Star Wars - Heir to the Dark Side

Episode 7: Die Kathedrale des Zwielichts

Die Zeit für die Offensive gegen Inquisitor Vengeanar war gekommen. Botschafterin Sasuja und Lt. Dan Crey erhielten ihren Marschbefehl von Kintoran II, wo sie sich mit ihrem klapprigen Y-Wing-Raumjäger samt Droiden R5-TY, genann „Rusty“, in Richtung der provisorischen Flotte aufmachten, die General Shore zusammengestellt hatte. Doch war ihr Befehl nicht einfach, der Flotte ihre Kampfkraft zur Verfügung zu stellen, sondern sie waren explizit zu Mia’s Verfügung abkommandiert worden.

Nach einem ereignislosen Flug kamen sie auch inmitten der Ansammlung von Kriegsschiffen an und bekamen live mit, wie weitere Raumschiffe zu der Flotte dazustießen. Da war zum einen die „Crimson Fury“, die von Mia und Shanta gesteuert wurde, während ihr Droide R4-VN, genannt „Raven“ diverse Flugsysteme überwachte und Dar’Shok moralischen Support leistete.

Direkt im Anschluß kam ein zweiter YT-2400 Frachter an, der eine etwas zerschrammte Metallic-Blau-Lackierung besaß und auf die Kennung „Azure Dream“ registriert war. Schmuggler Toro und Slicerin Leila grüßten kurz im Vorbeiflug, bevor sie zum Andocken an die Nebulon-B-Fregatte „Recreation“ flogen.

Dann verließ ein weiteres Schiff den Hyperraum, welches bei einigen Piloten für Nervosität sorgte, da es mit seinem Transponder „Skull and Crossbones“ sendete: Die CR-90-Corvette „Blackrock Glory“ unter Kapitän Cairn Drevis. Als das Piratenschiff längsseits ging und um Erlaubnis bat, sich der Schlacht gegen das Imperium anschließen zu dürfen, schaltete Mia auch den Piratentransponder auf der „Crimson Fury“ ein, was für noch mehr Schweißperlen und nervöse Blicke bei der restlichen Flotte sorgte. Doch General Shore, der von Mia informiert worden war, erteilte seine Freigabe, wodurch sich alle sehr entspannten.

Bei Shanta gelang das Andockmanöver problemlos, ebenso wie bei Toro. Nur Lt. Crey war wohl durch die Show etwas irritiert, so daß bei seiner Landung ein Ladearbeiter panisch zur Seite sprang. Der Deckoffizier war ebensowenig begeistert von der Aktion, verzichtete aber aufgrund der vom General angeordneten Bevorzugung auf eine Disziplinarmaßnahme.

Mia ließ nach dem Andocken die Wartungscrew an Bord, um ihre Torpedos aufzufüllen, stellte jedoch Raven zur Überwachung ab, damit niemand etwas Komisches versuchen konnte. Shanta und Dar’Shok, denen die ganze Umgebung neu war, ließen sich von Mia in Richtung Konferenzraum lotsen. Dort stand eine Doppelwache und kontrollierte die IDs von jedem, der hineinwollte. Bei Mia und Dar’Shok gab es keine Probleme, doch als Shanta die ID ihrer Deckidentität „Ki’Sha Brightstar“ herzeigte, wurde diese abgewiesen. Erst als sie widerstrebend ihre echte ID auf Shanta Killian herausrückte, wurde sie mit Prio hoch eingelassen.

Mia dämmerte bereits, worauf dies hinauslaufen würde, aber es war nun zu spät für derlei Bedenken. Sobald sie den Raum betreten hatte, ging ein Raunen durch die versammelte Menge, und allein die Anwesenheit einer Retterin der Galaxis ließ die Hoffnung und Stimmung steigen. Aber auch über Shanta wurde getuschelt, was dem Mädchen gar nicht recht war. Die drei schauten sich um und fanden Botschafterin Sasuja und Lt. Crey, die ihnen zuwinkten, damit sie sich zu ihnen setzen konnten. Die Begrüßung war kurz und herzlich, doch anscheinend war den beiden noch nicht erklärt worden, wer in ihrer Mitte saß, da sie Shanta immer noch als Ki’Sha ansprachen. Auch Dr. Shi Ravak hatte sich der Expedition angeschlossen und zu ihnen gesellt.

Nachdem noch einige weitere Gäste eingetroffen waren, eröffnete General Shore die Besprechung, indem er explizit Mia als Retterin der Galaxis erwähnte und dann auch Shanta Killian als Tochter der galaktischen Heldin Trance Killian vorstellte. Ein weiteres Raunen ging durch die Menge und dann wurde Beifall geklatscht, was dem Mädchen nun sehr unangenehm war.

Glücklicherweise übernahm der General sogleich wieder die Gesprächsführung und erklärte einige grundlegende Dinge zu ihrer Mission, um dann an Darkstar zu übergeben, die allerdings nicht direkt als andere Person vorgestellt wurde, sondern einfach als Shanta zu den Anwesenden sprach. Die Sith erzählte von dem Planeten Gorrmot im Deep Core, der die sagenumwobene Kristallkathedrale beherbergen sollte, welche das Ziel von Inquisitor Vengeanar und seinem Plan absoluter Zerstörung war.

Als einer der per Holo zugeschalteten Captains der anderen Schiffe Bedenken äußerte, wie sich die Flotte im kaum navigierbaren Tiefenkern zu dem unbekannten Planeten durchschlagen sollte, antwortete Darkstar, daß die Macht sie und Mia leiten würde und sie dann ihre Koordinaten mit dem Rest der Flotte teilen würden. Aufgrund der Reputation von Mia und der Vorstellung als Tochter von Trance Killian stimmten die Captains sodann zu, ihre Leben und die ihrer Crews vertrauensvoll in ihre Hände zu legen.

General Shore übernahm wieder und gab seine Einschätzung zum momentanen Status der Militärmacht von Inquisitor Vengeanar. Laut seinen Informationen hatte dieser lediglich einen imperialen Sternenzerstörer, die „Vicious“ zur Verfügung, aber die Flotte müsse trotzdem bereit sein, wenn sie den Planeten erreicht hatten, ihn notfalls gegen eine größere Streitmacht zu verteidigen. Mit dem Satz „Möge die Macht mit uns allen sein!“ beendete der General die Besprechung und ging hinaus.

Obwohl Mia befürchtet hatte, daß nun die große Runde an Ehrbezeugungen für sie und Shanta einsetzen würde, blieb es bei einigen wenigen, auch wenn jede davon dem Mädchen unangenehm war. Major Reena Arrowwind, die Kommandantin der „Wild Squadron“ war eine der Personen, die Mia begrüßten und dann auch Shanta die Hand schütteln wollten, was diese über sich ergehen ließ. Als es vorbei war, kamen Toro und Leila vorbei, die ein viel willkommenerer Anblick waren, und Shanta flüchtete sich in die Umarmung der blauen Twi’lek.

