Star Wars - Shadow Invasion

Episode 7: Extinction

Die Zeit für die große Entscheidungsschlacht war gekommen. General Shore hatte so viele Helden vergangener Konflikte zu sich gerufen wie aufzutreiben gewesen waren. Aber auch noch wenig bekannte Gesichter waren unter der bunten Schar, welche sich im großen Besprechungsraum an Bord der Fregatte „Recreation“, die General Shore seit der Zerstörung des Kreuzers „Endurance“ als neues Kommandoschiff diente, eingefunden hatte.

Die Ewok-Kundschafterin Cookie und ihr Begleiter, der Fastmensch-Entdecker Larson, hatten sich sofort gemeldet, als der General Freiwillige gesucht hatte, die sich ins Zentrum der Schattenlande begeben würden. Ihre Freundin Dr. Shi Ravak war ebenfalls sofort bereit gewesen, die Mission zu unterstützen, und auch die Dathomir-Schamanin Alexis, welche ebenfalls Teil der Expedition auf den Planeten Grond gewesen war, die vor fast einem Jahr die Plage der Schatten quasi mit ausgelöst hatte, fühlte sich der Macht verpflichtet, die Dinge wieder geradezurücken. Jedi-Anwärter Eric, der mit Cookie, Larson und Dr. Ravak bereits die Ruinen der Wächter erforscht hatte und dessen Lichtschwert genau wie der Lichtbogen der Archäologin von Wächter Anpu stammte, hatte sich ebenfalls der Gruppe angeschlossen.

Diese fünf tapferen Helden bekamen noch fünf Kommandosoldaten der Republik an ihre Seite gestellt, darunter ein Sprengmeister, der eine größere Menge Detonit mitführen würde, damit sie das Zentrum der Schatten auf dem Planeten Grond vernichten konnten: den defekten Kern des Raumfalt-Antriebs, welcher nach der Schlacht der Finsternis aus dem Wrack des Vitiation-Klasse Superkreuzers „Harbinger of Doom“ in ein selbstgeschaffenes Portal gefallen war. Dieses Portal hatte ihn auf den Planeten Grond einschlagen lassen, was dort eine Spaltung in eine Licht- und eine Schattenwelt zur Folge gehabt hatte.

Damit hatte alles angefangen, und das Team um Cookie und Dr. Ravak hatte unbeabsichtigt die ersten Schattenwesen auf ihrem beschädigten Raumschiff mit zurückgebracht. Nun würden sie dorthin zurückkehren und es zu Ende bringen. Zur Vervollständigung des Strike-Team Aurek gesellten sich noch die Zabrak Ana und die Nautolanerin Maeve hinzu. Die beiden hatten als Prostituierte auf dem von den Schatten als erstes übernommenen Planeten Uprilia gearbeitet und waren Teil der ersten Welle von Bewohnern gewesen, die mit den Schatten direkt zu tun gehabt hatten. Seither hatten sie sich zu Anführerinnen des Widerstands gemausert, und nachdem die übriggebliebene Bevölkerung von Uprilia evakuiert und auf einem anderen Planeten angesiedelt worden war, wollten die beiden ebenfalls einen Schlußstrich unter diese Sache ziehen. Um sie bestmöglich gegen die Unmengen an Schattenkreaturen auf Grond zu schützen, bekam die Gruppe fünf Prototypen einer von Wissenschaftlern neu entwickelten Strahlenwaffe mit, welche mehrere hochkonzentrierte Ladungen ultraviolettes Licht abstrahlen konnte, das sämtliche Schatten in seinem Leuchtkegel verbrennen sollte.

Strike Team Besh war die Besatzung der Fregatte „Deliverance“. Nachdem sie genau wie die „Recreation“ in der Schlacht um Uprilia einen schweren Brückentreffer kassiert hatte, bei dem der bisherige Kommandant umgekommen war, hatte der Erste Offizier Damien Blaze-qui das Kommando übernommen und das Schiff sicher durch den Rest der Schlacht und wieder zurück in Sicherheit geführt. Dafür war er zum neuen Captain der „Deliverance“ befördert worden und seine erste Mission als Kommandant des Schiffes sollte es nun sein, das Strike Team Aurek und ihren leichten Frachter sicher durch den blauen Nebel zu transportieren, welcher den Planeten Grond im Zentrum des Zulow-Sektors vor neugierigen Blicken und Besuchern gleichermaßen schützte. Dies war ein gefährliches Unterfangen, da der Nebel aus ionisierten Teilchen bestand, welche ein ungeschütztes Schiff in Sekundenschnelle außer Gefecht setzen oder zumindest schwer beschädigen konnten, wenn es vom Kurs abkam.

Da die Scouts, welche General Shore vorangeschickt hatte, berichtet hatten, daß die restliche imperiale Flotte von Admiral Ralin den einzig bekannten Einflugpunkt in den Nebel blockiert hatten, hatte der General so viele Kriegsschiffe zusammengetrommelt wie ihm in der kurzen Zeit möglich gewesen war. Über Holo waren die Captains der Schiffe zur Besprechung zugeschaltet, die zusammen Strike Team Cresh bilden sollten: Die corellianischen Corvetten „Star Duster“, „Screaming Mynoc“ und „Corellian Dream“, die Nebulon-B Fregatte „Aurora“ und die beiden Dreadnaughts „Steelhead“ und „Vindicator“. Admiral Kaler von der Royal Alliance of New Alderaan hatte neben seinem Flaggschiff, dem Vitiation-Superkreuzer „Dark Horizon“ noch alle Kriegsschiffe mitgebracht, welche die RANA entbehren konnte: die Victory-Sternenzerstörer „Firestorm II“ und „Venerous“, sowie die Imperial-Klasse Sternenzerstörer „Steadfast“ und „Invincible“.

