Star Wars - Der zerbrochene Stern
Episode 5: Neuanfang
Während Kenny und Luka den „Geburtsvorgang“ von Shantas neuem Körper durch eine verspiegelte Scheibe aus einem Beobachtungsraum verfolgten, waren Dar, Serka und Ogg nach draußen gegangen. Ogg überprüfte sein Pad mit Kopfgeldern und stellte fest, daß es auf Vohai einige interessante Spuren zu möglichen Zielen gab, denen er nachgehen wollte.
Dar setzte sich auf den Rasen unter einige Bäume und versuchte zu meditieren, doch irgendwie war seine Konzentration quasi nicht vorhanden. Ständig musste er daran denken, wie er Shanta’s Geist zwingen und gewaltsam einsperren musste, und er rechnete wohl insgeheim damit, daß das Mädchen ihm nie verzeihen würde. Serka, die neben ihm saß, war ganz ruhig, doch die Stimmen blieben da, die ihm einflüsterten, daß er böse wäre und es nicht verdient hätte, ein Teil dieser Familie zu sein. Außerdem war nicht klar, ob er die Trennung sauber vollzogen hatte. War Shanta zu 100% wieder sie selbst? Und er auch? Oder hatte er etwas von ihr behalten, sie etwas von ihm? Waren sie vollständig oder würden sie weiterhin nur Fragmente sein? Diese Unsicherheit zerrte an ihm und er konnte nicht ruhig bleiben.
Also stand er auf und wollte zurück zum Schiff. Dort waren Ysalamiri, welche die Stimmen weggehen ließen. Serka versuchte, Kenny zu kontaktieren, doch die hatte ihr Comlink abgeschaltet, also hinterließ sie eine Nachricht, daß man dort warten würde.
Inzwischen hatte Kenny versucht, Shanta, die noch ziemlich groggy war, auf den wichtigsten Stand zu bringen. Sie erklärte, daß Dar den Generator auf Nar Shaddaa angefasst hatte und gestorben war. Während Shanta ihn zurückgeholt hatte, war ihr Geist mit in ihn gewandert. Leicht geschockt war das Mädchen, als sie erfuhr, daß ihr Körper nicht auch gestorben war, sondern sich selbstständig gemacht hatte und nun mit einem eigenen Bewusstsein und eigener Persönlichkeit weiterlebte. Als sie auf den Preis für ihren neuen Körper zu sprechen kam, meinte Kenny, daß Dar den größten Preis bezahlt hätte. Irritiert ließ Shanta sich berichten, daß Dar von Darkstar, die sich nun Rae nannte, ein Sith-Ritual hatte lernen müssen, um ihren Geist in die Urne zu verpacken. Erschrocken nahm Shanta die Urne in die Hand und stellte fest, daß sie fast genauso aussah wie die, in welcher Darkstar mehrere Jahrhunderte eingesperrt verbracht hatte.
Als sie nach den anderen fragte, erwähnte Kenny, daß Jarosh verletzt und auf dem Schiff wäre, aber Luka vermutlich draußen warten würde. Shanta versuchte, mit der Macht nach bekannten Lebensformen zu spüren, doch sie konnte weder Luka, noch Kenny wahrnehmen. Erschrocken fragte sie, was mit ihren Kräften los sei, doch Kenny wusste eine Antwort: Überall in dem Gebäude waren Ysalamiri angebracht, weil man nur so machtsensitive Klone sicher heranzüchten konnte. Shanta verzog das Gesicht, da sie die Tiere kannte und ihre machtverdrängende Fähigkeit gar nicht leiden konnte. Aber sie akzeptierte dies erst einmal als Erklärung und wollte bei nächster Gelegenheit nach draußen und vielleicht eine Space Cola trinken. Zudem stellte sich die von der Firma bereitgestellte Wäsche als extrem kratzig heraus, so daß sie auch etwas anderes zum Anziehen organisieren wollte. Kenny stimmte zu, ihrer kleinen Schwester etwas zu kaufen, und half Shanta noch, ihre üppige Haarpracht etwas hochzustecken, bevor sie den Raum verließen.
Shanta drückte sich an der Wand entlang durch den Gang, da sie die Blasen der Ysalamiri spüren konnte. Erst in der Lobby wurde sie etwas entspannter. Luka hatte sich auch bereits dorthin begeben und fragte die Dame an der Rezeption gerade, ob es eine Geld-zurück-Garantie geben würde, wenn sie mit dem Produkt nicht zufrieden wären, als Shanta auf ihn zustürmte und ihn umarmte.
Nach der stürmischen Begrüßung ging es nach draußen, wo Ogg bereits wartete. Auch ihn umarmte Shanta erst einmal, bevor er in seiner Muttersprache fragte, ob die kleine Jägerin wieder in Ordnung wäre. Shanta antwortete ebenfalls auf Trandoshanisch, daß sie bereit zur nächsten Jagd wäre, worauf der Kopfgeldjäger zufrieden war, sich verabschiedete und der kleinen Jägerin alles Gute wünschte, ebenso wie der kleinen Beute. Als Shanta dies kichernd übersetzte, schaute Luka etwas skeptisch, aber Kenny wusste sofort, daß sie gemeint war.
Dann schaltete Kenny ihr Com ein und empfing die Nachricht von Serka, daß sie mit Dar am Schiff warten würde. Da Shanta aber erst einmal etwas zum Anziehen und etwas zum Trinken haben wollte, begaben sich die drei mit der Monorail in die Stadt. In einem Einkaufszentrum wurden sie fündig und konnten für Shanta ein neues, sommerliches Kleid, ein paar hübsche Schuhe, nichtkratzende Unterwäsche und große Haargummis besorgen, denn Kenny hatte nur Kabelbinder zur Verfügung gehabt, um Shanta’s unbändige Lockenflut im Zaum zu halten.