Nachdem Sasuja und Lt. Crey dann auch endlich auf den aktuellen Stand bezüglich Shanta’s Identität gebracht worden waren, wurde der baldige Start vereinbart und daß sie den Y-Wing an der „Crimson Fury“ andocken würden, um flexibler zu sein. Lt. Crey startete problemlos mit dem Jäger und dockte ihn an dem modifizierten Frachter an, während Sasuja direkt an Bord gehen konnte.

Als die Startfreigabe erteilt war und Shanta neben dem Lieutenant im Copilotensitz Platz genommen hatte, leistete dieser sich jedoch mal wieder einen seiner weniger rühmlichen Starts, bei dem er fast die Andockschleuse abriss und Shanta gerade so in letzter Sekunde Schlimmeres verhindern konnte. Ob es an Shanta’s sarkastischer Bemerkung lag oder er sich wirklich erst warmfliegen mußte, aber danach legte Lt. Crey eine einwandfreie Performance hin und übernahm die Spitze der Flotte, gefolgt von der Fregatte „Recreation“. Dann folgten der gekaperte Victory-Sternenzerstörer „Inferno“, der Dreadnaught „Steelhead“ und das Schlußlicht bildete die „Azure Dream“, die von der Republik weiteres Personal für die Geschütze und den Maschinenraum erhalten hatte. Flankiert wurde der Kampfverband von den Corvetten „Corellian Dream“, „Star Duster“, „Screaming Mynoc“ und „Blackrock Glory“.

General Shore hoffte, daß seine kleine Flotte der Aufgabe gewachsen war, die sie erwartete. Doch das Oberkommando hatte seine Bitte nach Verstärkung abgelehnt, und da er befürchtete, daß weitere imperiale Spione das Flottenpersonal unterwandert hatte, wagte er es nicht, dem Oberkommando zu deutlich von ihrem Einsatz zu berichten. Er gab den Befehl, und die Flotte sprang in den Hyperraum.

 

Zweieinhalb Tage brauchten sie für den Flug zum Tiefenkern, und dann verbrachten sie fast zwei Wochen damit, eine sichere Route durch dieses Labyrinth von Sternen zu finden. Während dieser Zeit trainierten Mia und Dar’Shok öfters miteinander, während Sasuja das Gespräch mit Darkstar suchte und von ihr interessante Einblicke in die Zeit des kalten Krieges zwischen der Alten Republik und dem Sith-Imperium gewann.

Den ganzen Flug über ging alles glatt und die Flotte bewegte sich wie eine Einheit, nachdem Mia und Darkstar bzw. Shanta mit der Macht eine geeignete Route berechnet und an die anderen Schiffe gesendet hatte. Dann, während des letzten Sprungs, schien etwas schiefgelaufen zu sein. Als die „Crimson Fury“ den Hyperraum verließ, war sie allein, und von der Flotte war keine Spur auf ihren Sensoren. Sie überprüften ihren Standort auf den Karten und kamen zu dem Schluß, daß sie alles richtig gemacht und ihr Ziel erreicht hatten, doch der Rest der Flotte war ihren Koordinaten wohl nicht gefolgt.

Nachdem sie einige Zeit gewartet hatten, ohne daß sich etwas getan hätte, begannen sie, den Planeten Gorrmot genauer in Augenschein zu nehmen. Es handelte sich um einen felsigen Ball mit recht geringer Sonnenentfernung. Die Scanner zeigten keine höherentwickelten Lebensformen, lediglich schwache und vereinzelte Vegetation. Die trockene Hitze, die dort herrschte, begünstigte im Zusammenspiel mit den scharfen Winden heftige Staubstürme.

Die Crew der „Crimson Fury“ nahm sich eine Stunde Zeit und umrundete den Planeten, um ihn gründlich zu scannen. Dadurch konnten sie ein in einer Bergspitze eingebettetes Gebäude in der nördlichen Hemisphäre entdecken, das aus lila Kristallen zu bestehen schien und von tiefen Canyons umgeben war. Die machtsensitiven Mitglieder der Mannschaft spürten, daß im Inneren des Berges ein seltsamer, machterfüllter Raum existierte, der weder hell, noch dunkel war und einen tiefen Zacken nach unten bildete.

Da sie nicht länger auf die Ankunft der Flotte warten wollten, koppelten sie den Y-Wing mit Rusty im Orbit ab, so daß der Droide zum einen weiter die Sensoren im Blick behalten und gegebenenfalls als Relais fungieren konnte, wenn tatsächlich die anderen Schiffe eintreffen sollen. Dann tauchte die „Crimson Fury“ in die Atmosphäre ein und näherte sich dem Gebäude. Nach einem kurzen Überflug, bei dem nichts Verdächtiges entdeckt wurde, landete Lt. Crey auf der felsigen Hochebene vor dem Eingang des Kristallgebäudes, welches durch eine steinerne Brücke natürlichen Ursprungs erreicht werden konnte.

Zumindest war das der Plan, doch der Lieutenant verschätzte sich bei der Flughöhe um einen Meter und schaltete die Repulsoren zu früh ab. Mit einem Krachen, begleitet von dem Quietschen der Landestützen, setzte der Frachter hart auf dem Felsboden auf. Raven, der eigentlich einen für menschliche Sprache programmierten Vocabulator besaß, griff auf die Droidenbinärsprache zurück, um seinem Ärger über den scheinbar inkompetenten Piloten und seine am Schiff verursachten Schäden Luft zu verschaffen. Dann rollte der Droide zu den Landestützen und begann mit den Reparaturen, sowohl im Schiff, als auch draußen.

Sasuja zog ungewöhnlicherweise Schuhe an, da sie dem felsigen Terrain nicht so ganz traute. Auch Wasserflaschen und einige andere Ausrüstungsgegenstände wurden vorsichtshalber mitgenommen, als die Crew das Schiff verließ und den Anblick der Kristallkathedrale von außen in sich aufnahmen. Doch dies war kein Vergleich zum Inneren des uralten Bauwerks, was sie gleich feststellen sollten, als sie die steinerne Brücke überquerten und das Gebäude durch den offenen Eingang betraten.

Drinnen staunten die Besucher über die Innenwände, die aus sorgfältig geschnittenem Kristall zu bestehen schienen und sogar so etwas wie Schriftzeichen zu enthalten schienen. Duch verlassene Gänge, die mit Alkoven versehen waren und von denen Räume und andere Gänge abzweigten, gelangten sie tiefer ins Innere des riesigen Bauwerks.

