Star Wars - Rebels of New Alderaan - Act I

Intermezzo: Konsequenzen

Nachdem die nächsten Schritte der Kampagne gegen das Imperium feststanden, bedankte sich die Lordregentin noch einmal bei allen Missionsbeteiligten für ihren Einsatz. Während Captain Sarkon Lieutenant Macks und Ana Gax zu separaten Nachbesprechungen beorderte, sowie Termine für die beiden Feldagentinnen vor der Tür machte, bat Thaena Mia und Kenny mit ernster Miene zur Nachbesprechung ins nebenan gelegene Besprechungszimmer in einer halben Stunde.

Dann waren sie entlassen und durften sich vor der Tür noch von den anderen verabschieden, als Mia’s Comlink piepste und sie eine Nachricht bekam, daß sie in einer halben Stunde in der Raumhafencantina erscheinen sollte. Die Twi’lek schrieb zurück, daß der Zeitpunkt schlecht wäre und sie dafür in zwei Stunden dort oder im Standortgefängnis zu besuchen wäre.

Kenny bemerkte, daß Mia gedankenversunken war und wohl darüber nachgrübelte, ob sie das Richtige getan hatte. Immerhin hatten sie diese Zusatzmission im Geheimen angenommen und die neuen Erkenntnisse, daß ihre Pilotin überlebt hatte, aber gefangengenommen worden war, machten die Situation nicht besser. Die Twi’lek machte sich derweil keine Sorgen über einen Anpfiff von Thaena, da sie nicht offiziell für die Neue Republik arbeitete und ihre Kommandantin sehr wohl gewusst hatte, wen sie angeheuert hatte. Kenny gab sich kämpferisch, daß sie gewillt wäre, selbst weiterzumachen, auch wenn sie aus dem Dienst der Republik entlassen werden sollte. Mia hingegen hing immer noch ihren Gedanken nach, die sich zu einem gewissen Teil um den Verlust von Shanta drehten, den sie so einfach nicht verkraften konnte, doch Kenny merkte an, daß die anderen sie auch vermissen würden.

Bereits fünf Minuten vor der Zeit wurden die beiden von Thaena in den Besprechungsraum gebeten, wo der aus dem Backup wiederhergestellte Regi-V6 eingestöpselt war und Kenny freudig begrüßte. Thaena wurde aufgrund der plötzlichen Freundlichkeit des mürrischen kleinen Nietenbolzens allerdings misstrauisch und meinte, er solle sich nicht einschleimen.

Dann begann die Besprechung mit einem Lob für die gute Arbeit und einer Bemerkung, daß es nicht um Befehlsbefolgung oder –verweigerung gehen würde, da die Mission unabhängig von der Befehlskette gelaufen war. Trotzdem wollte Thaena wissen, von wem der Auftrag zur Suche nach Wild Leader gekommen war. Mia antwortete wahrheitsgemäß, daß ihr Bruder sie beauftragt hatte. Daraufhin enthüllte die Kommandantin, daß es ein Datenleck gegeben hatte und jemand geheime Militärdaten der Neuen Republik entwendet hatte, darunter auch diesen Transpondercode. Sie erbat den Original-Datenstick, den sie von General Arrowwind bekommen hatten und Kenny lieferte ihn aus. Thaena nahm den Stick entgegen und reichte ihn an Regi zur Analyse weiter.

Mia wollte wissen, ob sie überhaupt noch zu ihrem geheimen Auftraggeber gehen und was sie ihm sagen sollten. Thaena erklärte, daß die Cantina sowieso unter Beobachtung durch den SID war und sie ihrem Auftraggeber genau das geben sollten, was er verlangt hatte. Um alles weitere würde sich der Geheimdienst kümmern.

Abschließend fragte Thaena noch nach weiteren Vorfällen während der Mission, die man in großer Runde nicht erwähnt hatte, die aber potentiell wichtig sein konnten. Daraufhin erzählte Mia von einem gewissen Gangsterboss, den man überwältigt und bloßgestellt zurückgelassen hatte. Die Kommandantin seufzte und bestätigte, daß Slim Nimh ein ekliger Kerl war, der zuviel Macht besaß und so eine Blamage nicht auf sich sitzen lassen würde. Sie gab den beiden Frauen den Rat, von nun an sehr vorsichtig zu sein, da sie fest damit rechnete, daß der Gangster sich in irgendeiner Form revanchieren würde, und versprach, daß sie sich melden würde, wenn der Geheimdienst etwas herausfinden sollte.

