daß sie vor der erbarmungslosen Hitze der Zwillingssonnen, sowie vor Luftaufklärung geschützt waren.
Nach Einbruch der Dunkelheit brachen sie wieder auf. Glücklicherweise hatten sie eine Karte des Planeten mitgenommen und versuchten nun, einen Kurs in Richtung der Stadt Anchorhead zu fliegen, wo der nächstgelegene Raumhafen des Planeten war. Mit den begrenzten Rationen und Wasservorräten wäre die drei Tage dauernde Reise trotzdem sehr anstrengend, und sie waren bereits auf das Schlimmste gefasst, als Private Shrek gegen Morgen einen Lichtschein in einer nahen Felsformation erspähte.
Vorsichtig, da sie zuerst einen Hinterhalt vermuteten, fuhren sie näher heran und bemerkten, daß der Lichtschein aus einem Durchlass zwischen den Felsen zu kommen schien. Sie stellten den Speeder ab und schlichen hinein. Botschafterin Sasuja und Private Shrek konnten problemlos und lautlos hinter einem trockenen Busch bzw. einem Felsen Deckung finden und die Szenerie überblicken: Zwischen den Felsen gab es eine kleine Oase mit ein wenig Wasser, ein paar Pflanzen, sowie genügend offenem Raum, so daß ein YT-1300 Frachter bequem landen konnte. Genau so einer stand auch dort.
Weiter kamen die beiden in ihren Beobachtungen jedoch nicht, da Lt. Crey bei seinen Schleichversuchen über einen großen Stein gestolpert und gestürzt war und durch seinen Schwung direkt ins Zentrum der Oase rollte. Dort blickte er in die Mündung eines DL-44-Blasters, der von der Besitzerin des Schiffes auf ihn gerichtet wurde: eine hellhäutige Zabrak mit mehreren Hörnern, dunklen Haaren und einigen fies aussehenden Gesichtstattoos. Um die Situation zu retten, gab sich Botschafterin Sasuja zu erkennen und beschwichtigte die Zabrak, daß sie keine Zollbeamten und keine Spione des Imperiums wären.
Offenbar machten sie einen vertrauenswürdigen Eindruck, denn die Frau steckte den Blaster weg und stellte sich als Captain Davi Navraa vor, Besitzerin des Frachters „Tiberium“. Aus dem Schiff kam auch ihr Astromechdroide R5-CU angerollt, der von ihr nur „Rescue“ gerufen wurde. Da die drei Reisenden dringend vom Planeten weg und bestenfalls noch eine Passage nach Kintoran II buchen wollten, begannen sie, um den Preis zu feilschen. Am Ende warf Sasuja 3.000 Credits und eine kostenlose Überholung und Aufrüstung des Schiffs durch die Republik in die Waagschale. Sofort schlug Captain Navraa ein und wies die beiden Soldaten an, sich bei den Startvorbereitungen nützlich zu machen.
Lt. Crey sollte das Steuer übernehmen, während Captain Navraa als Copilot fungierte. Botschafterin Sasuja und Private Shrek bemannten die Geschütze, von denen das Schmugglerschiff mehrere besaß. Sie verloren keine Zeit und hoben ab, um die Atmosphäre zu verlassen. Die erste 4er-Gruppe TIE-Fighter war ihnen bald auf der Spur und hielt frontal auf sie zu. Während Lt. Crey die vorderen Geschütze bediente und einen TIE dazu brachte, mit seinem Flügelmann zu kollidieren, holten die beiden anderen jeweils einen Fighter vom Himmel.
Doch die zweite Gruppe erwies sich etwas hartnäckiger und verfolgte das Schiff weiter beim Aufstieg durch die Atmosphäre. Die Botschafterin und der Private bewiesen jedoch, daß sie die Geschütze sehr gut bedienen konnten und Lt. Crey schaffte es souverän, allen feindlichen Laser-Salven auszuweichen.
Auch der Sternenzerstörer hatte seine Park-Position über Mos Eisley verlassen und schloss, zusammen mit einer Staffel TIE-Hunter immer dichter zur „Tiberium“ auf. In letzter Sekunde bevor sie in Reichweite der Traktorstrahlen kamen, konnten sie das Gravitationsfeld des Planeten verlassen und auf Lichtgeschwindigkeit gehen, und waren somit in Sicherheit.
Fünf Tage später trafen sie wohlbehalten auf Kintoran II ein und konnten den Datenchip an General Shore übermitteln. Dieser war hocherfreut und erteilte die Freigabe, die „Tiberium“ wie versprochen zu warten und aufzurüsten. Lt. Crey, Private Shrek und Botschafterin Sasuja wurden zur erfolgreichen Mission beglückwünscht, und mit sorgenvoller Miene berichtete General Shore, daß der Chip wohl Informationen über eine neue Massenvernichtungswaffe des Imperiums enthalten würde. Eine neue Bedrohung hatte sich gezeigt und würde vernichtet werden müssen.