Schließlich erreichten sie den gigantischen Altarraum, welcher dem Namen „Kathedrale des Zwielichts“ alle Ehre machte: Der Raum war hoch und mit geschwungenen Deckenornamenten versehen, aus denen kristallene Kandelaber herabhingen, welche ein sanftes, lila Zwielicht verbreiteten, das Details mehr verwischte, als sie hervorzuheben. Weiteres diffuses Licht kam von den Wänden, in denen kristallene Fenster ebenfalls ein wenig Helligkeit spendeten. Etliche Reihen von Sitz- und Kniebänken waren um mehrere zentrale Elemente angebracht, darunter ein Altar und eine mehrere Meter durchmessende, kreisrunde Öffnung im Boden.

Auf dem Altar standen noch kristallene Kerzen, die ebenfalls zur schaurigen Beleuchtung des Ortes beitrugen. Wie viele der anderen Oberflächen war auch der Altar mit Schriftzeichen übersät, die Sasuja aufgrund ihrer Sprachbegabung übersetzen konnte. Es handelte sich um die Glaubensgrundlagen des untergegangenen Volkes der Gorr. Den entzifferten Schriftzeichen zufolge waren alle Gor machtsensitiv und glaubten an „die Kraft“ in mehreren Glaubenssätzen: Die Kraft, die alles erschafft, die Kraft, die alles durchdringt und die Kraft, die alles zusammenhält. Alle Gorr waren sehr religiös und keiner hatte den Planeten je verlassen. Ihre sterblichen Überreste waren im Zentrum der Kathedrale, dem Seelenbrunnen, bestattet worden, wo sie eins werden sollten mit der allesdurchdringenden Kraft.

Während sie noch darüber nachsinnen wollten, bemerkten Mia und Dar’Shok einige geisterhafte Schemen, die auf sie zuflogen, während Sasuja und Lt. Crey nichts sehen konnten. Als eine der geisterhaften Erscheinungen durch sie hindurchflog, spürten sie jedoch eine gewisse Kälte, und Darkstar identifizierte die Entitäten folgerichtig als Machtgeister, die aufgrund ihres Bestattungsritus an diesen Ort gebunden waren und nicht eins werden konnten mit der lebendigen Macht. Mitfühlend bedauerte sie deren Schicksal, da die Schemen zwar nicht dunkel, böse und von Hass verzehrt waren, aber dennoch lediglich Bruchteile ihres früheren Selbst behalten hatten. Der Sith bemerkte, daß dieser Zustand zwischen Leben und Tod vermutlich noch schlimmer war, als das Schicksal, welches Meister Tryan als körperloser Geist fristete, gefangen in dem Kristall des Holocrons. Immerhin hatte der Jedi-Meister einen Großteil seiner Erinnerungen und Persönlichkeit behalten.

Nachdem Darkstar ihr wahres Wesen enthüllt hatte, spürte auch Mia, daß sie gerade nicht angegriffen wurden, sondern sie einfach in den Strom der Seelen gelangt waren, welche den Seelenbrunnen in der Mitte des Kathedralenschiffs umkreisten. Als Sasuja jedoch eine Münze in den scheinbaren Brunnen schnippen wollte, zum einen für Glück und zum anderen, um zu sehen, wie tief er wäre, hielt Mia das Geldstück mit Telekinese zurück und verbat, weitere Gegenstände hineinzuwerfen, um nicht die Ruhe der Toten zu stören. Dar’Shok ergänzte, daß es tief unten Knochen und Gebeine geben würde, also wurden hier tatsächlich die Toten bestattet.

Während sie noch diskutierten, wie man sich in solch einer Umgebung verhalten sollte, spürten Mia und Dar’Shok plötzlich eine Erschütterung der Macht, wie wenn Millionen verschiedener Stimmen in Entsetzen aufschrien und dann plötzlich verstummten. Auch Shanta hatte diese Machtwelle, verstärkt durch die Kristalle der Kathedrale, mit voller Wucht getroffen und sie fragte unter Tränen, was das gewesen sei. Mia fragte per Comlink bei Raven nach, ob Rusty etwas aufgeschnappt hätte, und in der Tat, das hatte er: Eine Audionachricht, die einen Notruf aus einem nahen Sternensystem namens Zenitaria beinhaltete, in dem eine „Dunkle Welle“ erwähnt wurde – bevor der Notruf abbrach.

Darkstar übernahm wieder den Körper von Shanta und sprang auf. Voller Rage schrie sie, daß dies Vengeanar’s Werk sei und man unbedingt sofort dorthin fliegen müsse, um ihn dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Den anderen blieb nichts anderes übrig, als dem Sith-Mädchen zu folgen und an Bord der „Crimson Fury“ zurückzukehren. Sie starteten, dockten an dem Y-Wing an und Sasuja und Lt. Crey begaben sich an Bord des Jägers. Eine Raumboje wurde zurückgelassen, falls die Flotte inzwischen eintreffen sollte. Die Boje sollte der Flotte die Nachricht übermitteln, daß keiner das Gebäude betreten dürfe und Shi wissen würde, was zu tun wäre.

 

Als der Y-Wing und die „Crimson Fury“ 3 Stunden später aus dem Hyperraum kamen, waren alle sehr angespannt. Schon beim Anflug auf die Welt Zentaria, von der man recherchiert hatte, daß sie in der Alten Republik sogar im galaktischen Senat vertreten gewesen war, spürten die machtsensitiven Mitglieder der Mannschaft die Dunkelheit, die über der Welt lag. Es gab definitiv Leben dort unten, das bestätigten auch die Sensoren, doch war dieses Leben nicht mehr natürlich, sondern grotesk und verzerrt und triefte nur so vor der Dunklen Seite. Sie waren zu spät.

Dann bemerkten sie, daß es auf Höhe des Äquators ein Bauwerk gab, ein verfallenes Kraftwerk, welches von der Berührung der Dunklen Seite verschont geblieben war. Dorthin steuerte Shanta die „Crimson Fury“, während Lt. Crey noch einen weiteren Sensorcheck durchführte, um den Sternenzerstörer „Vicious“ zu finden, der hier auch irgendwo sein mußte. Doch nachdem er keine Spur davon finden konnte, kam auch er mit dem Jäger nach.

Ein großes Kraftfeld schützte nicht nur alles innerhalb des Kraftwerks vor den schädlichen Auswirkungen der Dunklen Welle, sondern hielt auch die anstürmende Masse an hirnlosen Machtzombies draußen. Kaum hatten sie aufgesetzt, als Darkstar auch bereits nach draußen stürmte und im zentralen Raum des Kraftwerks stehenblieb, als sie ihren Gegner auf der anderen Seite des Laufganges sah – getrennt durch einen Abgrund, in dem alte, beschädigte Energiewandler und andere Maschinerien verlassen herumstanden. Mia und Dar’Shok schlossen zu Darkstar auf und verständigten sich darauf, ihn von beiden Seiten in die Zange zu nehmen.