Dann waren sie entlassen und gingen auf direktem Weg zur Cantina, wo der Wirt per Augenkontakt zur Nische zeigte, wo erneut die verhüllte Gestalt saß. Mia und Kenny gingen hinüber und setzten sich dazu. Der Auftraggeber hieß sie willkommen und entnahm dem Statement von Mia, daß das Treffen doch nicht im Gefängnis stattfinden musste, daß sie bereits die offiziellen Stellen über die Mission und das Ergebnis informiert hatten. Die Twi’lek antwortete, daß sie aufgrund der Erkenntnisse das Ganze nicht für sich hatte behalten können, doch ihr Auftraggeber drückte dennoch seine Enttäuschung darüber aus, daß Mia ein vertrauliches Treffen publik gemacht und somit die Vereinbarung gebrochen und sein Vertrauen verletzt hatte.

Mia berichtete dann von dem Erfolg der Mission und dem Auffinden des Flugdatenschreibers, sowie dem Ausstieg von Wild Leader aus dem A-Wing kurz vor seiner Zerstörung und der Bergung ihres Schleudersitzes durch das Imperium. Sie erklärte auch, daß sie aufgrund der recht hohen Überlebenswahrscheinlichkeit in diesem Fall sich genötigt gesehen hatte, die Informationen an die offiziellen Stellen weiterzugeben.

Kenny sagte während des Gesprächs kein Wort, beobachtete ihr Gegenüber aber intensiv. Sie erkannte General Jaaron Arrowwind von den Holos, die sie über ihn gesehen hatte und die Neuigkeiten über seine Schwester schienen ihm sehr nahe zu gehen, doch gab er sich Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen. Offenbar hegte er immer noch Hoffnung für sie.

Nachdem er Mia’s Ausführungen angehört hatte, legte der General einen Credstick auf den Tisch mit der Bezahlung für die gestellte Aufgabe und teilte noch einmal sein Bedauern über die Weitergabe der Gesprächsdetails mit. Dann verabschiedete er sich und schritt mit wehendem Umhang zur Tür.

Mia war sich sicher, daß man ihn nicht zum letzten Mal gesehen hatte, aber Kenny wusste, daß Mia ihn schwer enttäuscht hatte, doch die verteidigte ihre Entscheidung. Beide waren sich jedoch einig, daß sie selbst größere Probleme hatten und orderten erst einmal Bier und einen Schnaps aus der Gegend. Sie erhielten je ein Glas Stugeder Spacebräu und einen Dunkelwälder Steinobstbrand, der sehr fruchtig und aromatisch schmeckte und die Stimmung wieder etwas hob.

Im folgenden Gespräch wollte Mia Kenny beauftragen, die Landestützen der „Crimson Fury“ für zukünftige Flüge zu verstärken, doch die Mechanikerin gab an, daß das aus Gleichgewichtsgründen nicht möglich war und sie Raumschiffe nur reparieren und nicht neu bauen oder gar konstruieren konnte.

 

Nachdem die beiden leergetrunken hatten, kehrten sie zum Schiff zurück und waren erfreut, daß Mel inzwischen eine Überfluggenehmigung erhalten hatte, so daß sie mit der „Crimson Fury“ zum republikanischen Stützpunkt übersetzen konnten.

Nachdem Mel dort souverän gelandet war, stellten sie fest, daß der merkwürdige Aqua-Wing immer noch auf dem Landefeld stand, die „Dream Voyager“ jedoch weg war. Vermutlich waren Lily und Jack also unterwegs, um Fracht zu transportieren. Im rechten Hangar, der normalerweise für Spezialarbeiten benutzt wurde, war offenbar auch gerade ein YT-Serie Frachter geparkt, an dem gearbeitet wurde, doch genaueres war nicht zu erkennen.

Der linke Hangar, welcher die Jäger der Wild Squadron beherbergte, war wieder komplett gefüllt und es herrschte reges Treiben darin. Offenbar hatte man die Wild Squadron wieder komplettiert und einsatzfähig gemacht. Der Platz von Wild Leader wurde nun von einem unförmigen Fluggerät eingenommen, bei dessen Anblick keine der drei Frauen wusste, was es genau sein sollte. Lediglich Mia hatte den Jägertyp bereits in der Schlacht gegen die Weltenvernichter auf Dac gesehen, kannte jedoch nicht die offizielle Bezeichnung und nannte ihn daher nur „Dac-Wing“.

