Star Wars - Heir to the Dark Side
Episode 8: Die Prophezeiung von Umbralya
Tags darauf verabschiedeten sich Botschafterin Sasuja und Lt. Crey von dem Rest der Crew und traten ihren regulären Dienst wieder an. Dr. Shi Ravak war größtenteils genesen, aber unter ihrer Kleidung waren immer noch diverse Verbände angebracht, welche die Reste ihrer umfangreichen Verwundungen bedeckten. Trotzdem wollte sich die Archäologin den nun folgenden Teil nicht entgehen lassen und kam mit an Bord der „Crimson Fury“. Im Gepäck hatte sie die inzwischen fertiggestellte biogenetische Linse der Hellen Seite, sowie die restlichen Artefakte, die sie zusammengetragen hatten.
Als Mia und Dar’Shok an Bord des reparierten und überholten Schiffs gehen wollten, saß Shanta auf der Rampe und schien nachdenklich. Sie bemerkte, daß irgendetwas fehlen würde, worauf Mia meinte, sie (Darkstar) hätte sich verändert. Shanta fragte, ob Mia glauben würde, daß sie sie wiedersehen würden, worauf die Twi’lek mit einem „Bestimmt!“ antwortete. Dann kam Shi an Bord und die Reise begann.
Fünf Tage später schwenkten sie in den Orbit um Umbralya ein. In weiser Voraussicht hatte Shanta das Schiff bereits bei ihrem ursprünglichen Umbau gegen die Ionisierung schützen lassen, so daß auch der Durchflug der Ionosphäre von Umbralya kein Problem darstellte. Auch die Landung und der Weg zur Höhle ins geheime Tal mit der Pyramide bargen keine Überraschungen für die Reisenden.
Als sie die Pyramide betraten, riefen sie nach Meister Chi, der auch prompt erschien und dem Shi vorgestellt wurde. Er freute sich sehr, eine Jedi-Ritterin zu treffen, wie er gleich richtig erkannte. Dann bemerkte er Shanta, hielt sie aber immer noch für den Sith, bis er darauf aufmerksam gemacht wurde, daß dieser nicht mehr da wäre. Diese Neuigkeit nahm er gut auf.
Meister Chi erklärte, daß das Gerät in einem Raum direkt unter der Pyramidenspitze zusammengesetzt werden müsse, und daß man außen an der Pyramide nach oben klettern sollte, um dorthin zu gelangen – sofern man kein körperloses Hologramm wie er war. Mia half beim Klettern mit der Macht nach und befestigte oben ein Seil, so daß die anderen problemlos nachkommen konnten.
Das Gerät in dem kleinen Raum auf dem vorgesehenen Sockel zusammenzusetzen, war keine große Herausforderung, besonders da Meister Chi ein Hologramm mit der Bauanleitung nebenan im Raum schweben lassen konnte. Dann mußten sie noch weitere drei Stunden auf die planetare Ausrichtung warten, so daß die Pyramide exakt auf den Planetoiden Penumbrya ausgerichtet sein würde.
Während des Wartens sprach man über viele Dinge, darunter den roten Nebel und die Hoffnung. Meister Chi erinnerte sie, daß Trance ein Symbol der Hoffnung gewesen war, worauf alle versprachen, ihr Andenken zu ehren.
Nach drei Stunden, kurz bevor der Countdown auf Null war, begann eine Aktivierungssequenz damit, Systeme im Inneren der Pyramide hochzufahren. Sicherheitshalber rutschten alle am Rand hinunter und liefen zum Rand des Tals, um gegebenenfalls in der Höhle Schutz suchen zu können.
Fasziniert beobachteten sie, wie die Pyramide sich weiter öffnete, Lichtläufe erschienen, die immer schneller pulsierten, und schließlich eine große Menge Energie aufgebaut wurde. Diese wurde immer stärker, bis sie sich schließlich in einem gleißenden Lichtstrahl nach oben entlud. Alle vier Beobachter spürten eine starke Erschütterung der Macht, als der unnatürliche Planetoid Penumbrya zerstört und die dort schlummernde, dunkle Präsenz vernichtet wurde. Stattdessen breitete sich nun an dieser Stelle ein Trümmerfeld aus.
Kurz nachdem der Strahl aufgehört hatte, schien durch ein Wolkenloch zum ersten Mal seit tausenden von Jahren wieder die Sonne auf den Planeten. Die Ionosphäre war an dieser Stelle ebenfalls temporär unterbrochen worden, und auf ihren Comlinks empfingen sie eine Funknachricht von Umbra-City, die das seltsame Phänomen ebenfalls gesehen hatten und nun hofften, wieder mit dem Rest der Galaxis in Kontakt treten zu können. Doch für den Moment wurden sie ignoriert.