Strike Team Dorn bestand aus den Raumjäger-Staffeln der Republik, darunter die „Blue Squadron“ unter Leitung von Captain Su an Bord ihres mittlerweile stark modifizierten YT-1300 Raumfrachters „Red Crane“. Die exzentrische Pilotin hatte die letzten Monate genutzt und mittels ihrer Werbeeinnahmen die Kampfkraft des Schiffs nochmals gesteigert. So fühlte sie sich bereit, die imperiale Bedrohung, die von deren Flaggschiff „Reaper of Life“ ausging, zu bekämpfen. Daneben waren noch die frisch beförderte X-Wing Pilotin Captain Jen Tanut und ihre „Sentinel Squadron“ im Einsatz, die menschliche X-Wing-Pilotin Captain Kir Donla mit ihrer „Sunburn Squadron“, sowie die berühmt-berüchtigte „Wild Squadron“, die von Captain Reena Arrowwind kommandiert wurde.

Zuletzt wurde Strike Team Echo vorgestellt, welches aus den Raumjäger-Staffeln bestand, welche die RANA beisteuern würde. Diese wurden kommandiert vom neu ernannten „Ersten Raumjäger der Allianz“, welcher nun offiziell vorgestellt wurde: General Jaaron Arrowwind, langjähriges Flieger-As des Imperiums im TIE-Hunter – und älterer Bruder von Captain Reena Arrowwind. Deren Gesichtszüge entgleisten ob der Neuigkeit vollständig, und als ihr Bruder sie vor versammelter Mannschaft als „kleines Schwesterchen“ ansprach, kostete es sie schier übermenschliche Überwindung, ihn nicht durch das Holo anzuspringen und zu würgen.

 

Nachdem alle Anwesenden vorgestellt und in Teams eingeteilt worden waren, erläuterte General Shore den Schlachtplan: Die Flotte würde die imperiale Blockade am Rande des Nebels angreifen, um der Fregatte „Deliverance“ einen Korridor zu öffnen, durch den sie und ihre wertvolle Fracht in den Nebel springen konnte. Anschließend würde die Flotte versuchen, diesen Punkt so lange wie möglich zu halten, um ihnen eine Rückkehr zu ermöglichen. Die „Deliverance“ sollte Strike Team Aurek so nahe wie möglich an den Planeten Grond heranbringen, damit sie dort landen, in die Schattenwelt eintreten und sich dort bis zum Kern vorkämpfen konnten, den sie sodann sprengen sollten, um das Machtzentrum der Schatten im Zulow-Sektor auszulöschen.

Während die versammelten Streiter noch die Taktik besprachen, schaltete das Holo plötzlich um und zeigte den ehemaligen Premierminister des Planeten Uprilia, Clennor Mastarshan, der als einer der ersten von den Schatten übernommen worden war. Seine Augen zeigten schwarze Schlieren, die sich zu bewegen schienen und gleichzeitig noch lila leuchteten, was den Veteranen unter den Zuschauern verriet, daß er nicht nur ein einfacher Schattensoldat oder ein Schattenkommandant war, sondern etwas noch höheres in der Hierarchie dieser Wesen. Mit einer nur noch teilweise menschlichen Stimme, bei der es Cookie und einigen anderen eiskalt den Rücken herunterlief, verspottete er die versammelten Streiter, drohte ihnen mit der endgültigen Vernichtung der gesamten Galaxis und bot ihnen andererseits an, daß sie freiwillig Teil der Shadow Combine sein könnten, eines von ihm kontrollierten Schattenreichs, das er nach Übernahme des Sektors auch im Rest der Galaxis verbreiten wollte.

Jedoch boten ihm alle Anwesenden einstimmig die Stirn und versprachen ihm baldige Vernichtung, woraufhin er ihnen offenbarte, daß er sie bereits erwarten würde, bevor er die Verbindung unterbrach. General Shore hielt noch eine kleine Ansprache und wünschte allen viel Erfolg und daß die Macht mit ihnen sein sollte. Dann begaben sich alle zu ihren Schiffen und starteten.

 

Als die vereinte Flotte von Republik und RANA aus dem Hyperraum austrat, wartete bereits der aus der vorangegangenen Schlacht um Uprilia verbliebene Rest der imperialen Flotte von Admiral Ralin: die Victory-Sternenzerstörer „Poisonous“, „Decay“, „Torment“ und „Venomous“, die Imperial-Klasse Sternenzerstörer „Exterminator“, „Disruptor“ und „Undoing“, sowie das Flaggschiff, der Vitiation-Klasse Superkreuzer „Reaper of Life“. Umgeben von ihren TIE-Jägerstaffeln hatten die Kriegsschiffe den einzig sicheren Einflugpunkt in den blauen Nebel blockiert und warteten darauf, daß die Angreifer sich nähern würden. Diese hatten ebenfalls ihre Flotte formiert, mit den beiden Victory-Sternenzerstörern „Venerous“ und „Firestorm II“ an der Spitze. Letzterem Schiff wurde dies zum Verhängnis, denn die „Torment“ stieß direkt in die Linien der Angreifer vor und ließ Zerstörung auf die noch unvorbereitete „Firestorm II“ niedergehen, so daß sie in einem riesigen Feuerball verglühte.

Dadurch wurde sowohl die Taktik, als auch die Moral der Angreifer auf eine harte Probe gestellt, indem das Imperium versuchte, einen Keil zwischen ihre Feinde zu treiben. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Schiffe der Republik und der RANA wieder gefangen hatten und nun ihrerseits begannen, das Imperium zu bekämpfen. In der Folge wurde die „Venomous“ vernichtet, was aber leider noch keinen Flugkorridor für die „Deliverance“ in den Nebel öffnete.

Dann ließ Admiral Ralin die „Reaper of Life“ mittels des Raumfalt-Antriebs hinter die Reihen der Angreifer springen, um deren hintere Flanke aufzureiben, während seine Sternenzerstörer weiter vorwärts zwischen die Angreifer drängten und sie in Nahkämpfe verwickelten. Fast wäre es ihm auch gelungen, die ungeschützte hintere Flanke der „Dark Horizon“ vernichtend zu treffen, doch die Fregatte „Aurora“ manövrierte sich dazwischen und fing die Salve ab, wodurch sie selbst zerstört wurde.