Als sie das gesagt hatte, mischte sich jemand in die Konversation ein und erklärte, daß es sich um einen Freiteck E-7 Typ B E-Wing Mehrzweckraumjäger handeln würde. Die Sprecherin war eine Cathar mit grauem Fell und schwarzen Haaren in modischem Kurzhaarschnitt, die einen Fliegeroverall der Neuen Republik trug. Sie stellte sich als Captain Gwen Tida vor, die neue Kommandantin der Wild Squadron. Auf den Jäger angesprochen meinte sie, daß bislang nur diejenigen damit ausgestattet worden waren, die auch bewiesen hatten, daß sie mit einer solchen Hochleistungsmaschine richtig umgehen konnten, und ließ dabei keinen Zweifel daran, daß sie eine davon war. Im Gegenzug erkannte sie auch Mia und äußerte den Wunsch, nach Abschluß des aktuell anstehenden Einsatzes mal auf einen Drink mit ihr zu plaudern.

Nachdem Captain Tida sich wieder ihrem Jäger zugewandt hatte und die anderen weitergelaufen waren, äußerte Kenny die Hoffnung, daß die „Neue“ genauso gut fliegen konnte wie ihre Vorgängerin. Mia murmelte indessen, daß die Staffel einen neuen Anführer brauchte und es gut war, daß man so schnell jemanden gefunden hatte.

Dann schlenderten die drei weiter über den Stützpunkt und wollten gerade zur Baracke abbiegen, in deren Keller die Standortkantine untergebracht war, als sie von einem – dem Logo auf dem Overall nach normalen Mitarbeiter der Frachtfirma – angehalten wurden. Offenbar war eine Frachtkiste von einem Kubikmeter Volumen für Mia angekommen, und der Absender lautete „S.N. von Ferrigon“.

Alarmiert bemerkte Mia trocken, daß sie sich wohl wirklich Freunde gemacht hatten, und gemeinsam untersuchten sie die verdächtige Kiste, die bereits nach verdorbenem Fisch müffelte. Immerhin waren die Verschlüsse nicht offensichtlich manipuliert worden und laut dem Mitarbeiter war die Fracht auch durch einen Sicherheitsscanner gelaufen, ohne Auffälligkeiten zu zeigen. Trotzdem wollte die Twi’lek die Kiste erst einmal irgendwohin bringen, wo keine Leute waren. Der Mitarbeiter ließ sie per Daumenabdruck den Empfang bestätigen und merkte noch an, daß sie den Schwebekarren nach Gebrauch dann wieder zum Sammelpunkt zurückbringen sollte.

Dann fuhr Mia die Kiste ganz ans hintere Ende des Landefelds, wo ein Loch im Boden noch von der abgerissenen Landestütze der „Dream Voyager“ kündete, die ein republikanischer Pilot damals beim Start zurückgelassen hatte. Alle sollten Abstand halten und Mel mit ihrem Pad alles aufnehmen, was passieren würde. Kenny war etwas verwirrt, da sie die Reaktion nicht verstehen konnte, bis Mia erklärte, daß die Kiste von ihrem guten Freund stammte, den sie auf der Ferrotrade-Station prekär zurückgelassen hatten. Sicherheitshalber schickte die Twi’lek noch eine Textnachricht an Thaena, daß ihr Freund offenbar schneller und gewiefter war als erwartet. Die Kommandantin schrieb sofort zurück, daß man extrem vorsichtig sein sollte.

Das war ganz in Mia’s Sinne, die jedoch nicht auf ein Untersuchungsteam warten konnte und daher alle zurücktreten ließ, bevor sie aus sicherer Entfernung die Verplombung mit der Macht brach, die Riegel zurückschob und den Deckel vorsichtig anhob und daneben ablegte. Wider Erwarten geschah nichts, keine Explosion, keine giftige Gaswolke, nichts.

Vorsichtig näherte sich Mia und sah, daß die Kiste einen Zwischenboden besaß, der die oberen 20 cm vom Rest abtrennte. Auf dem Zwischenboden lagen drei Gegenstände: Ein Holoviewer mit einer eingelegten Datenkarte, eine handschriftliche Notiz auf Papier und ein 8 Zentimeter großer Titanring samt Kette, wie ihn die Sklavinnen bei Slim Nimh getragen hatten. An einer Stelle war auch noch getrocknetes Blut an dem Ring, als ob er gewaltsam herausgerissen worden wäre.