Nachdem die Arbeit nun getan war, faltete sich die Pyramide wieder zusammen, bis sie ihre ursprüngliche Gestalt und Größe erreicht hatte. Als die vier Abenteurer ins Innere gingen, bemerkten sie, daß die zentrale Säule offline war. Keines der Lichter blinkte oder leuchtete mehr. Glücklicherweise reaktivierte sich das Zentralsystem wieder von alleine, und nach kurzer Neukalibrierung erschien auch das Hologramm von Meister Chi wieder im Raum. Er bestätigte, daß er fast „weg“ gewesen wäre, und freute sich darauf, hierzubleiben und weiter die Geheimnisse dieses Ortes erforschen zu können, an deren Oberfläche er gerade erst gekratzt hatte. Der Abschied war kurz, aber herzlich, und der Meister versprach, sich wieder zu melden, sobald er etwas Interessantes oder Wichtiges herausgefunden hatte.
Auf dem Rückweg zum Schiff wollte Dar’Shok spüren, ob das Leben auf diesen gebeutelten Planeten zurückkehren würde und setzte sich einfach ein Stück vom Schiff entfernt in den Wald und begann eine Meditation. Er griff mit seinen Machtsinnen hinaus, spürte den Kreislauf des Lebens und die Macht, die ihn umgab. Einige Kreaturen würden sich den neuen Bedingungen anpassen, andere würden gehen und dafür neue kommen. Alles Leben drehte sich, war im Fluss, eins mit der Macht.
Die restlichen Crewmitglieder im Schiff wurden langsam ungeduldig, also ging Mia hinaus, um Dar’Shok aufzuwecken, sollte er aufgrund einer zu tiefen Meditation wieder einmal eingenickt sein. Als sie ihn jedoch so friedlich sitzen sah, wie diverse Tiere des Waldes sich um ihn herum versammelt hatten, setzte sie sich einfach dazu. Ein großer Tausendfüsser krabbelte über Dar’Shok’s Bein, doch der schien es nicht wahrzunehmen. Als er dann jedoch zu Mia kam und über ihr Bein und ihren Arm kroch, kitzelte die Berührung seiner unzähligen Beine zu stark, daß die Twi’lek ein Lachen nicht unterdrücken konnte. Davon wachte der Barabel aus seiner Trance auf, erhob sich und fragte, wie lange er dagesessen hatte. Als Mia mindestens zwei Stunden erwähnte, nickte er und bat darum, daß man aufbrach.
Die Funknachricht von Umbra-City wurde stündlich wiederholt, aber das Signal war so schwach, daß es auf keinen Fall das System verlassen konnte, daher würde niemand die Nachricht beantworten, wenn sie es nicht taten. Shi meinte schließlich, daß die Neue Republik eine Verpflichtung hätte, diesen Leuten zu helfen, und zumindest sollte sie ihnen Rückmeldung geben, daß jemand ihre Nachricht empfangen hatte. Also funkte Shi zurück, daß sie als Repräsentantin der Neuen Republik versprach, Hilfsgüter und Unterstützung zu schicken, nun da auch jedes normale Schiff wieder eine Chance hatte, den Flug durch die Atmosphäre unbeschadet zu überstehen.
Dann flog man zurück nach Kintoran II, wo Shi sich herzlich verabschiedete und sich wieder ihrer Forschung widmen wollte, nachdem sie die Sache mit den Bewohnern von Umbra-City dem Stützpunktkommandanten erklärt und tatsächlich Hilfslieferungen in die Wege geleitet hatte.
Als die „Crimson Fury“ dann Richtung Nar Shaddaa abhob, meinte Dar’Shok zu Shanta, daß sie noch etwas von ihm hätte, das er gerne zurückhaben wollte. Im Gegenzug bot er an, daß er ihr auch etwas zurückgeben würde, was das Mädchen verwirrte und neugierig machte.
Epilog: Dawn of a Dark Age
Während des Rückflugs nach Nar Shaddaa ergab es sich, daß Mia in sehr schlechter Stimmung war, da sie mit sich und ihrer Rolle als möglichst strahlende Jedi nicht klarkam. Sie sehnte sich nach Trance, die ihr immer Stärke gegeben hatte, und versank in der Meditation wieder an einen Ort zwischen den Welten. Doch auch Shanta und Dar’Shok waren ihr aus Sorge gefolgt und fanden sich in kindlicher Erscheinungsform in dieser Zwischenwelt wieder, wo Trance, ebenfalls als Kind, auf sie wartete. Alle saßen dort auf einer blühenden Wiese an einem Abgrund, über den hinweg eine dunkle, in Ruinen liegende High-Tech-Stadt zu sehen war. Nachdem sie kurz die Nähe genossen hatte, musste Trance, die sich Dar’Shok gegenüber mit ihrem Geburtsnamen Melissa vorgestellt hatte, wieder in diese Stadt zurückkehren. Mia brach es fast das Herz, Trance wieder gehen lassen zu müssen, und so rannte sie nach dem Ende ihrer Meditation erst einmal hinaus und übergab sich.