Währenddessen tobte zwischen den Raumjägern ein wilder Kampf ums Überleben. Captain Su führte ihre „Blue Squadron“ erfolgreich und mit geringen Verlusten durch die hitzigen Gefechte und schaffte es trotzdem, den einen oder anderen Schuß auf eines der größeren Ziele abzugeben. Dasselbe galt für Captain Kir Donla von der „Sunburn Squadron“. Captain Jen Tanut konnte die Verluste ihrer „Sentinel Squadron“ sogar noch weiter reduzieren, und Captain Reena Arrowwind hatte ihre „Wild Squadron“ perfekt trainiert, so daß sie die TIEs reihenweise vernichteten und dabei lediglich einen einzigen Jäger verloren.

Ihr Bruder, General Jaaron Arrowwind, hatte dabei weniger Glück oder weniger fähige Piloten. Von seinen vier direkt ihm unterstellten TIE-Hunter-Staffeln „Rapier Squadron“, „Mace Squadron“, „Axe Squadron“ und „Lance Squadron“ überlebten nicht einmal genug Piloten, um daraus wieder eine einzige Staffel zu formieren. Er selbst konnte es sich trotz seiner Verluste und der verzweifelten Kämpfe nicht verkneifen, seine kleine Schwester zu foppen, indem er einen Verfolger von ihrem Heck schoß, um sie dann über offenen Funkkanal darüber zu informieren, daß er ihr mal wieder den Hintern retten mußte. Kurz darauf revanchierte sich Reena, indem sie um ihre Achse drehend und wild feuernd auf den TIE-Hunter ihres Bruders zuflog und dabei zielgenau zwei feindliche TIEs vom Himmel putzte, die sich an seinen Triebwerksstrahl gehängt hatten. Als er schreiend – ebenfalls über offenes Kom – eine Erklärung für dieses Manöver verlangte, fragte sie ihn ganz ruhig, ob er denn nicht gesehen hätte, daß sie ihm gerade das Leben gerettet hatte.

Der Kampf tobte weiter, und erst als die Angreifer ihr Feuer konzentrierten, konnten sie die „Torment“ und die „Exterminator“ zerstören, womit dann endlich der Flugkorridor offen war, so daß die Fregatte „Deliverance“ in den Nebel springen konnte.

 

Sobald Captain Damien Blaze-qui die Öffnung sah, gab er Befehl für eine Kurskorrektur und Aktivierung des Hyperantriebs. Während des kurzen Sprungs hielt er noch eine motivierende Rede an seine Crew und erinnerte sie daran, daß das Schicksal der Galaxis nun in ihren fähigen Händen lag. Die Besatzung war hierdurch so mitgerissen, daß sich jeder bis zum letzten Crewman ins Zeug legte, und Schilde, Antrieb, Navigationssysteme und Waffen zum Optimum trimmen konnte.

Dies war auch bitter nötig, denn der ionisierende Nebel konnte kleinere Schiffe leicht kampf- und handlungsunfähig machen und drang immer wieder auf die Schilde der „Deliverance“ ein. Doch diese hielten stand, und somit setzte die Fregatte ihre Reise ungehindert fort. Kurz bevor sie den Nebel verlassen konnten, tauchten dann auch fünf kleine, dunkle Raumschiffe auf, die jedoch mit ihren Schattenkugeln nicht durch die Schilde drangen. Stattdessen stellten sie für die Geschützmannschaften der „Deliverance“ eine willkommene Zielübung dar, wenn sie schon nicht direkt in die Schlacht vor dem Nebel hatten eingreifen dürfen.

Während des Kampfes empfingen die Holotransmitter der Fregatte eine weitere Botschaft des obersten Schatten „Shadow Prime“ in Gestalt des Premierministers. Er versuchte sein Bestes, die Crew mit Spott, Drohungen oder Versprechungen zu verwirren und mürbe zu machen. Als der Versuch, die Holoeinheit zu deaktivieren, fehlschlug, zog Captain Blaze-qui kurzerhand seine Blasterpistole und schoß auf den Holoemitter, so daß dieser mit einem Funkenregen den Geist aufgab. Trotz, oder vielleicht gerade wegen dieser Kaltschnäuzigkeit, jubelte die Crew und war nur noch bereiter, dem Captain ins sichere Verderben zu folgen.

Als die „Deliverance“ in einen Orbit um den Planeten Grond einschwenkte, dessen blaue Sonne der ganzen Szenerie eine merkwürdig kühle Aura verlieh, gab Captain Blaze-qui die Startfreigabe an das Strike-Team Aurek.

 

Darauf hatten Cookie und Eric nur gewartet und mit funkenstiebenden Landestützen rauschten sie mit ihrem YT-1300 Transporter, den sie „Lightbringer“ getauft hatten, aus dem Hangar der Fregatte und nahmen Kurs auf den Planeten. Mittels der Scanner versuchten sie, den ungefähren Standort des Portals zu orten, welches ihnen bei ihrem letzten Besuch bereits den Zugang zur Schattenwelt ermöglicht hatte. Leider störten starke Interferenzen durch die geladene Atmosphäre von Grond ihre Sensoren, so daß sie die „Deliverance“ um Unterstützung bitten mußten. Die Crew der Fregatte konnte immerhin grobe Richtungskoordinaten übermitteln, anhand derer Eric und Dr. Ravak mit der Macht den genauen Standort anpeilen konnten. Eric nahm Kurs darauf, doch das Schiff wurde stark durchgeschüttelt.

Dann erschien Premierminister Mastarshan auch auf ihren Holoanzeigen und wollte das Team irritieren oder sogar gegen sich selbst lenken. Von dem Gedanken überzeugt, den feindlichen Anführer genau wie vor einiger Zeit das Publikum auf Wefreon mit seinem schwebenden Lichtschwert davon überzeugen zu können, daß er ein Jedi wäre und daher standhaft bleiben würde, setzte Eric die Macht ein und ließ die Waffe emporschweben. Er selbst behauptete später, daß sich sein Lichtschwert selbstständig aktiviert und ihn geköpft hatte, während die anderen lediglich beobachten konnten, wie das Lichtschwert zu Boden fiel und stattdessen seine Augen mit schwarzen Schlieren überzogen wurden.