Der Inquisitor zeigte klare Anzeichen von Wahnsinn, als er versuchte, die Gruppe davon zu überzeugen, daß er eigentlich die Galaxis retten wollte. Durch seine Dienste unter Meister Cyrus hatte er erfahren, daß es noch viele weitere Welten mit unzähligen Gefahren und machthungrigen Bewohnern gab, die nur darauf warteten, in diese Galaxis einzufallen und sie in der einen oder anderen Form leerzusaugen. Er hatte erkannt, daß nur eine vereinte Galaxis diesen Bedrohungen von außen standhalten konnte, und daher sah er es als seine Pflicht, die Galaxis in Dunkelheit zu vereinen, um ihr zumindest eine Chance zu geben, sich gegen diese Bedrohungen zur Wehr zu setzen. Darkstar und ihren Freunden bot er an, daß sie sich ihm unterwerfen und an seiner Seite herrschen, oder aber als Sklaven bzw. Futter für seine Kreaturen enden konnten. Außerdem enthüllte er, daß man einen Peilsender an ihrem Raumschiff angebracht hatte, und er nun den Standort der Kathedrale des Zwielichts kennen würde.

In diesem Moment schlugen Mia, die rechts herum gegangen war, sowie Dar’Shok von der anderen Seite zu. Mia feuerte ihren Blaster auf Betäubung direkt auf Vengeanar ab, der keinerlei Anstalten machte, auszuweichen, und der Schuß ging einfach durch ihn hindurch. Leider stand dort Dar’Shok, der den Sith-Lord gerade anspringen wollte, und nun von dem Blasterschuß getroffen und betäubt wurde. Die Erscheinung von Inquisitor Vengeanar entpuppte sich nur als Macht-Doppelgänger, was dieser auch mit einem Lachen quittierte, bevor er sich auflöste.

Mia half Dar’Shok, der davon überzeugt war, daß der Inquisitor ihn persönlich angegriffen hatte, wieder auf und stützte ihn bei der gemeinsamen Rückkehr zum Schiff. An dessen Steuer saß Shanta bereits und fuhr die Triebwerke hoch, so daß Mia und Dar’Shok mit einem beherzten Sprung auf die Rampe an Bord kommen konnten, bevor das Mädchen voll durchstartete. Botschafterin Sasuja war somit wieder an ihre Mitfahrgelegenheit im Y-Wing von Lt. Crey gebunden, die dem Frachter auf dem Fuße folgten. Schweigend wurde der Rückweg nach Gorrmot angetreten.

 

Als die „Crimson Fury“ und der Y-Wing bei Gorrmot aus dem Hyperraum austraten, sahen sie vor sich den imperialen Sternenzerstörer „Vicious“ über dem Planeten schweben. Er war allerdings bereits in Abfangstellung gegangen, und es konnte nur eine Frage der Zeit sein, wann die verbleibenden TIE-Jägerstaffeln ausschwärmen würden, um die beiden Schiffe zu vernichten.

Doch dann schien ausnahmsweise die Macht auf der Seite von Mia’s Team zu sein, denn hinter ihnen kamen die restlichen Schiffe der republikanischen Flotte aus dem Hyperraum und stellten sich dem einsamen Zerstörer entgegen. General Shore kontaktierte die „Crimson Fury“ kurz, um nach dem Befinden zu fragen und knapp zu erwähnen, daß die Flotte weitere Verräter an Bord gehabt hatte, bevor er in einem offenen Kanal den Sternenzerstörer „Vicious“ aufforderte, sich zu ergeben.

Captain Arin Krenn, der Kommandant der „Vicious“ antwortete herausfordernd, daß die Republikflotte fliehen könne, wenn sie leben wollte. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, sprangen weitere imperiale Schiffe aus dem Hyperraum und formierten sich um die „Vicious“: die Victory-Sternenzerstöerer „Despot“ und „Oblivion“, welche zuletzt den Planeten Manaan bewacht hatten, sowie der Imperial-Klasse Sternenzerstörer „Undoing“ und der Victory-Zerstörer „Decay“ aus der Flotte von Admiral Ralin. Im nächsten Moment faltete sich der Raum über der kleinen Flotte und der Vitiation-Superkreuzer „Reaper of Life“, das Flaggschiff des Admirals, erschien auf der Bildfläche.

Groß war das Entsetzen bei den Besatzungen der nun hoffnungslos unterlegenen Republikflotte, doch General Shore wusste, daß sie keine Wahl hatten, wenn sie die Galaxis retten wollten. Er befahl, daß alle Sternenschiffe in den Nahkampf mit den Sternenzerstörern fliegen sollten, während die Raumjägerstaffeln die TIEs beschäftigten. Major Arrowwind führte ihre gemischte „Wild Squadron“ in die Schlacht, gefolgt von Captain Tanut mit ihrer X-Wing-Staffel „Sentinel Squadron“ und Captain Donla mit ihrer gemischten „Sunburn Squadron“.

Major Arrowwind kontaktierte die „Crimson Fury“ und versprach, daß sie ihnen den Rücken freihalten würden, wenn sie sich zum Planeten durchschlagen mußten. Mit blitzenden Kanonen schossen sich Lt. Crey und Sasuja im Y-Wing und der Rest an Bord der „Crimson Fury“ durch die erste Angriffswelle, und die Wild Squadron verhinderte dann, daß die TIEs sich um die beiden Schiffe kümmern konnten.

Vom republikanischen Victory-Zerstörer „Inferno“ starteten ebenfalls einige Landeshuttles mit AT-AT- und AT-ST-Läufern, sowie Bodentruppen, die von Dr. Ravak angeführt wurden. Ihre Aufgabe war es, Bodentruppen der Imperialen in Kämpfe zu verwickeln und von der Kathedrale wegzulocken, damit das Team von Mia eine freie Landezone hätten.

Während des Fluges drohte einer der Privates in der Fähre, durchzudrehen, angesichts der Tatsache, daß sie auch gegen die gefürchteten Dark Trooper antreten mußten, von denen es hieß, jeder hätte die Feuerkraft von 20 Sturmtruppen. Shi versuchte, die Soldaten zu beruhigen, indem sie erwähnte, daß sie bereits einen Dark Trooper im Alleingang vernichtet hatte, indem sie einfach seine verwundbaren Punkte getroffen hatte. Der Private merkte an, daß dies keine besondere Leistung wäre, weil sie ihren besonderen Lichtbogen hätte, dessen Heft sie am Gürtel trug. Daraufhin drückte Shi dem Soldaten ihren als Ersatz mitgeführten Tech-Bogen in die Hand und erklärte, dass sie nur diesen zur Verfügung gehabt und den Trooper damit getötet hatte. Sofort war ein schwunghafter Anstieg an Bewunderung und Kampfbereitschaft unter den Truppen zu spüren, und sobald die Fähren aufgesetzt hatten, stürmten die motivierten Soldaten nach draußen in die Schlacht.