Danach machten sie es sich in einem Straßencafé bequem und Shanta genoss ihre Space Cola, während Luka ihr detailliert und ohne Beschönigung den kompletten Verlauf ihrer Odyssee der letzten vier Wochen schilderte.
Inzwischen waren Serka und Dar am Schiff angekommen. Der Barabel war schnurstracks in die Messe gegangen und hatte eine Flasche seines privaten Gungo-Vorrats, sowie zwei Gläser geholt. Diese hatte er mit in den Steuerbord-Laderaum genommen, wo die machtverdrängende Blase der Ysalamiri auch seine Sorgen ein Stück weit verdrängen konnte. Entsetzt bemerkte Serka, daß Dar sich hier bereits häuslich eingerichtet hatte mit Kissen, Decken, seinen Notizbüchern und Zeichenutensilien. Auch diverse zeichnerische Studien der Ysalamiri hatte er bereits angefertigt.
Auf Nachfrage bestätigte der Barabel, daß es hier schön still wäre und er daher zur Ruhe kommen konnte. Skeptisch wollte Serka wissen, ob er nun wieder allein wäre, und Dar bestätigte dies. Doch für ihn war noch nicht alles gut. Die Dunkelheit, derer er sich bedienen mußte, um Shanta aus seinem Kopf zu bekommen, hatte bereits erste körperliche Spuren hinterlassen. Erschrocken betrachtete Serka die dunkel hervortretenden Adern auf Dar’s Unterarm, als er seinen Ärmel hochkrempelte.
In diesem Moment kam die Rückmeldung von Kenny, daß alles ok wäre und sie noch Klamotten shoppen und Cola trinken gehen würden. Die Tatsache, daß Shanta diese für sie üblichen Mädchendinge tun wollte und Dar definitiv keine Lust auf dergleichen Aktivitäten hatte, genügte, um Serka zu überzeugen, daß wohl alles in Ordnung war.
Also drehte sich der nächste Teil des Gesprächs um die Ysalamiri, von denen vermutet wurde, daß man sie bald wieder abliefern mußte, denn die Republik hatte sie bezahlt und offiziell für den Posten auf Kintoran II akquiriert. Auf die Frage, ob man einen heimlich behalten sollte, wenn es Dar dadurch besser gehen würde, winkte dieser ab, da er genau wusste, wie sehr Shanta diese putzigen Tierchen hasste, da sie viel tiefer in der Macht verwurzelt war als er selbst. Und nach seinem Verständnis war es immer noch ihr Schiff, und somit musste er sich der Tatsache stellen, daß er bald wieder ohne Scheuklappen durchs Leben gehen musste.
Serka brachte das Thema dann darauf, daß doch alles gut gelaufen war und man somit Grund zur Freude hatte, nicht zuletzt weil man es geschafft hatte, Shanta zurückzuholen, ohne jemanden dafür umbringen zu müssen. Doch Dar war sich nicht so ganz sicher, denn er hatte deutlich den Schmerz, die Angst und die Verzweiflung gespürt, als er Shanta unterdrücken und wegsperren musste.
Trotzdem schenkte er sich und Serka ein Glas Gungo ein, um auf die geglückte Rückführung anzustoßen. Der Barabel genoss es, wie der vergorene Fruchtester langsam seine Kehle hinabglitt, und rümpfte die Nase, als Serka ihr Glas auf einen Zug leerte. Dann hörten sie ein Scheppern aus einer der anderen Kabinen und Serka ging nachschauen.
Während der Rest Shanta’s Urne zur Firma gebracht hatte, war Ki’Sha an Bord zurückgeblieben und hatte sich rührend um den immer noch schwerverletzten Jarosh gekümmert. Dazu gehörte auch, daß sie ihm ein leckeres Omelett gekocht hatte, womit sie ihn nun füttern wollte. Doch als sie mit dem Tablett auf die Krankenstation kam, meinte der Pilot, sich aufrichten zu müssen, so daß sie das Tablett etwas schwungvoll und mit einem Scheppern abstellen mußte, um die Krankenliege entsprechend anzupassen, damit er sich nicht überanstrengte.
Postwendend kam Serka herein, um nach dem Rechten zu sehen, war halbwegs beruhigt, daß sich nichts verschlimmert hatte, und berichtete Jarosh, daß Shanta wieder unter den Lebenden weilte und erst einmal Klamotten einkaufen gegangen war. Das entlockte dem schmerzgeplagten Piloten dann doch ein Schmunzeln, da er nun ebenfalls davon überzeugt war, daß es Shanta gut gehen mußte. Leider konnte Ki’Sha dasselbe noch nicht von ihrem Patienten sagen, so daß Serka wieder zu Dar in den Laderaum zurückkehrte, um ihm zu berichten.
Inzwischen hatte Luka seine Erzählung beendet und zusammen mit Kenny Shanta’s Fragen beantwortet. Da ihre neue Zeichnung offenbar von ihr selbst stammte und aus Sternen bestand, schien sie Shanta sogar zu gefallen. Der Gedanke, daß nun ein anderes Mädchen in ihrem alten Körper lebte, war dann doch schon etwas heftiger, doch sie machte klar, daß sie nie gewollt hätte, daß die Gruppe jemanden für ihre Rückführung getötet hätte. Als Luka von Dar’s mädchenhaften Eskapaden berichtete, musste Shanta kichern, denn sie hatte in der ganzen Zeit geträumt, sie wäre ein Barabel gewesen, und hatte so gut wie nichts von ihrem „Ausflug“ mitbekommen.