Im Glauben, schnell handeln zu müssen, schnappte sich Larson einen der extra für sie bereitgestellten UV-Strahler und schrie Cookie an, daß sie die Augen schließen solle. Dr. Ravak tat dies geistesgegenwärtig auch, so daß Larson niemand anderen erwischte, als er die starke UV-Lampe genau auf die Augen von Eric richtete und abdrückte. Mit einem Schrei kam der Jedi-Anwärter wieder zu sich und hielt sich die vorübergehend erblindeten Augen. Dr. Ravak herrschte Larson an, er solle diese Strahler nicht auf die eigenen Leute richten, doch dieser war davon überzeugt, gerade die gesamte Mission gerettet zu haben.

Dr. Ravak führte den blinden Eric nach hinten und versuchte, ihn mit der Macht zu gut wie möglich zu heilen, so daß er nicht ganz hilflos wäre. Zwar schaffte sie es, einen Teil seines Sehvermögens wiederherzustellen, doch wäre weitere Behandlung durch einen Arzt und mit Bacta nötig, damit Eric wieder ganz normal sehen können würde. Dr. Ravak vermutete auch, daß sich Eric bei seinem Versuch, das Portal mit der Macht zu erspüren, unbeabsichtigt selbst wie ein Leuchtfeuer in der Macht präsentiert haben mußte, wodurch der Schatten auf ihn aufmerksam geworden war. Inzwischen landete Cookie die „Lightbringer“ souverän in der sandigen, nebligen Einöde, die nun die helle Seite des Planeten darstellte. Dann sammelten alle ihre Ausrüstung zusammen, verließen das Schiff und schlossen sämtliche Luken wieder dicht ab, damit diesmal keine Schattenkreaturen mitgeschleppt werden konnten. Dann gingen sie auf das Portal zu.

 

Inzwischen hatten die Fronten am Eingang des Nebels gewechselt. Die imperialen Schiffe hatten sich zu weit vom Nebel wegbewegt, in dem gescheiterten Versuch, die Linien der Angreifer zu zermalmen, so daß sie umgangen worden waren und nun die Schiffe der Republik und der RANA die Verteidigung des Nebelausgangs stellten. Unnachgiebig griff das Imperium die Verteidiger an, die jedoch ebenfalls wild entschlossen waren, diese Stellung zu halten. Während die beiden Superkreuzer sich gegenseitig mit Salven aus ihren Geschützbatterien eindeckten, führte konzentriertes Feuer der Sternenzerstörer zur Explosion des Dreadnaughts „Vindicator“.

Durch diesen Verlust angestachelt rächten sich die Verteidiger und konzentrierten ihr Feuer nacheinander auf die Sternenzerstörer „Disruptor“ und „Poisonous“, die hierdurch ebenfalls in Flammen aufgingen. Die Reihen des Imperiums waren geschwächt, und fast schon wollten einige vorwitzige Streiter der Republik ihren nahenden Sieg verkünden, als Admiral Ralin per Holo um Unterstützung bat. Innerhalb weniger Sekunden materialisierten sich fünf weitere Schiffe aus ihrer Schattendimension. Sie boten einen furchterregenden Anblick mit ihrer schwarzglänzenden Oberfläche und ihren stachel- oder tentakelförmigen Fortsätzen am Rumpf. Dicke lila Strahlen schossen aus ihren Mittelsektionen und beschädigten einige Schiffe schwer. Weitere, kleinere Schattenschiffe griffen dann die Raumjägerstaffeln an, und die Streitkräfte von Republik und RANA gerieten immer mehr unter Druck.

 

Zurück auf Grond versuchte Eric seine schlechtere Sicht mittels der Macht zu kompensieren, indem er seinen Gefahrensinn über ihre Umgebung schweifen ließ. Allerdings mußte ihn die Nähe zur Dunklen Seite überwältigt haben, denn er sah überall Angreifer und Gefahren, wo nichts war. Glücklicherweise entschied er sich, den Gefahrensinn nicht aktiv zu lassen, während er durch das Portal ging. Auf der anderen Seite konnten seine nun etwas überempfindlichen Augen dafür umso besser wahrnehmen, was im Dunkeln kreuchte und fleuchte, und er blieb wachsam. Dazu gehörte auch, daß er ihren gesamten Weg vom Schiff weg immer wieder mit Knicklichtern markierte, so daß sie schnell zurückfinden sollten, falls sie mußten.

Der Anblick auf der anderen Seite war für die Hälfte der Gruppe nichts Neues und schien sich sogar noch verschlimmert zu haben, doch die Neulinge waren nicht sehr erbaut von dem dunklen, lila Himmel, den verdrehten, knorrigen Bäumen, den sich schlängelnden Pflanzen und den mutierten, urzeitlichen Tieren. Die Fauna des dunklen Planeten zeigte sich von ihrer tödlichsten Seite, indem ein riesiger Tyrannosaurus aus dem Unterholz brach und im Blaster-Kreuzfeuer starb.

Kurz darauf griffen zwei aus dem Unterholz herausdrängende Riesenwürmer die Gruppe an. Auch hier schien das Kreuzfeuer Wirkung zu zeigen, und beide fielen tot zu Boden, ihre vierteiligen Mäuler nur wenige Meter voneinander entfernt, so daß sich ein makabrer Durchgang ergab, den die Gruppe aus Zeitmangel auch nehmen mußte. Glücklicherweise waren die Teammitglieder auf der Hut, und so konnten sie den beiden Würmern oder Zungen oder was auch immer es war, die aus den Mäulern der Kadaver hervorschossen, ausweichen und sie ebenfalls unschädlich machen.