 

Mia und ihre Freunde hatten vorgehabt, die Kathedrale direkt anzufliegen und mittels Torpedos in Schutt und Asche zu legen, doch hatten die Imperialen offenbar damit gerechnet und an strategisch günstigen Stellen Luftabwehrbatterien platziert, welche nicht nur sämtliche Torpedos noch in der Luft abschießen konnten, sondern auch den beiden Schiffen einen Sperrfeuer-Empfang bereiteten, so daß diese keine Wahl hatten, als abzudrehen und sich hinter einigen anderen Berggipfeln vor den einschlagenden Geschossen zu verbergen.

Obwohl Shi und ihre Bodentruppen den Großteil der imperialen Bodenstreitkräfte beschäftigen konnten, waren die Luftabwehrbatterien zu stark für die beiden einzelnen Schiffe. Hilfe aus dem Orbit war auch nicht zu erwarten, da die Streitkräfte dort in der Unterzahl waren und sowieso schon ihre Leben in die Waagschale warfen, um ihnen soviel Zeit wie möglich zu erkaufen. Ein schneller Sensorscan enthüllte, daß es Höhlen am Fuße der Kristallkathedrale geben würde, doch der Anflug durch die engen Labyrinthe aus tiefen Canyons war alles andere als einfach, und zu allem Überfluß hatten die Imperialen entlang der wahrscheinlichsten Routen Sensortürme abgesetzt, die jedes anfliegende Schiff sofort melden würden, so daß die Geschütze und anderen Truppen ihr Feuer auf potentielle Eindringlinge eröffnen konnten.

Doch es gab eine Chance: Mittels der Ionenkanonen des Y-Wings sollte es möglich sein, die Sensoren auszuschalten, ohne sie auszulösen. Es war eine verzweifelte Aktion, doch sie hatten keine andere Wahl. Lt. Crey lenkte den Jäger in die engen Canyons und Sasuja bediente die Ionenkanonen auf ihrem schwenkbaren Turm. Mit nur wenig Abstand hinter ihnen kam die „Crimson Fury“ nach, mit Mia und Shanta am Steuer und Dar’Shok in der oberen Geschützkanzel, falls sich jemand von oben auf sie stürzen würde.

Die Gungan-Botschafterin traf vier der fünf Sensorschüsseln gleich beim ersten Versuch. Lediglich bei der mittleren Anlage, die in einem verwinkelten Stück Canyon platziert war, verließ sie ihr Glück. Daß die Schluchten an genau dieser Stelle sehr eng waren, bemerkten auch die Piloten. Lt. Crey streifte als erster die Felswand, schrammte mit dem Jäger darüber und löste eine Steinlawine aus, welche die Sensorphalanx zerstörte, bevor sie ihre Entdeckung an den Rest senden konnte. Shanta bemerkte die scharfe Kehre erst in letzter Sekunde und scheuerte ebenfalls über blanken Fels, doch Mia war auf Draht und konnte genug gegensteuern, so daß keine ernsthaften Schäden entstanden. Ganz am Ende des Canyons war es dann an Mia, die Kontrolle zu verlieren, doch Shanta bewies, daß beide ein gutes Team waren, denn nun war sie darauf vorbereitet und konnte die Situation retten.

Schließlich konnten beide Schiffe unter einem Felsvorsprung am Fuße der Kathedrale landen, wo sie von oben nicht zu entdecken waren. Die Crews stiegen aus und schärften ihren Droiden ein, wachsam zu bleiben, bevor sie in die Höhlen gingen, die tatsächlich in langen, gewundenen Gängen nach oben führten.

 

In der Zwischenzeit war die Raumschlacht in vollem Gange. Alle Raumjägerstaffeln hatten schon mindestens einen Jäger verloren, kämpften jedoch verbissen gegen die Übermacht aus TIE-Fightern aller Modelle, die sich auf den Trägerschiffen befunden hatten. Die Corvette „Star Duster“ hatte die Spitze der Republikflotte übernommen und wurde beim Anflug im Kreuzfeuer der Sternenzerstörer vernichtet. Dieser Feuerball blendete jedoch auch ihre Gegner, so daß im Explosionsschatten die restlichen Republikschiffe anfliegen und die Spitze der gegnerischen Formation, die beiden Victory-Zerstörer „Oblivion“ und „Decay“ vernichten konnten. Auch die „Vicious“ bekam ein paar Treffer ab, welche das Schlachtschiff jedoch wegsteckte.

Auf Gorrmot hatten die Landefähren Shi’s Bodentruppen samt ihrer Kampfläufer absetzen können, doch das Imperium war darauf vorbereitet und nahm sie unter Beschuß, so daß der vorderste AT-AT-Läufer sofort in sich zusammenfiel, kaum daß er den Boden berührt hatte. Im Gegenzug hatte die republikanische Infanterie einige Raketenwerfer in Stellung gebracht und schoss einen der flankierenden imperialen AT-AT ab.

Inzwischen hatte Mia’s Team schon einen Gutteil des Weges nach oben zurückgelegt, doch die Twi’lek war kurz davor, schlappzumachen. Darkstar rief ihr im Vorbeirennen zu, sie solle die Macht nutzen, was Mia auch tat, um die Erschöpfung abzuschütteln. Das funktionierte so hervorragend, daß die Twi’lek alle anderen wieder überholte und ihnen ein Stück vorauslief.

Als sie oben angekommen waren, schlichen sie sich leise in Richtung des Hauptraums, aber Lt. Crey schaffte es irgendwie nicht, so lautlos aufzutreten wie der Rest, weshalb er sich nun etwas im Hintergrund hielt und nur langsam nachkam. In dem Saal bot sich ihnen ein beunruhigender Anblick: Mehr als ein Dutzend Sturmtruppen, angeführt von einem Offizier, sowie ein Dark Trooper sicherten alle Zugänge, während Rae van Ker und Inquisitor Vengeanar gerade damit beschäftigt waren, auf einem Metallsteg, der über dem Seelenschlund errichtet worden war, ein ominöses Gerät mit einem Schutzschild zu versehen, so daß es nicht aus der Ferne zerstört werden konnte.

Da sie nicht mehr länger warten konnten, begann Mia den Angriff, indem sie den Dark Trooper mit der Macht vom Boden anhob und ihn etwas herumwirbelte, womit sie zwei Sturmtruppen zu Boden warf. Dar’Shok gab Lt. Crey eine Granate, damit dieser sie zielgenau werfen sollte, was ausgezeichnet funktionierte, so daß drei weitere Sturmtruppler außer Gefecht waren. Leider wurde der Dark Trooper davon kaum angekratzt.