Mia schluckte und nahm sich zuerst die Notiz, die ein Kochrezept zu sein schien und mit „Gebratene Lekku“ überschrieben war. Von Abscheu gepackt knüllte die Twi’lek den Zettel zusammen und warf ihn wieder in die Kiste, aus der nun ein viel stärkerer Geruch nach draußen drang, da sie geöffnet war. Kenny hob eine Augenbraue, sagte jedoch erst einmal nichts, während Mia die Hände zu Fäusten ballte und wie ein gefangenes Raubtier auf und ab tigerte, während sie krampfhaft versuchte, sich zu beherrschen. Unwillkürlich schaute Kenny sich um, ob sie bereits Aufmerksamkeit erregt hatten, und in der Tat fühlte sie sich beobachtet, ohne genau festmachen zu können, wer es war. Der Mitarbeiter, welcher die Kiste zugestellt hatte, stand ganz oben auf der Liste, doch Mel murmelte, daß Nimh überall Spitzel hatte, wenn er sie hier finden konnte, und daß sie bis jetzt nichts getan hatten, um aufzufallen.

Schließlich setzte sich Mia mit dem Rücken zur Kiste in Meditationspose und versuchte, ihren Geist zu beruhigen, indem sie den Jedi-Kodex rezitierte. Anhand ihres gereizten Untertons war jedoch zweifelsfrei zu erkennen, daß die Wirkung ausblieb. Kenny und Mel schauten sich an und die Pilotin versuchte, beruhigend auf die Twi’lek einzureden, indem sie erklärte, daß Nimh sie nur provozieren wollte. Mia erwiderte, daß ihr das bewusst wäre und sie daher erstmal zur Ruhe kommen müsse, da sie nicht wusste, was passieren würde, sollte er es tatsächlich schaffen, sie richtig zu provozieren.

Durch diese Worte alarmiert, zog sich Kenny weiter zurück, so daß sie halb hinter ihrer Adoptivmutter stand, die sich schützend vor sie gestellt und nach ihrem Lichtschwert gegriffen hatte, um gegebenenfalls parieren zu können, falls Mia durchdrehen würde.

Nachdem die Meditation nicht die erhoffte Ruhe brachte, fluchte Mia vor sich hin, nahm alle Gegenstände aus der Kiste heraus und hob den Zwischenboden an. Ein überwältigender Gestank nach verwesendem Fisch schlug ihr entgegen und sie bemerkte, daß das, was wie ein abgeschlagener Lekku zurechtgemacht war, tatsächlich eine Art Aal gewesen sein mußte, der auf einem Berg aus Trockeneis lag. Mia war erleichtert, daß sie keine zerstückelte Twi’lek-Leiche vorgefunden hatte, doch trotz der Kühlung schien der Fisch nicht mehr gut zu sein, daher setzte sie den Zwischenboden schnell wieder ein und nahm auch den Deckel und verschloss die Truhe wieder vollständig.

Dann drehte sie sich um und war überrascht, daß Kenny in Verteidigungshaltung und Mel mit nicht aktivem Lichtschwert in der Hand dastanden, als ob sie zum Kampf bereit wären.

Die Twi’lek ließ das unkommentiert und meinte nur, daß man den Entsorgungsdienst für die Beseitigung der Kiste bemühen müsse. Dann nahm sie die restlichen Gegenstände an sich, setzte sich einige Meter weiter und entfaltete das Rezept noch einmal, um es diesmal ganz zu lesen. Unter der provokanten Überschrift stand in der Zutatenliste, daß man die Lekku auch mit bestimmten Fischsorten substituieren konnte, und unter diesen Gesichtspunkten klang das Ganze wie ein sehr leckeres Fischrezept. Also brachte sie die Gegenstände erstmal ins Schiff und fuhr die Kiste dann wieder nach vorn zur Transportfirma, wo sie den nächstbesten Arbeiter schnappte und ihm das anrüchige Teil zur Entsorgung in die Hand drückte. Der Angestellte schien wenig begeistert zu sein, den Dreck von anderen wegzuräumen, also legte Mia noch einen Zwanziger oben drauf und der Mann war zufrieden und kümmerte sich darum.

Zurück auf dem Schiff wurde überlegt, ob man sich das Holo zuerst anschauen oder es gleich an Thaena weitergeben sollte. Kenny merkte an, daß das Paket an Mia adressiert gewesen war und sie somit entscheiden sollte. Also wurde Thaena kontaktiert, die jedoch nicht an ihr Comlink ging.