Als sie aus dem Dschungel auf eine Lichtung traten, gerieten sie dann in eine Stampede mehrerer durch die Mutation wahnsinnig gewordener Stegosaurier, und hier zeigte sich, daß auch hartgesottene Kommandosoldaten Fehler machen konnten: zwei der Soldaten liefen in die falsche Richtung und wurden von der Stampede überrascht. Einer von ihnen wurde von den Tieren zu Tode getrampelt, während der andere, der Sprengmeister der Gruppe, auf ein langes Horn aufgespießt wurde. Alexis versuchte zwar, ihn mittels Telekinese noch zu retten, doch es war bereits zu spät und sie konnte lediglich seinen Rucksack mit der Hälfte des Sprengstoffs bergen. Zwar hatte man den Sprengstoff sicherheitshalber aufgeteilt und Eric hatte die andere Hälfte getragen, jedoch enthielt das Paket des Sprengmeisters auch die Zünder, ohne die der Sprengstoff nahezu nutzlos war.

Nach einer knapp 20-minütigen Wanderung kam die Gruppe dann auch an ihrem Ziel an: dem Krater, welchen der Sprungkern der „Harbinger of Doom“ bei seinem Einschlag hinterlassen hatte. Als sie den Rand überschritten, konnten sie sehen, daß sich die drei Ringe der magnetischen Eindämmung des Kerns immer noch drehten, jedoch machten sie dabei schreckliche Geräusche, die auf Verschmutzung in den Gelenken und Lagern hindeuteten. Der Zustand des Kerns war definitiv schlechter geworden, und selbst ohne ihr Zutun hätte er wohl nicht mehr allzu lange durchgehalten.

Bevor sie sich jedoch daran machen konnten, die Sprengladungen anzubringen, stellte sich ihnen noch eine letzte Bedrohung in den Weg: Premierminister Mastarshan höchstpersönlich hatte sie erwartet und lieferte sich nun einen heftigen Kampf mit ihnen. Er ließ schwarz-lila Blitze aus seinen Händen schießen und grillte damit einen der Kommandosoldaten bei lebendigem Leibe. Der Rest schoß zurück, konnte ihm aber kaum etwas anhaben, da seine dunkle Energie die Schüsse absorbierte. Der oberste Schatten lachte und verspottete ein weiteres Mal seine Feinde, während er ihnen gleichzeitig anbot, sich ihm anzuschließen und Teil seines Schattenreichs zu werden.

Alexis rief die Macht an und formte aus der Erde spitze Geschosse, die sie auf den Schattenanführer niederregnen ließ, was ihn offenbar auch traf, doch im Gegenzug zeigte er mit der Hand auf sie und hob sie vom Boden hoch, während er sie mit der Macht würgte. Dr. Ravak schoß mit ihrem Lichtbogen auf ihn und konnte ihn etwas ablenken, so daß Eric nahe an ihn herankommen konnte und mit dem Lichtschwert zuschlug. Der Kopf von Mastarshan rollte einige Meter weit und blieb mit einem ungläubigen Ausdruck liegen, doch sein Körper löste sich in schwarz-lila Schatten auf und begann zu zerfließen und in den Boden zu sickern, wo er sich sicher sammelte und auf einen neuen Angriff vorbereitete.

In Gedanken versunken berichtete Dr. Ravak, was ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf gegangen war: Die Höhlenmalereien der Ewok-Vorfahren, die sie bei ihrem ersten Besuch auf Grond entdeckt hatten, hatten dieses Ereignis vorhergesehen und zwei mögliche Handlungen vorhergesehen: Die Stabilisierung der Anomalie mittels eines zweiten Energiekerns, was sie auch umgesetzt hatten. Und die Sprengung des Sprungkerns, was ein schwarzes Loch hervorrufen würde. Die Archäologin holte ihr Datenpad hervor und rief die Aufnahmen der Zeichnungen auf. Bei der Variante, die sie nun im Begriff waren, umzusetzen, gab es keinen Energiekern auf der hellen Seite, der das ganze Konstrukt stabilisieren würde. Ihr wurde klar, daß sie zurückgehen und vor dem Auslösen der Explosion den Reaktor auf den Hellen Seite des Planeten zerstören mußten, wenn ihre Mission erfolgreich sein sollte. Und das mußte sie, denn sonst würden die Schatten bald über die ganze Galaxis herrschen.

Das Team war entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen, und während Larson sein Talent für Sprengstoffe zeigen durfte, indem er das Detonit am Sprungkern anbrachte und mit den Zündern verband, sicherten die restlichen Mitglieder nach außen hin ab, damit er nicht überrascht werden konnte. Leider war der Zeitzünder beim Aufspießen des ursprünglichen Sprengtechnikers beschädigt worden und ein schneller Test brachte zutage, daß irgendetwas die Funkwellen des Fernzünders störte. Die einzige Möglichkeit war ein manueller Auslöser als Totmannschaltung.

Niedergeschlagen blickten sich die Teammitglieder gegenseitig in die Gesichter, als sie realisierten, daß einer von ihnen nicht mehr zurückkehren würde. Mehrere Hände griffen nach dem Auslöser, doch Dr. Ravak war am Schnellsten. Dann trat Ana vor und nahm ihr das Gerät aus der Hand, mit der Begründung, daß die Archäologin noch ein ganzes Leben vor sich hätte. Ana hingegen war auf Uprilia aufgewachsen, hatte als Prostituierte gearbeitet, weil das ihre einzige Chance gewesen war, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nun war ihr Planet in die Schattenwelt versetzt worden, die meisten ihrer Freunde und Bekannten waren den Schattenbestien zum Opfer gefallen oder vom unterdrückerischen Regime des Premierministers getötet worden. Sie hatte all ihre Kraft aufgebracht, um den Rest ihrer Leute zu retten und diese Sache zu Ende zu bringen. Dies würde ihr finales Vermächtnis sein!

Spontan umarmte Dr. Ravak die Zabrak und auch Cookie brach der Abschied fast das Herz. Ganz fest wurde Ana von der Ewok geknuddelt, die ihren Tränen freien Lauf ließ. Zuletzt umarmte Maeve ihre ehemalige „Arbeitskollegin“ und die Gruppe setzte zu ihrem Rückzug an.