Als die Sprache auf „eine gewisse langlebige Person“ kam, sowie auf den Zeitsprung, mit dem sie es geschafft hatten, einen perfekten, vollständig ausgereiften Klonkörper in Auftrag zu geben, schienen sich für Shanta einige Puzzleteile zusammenzufügen, denn sie konnte dann auch erklären, woher der rote Nebel stammte und wie Rae in dessen Besitz gekommen war.
Kenny wiederum hatte noch gar nicht von den Einzelheiten des Zeitabenteuers gehört gehabt, und so erfuhr sie nun auch, daß der aus dem Laderaum verschwundene Ysalamir in Wirklichkeit von der Gruppe durch die Zeit entführt worden war, um den Klontank von Shanta’s Ersatzkörper vor der Macht abzuschirmen.
Shanta war überwältigt wieviel Mühe alle auf sich genommen hatten, um sie zu retten und umarmte beide nochmal. Dann erkundigte sie sich nach Dar’s Zustand, doch Kenny meinte, er hätte einen ziemlichen Dickkopf. Grinsend bestätigte Shanta, daß dies vermutlich der Grund war, weshalb er es überhaupt so lange mit ihrem Geist ausgehalten hatte, ohne wahnsinnig zu werden.
Dann erkundigte sie sich, wie Ki’Sha denn so drauf wäre. Luka bezeichnete es als creepy, da sie anfangs unterwürfig versucht hatte, allen zu dienen und mit der Macht ihre Gedanken zu lesen. Doch mittlerweile hatte sie viel gelesen und war sehr viel selbstständiger und selbstbewusster geworden. Begeistert wollte Shanta ihr neues Familienmitglied endlich kennenlernen, also wurde bezahlt und man kehrte zum Schiff zurück.
Unterwegs probierte Shanta erneut ihre Kräfte aus und stellte fest, daß sie Kenny und Luka wieder mit der Macht spüren konnte. Also waren die Effekte vermutlich nur von temporärer Natur. Luka warnte sie auch, daß Ysalamiri an Bord sein würden, doch das Mädchen war entschlossen, sich davon nicht abhalten zu lassen. Kenny flüsterte ihr verschwörerisch zu, daß sie den Maschinenraum auch abgeriegelt hatte, aber Shanta den Zugangscode bekommen würde. Luka nahm dies zum Anlass, um die Bombe von Serkas Verehrer zu erwähnen, sowie die Beschädigungen und Modifikationen, die das Schiff in Folge dessen erhalten hatte.
Unterdessen hatte Dar Seashell beauftragt, bei Rückkehr von Kenny und Luka sofort Bescheid zu sagen. Als die beiden sich nun mit Shanta dem Schiff näherten, führte der Droide seinen Befehl aus und bat Dar ins Cockpit. Er teilte seinem Captain auch mit, daß sein optischer Sensor vermutlich beschädigt war, da er Shanta auf das Schiff zulaufen sah, während seine internen Sensoren bestätigten, daß sie eigentlich in der Schiffsmesse sein musste.
Dar wollte eine neue Userdatei für Shanta anlegen lassen, doch da die alte unter demselben Namen bereits vorhanden war, verfiel er auf die Idee, die alte Datei in „Ki’Sha“ umzubenennen und eine neue Datei für Shanta anlegen zu lassen. Damit schien Seashell zufrieden, und so öffnete Dar die Luke, holte einmal tief Luft und trat auf die Rampe hinaus.
Shanta hatte Dar sofort erspäht, rannte auf ihn zu und sprang ihm ihn die Arme. Er nahm sie hoch und drückte sie auch und bekundete seine Freude, sie endlich wiederzusehen. Dann stürmte Shanta weiter und fiel auch Serka um den Hals, die im vorderen Quergang des Schiffs gewartet hatte. Derweil fragte Dar bei Kenny nach, ob alles gut gelaufen war, doch die lächelte nur und nickte.
Als nächstes ging es darum, wo Shanta an Bord untergebracht werden sollte. Da seine alte Kabine, seit Rae sie bewohnt hatte, nicht mehr angefasst worden war, bot der Barabel ihr diese Kabine an. Erfreut bemerkte Shanta, daß sie nun wieder zuhause wäre, denn dies war früher ihr Quartier gewesen, als sie auf dem Schiff gewohnt hatte.
Die Tür war indes mit einem Zahlencode versehen, den aber niemand kannte. Also überlegte Shanta kurz und tippte auf Anhieb die richtige Kombination ein. Lächelnd meinte sie, daß in der Kabine wohl Rae übernachtet hatte, da sie für solche Gelegenheiten einen Code vereinbart hatten.
Und die nächste Überraschung wartete gleich auf dem Tisch, denn dort lag das Heft eines Lichtschwerts, aber nicht irgendeines Schwerts, wie Shanta bemerkte. Es war Mia’s altes Schwert, das diese von Trance bekommen hatte. Die Twi’lek hatte es bei der Schlacht um die Kristallkathedrale nach Inquisitor Vengeanar geworfen, ihn aber verfehlt, und so war die Klinge in den Seelenbrunnen gefallen, so wie auch Rae’s Körper.