Irritiert wollte Dar’Shok wissen, ob Melissa Shanta’s Schwester sei, da sie einander ziemlich ähnlich sahen, doch das Mädchen erklärte dem Barabel, daß es sich dabei um ihre Mutter gehandelt hatte, deren Machtessenz vermutlich in einer fremden Welt gefangen war, seit sie nach ihrem Opfer in der Schlacht der Finsternis verstorben war. Sie erzählte ihm auch, daß Mia seither mehrere Male über die Macht Kontakt mit ihr gehabt hatte, doch aufgrund von Zwischenfällen, die in beiden Welten Auswirkungen gehabt hatten, war der Kontakt abgerissen.
Daraus folgerte der Barabel, daß er Mia einfach nur emotional genügend fordern müsste, damit sie die Verbindung wieder aufbauen konnte, doch als er seinen Plan in die Tat umsetzte, hob Mia ihn mit der Macht hoch, drückte ihn an die Wand und wurde sehr deutlich, daß er sich nicht einmischen sollte.
Die Lage spitzte sich zu, als Shanta bei einer weiteren Meditation in genau die andere Welt abtauchte, in der Mia ihre Mutter vermutete, und dort von Schutzwehreinheiten entdeckt und angegriffen wurde. Dar’Shok schaffte es auch diesmal, sich einzuklinken und konnte Shanta retten, doch ohne Mia’s Eingreifen in der realen Welt hätte er das Mädchen damit sogar verletzen können. Danach wurde endgültig vereinbart, daß man sich vorerst von dieser besonderen Welt fernhalten wollte, um nicht unnötigerweise weitere Zwischenfälle zu produzieren.
Doch auch Shanta hatte in den kommenden Tagen Probleme, da sie selbst immer noch die innere Leere verspürte, welche der Sith hinterlassen hatte, nachdem er eine ganze Zeitlang ein Teil von ihr gewesen war. Gleichzeitig glaubte Meister Tryan nicht, daß der Sith so einfach verschwunden sei und ordnete an, daß das Mädchen im Auge behalten werden sollte.
Selbst Mia äußerte Shanta gegenüber, daß sie nicht glauben würde, der Sith sei ganz weg, weil sie immer noch die Zeichnung auf ihrem Unterarm behalten hatte. Weinend berichtete das Mädchen, daß die Zeichnung auch nie mehr weggehen würde und ob Mia sie dann für alle Zeiten als Sith-Hülle ansehen würde. Verzweifelt lief Shanta daraufhin weg und verbrachte einen Tag in den düsteren Mittelebenen von Nar Shaddaa, bis Mia und Dar’Shok sie endlich ausfindig gemacht hatten und sich bei ihr für das Misstrauen entschuldigten.
Dar’Shok mußte ebenso einsehen, daß er Mia nicht dazu zwingen konnte, die Rolle eines Jedi-Ritters wie in seinen klassischen Glaubensgrundsätzen einzunehmen, wenn sie es selbst nicht wollte, und auch Meister Tryan akzeptierte ihre Entscheidung und verschob daher die Ernennung Mia’s zur Jedi-Ritterin, die er eigentlich vorgehabt hatte.
Shanta übergab Dar’Shok dann auch feierlich seine Peitsche, die er ihr als Symbol der Befreiung von dem Sith zur Aufbewahrung gegeben hatte, und im Gegenzug gab der Barabel das Lichtschwert ihrer Mutter zurück, welches er an sich genommen hatte, damit der Sith es nicht beschmutzen sollte. Lächelnd lieh das Mädchen ihm die Waffe noch ein Weilchen aus, da sein Lichtschwerttraining demnächst anstehen würde.
Und auch Mia fand in den Gemächern von Darth Deceptius ein weiteres Lichtschwert, welches sie als das von Meister Tryan identifizierte. Gerührt entschied der körperlose Meister, daß Dar’Shok aufgrund seiner Hingabe an die Lehren und die Geschichte der Jedi seine alte Klinge führen sollte. So bekam der Barabel gleich zwei Lichtschwerter für seine Übungsstunden und gelobte, sich beider als würdig zu erweisen.
Als man dann endlich mal wieder gemeinsam an Bord der „Deep Hopper“ beim Essen zusammensaß, wurde in den HoloNet-News darüber berichtet, daß gerade eine riesige imperiale Streitmacht die Kernwelt Coruscant eingenommen hatte. Weitere Gerüchte machten die Runde, daß der totgeglaubte Imperator Palpatine zurückgekehrt sei, um mit seinem neuen, dunklen Imperium über die Galaxis zu herrschen.
Während Mia und Dar’Shok atemlos zuhörten, konnte sich Shanta nicht verkneifen zu sagen: „Aber wir haben doch gerade erst die Galaxis gerettet…“
Ende
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