Als sie gerade den Krater verlassen wollten, schrie einer der Kommandosoldaten eine Warnung, und wurde im nächsten Moment von einer Schattenbestie zerfetzt. Auch weitere Bestien brachen aus der Dunkelheit hervor und sprangen die Gruppe an. Verzweifelt setzten sie sich zur Wehr und konnten alle Bestien bis auf eine niederschießen. Diese war eine mutierte Raubkatze, wie sie bereits welche auf Uprilia bekämpft hatten, und das Tier war so flink, daß sie den Schüssen ausweichen konnte. Mit einem Knurren sprang sie Ana an und zog ihr die Vorderkrallen einmal über den Körper, bevor sie von Dr. Ravak mit einem gezielten Lichtpfeil erlegt wurde.

Schnell lief die Hälfte der Gruppe zurück zu Ana, die übel zugerichtet war und Blut spuckte. Verzweifelt blickten sich Eric und Alexis an, konnten beide die Macht zwar zur Eigenheilung verwenden, jedoch nicht zur Stabilisierung von anderen Personen. Erst Dr. Ravak schaffte es mittels Handauflegen, die Stoßatmung der Zabrak zu beruhigen. Ana drängte darauf, daß sie gehen sollten, solange sie den Zünder noch halten konnte. Maeve gab bekannt, daß sie auch bleiben würde, um Ana ihre letzten Minuten so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch sie bekam von Cookie eine tränenreiche Umarmung und die anderen verabschiedeten sich. Dr. Ravak verabschiedete sich mit dem Jedi-Sprichwort, daß die Macht mit ihnen sein möge. Dann begann die Gruppe, sich im Laufschritt zum Portal durchzuschlagen.

 

Inzwischen war die Raumschlacht in die letzte Phase gegangen. Weitere Schattenschiffe hatten sich an den Flanken materialisiert und kreisten den Flottenverband von Republik und RANA weiter ein. Die zweite Welle war noch größer als die Angriffskreuzer, wenngleich von ähnlichem Design. Diese Schattendreadnaughts schnitten mit ihren violetten Lasern durch die Verteidiger, als bestünden diese aus Butter. Der verbliebene Victory-Zerstörer der RANA-Flotte, die „Venerous“, hatte den Schatten nichts entgegenzusetzen und wurde in handliche Scheibchen geschnitten. Zu allem Überfluss war ein weiteres Schattenschiff aufgetaucht, dessen Dimensionen die eines Imperial-Klasse Sternenzerstörers übertrafen. Die „Supreme Shadow“ hielt sich noch im Hintergrund, würde aber sicher bald schon zuschlagen, und dann war ihr vermutlich kein anderes Schiff gewachsen.

General Shore rief alle Schiffe dazu auf, durchzuhalten und dem Aurek-Team mehr Zeit zu verschaffen. Dann gab er den Befehl, daß auch sein Kommandoschiff, die Fregatte „Recreation“ sich in die Kämpfe gegen die Schattenschiffe stürzen sollte. Captain Su, die leider vergeblich auf eine Chance gewartet hatte, daß ihre Nemesis, die „Reaper of Life“ eine Schwachstelle präsentieren würde, die sie ausnutzen konnte, befahl nun ihrer Staffel, daß sie direkt eines der Schattenschiffe anfliegen und sämtliches Feuer darauf konzentrieren sollten. Sie selbst flog in ihrer „Red Crane“ voran und nachdem ihr erstes Torpedo den Schild des Angriffskreuzers geknackt hatte, versenkte das zweite Torpedo das widernatürliche Schiff vollends. Mit einem Jubelschrei, in den ihre Staffel mit einfiel, stürzte sie mit ihrem Schiff aus der Explosionswolke und nahm sich die nächsten Angreifer vor.

Doch trotz dieses Erfolges wurden die Raumjägerstaffeln weiter bedrängt, und insbesondere die TIE-Staffeln der RANA mußten schwere Verluste hinnehmen. Auch die Schilde der Großkampfschiffe waren kurz davor, zusammenzubrechen, und sowohl General Shore, als auch Admiral Kaler wußten, daß ihre Streitkräfte einem derartigen Ansturm nicht mehr lange standhalten konnten. Innständig hofften die Kommandanten, daß ihr Kommandoteam sich beeilen würde.

 

Zu dieser Zeit waren Cookie und die anderen Mitglieder von Strike-Team Aurek am Portal angekommen. Der Rückweg war trotz der Dunkelheit und der feindlichen Vegetation leicht zu finden gewesen, da Eric seine Knicklichter gut platziert hatte. Auch während des Laufens mußten sie sich einiger Kreaturen erwehren, und der letzte verbliebene Kommandosoldat wurde von einem weiteren Dinosaurier bei lebendigem Leib in zwei Teile gebissen, bevor dieser von Blasterschüssen und Lichtpfeilen durchbohrt zu Boden sank. Dann waren sie am Übergang zwischen den beiden Planetenhälften angekommen, sprangen hindurch und folgten auch auf der anderen Seite den Leuchtmarkierungen zu ihrem Schiff.

 

Währenddessen hatte Maeve den Kopf der tödlich verwundeten Ana in ihrem Schoß gehalten und gestreichelt, und Ana hatte sich bei ihr entschuldigt, daß sie sie in diese ganze Sache mit hineingezogen hatte. Dann hörten sie ein Fauchen, und alarmiert stand Maeve auf und zog ihre Blasterpistole. Sie hatte Gewalt und Waffen immer verabscheut und nur in seltensten Fällen von ihrer Schußwaffe Gebrauch gemacht, doch nun war der Zeitpunkt gekommen, wo es auf sie ankam. Diese Bestien durften nicht zu Ana durchdringen, bevor nicht der Rest der Gruppe auf der anderen Seite bereit war!