Vorsichtig aktivierte Shanta das Lichtschwert, doch entgegen der Erwartungen hatte es keine rote Klinge mehr, sondern eine grüne. Eine kleine Notiz daneben richtete einen Gruß von Rae aus.
Dann atmete Shanta tief durch und wollte endlich Ki’Sha begegnen. Dar führte alle in die Messe, wo Ki’Sha gerade dabei war, einige Burgerpattys zu braten und stellte die beiden Mädchen einander vor. Ki’Sha schien etwas schüchtern zu sein, doch Shanta lächelte und meinte, daß sie ja quasi Schwestern wären und somit eine Familie. Da mußte auch Ki’Sha lächeln und so fielen die beiden sich in die Arme.
Luka erkannte, als nun beide nebeneinander standen, daß Shanta wohl einen knappen Zentimeter größer war, da ihr Körper in der Nährlösung optimal hatte wachsen können. Dann bemerkte Ki’Sha, daß gerade zwei ihrer Pattys verkohlten und nahm das Gericht vom Herd.
Bevor es ans Essen ging, wollte Shanta noch Jarosh auf der Krankenstation aufsuchen, doch der erkannte sie nicht und hielt sie für Ki’Sha. Auch als sie sich bei ihm bedankte, daß er alles für sie riskiert hatte, war er noch zu groggy um zu begreifen, was vor sich ging. Shanta versuchte, ihn mit der Macht zu heilen, doch immer noch war ihre Verbindung schwach und frickelig, so daß sie es nicht zustandebrachte.
Also wurde erst einmal das Abendessen einberufen, bei dem es selbstgemachte Burger gab, die Ki’Sha meisterhaft zubereitet hatte. Luka erzählte die ganze Geschichte noch einmal und die anderen fütterten entsprechende Stellen aus, so daß nun alle auf dem gleichen Stand waren. Lächelnd stellte Shanta fest, daß sie eine tolle Familie hatte, und dankte allen für ihren Einsatz, um sie zurückzubringen.
Nach dem Essen machten Shanta, Ki’Sha, Kenny und Luka schnell den Abwasch, während Serka sich in ihre Kabine zurückzog und Dar ins Cockpit ging, um Thaena anzurufen. Die Agentin wirkte total übernächtigt und hatte wohl tagelang auf eine Nachricht gewartet, doch seit Korriban hatte sie nichts mehr von der Crew gehört. Ruhig berichtete Dar, daß sie eine Möglichkeit gefunden hatten, die ganze Sache mit dem Klonen zu beschleunigen.
In diesem Moment betraten Shanta und Ki’Sha das Cockpit und begrüßten Thaena, die zuerst an eine Fehlfunktion des Holos glaubte, bis sie bestätigt bekam, daß es nun tatsächlich zwei Mädchen waren.
Nachdem Thaena sich wieder beruhigt hatte, erklärte sie, daß die “Sky Princess” in einigen Tagen mit Ralon an Bord auf Eriadu landen würde. Auf ihrem Rückflug würden sie dann die Ysalamiri für Kintoran II mitnehmen. Bis dahin sollte sich die Crew der „Dream Voyager“ zurückmelden. Aufgrund der recht kurzen Flugzeit nach Eriadu hatten sie also keine Eile. Dar war das recht und somit wies er Luka an, noch ein paar Tage hierzubleiben.
Dann gingen Shanta und Ki’Sha nochmal gemeinsam zu Jarosh. Der glaubte zuerst, eine volle Dröhnung Schmerzmittel bekommen zu haben, als er doppelt sah, doch dann schaffte Shante es, die Macht anzuzapfen und seine Wundheilung zu beschleunigen. Innerhalb von einer halben Stunde, fügten sich die meisten seiner beschädigten Wirbel wieder zusammen und die Nervenbahnen wurden ebenfalls wiederhergestellt, so daß seine Schmerzen endlich nachließen. Erst jetzt erkannte Jarosh, daß es zwei verschiedene Personen waren, die seine Hände hielten, und vermutete, daß es funktioniert hatte. Shanta bejahte dies, doch der verwirrte Pilot fragte trotzdem noch, wer von beiden wer war.
Inzwischen hatte Serka Luka im Cockpit aufgesucht und gefragt, warum man noch nicht gestartet wäre. Luka antwortete, daß Dar noch einige Tage „Urlaub“ drangehängt hätte. Die Söldnerin ging den Barabel suchen und war nicht wirklich überrascht, ihn im Steuerbordladeraum neben den Ysalamiri vorzufinden.
Darauf angesprochen, gab Dar zu, daß er es genoss, innerhalb der Blase von seinen Pflichten, Sorgen und Problemen geschützt zu sein. Serka versuchte, ihn zu einer kleinen Siegesfeier in die Raumhafencantina zu bewegen, doch der Barabel war nicht geneigt, sich aus dem schützenden Feld zu begeben.
Also legte Serka härtere Bandagen an, holte die Gungo-Flasche und eine Space Cola Dose, öffnete diese und drohte damit, Cola in den guten Frucht-Gin zu schütten. Entsetzt über diesen ´Affront´ stimmte Dar zu, zwei Biere mit Serka in der Hafenkneipe zu sich zu nehmen, wenn sie nur keinen solchen Gungo-Frevel begehen würde.
Eine Viertelstunde später betraten die beiden die gut besuchte Cantina „Landing Pit“. Als Dar nach dem zweiten Bier endlich ein wenig lockerer wurde, ging Serka zur Bar, ließ sich einen Prosecco einschenken und suchte sich ein Paar, das an einem der Tische im Gespräch war. Schnell fand sie einen breitschultrigen Corellianer, der mit seinem schnellen Schiff vor einer hübschen Mirialanerin angab, welche seinen Erzählungen atemlos lauschte.