Nun griff auch Rae in den Kampf ein, indem sie mit der Macht einen Stein nach Mia schleuderte und diese leicht am Kopf traf. Zwar wurde die Twi’lek nicht verletzt, doch sie verlor die Konzentration und der Dark Trooper stürzte zu Boden, wobei er mehrere Sturmtruppen unter sich begrub. Als die Elite-Soldaten des Imperiums endlich das Feuer erwidern konnten, standen noch 10 von ihnen und ihr kommandierender Offizier.

Mia stürmte auf Rae zu und zündete ihr Lichtschwert, um sie in einen Kampf zu verwickeln, während Darkstar wieder die Kontrolle über Shanta’s Körper übernahm und mit einigen Sprüngen und Salti in der Mitte des Raumes angekommen war, wo sie sich ihrem ehemaligen Schüler stellen wollte. Beide umkreisten sich einen Moment wortlos, bevor Inquisitor Vengeanar schallend darüber lachte, daß sein alter Meister sich ausgerechnet ein junges Mädchen als neuen Körper erwählt hatte. Dann zündeten beide ihre Doppellichtschwerter und hieben aufeinander ein.

Weiter hinten hatten sich Sasuja und Lt. Crey hinter einigen Kisten in Deckung begeben, um von dort aus auf den Dark Trooper zu schießen. Die Gungan wußte zwar von ihrer letzten Begegnung noch, wo der Schwachpunkt der Kampfmaschine lag, doch schaffte ihr Blasterschuß es lediglich, diese zu markieren, drang aber nicht durch die Panzerung. Der Soldat nutzte die unerwartete Markierung zu seinem Vorteil und schaffte es tatsächlich, seinen Schuß eine Idee besser zu platzieren, und dadurch Schaden zu verursachen, doch reichte dies noch nicht aus, um den Cyborg zu Fall zu bringen.

Dar’Shok atmete tief durch, um dann direkt auf den Dark Trooper zuzustürmen. Mit einem Riesensatz katapultierte er sich in die Luft, wo er den einziehbaren Speer aktivierte, welchen er dem unsichtbaren Jäger in der Pyramide auf Tatooine abgenommen hatte. Mit einem Kampfschrei und erfüllt von der Macht trieb er den Speer tief in den gepanzerten Leib des dunklen Soldaten und in den Boden darunter. Dann drehte er sich zu den Sturmtruppen um und ließ ein einschüchterndes Brüllen vom Stapel, so daß die Soldaten einige Sekunden starr vor Schreck waren, was Sasuja und Lt. Crey auch postwendend ausnutzten, um einen weiteren Sturmtruppler auszuschalten.

Derweil kämpfte Mia einen verzweifelten Kampf gegen eine gleichwertig ausgebildete Rae. Um sie zu verunsichern und zu einer Unachtsamkeit zu verleiten, zeigte die ehemalige Piratenanführerin auch ihre rechte Hand, von der Mia ihr bei ihrem letzten Duell zwei Finger abgetrennt hatte. Diese waren jedoch wieder nachgewachsen, da Mia schwören konnte, daß Dar’Shok die Originale als Trophäe eingesackt hatte.

Der Kampf zwischen Darkstar und Vengeanar war ungleich spektakulärer. Beide zeigten ihr großes Können mit dem Doppellichtschwert, griffen blitzschnell um, machten Salti, Sprünge und andere akrobatische Einlagen, bis hin zu Tricks wie dem Abschalten einer Klinge, um sie an einer bestimmten Stelle wieder zu aktivieren und dadurch den Gegner zu verunsichern. Das Duell erreichte eine Heftigkeit, wo auch nur der kleinste Fehler ein schnelles Ende für einen von beiden bedeutet hätte, doch zeigten sie sich absolut ebenbürtig. Der Inquisitor versuchte auch weitere hinterhältige Techniken einzusetzen, wie beispielsweise Dun Möch, indem er seinen Gegner verspottete, um ihn zu einer unvorsichtigen Handlung zu verleiten, doch irgendwie schien an Darkstar die Bemerkung abzuprallen, sie würde wie ein kleines Mädchen zuschlagen.

 

Vor der Kathedrale tobte der Bodenkampf weiter. Shi und ihre Bodentruppen versuchten, weiter vorzurücken, verloren dabei jedoch einen AT-AT durch imperiales Sperrfeuer. Nachdem sie dieses mit ihrem Bogen ausgemerzt hatte, konnten ihre Truppen dafür ebenfalls einen feindlichen AT-AT zerstören. Auch AT-ST-Läufer und weiteres Gerät auf beiden Seiten wurde beschädigt oder vernichtet, als mehrere Dark Trooper durch ihre Reihen mähten. Dutzende Soldaten starben, doch Shi bewies einen kühlen Kopf, indem sie die Schwachstellen der Kampfmaschinen mit ihren Lichtpfeilen markierte, so daß die Präzisionsschützen mit dem großen Kaliber nachsetzen konnten.

Im Weltraum mußte die kleine Flotte von General Shore weiter heftiges Feuer einstecken, Neben mehreren Raumjägern erwischte es auch die Corvette „Corellian Dream“, die in einem Feuerball verglühte, während die Imperialen nur ein paar TIEs einbüßen mussten.

 

In der Kathedrale konzentrierten sich Sasuja und Lt. Crey auf den Offizier, der jedoch zurückschoß und den Lieutenant streifte, so daß dieser benommen zu Boden ging. Die Gungan warf sich daraufhin komplett hinter ihrer Deckung zu Boden und entging den Schüssen der Imperialen. Dar’Shok blieb zwischen den Sturmtruppen und führte dort seinen tödlichen Peitschentanz auf, womit er zwei Soldaten zu Boden schickte.

Rae und Mia kämpften fast gleichwertig, als die Sith-Akolythin bemerkte, wie Darkstar ihren Meister auf den Steg über der Grube trieb und dabei immer wieder mit dem Schwert oder einer Machttechnik traf. Also würgte sie Mia, die einen Moment brauchte, um zu erkennen, was Rae gerade gegen sie einsetzte. Als sie sich endlich daraus befreit hatte, war sie noch etwas groggy und stand gerade wieder auf, während die ehemalige Piratin ihrem Meister zu Hilfe eilen wollte.