Mit einem Kampfschrei begann die Nautolanerin, auf die Schattenbestien zu schießen, und es war schwer zu sagen, ob es rein ihre Verzweiflung war, oder ob an ihr ein Naturtalent mit der Blasterpistole verlorengegangen war, doch ihre Schüsse trafen fast immer ihr Ziel und so fielen Schattenbestien um Schattenbestien ihren Schüssen zum Opfer. Bis die Energiezelle leergeschossen war.

 

Inzwischen hatte Team Aurek den Frachter entriegelt, Cookie und Eric waren ins Cockpit gerannt und Larson sicherte mit Dr. Ravak die Einstiegsrampe gegen eventuelle Verfolger ab, die jedoch ausblieben. Alexis schwang sich in die Geschützkanzel und lud die Laserkanone auf. Als Cookie das Signal gab, wurde die Rampe hochgezogen und die „Lightbringer“ hob ab. Schnell legte sie die wenigen Kilometer zum Reaktor zurück und ging in Position. Alexis konzentrierte sich und ließ die Macht durch ihren Körper strömen, um ihre Zielgenauigkeit zu verbessern. Sie hatten nur diesen einen Schuß, dann mußten sie verschwinden. Sie zielte sorgfältig und drückte den Abzug.

 

Maeve warf die leergeschossene Pistole von sich und blickte hinüber zu Ana, die ihr zulächelte. Die Nautolanerin lächelte zurück und zog einen Thermaldetonator aus ihrer Tasche. Mit den Worten „Ich hab Dich lieb, Schwester!“ aktivierte sie den Detonator und rannte in die anstürmende Masse von Schattenbestien. Diese stürzten sich begeistert auf die junge Frau und zerfetzten sie mit ihren Klauen, bevor sie von der Explosion des Thermaldetonators in Stücke gerissen wurden.

Gleichzeitig mit dieser Explosion schien auch auf der Hellen Seite etwas kaputtgegangen zu sein. Ana blickte entsetzt zu der Stelle, wo sich Maeve gerade in die Luft gesprengt hatte und sprach ein letztes Mal ihren Namen aus. Dann erlag sie ihren Verletzungen und der Zünder fiel aus ihrer Hand. Gemäß der Totmann-Schaltung, löste dies die Detonation am Sprungkern aus. Der äußere Ring wurde zerfetzt und in Einzelteilen durch die Gegend geschleudert, wodurch die beiden inneren Ringe ebenfalls beschädigt wurden und dann schlussendlich ihre Funktion nicht mehr erfüllen konnten. Die magnetische Eindämmung brach und der Singularitätskern wurde in der Schattenzone freigesetzt, wodurch er sie umgehend verschlang.

 

In der Lichtwelt hatten Cookie und Eric direkt nach dem Schuß Vollschub gegeben und waren in Richtung Weltraum durch die Atmosphäre steil aufgestiegen. Hinter ihnen breiteten sich zwei Explosionslinien aus: eine helle und eine dunkle, die jedoch viel zu schnell waren. Larson rannte in den Maschinenraum und versuchte verzweifelt, noch etwas mehr aus den Triebwerken herauszuholen, so daß sie es gerade so schafften, auf der Bugwelle des Ereignishorizonts mitzuschwimmen.

Die Fregatte „Deliverance“ war die ganze Zeit bereitgestanden und manövrierte sich nun so, daß der Frachter direkt auf den Haupthangar zuhalten konnte. Unter Zuhilfenahme der Repulsoraggregate als Bremspuffer gelang es Cookie und Eric, das Schiff sicher zu landen, woraufhin die „Deliverance“ sofort in den Hyperraum sprang und glücklicherweise erst ein gutes Stück weiter im Nebel durch die Gravitationsverschiebungen in den Normalraum zurückgeholt wurde. Hinter ihnen breitete sich das schwarze Loch weiter aus und drohte, den gesamten Nebel zu verschlingen. Auch an Bord der Fregatte leisteten die Maschinencrews ganze Arbeit, indem sie sämtliche Ressourcen bestmöglich auf die kritischen Systeme verteilte, so daß das Schiff nicht von der Ausbreitung des Schwarzen Lochs erfasst werden konnte.

 

Vor dem Nebel spielte sich im selben Moment ein ganz anderes Schauspiel ab. Gleichzeitig mit der Explosion des Sprungkerns auf Grond war auch die Lebensessenz des obersten Schatten erloschen, der seine Diener im gesamten Sektor kontrolliert hatte. Eines nach dem anderen trieben die Schattenkreuzer und –dreadnaughts ab, begannen sich unkontrolliert zu drehen oder rammten sich gegenseitig. Noch während General Shore sich fragte, ob es tatsächlich wahr sein konnte und die Schlacht nun vorüber war, explodierte ein Schattenschiff nach dem anderen, bis von den Angreifern lediglich noch drei Schiffe übrig waren: der Victory-Zerstörer „Decay“, der Imperial-Klasse Sternenzertörer „Undoing“ und das Flaggschiff „Reaper of Life“.

An Bord der „Reaper“ verdampften die schwarzen Schlieren aus den Augen von Admiral Ralin und er blinzelte unsicher umher, wollte erst einmal wissen, wo er sei, welcher Tag wäre und wie der Status der Flotte wäre. Als er erfuhr, daß ihm nur noch drei Schiffe geblieben waren, die Feinde aber in der Überzahl angriffen, ordnete er einen sofortigen Rückzug an. Ein paar verbliebene TIE-Fighter konnten sich zurück auf ihre Trägerschiffe retten, dann nahm jedes der drei Schiffe einen anderen Kurs, wobei die „Reaper of Life“ ihren Raumfalt-Antrieb benutzte. Captain Su bemerkte dies und schickte noch eine volle Salve Torpedos hinterher, die mitsamt dem Kreuzer in einer Raumfalte verschwanden.