Also stellte Serka das Glas vor der Mirialanerin auf den Tisch, deutete zu Dar hinüber, der auch prompt zurückwinkte, und verkündete, daß ihr guter Kumpel dort ein Auge auf sie geworfen hätte und ihr daher diesen Drink spendieren wollte. Der Corellianer biss sofort an, schnappte sich das Glas und marschierte zu Dar hinüber, der zunächst gar nicht wusste, wie ihm geschah, als der Inhalt des Glases in seinem Gesicht landete. Eine Schlichtung war jenseits aller Möglichkeiten und es kam zum Kampf. Doch bereits direkt nach Beginn der Handgreiflichkeiten, waren weitere streitlustige Gäste zur Stelle, so daß sich in Sekundenschnelle eine handfeste Kneipenschlägerei ergab, welche erst eine halbe Stunde später durch eintreffende Sicherheitskräfte beendet wurde.
Serka schleppte den überraschend gut gelaunten Dar zum Hinterausgang, durch den auch andere Gäste vor den Ordnungshütern flüchteten. Als sie einige Querstraßen zwischen sich und die Kneipe gebracht hatten, zückte Serka ihren Flachmann und nach einem tiefen Schluck daraus mußte Dar zugeben, daß er das tatsächlich gebraucht hatte, um seine Lebensgeister wieder zu wecken. Gemeinsam leerten sie das Gefäß und wankten zum Schiff zurück, wo Serka sich geräuschvoll abmühte, Dar halbwegs vernünftig in die untere Koje in ihrer Kabine zu bekommen.
Luka, Jarosh und Kenny schliefen tief und fest, so daß sie davon nichts mehr mitbekamen, doch Ki’Sha und Shanta hatten sich noch lange unterhalten, so daß sie nochmal aufwachten und aus ihren Kabinen schauten. Mit Zeichensprache verständigten sie sich, was und wer wohl diese Geräusche verursachen würde, und kicherten dann, als sie sich vergewissert hatten, daß es Dar und Serka wohl recht gut ging.
Am nächsten Morgen war Dar schon früh wach und brühte erst einmal einen extrem starken Kaffee für Serka auf. In der Zwischenzeit war auch Ki’Sha aufgestanden und hatte dabei wieder Kenny geweckt. Letztere wollte erst noch eine Runde meditieren, so daß Ki’Sha in die Messe ging und Dar begrüßte. Dieser war aufgrund seines Brummschädels sehr geräuschempfindlich, ließ sich aber von der jungen Frau gerne beim Frühstück helfen, so daß er Serka den Kaffee kredenzen konnte. Die war froh, daß ihre Therapie offenbar Erfolg hatte und der „alte“ Dar wieder zurück war, konnte sich jedoch nicht verkneifen, mit Kissen nach ihm zu werfen, da er sie so früh geweckt hatte.
Auf dem Rückweg zur Messe hörte Dar ein Quietschen aus seiner alten Kabine, wo aktuell Shanta nächtigen sollte. Mit hochgezogenem Augenwulst kehrte er in die Messe zurück, wo er Ki’Sha fragte, ob sie das Geräusch auch hören würde. Die junge Frau bestätigte, daß es sich wohl um die längs durch die Kabinen verlaufenden Rohre an der Decke handeln würde, die irgendeiner Belastung ausgesetzt waren. Zehn Minuten später hörten die Geräusche dann auch auf und Shanta kam im Handtuch mit ziemlich wirren Haaren in die Messe, um dann zur Dusche abzubiegen.
Inzwischen regte sich der Rest des Schiffs langsam und Shanta kehrte mit unglücklichem Gesichtsausdruck und einer wilden, unfrisierten Mähne aus der Dusche zurück, so daß sie eine Tropfspur durch das halbe Schiff hinter sich herzog. Es dauerte einige Minuten, bis sie – wieder im Kleid vom Vortag, denn andere Klamotten hatte sie gerade nicht, zum Frühstück erschien.
In der Zwischenzeit war Luka nach vorne gekommen und komplimentierte den starken Kaffee, den Dar zubereitet hatte. Dieser merkte an, daß er seine Meinung vom Vortag geändert hatte und drängte auf einen baldigen Aufbruch zurück nach Hause, nach Eriadu. Auch Serka kroch zerknittert zum Frühstück und Ki’Sha schaute inzwischen nach Jarosh, dessen Wunden fast vollständig verheilt waren. Trotzdem schien er noch Schmerzen zu haben und ließ sich von der jungen Frau zum Frühstück in die Messe führen.
Dar war erfreut, den Piloten so munter wiederzusehen und mußte dessen sarkastische Frage beantworten, wer von beiden schlimmer ausgesehen hatte, Jarosh oder die Wand. Diplomatisch erklärte der Barabel, daß es ein Unentschieden gewesen wäre und beide Dellen davongetragen hätten.
Nach dem Frühstück halfen Luka und Shanta Ki’Sha beim Abwasch, während Serka die Platten von Resten „säuberte“ und Dar einen großen Teller für Kenny verteidigte. Die kam mit etwas Verspätung, da sie noch mit Meister Tryan meditiert hatte, und bat darum, vor dem Start noch kurz einkaufen gehen zu dürfen. Zur Sicherheit wurde ihr Serka als Begleitschutz mitgegeben.