In diesem Moment wurde Vengeanar erneut getroffen und brüllte wütend auf. Mit der Macht schleuderte er Darkstar zurück, so daß sie vom Steg aus in einen danebenstehenden Kistenstapel krachte. Dann hüllte er sich in einen Machtschild ein und streckte die Hand nach seiner Schülerin aus. Diese wußte nicht, wie ihr geschah, als sie hochgehoben wurde und sich roter Nebel aus mehreren ihrer Körperöffnungen ergoss. Der Inquisitor schien diesen Nebel, mit dem er seine Schülerin offensichtlich mächtiger gemacht hatte, nun wieder aus ihrem Körper abzusaugen, um seine eigenen Verletzungen zu heilen und seine Macht zu verstärken.

Rae schrie verzweifelt, da sie nicht begreifen konnte, wieso ihr eigener Meister sich nun gegen sie wenden sollte. Doch auch Darkstar war besorgt, denn wenn ihr alter Schüler Rae leergesaugt hatte, würde er nicht mehr aufzuhalten sein. Doch der Machtschild um Vengeanar war undurchdringlich. Dies galt jedoch nicht für Rae, und der Sith wusste, daß die Kraftabsaugung nur funktionierte, solange das Opfer am Leben war. Also begann sie verzweifelt, Rae mit der Macht zu würgen, um dem Inquisitor die Machtgrundlage zu entziehen. Sie spürte, wie der Lebensfunke in Rae erlosch und diese endlich den Weg in die jenseitigen Gefilde antreten würde, wo ihr Leiden ein Ende hatte.

Hart fiel der tote Körper auf den Gittersteg, übertönt von Vengeanars Schrei, der sich um seine gespeicherte Kraft betrogen sah. Das Gesicht zu einer Fratze verzerrt schrie er die Ungläubigkeit über sein bevorstehendes Schicksal in die Hallen der Kathedrale hinaus, von wo es tausendfach widerhallte. "Was hast Du getan?“ kreischte er.

Währenddessen rückten die anderen Kämpfer weiter vor. Dar’Shok tackelte einen Sturmtruppler nieder und stürmte mit dem Speer in der Hand nach vorn. Sasuja rannte auf den Schildgenerator zu, dessen Komponenten neben dem Steg auf festem Boden herumstanden, wurde dabei jedoch von einem Sturmtruppler getroffen, so daß sie auf dem Boden bis zu dem Gerät rutschte. Angesäuert wegen des Beinahe-Ablebens seines Schützlings traf Lt. Crey den Sturmtruppler mit seinem Blaster und schickte ihn zu Boden.

Mia versuchte, die Gunst der Stunde zu nutzen, wenn Vengeanar abgelenkt war und griff an die Gurte hinter ihrem Rücken. Sie zog eines ihrer alten Lichtschwerter, zündete es und warf es über den Abgrund auf den Inquisitor. Doch noch war dieser nicht geschlagen. Das Lichtschwert prallte harmlos an dem Kraftfeld ab und fiel in den bodenlosen Schacht. Darkstar nutzte die zusätzliche Ablenkung, um einen Machtblitz auf den Sith-Lord zu schleudern, doch sie verfehlte ihn und traf stattdessen den toten Körper von Rae, der auf dem Gittersteg hinter Vengeanar lag.

Oder hatte sie vielleicht gar nicht verfehlt, sondern genau ihr Ziel gefunden? Mia beobachtete beim Näherkommen, wie sich eine Hand von Rae wieder bewegte. Sollte Darkstar tatsächlich die Piratin wiederbelebt haben? Oder hatte sie gerade ihren Geist auf einen anderen Körper übertragen und Shanta wäre nun frei? Letzterer Gedanke war zu verlockend, und wohl auch zu offensichtlich für den intriganten Vengeanar, denn er hatte dies ebenfalls bemerkt. Mit zwei schnellen Hieben seines Lichtschwerts durchtrennte er die Sektion des Stegs, auf dem Rae’s Leichnam lag, so daß dieser samt Unterlage in die Tiefe stürzte. Gleichzeitig hatte er damit den vorderen Aufgang von seinem Gerät getrennt, welches immer mehr Energie aufbaute.

Mia wusste, daß sie keine Chance hatte, den erfahrenen Fechtmeister Vengeanar mit dem Lichtschwert oder der Macht zu schlagen, und nachdem nun vermutlich Darkstar ebenfalls tot war, konnte auch Shanta nichts mehr ausrichten. Also setzte die Twi’lek alles auf eine Karte: Sie stürmte an der sich tapsig aufrappelnden Shanta vorbei auf den Steg und direkt auf den Inquisitor zu, um sich mit ihm in die Tiefe zu stürzen. Gerade hatte sie ihn erreicht und ihre Arme um ihn geschlungen, um ihn vom Steg zu stoßen, als Dar’Shok die Macht nutzte, um den ganzen Steg herauszureißen. Zumindest war dies sein Plan, denn so stark waren seine Telekinesefähigkeiten dann doch noch nicht, und so schaffte er es nur, eine Seite der Halterungen herauszureißen, was den Steg seitlich wegkippen ließ.

Mia und der Inquisitor wurden von dieser Aktion überrascht, so daß sie über die Kante fielen, doch dann verhedderte sich der Fuß der Twi’lek im Geländer und sie blieb kopfüber hängen, mit dem Sith immer noch an sie geklammert. Sasuja kroch in der Deckung des Generators zum Kontrollpanel und schaltete den Schild ab. Lt. Crey hatte nur auf diesen Moment gewartet und zielte sorgfältig. Ein einzelner Schuß zerriss die Geräuschkulisse, als er exakt die biogenetische Linse der Dunklen Seite traf und vaporisierte, womit das Gerät nicht mehr seine ursprüngliche Funktion wahrnehmen konnte. Dann nutzte er die allgemeine Verwirrung und schoß noch den Offizier und die restlichen zwei Sturmtruppen nieder.

Dar’Shok wollte sodann Mia samt Inquisitor mit der Macht zum Rand des Schachts schubsen, doch Mia’s Fuß hatte sich so verkeilt, daß sie nicht freikam. Stattdessen wurde der Inquisitor zum Rand geschleudert, wo er sich gerade noch mit einer Hand festhalten konnte. Doch Lt. Crey war auf Zack und schoß ihm ein Loch in die Hand, so daß er in den Schacht fiel. Sein langgezogener Schrei hallte durch den Brunnen herauf, und dann spürten Mia, Dar’Shok und Shanta eine große Erschütterung der Macht tief unten im Berg. Inquisitor Vengeanar war nicht mehr.

Shanta, die sich aufgerappelt hatte, versuchte, Mia mithilfe der Macht aus ihrer misslichen Lage zu befreien, doch gerade als sie die Twi’lek so weit hochgehoben hatte, daß diese nach dem Geländer greifen konnte, zerbrach dieses und sie hielt lediglich ein Stück davon in der Hand, während sie in den Schacht zu fallen drohte. Doch auch hier war Dar’Shok zur Stelle und schleuderte Mia mit der Macht zur Seite, so daß sie auf festem Boden zum Liegen kam.