Dann war die Schlacht vorbei und man beobachtete den Eingang des Nebels, auf die Rückkehr der „Deliverance“ hoffend. Die Sensorstationen der Schlachtschiffe meldeten einen gigantischen Energieanstieg und eine Gravitationsanomalie innerhalb des Nebels, und die Minuten verstrichen in banger Hoffnung, bis schließlich die Sensorstation auf der „Recreation“ meldete, daß ein Objekt den Nebel verlassen würde. Unter tosendem Jubel von allen Schiffen brach die „Deliverance“ aus den Nebelschwaden hervor und ging in Normalgeschwindigkeit über.

Die Druckwelle des Ereignishorizonts indes blieb innerhalb des Nebels an einem Punkt stehen und zog sich dann mit einem Teil der interstellaren blauen Masse in ihr Zentrum zurück. Auch weitere Beobachtungen bestätigen, daß das schwarze Loch erst einmal einen stabilen Zustand angenommen hatte, in dem es langsam die ungeheure Menge an Gas und Gestein, aus dem der Nebel bestand, spiralförmig anzog und in einer gemächlichen Geschwindigkeit verschlang, die es noch etliche Jahrhunderte beschäftigen würde, bis der Nebel so weit gelichtet wäre, daß man das Schwarze Loch im Zentrum von außen sehen konnte. Eine Funkboje wurde am Einflugpunkt platziert, die Reisende davor warnen sollte, in den Nebel einzufliegen.

Nachdem die Trümmer der Schlacht nach Überlebenden oder ihren sterblichen Überresten abgesucht worden war, zog sich auch die gemeinsame Flotte von Neuer Republik und RANA zu ihrem Sammelpunkt zurück. Dort wurden am folgenden Tag in einer kurzen Rede von General Shore und Admiral Kaler der Opfer gedacht und die Sieger gewürdigt und gefeiert. Besonders der heldenhaften Tat von Ana und Maeve wurde Tribut gezollt.

Epilog: Was übrig bleibt…

Das heroische Opfer der beiden Frauen ging auch an der Lordregentin der RANA nicht spurlos vorüber, und sie ließ zwei Holo-Statuen von Ana und Maeve anfertigen, die sie in ihrem Palast zu deren Ehren aufstellte. Zudem lud sie alle teilnehmenden Helden nach Neu Alderaan ein, um den Sieg gebührend zu feiern und jedem von ihnen persönlich einen Orden zu verleihen. Neben den Helden des Strike-Teams Aurek, Cookie, Larson, Alexis, Eric und Dr. Ravak waren auch die Kommandanten der Flotten, der Sternenschiffe, sowie der Raumjäger-Staffeln unter denen, welche den Orden des Zulow-Sektors von der Lordregentin Alicia Thul von Alderaan erhielten. Aber auch die Neue Republik, vor Ort repräsentiert durch Sonderbotschafter Terence Mo’Ore, verlieh den Helden die Tapferkeitsmedaille der Republik, um sie für ihre Taten zu ehren.

Inspiriert durch die Ernennung von Jaaron Arrowwind zum Ersten Raumjäger der RANA war auch sein Heimatplanet Lengnaar, welcher sich ebenfalls in einem angrenzenden Sektor befand, samt der verbliebenen imperialen Militärbesatzer zur RANA übergetreten. Damit hatte der arrogante Pilot vollbracht, was sich eigentlich seine Schwester auf die Fahnen geschrieben hatte: Der Planet war frei von der imperialen Besatzung und Teil eines starken Bündnisses. Nur hatte sie vorgehabt, daß sich Lengnaar der Republik hätte anschließen sollen. Durch den cleveren Schachzug ihres Bruders hatte sich dessen Position in der planetaren Politik gefestigt und gleichzeitig waren die auf Reena ausgesetzten Kopfgelder in Effekt belassen worden, so daß ihr weiterhin die Heimkehr verwehrt blieb und Jaaron nun als Retter von Lengnaar gefeiert wurde. Er hatte sie auf ganzer Linie übertrumpft.

Von daher war es eine bittersüße Ironie des Schicksals, daß Bruder und Schwester – jeweils stolz mit dem Familienwappen des Hauses Arrowwind auf der Uniform ihrer Fraktion – seit Jahren das erste Mal wiedervereint Seite an Seite standen, als die Lordregentin ihnen ihre Auszeichnungen überreichte, und sie trotzdem Gräben von der Größe ganzer Welten trennten.

Aufgrund dieser Ereignisse war es für die Kampfpilotin Reena nur ein geringer Trost, als General Shore vortrat, ihr für ihren treuen Dienst als Kommandantin der „Wild Squadron“ in vielen wichtigen Schlachten der letzten Jahre dankte und ihre Beförderung zum Major bekanntgab.

 

Während ein Teil der Helden die Feierlichkeiten sichtlich genoss und es ausnutzte, daß die Gäste der Lordregentin quasi jeden Wunsch erfüllt bekamen, gab es auch andere, denen der ganze Trubel zu viel wurde, und die sich lieber aus dem Pulk von Bewunderern und Stiefelleckern zurückzog. Alexis, Cookie, Larson und Dr. Ravak nutzten die Chance, sich bei der erstbesten Gelegenheit zu verabschieden, bei der sie nicht gerade ihre Gastgeberin brüskieren würden. Mit der „Lightbringer“ kehrten sie nach Kintoran II zurück, wo Alexis in der Wildnis außerhalb der republikanischen Basis an einer abgeschiedenen Stelle aus natürlichen Materialien einen Gedenkschrein für Ana und Maeve errichtete. Auch ihre eigene Ordensmedaille des Zulow-Sektors ließ sie in transparenten Kunststoff eingießen und legte sie, zusammen mit einigen anderen Gaben und Erinnerungsstücken dazu. Cookie, Larson und Dr. Ravak gefiel die Geste, und auch sie besuchten den Schrein in der Folgezeit öfters, um sich stets an die beiden tapferen Frauen zu erinnern, die ihr ganzes Leben lang für ihr Überleben und ihren Unterhalt gekämpft hatten, und am Ende ihre Leben in die Waagschale geworfen hatten, um damit der restlichen Galaxis Frieden zu bringen.

 

Ende

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