Währenddessen half Ki’Sha Shanta, eine halbwegs ordentliche Frisur aus der Masse an Haaren zu formen, so daß sie sie nicht zu sehr behindern würden. Luka hatte bereits einen gemütlichen Kurs von Vohai nach Eriadu berechnet, als Shanta mit Ki’Sha auf die Brücke kam und ihr offenbar zeigen wollte, wie man ein Raumschiff flog.
Zuallererst stellte sie ihrer Schwester den Astromechdroiden Seashell vor, doch zu ihrem großen Schock erkannte der Droide sie nicht wieder, nannte sie zwar Shanta, aber behandelte sie wie einen unautorisierten Fluggast. Auch die von Shanta installierten Notfallprotokolle wollte er nicht ausführen und behauptete, sie würden gar nicht existieren. Bei Ki’Sha hingegen, die er auch korrekt beim Namen nannte, verhielt er sich, als ob er sie jahrelang kennen würde und sie hatte auch vollständige Kommandozugriffe. Zum Test ließ Shanta Ki’Sha das „Protokoll 3,14“ aktivieren, woraufhin der Droide anfing, ein Piratenlied anzustimmen. Dieses hatte Shanta als Gag eingebaut, nachdem sie Seashell wieder aus einem Backup wiederherstellen konnte, als er durch einen Virus tatsächlich eine Piratenpersönlichkeit entwickelt hatte. Damals hatte Dar den Droiden aus Versehen mit diesem Virus infiziert, und ein Check des Änderungsprotokolls zeigte, daß auch diesmal Dar wieder seine Finger im Spiel gehabt hatte.
Als nächstes schallte Shanta’s Stimme über das Intercom, daß Dar doch bitte umgehend zur Brücke kommen solle. Der Barabel war gerade im Gespräch mit Jarosh in der Messe und anhand der Stimmlage konnte er den Ärger schon körperlich spüren. Also bat er den Piloten, ihn da rauszuholen, wenn er nach fünf Minuten nicht wieder zurück wäre.
Schuldbewusst trottete Dar auf die Brücke, wo eine leicht erregte Shanta von ihm wissen wollte, was er da eigentlich getan hatte. In ausladenden, blumigen Worten, garniert mit diversen technischen Ausdrücken, die der Barabel im Laufe der Zeit irgendwo aufgeschnappt hatte, erzählte Dar Shanta die Story vom Bantha. Die schaute immer entgeisterter, je länger der Vortrag dauerte, doch auch Luka zuckte nur mit den Schultern, also unterbrach sie das Gebrabbel irgendwann und meinte, daß Dar es sicher gut gemeint hätte. Sie umarmte ihn und ließ ihn dann wieder zurückgehen. Dem Barabel fiel jedoch auf, daß ihre Umarmung etwas kräftiger ausfiel, als früher. Dann kehrte er zu Jarosh in die Messe zurück und meinte nur, daß es wohl um irgendeine Verwechslung gehen würde.
Unterdessen hatten Serka und Kenny einen Outdoor-Laden erreicht, wo die Mechanikerin eine neue Hängematte für den Maschinenraum kaufen wollte, da ihre alte bei der Explosion die Biege gemacht hatte. Dabei gab es auch genügend Gelegenheit, um über aktuelle Geschehnisse zu reden. Kenny wollte von Serka wissen, was sie mit Dar gemacht hatte, da er im Vergleich zu den letzten Tagen wie ausgewechselt war. Die Zygerrianerin meinte, er hätte lediglich ein wenig Aufheiterung durch einen kleinen Tapetenwechsel gebraucht, doch als Kenny direkt nachhakte, ob sie extra dafür eine Kneipenschlägerei angezettelt hätte, druckste Serka ein wenig herum und meinte, ein wenig Action wäre nach dem tagelangen Salamanderkuscheln nicht verkehrt gewesen.
Im Gegenzug erwähnte Serka, daß die Sith nach dem ganzen Wirbel, den man um sie gemacht hatte, eigentlich ganz nett und pragmatisch gewesen wäre und gar nicht so übel und gefährlich. Kenny gab zu, kaum Zeit mit ihr verbracht zu haben und daß zumindest die Möglichkeit bestünde, daß nicht alle Sith gleich wären. Sie gab aber auch zu bedenken, daß ihr Ex anfangs super lieb und nett zu ihr gewesen war und sie dann doch verraten hatte. Serka meinte, daß Rae nicht so wie ein Killer gewirkt hatte, doch Kenny wusste, daß diese Sorte Leute gerne andere für sie die Drecksarbeit machen ließen. Daraufhin konnte sich Serka die sarkastische Bemerkung nicht verkneifen, daß es kein Problem wäre, solange sie jemanden ohne große Kampferfahrung, so wie Kenny, dafür benutzten.
Anschließend wurde über Farbe und Beschaffenheit der Hängematte diskutiert, die Kenny gerne haben wollte. Die Mechanikerin beharrte auf einem sehr intensiven Blümchenmuster und ließ sich von Serka auch nicht davon abbringen, daß Flecktarn ja auch etwas mit Natur zu tun hätte und beim nächsten Dschungelausflug besser getarnt wäre. Dafür ließ sie sich noch einen Klappspaten und ein Überlebensmesser andrehen.