In der Zwischenzeit hatte sich Sasuja von hinten über den unbeschädigten Aufgang an das Gerät herangewagt und die Scheibe von Umbriss abmontiert. Dabei stellte sie fest, daß sich das Gerät nun überlud, da es nichts mehr hatte, wohin es die ihm innewohnende Kraft hin verteilen konnte. In letzter Sekunde konnte die Gungan mit dem Artefakt vom Steg springen, bevor der Kristallboden Risse bekam, um die Befestigungsanker herum ausriss und den Steg samt Gerät in die Tiefe fallen ließ.

Shanta war immer noch etwas benommen und wurde gestützt, als man spürte, wie die Energie unten zunahm. Sie mußten schnellstmöglich hier heraus, bevor das ganze Bauwerk explodierte. Doch ihr Rückweg war abgeschnitten, denn vom Hintereingang, den sie gekommen waren, näherte sich ein weiterer Dark Trooper. Shanta rief, daß man zum Vordereingang gehen solle und nahm ihr Comlink vom Gürtel. Damit kontaktierte sie Raven und befahl ihm, die Repulsoren zu starten und sie an der Brücke abzuholen. Als Lt. Crey dasselbe mit Rusty und seinem Y-Wing versuchte, konnte er ihn nicht erreichen.

Gerade als die Gruppe am Vordereingang angekommen war und die Kristallbrücke überqueren wollte, brach einer der imperialen AT-ATs unter dem Feuer von Shi’s Einheit zusammen, fiel auf die Brücke und krachte durch sie hindurch. Verzweifelt schauten sich die Flüchtlinge nach einem alternativen Rettungsweg um, als neben ihnen die „Crimson Fury“ aus dem Canyon heraus auftauchte. Schnell stiegen alle über die Rampe ein und schickten auch Shi einen Rückzugsbefehl, den die Jedi nur zu gerne an ihre Einheit weitergab. Als Lt. Crey Raven nach dem Verbleib von Rusty und seinem Y-Wing fragte, antwortete der Droide lediglich, daß Rusty mit dem Jäger bereits abgeflogen wäre. Dann war der Pilot im Sitz angeschnallt und gab Vollschub.

Keine Sekunde zu früh: Die Kristallkathedrale explodierte in einem tödlichen Regen aus spitzen Splittern, der gnadenlos alle imperialen Streitkräfte vernichtete, die sich noch in der Nähe des Bauwerks aufgehalten hatten. Doch auch die republikanischen Truppen waren noch in Reichweite der Explosion, so daß Shi sich vor ihre Leute stellte, um die Splitter mit der Macht abzuwehren. Mehrere Splitter waren jedoch so schnell unterwegs, daß sie die Barriere durchdrangen und Shi trafen. Schwer verwundet wurde sie von ihrem Team in den Transporter eingeladen und zur Flotte zurückgebracht.

 

Dort hatte sich indes das Blatt gewendet: Beide verbliebenen Imperial-Klasse Sternenzerstörer, die „Vicious“ und die „Undoing“, wurden von dem konstanten Feuer aufgerieben und schließlich vernichtet. Aber auch die „Blackrock Glory“ hatte sich bei ihrem letzten Anflug zu weit ins Kreuzfeuer gewagt und war so schwer beschädigt worden, daß Captain Drevis schweren Herzens das Evakuierungssignal gab und die Crew in die Rettungskapseln schickte, bevor sein Schiff ebenfalls explodierte.

Als Admiral Ralin sah, daß seine Streitkräfte hoffnungslos dezimiert wurden, die Kathedrale vernichtet war und somit der Inquisitor, dem er zu Treue und Gehorsam verpflichtet war, tot sein mußte, gab er den Befehl zum Rückzug. Als der Raum sich um das massive Schlachtschiff krümmte und es verschwand, war der Victory-Zerstörer „Despot“ der restlichen Republikflotte ausgeliefert und ergab sich umgehend. Ein Enterteam ging an Bord und sicherte die Brücke und die wichtigsten Stationen, so daß keine Sabotageversuche der Crew erfolgen konnten.

Dann gab General Shore die Order, daß alle verfügbaren Kräfte nach Überlebenden und Rettungskapseln Ausschau halten sollten, und so suchten diverse Schiffe mit ihren Sensoren, sowie Mia mithilfe der Macht nach Lebenszeichen. Auch die Überlebenden der Bodentruppen trafen mit ihren Landefähren an Bord der „Inferno“ ein, und nachdem sichergestellt war, daß man niemanden vergessen hatte, dirigierte Mia mit ihrer machtverstärkten Astrogation die gesamte Flotte aus dem Tiefkern heraus in normalen Raum zurück.

An einer republikanischen Raumstation namens „Rancor-Station“ wurde die „Despot“ angedockt und der Obhut des republikanischen Militärs übergeben. Der Besatzung wurde die Wahl gelassen, als Kriegsgefangene zu Gefängnissen verschifft zu werden oder sich der Republik anzuschließen, was eine ordentliche Anzahl davon auch taten.

Schließlich kehrte die restliche Flotte nach Kintoran II zurück, wo die Schwerverletzten zur Behandlung auf den Planeten verfrachtet wurden. Shi hatte sich an Bord der „Inferno“ bereits von einem Großteil ihrer Verletzungen erholt und dank ihrer Jedi-Heilkräfte war sie schon wieder auf den Beinen. Währenddessen verhandelte Captain Drevis hart mit General Shore und Vertretern der Neuen Republik über einen Ersatz für sein zerstörtes Schiff, sowie einen offiziellen Kaperbrief, so daß er nicht mehr als Pirat, sondern als Freibeuter arbeiten konnte. Der Großteil seiner Crew war auch gerettet worden, und der General setzte sich für sie ein, so daß man schließlich handelseinig wurde.

Am nächsten Tag gab es auf der Basis nördlich der Hauptstadt Stuged eine große Gedenkfeier für die Gefallenen, sowie anschließend eine Ehrung der Helden, die allesamt einen lilafarbenen Kristallorden erhielten. Shanta, deren erster Orden dies war, war sehr nervös und hoffte nur, daß man ihr nicht zuviel Aufmerksamkeit widmen würde, doch die neuerlichen Retter der Galaxis Mia, Dar’Shok, Sasuja, Lt. Crey und Shanta wurden begeistert umjubelt. Umso erfreuter war das Mädchen, als die Party danach endlich losging und sie Leila in die Arme schließen konnte. Eng umschlungen tanzten die beiden Mädchen und tauschten heiße Küsse aus, ohne sich um irgendwelche Beobachter zu kümmern.

In der folgenden Nacht hatte Mia wieder einen Traum: Sie selbst als kleines Mädchen und eine ebenso junge Rae gingen Hand in Hand ins Licht.