Zurück auf dem Schiff wurde Kenny von Shanta an der Tür mit einem simplen Hilfegesuch abgefangen. Man erklärte der Mechanikerin das Problem, doch die wollte nicht erst stundenlang im Systemcode von Seashell wühlen und schlug vor, daß Ki’Sha doch einfach ihre Benutzerrechte auf Shanta übertragen konnte. Die wurde rot, da sie auf diese einfache Idee nicht selbst gekommen war, und nachdem sie Ki’Sha das korrekte Kommando dafür beigebracht hatte, konnte diese auch ihrer Schwester die Level 0-Berechtigungen für Seashell zuweisen. Einem baldigen Start stand somit nichts mehr im Weg. Auch Kenny wurde stürmisch umarmt, und auch sie bemerkte, daß Shanta wohl etwas stärker geworden war.
Luka holte von der Flugkontrolle die Startfreigabe ein und Ki’Sha durfte die Schiffsdurchsagen machen, die ein Schmunzeln auf die Gesichter zauberten, denn die junge Frau hielt den Kanal offen, als sie bei Luka und Shanta rückfragte und brachte ein wenig frischen Wind in die Sache. Dann zeigte Shanta, daß sie nichts verlernt hatte und legte einen Bilderbuchstart hin, bei dem manche erst merkten, daß man schon im Orbit und bereit für den Hyperraumsprung war, als die entsprechende Durchsage von Ki’Sha kam. Dann waren sie unterwegs und sollten knappe 12 Stunden bis Eriadu brauchen.
Während des Flugs nutzte Dar die Macht, um Jarosh von seinen restlichen Verletzungen zu heilen. Auch seine eigenen dunkel angelaufenen Adern schienen sich beim Einsatz der hellen Seite ein wenig zu normalisieren. Dann verbrachte Dar noch ein wenig Zeit im Cockpit, um schlußendlich noch etwas Schlaf nachzuholen. Kenny befestigte ihre neue Hängematte im Maschinenraum und bot dann den beiden Mädchen an, daß sie die Doppelkabine benutzen konnten.
Serka nutzte die Gelegenheit, ihren unterbrochenen Schlaf fortzusetzen, und Luka unterhielt sich mit Jarosh über das, was sie auf Korriban und in dem gemeinsamen Zeitabenteuer jeweils verpasst hatten. Zwischendurch gab es ein von Ki’Sha mithilfe von Shanta gekochtes Essen, und auch die restliche Zeit verbrachten die Mädchen zusammen und brachten sich gegenseitig auf einen möglichst einheitlichen Wissensstand.
Als sie im Orbit über Eriadu angekommen waren, meldete sich Luka bei Thaena. Deren Kaffee machte erneut einen Abgang, als sie von der Planänderung erfuhr, doch dann hatte sie sich wieder gefangen und lud die ganze Gruppe zu einem kurzen Gespräch ins Büro ein. Währenddessen flog Shanta provokativ zügig in den Luftraum ein und erhielt erst in letzter Sekunde die Landegenehmigung. Trotzdem landete sie das Schiff auch souverän und sanft im Hangar von Galactic Tranceport, so daß der Pilot nichts auszusetzen hatte und Ki’Sha sichtlich beeindruckt war. Die durfte dann auch noch die Durchsage machen, daß sich alle gemeinsam bei Thaena einfinden sollten.
Somit holten alle ihre Taschen und trafen sich an der Rampe. Kenny packte auch das Holocron und Shanta’s Doppellichtschwert, welches sie für alle Fälle mitgenommen hatte, ein, bevor sie sich zu den anderen begab.
Auch diesmal wählte Ki’Sha wieder einen Fensterplatz im eriaduanischen Großtaxi, um möglichst viel von der Stadt zu sehen, und Shanta erklärte ihr im Vorbeifahren das eine oder andere. Als sie am Business Plaza ausstiegen, setzte Shanta eine Sonnenbrille auf, die sie auf Vohai gekauft hatte, denn sie wollte verhindern, daß der Pförtner sie auf den ersten Blick erkennen und zu viele Fragen stellen konnte. Der Empfangsdroide Cozy im Büro von Galactic Tranceport hingegen meldete einen Systemfehler, als er Shanta doppelt vor sich sah und schaltete überhitzt ab.
Daraufhin klopfte die Gruppe bei Thaena’s Büro und wurde sofort hineingebeten. Thaena begrüßte alle und beglückwünschte sie zu ihrer erfolgreichen Mission. Shanta umarmte Thaena und die entschuldigte sich bei Ki‘Sha für ihr weniger herzliches Verhalten beim letzten Mal, so daß auch Ki’Sha die Agentin umarmte.
Dar bat darum, daß die Crew erst einmal einige freie Tage brauchen würde, was Thaena sofort genehmigte. Gleichzeitig bot sie an, daß man jederzeit auf sie zukommen könnte, wenn noch etwas zu besprechen wäre. Auch die Unterbringung wurde von Dar angesprochen, doch Shanta stellte klar, daß Ki’Sha als ihre Schwester auch bei ihr im Appartement wohnen würde. Kenny war während des Gesprächs etwas stiller und reservierter geworden, mußte sie sich doch gerade dem Gedanken stellen, daß Shanta nun eine neue Schwester hatte, die noch dazu mehr blutsverwandt war, als es Kenny je sein würde. Wie sie damit umgehen sollte, war ihr noch nicht ganz klar.
Als nächstes brachte Thaena den Asylantrag von Ki’Sha zur Sprache und bot an, diesen stattdessen in einen Antrag auf Bürgerschaft in der Neuen Republik umzuändern, so daß Ki’Sha offiziell existieren und sich frei bewegen konnte. Darüber war die junge Frau begeistert, doch es gab noch einen Haken an der Sache: Um als richtige Person, und offiziell auch als Zwillingsschwester von Shanta durchzugehen, brauchte sie einen neuen, passenden Namen. Ein wenig ratlos blickte Ki’Sha vom einen zum anderen, als Jarosh vorschlug, etwas zu wählen, was ähnlich klingen würde wie Ki’Sha, damit sich die Crew nicht so stark umgewöhnen müsste. Shanta hingegen berichtete, daß alle Mitglieder ihres Familienclans auf Brentaal einen Zweitnamen bekamen. Sie war somit als Shanta Liliana Ru’killian geboren, hatte den Zweitnamen aber nie so sehr gemocht, da er vom Clan ausgesucht worden war und nicht von ihrer Mutter. Ki’Sha hingegen gefiel der Name Liliana, und somit wurde beschlossen, daß sie ab sofort Liliana Killian heißen würde. Thaena ließ sich von Shanta und Liliana noch Fingerabdrücke und biometrische Daten geben und versprach, sich um neue Ausweise, das Umschreiben der Bankverbindung und andere behördliche Dinge zu kümmern.
Auch mit dem Familienclan Ru’killian auf Brentaal IV würde man baldmöglichst reden müssen, um dort ebenfalls die Unterlagen so zu manipulieren, daß Liliana einen glaubhaften Hintergrund bekam, laut dem sie – als Shanta ausgebüxt war – beim Clan auf Brentaal IV zurückgeblieben und nun erst mit ihrer Zwillingsschwester wiedervereint war. Thaena wollte um jeden Preis vermeiden, daß Shanta’s neuer Körper als Klon erkannt werden würde und drängte darauf, daß man alles tun müsse, um ihrer Umgebung glaubhaft zu machen, daß Shanta schon immer diesen Körper gehabt hatte und Liliana tatsächlich ihre Schwester wäre.
Glücklicherweise hatte kaum jemand in der Schule die Zeichnung auf Shanta’s Arm zu Gesicht bekommen, da ihre Schuluniform eine langärmelige Jacke besaß und sie zu allen Gelegenheiten, an denen sie diese abgelegt hatte, eine Bandage getragen hatte.
Nachdem dies nun alles geklärt war, hieß Shanta ihre Schwester Liliana offiziell als Teil der Familie Killian zuhause willkommen. Kenny wurde dabei ganz still und fragte, ob sie dann aus der Wohnung ausziehen solle, doch sowohl Shanta, als auch Liliana nahmen sie in den Arm und erklärten, daß sie ihre große Schwester weiterhin brauchen würden und sie als Teil ihrer Familie bei ihnen bleiben solle. Davon war Kenny gerührt und zusammen brachten sie den Droiden Cozy wieder in Gang und erklärten ihm die neue Situation.
Draußen verabschiedeten sich die verschiedenen Grüppchen voneinander. Jarosh und Luka machten sich auf zu ihrer Wohnung, da beide immer noch etwas lädiert waren und jede Menge Erholung brauchen konnten.
Serka und Dar kehrten zum Sqeek’s Dream Hotel zurück, um ihre Sachen dort abzuladen und machten dann die nächtliche Stadt unsicher. Nach einem Snack an einem Straßenimbiß ging es von Kneipe zu Kneipe, entlang der Orte, welche die beiden die vergangenen Monate für sich ausgekundschaftet hatten.
Beruhigt stellte Serka fest, daß Dar wieder sehr viel gelassener war, und auf Nachfrage bestätigte er, daß er sich freier fühlte und innerlich mehr Abstand genommen hatte. Der strenge Jedi-Kodex, mit dem er als Barabel aufgewachsen war, hatte ihn mehr eingeengt, als er es sich hatte eingestehen wollen, und gerade einige der Ansätze, die er von Rae gehört hatte, begannen für ihn viel mehr Sinn zu ergeben. Das wichtigste für ihn war jedoch die Rückkehr auf die Straße, wo er auf Nar Shaddaa aufgewachsen war und wo er sich einfach heimisch fühlte.
Dementsprechend stießen die beiden auf ihre besondere Freundschaft an, während sie Grubenkämpfe zwischen kowakianischen Echsenaffen beobachteten und darauf Wetten abschlossen.
Unterdessen waren Kenny, Shanta und Liliana am Appartement angekommen, das Liliana auch gleich mit ihrem Daumenabdruck aufschließen durfte, da der Sicherheitsmechanismus Shanta’s Fingerabdruck noch nicht kannte. Bei der Gelegenheit stellte sich auch heraus, daß der Klonkörper einen anderen Fingerabdruck hatte als das Original.
Da nicht mehr viel Essbares im Kühlschrank war, wurde das Abendessen eben beim Lieferservice um die Ecke bestellt und Kenny lud ihre Schwestern ein. Als sie gesättigt waren, übergab Kenny noch das Holocron und das Lichtschwert an Shanta, die beides erfreut entgegennahm. Dementsprechend rief man auch gleich Meister Tryan und klärte ihn über die neue Situation auf, stellte ihm Liliana nochmal offiziell vor und Shanta bat darum, daß man Liliana auch ausbilden sollte. Der Meister versprach, sich Gedanken zu machen und das Thema an einem anderen Tag zu besprechen.
Anschließend wurde noch eine kurze Holonovella angeschaut, doch nach diesen anstrengenden Tagen waren alle ziemlich erschöpft. Es wurde daher auch nicht lange diskutiert, wer wo schlafen würde, sondern Shanta nahm Liliana mit zu sich ins Zimmer, wo beide im Doppelbett genug Platz finden würden. Kenny verabschiedete sich und kehrte wieder in ihr altes Zimmer zurück, das sie seit Ranja’s Untertauchen bewohnte.