Somit überlegte Mia, das Holo selbst anzuschauen, aber mit Sicherheitsvorkehrungen. Mel witzelte, daß sie vermutlich keine Twi’lek Ohrstöpsel an Bord hätten, aber Mia meinte damit eher einen geeigneten Raum, wo sie nicht viel Schaden anrichten konnte. Also wurde die Backbord-Luftschleuse geöffnet und Mia legte alle Waffen und anderen Gegenstände ab, mit denen sie jemanden verletzen konnte. Sie verlangte, daß die beiden anderen aufpassen sollten, daß sie keine Dummheiten beging. Mel grinste, zog ihre Blasterpistole und stellte sie demonstrativ auf Betäubung, während Kenny wieder hinter ihrer Mutter in Deckung ging.

Dann atmete Mia tief ein und drückte die Abspieltaste. Ein kleines Holo von Slim Nimh’s massiver Gestalt erschien, wie er auf seinem Diwan lag. Er sprach Mia mit Namen an und kam direkt zur Sache, indem er sie beschuldigte, Dinge von ihm gestohlen zu haben, aber gleichzeitig auch erwähnte, daß er Dinge besitzen würde, die ihr etwas wert sein könnten. Konkret sprach er von der Person, zu welcher der beigelegte Ring gehörte, von der er sich für eine gewisse Gegenleistung trennen würde. Er deutete auch an, daß er über für die im Aufbau befindliche Rebellion wichtige Informationen verfügte, die er ebenfalls für eine angemessene Gegenleistung teilen würde. Sich selbst betitelte er dabei als seriösen Geschäftsmann, verlangte jedoch als Gegenleistung für das Angebotene entweder die „entwendete“ Sklavin oder eine von Mia’s Begleiterinnen oder auch sie selbst. Weiterhin bot Slim Nimh an, daß man auch über Transaktionen von weiteren Gütern und Dienstleistungen in Verhandlung treten könne und fügte seine Kontaktdaten bei. Abschließend ließ er verlauten, daß er sich freuen würde, von Mia zu hören. Dann war die Aufzeichnung zu Ende und das Holo schaltete sich ab.

Mia stand auf und trat den Holoviewer gegen die äußere Schleusentür, während sie wutschäumend durch den Frachtraum ging und sich auf die Sitzecke niederließ. Kenny blieb dabei immer hinter Mel, die sich mitdrehte und weiterhin ihren Blaster bereithielt, bis sie sicher war, daß Mia sich weit genug im Griff hatte, um keine Dummheiten zu versuchen. Die Pilotin meinte trocken zu ihrer Adoptivtochter, daß man wohl mächtig Eindruck hinterlassen hätte, um von Nimh eine derartige Reaktion zu provozieren. Während Mia sich ereiferte, daß der fette Gangster maximal Salat aus seinen eigenen Lekku serviert bekommen würde, gab die Mechanikerin zu, daß man ihm wohl ordentlich eingeschenkt hatte und er somit seine Verletzlichkeit gezeigt hatte. Aus Mia’s Erfahrung traf das auf alle mächtigen Bosse zu, wenn man ihnen die Spielzeuge wegnahm. Trotzdem glaubte sie, daß er wirklich wichtige Infos für die Rebellen haben könnte. Kenny gab zu Bedenken, daß das genau sein Spiel wäre und man sich nicht darauf einlassen durfte.

Daher wurde beschlossen, die ganze Sache an Thaena abzugeben, doch im Gegensatz zu Mia glaubte Mel, daß dies Nimh nicht bremsen, sondern eher noch beflügeln würde, wenn er in direkten „Geschäftskontakt“ mit der Republik treten konnte. Dann holte die Pilotin eine kleine Kiste und ließ Mia die Gegenstände hineinlegen. Einen Moment lang behielt die Twi’lek den Ring mit der Kette noch in der Hand, doch Mel hielt ihr die Kiste unter die Nase, bis sie die Gegenstände alle abgegeben hatte. Von einem beauftragten Boten hielt die Pilotin ebenfalls nicht viel, da niemand sagen konnte, wer noch alles auf Nimh’s Lohnliste stand. Stattdessen wollte sie die Kiste am nächsten Tag selbst bei Thaena vorbeibringen. Dann wurde sie auf dem Schiff verstaut, dieses sicher verschlossen und Mel hakte sich bei Mia und Kenny unter, um gemeinsam zur Kantine zu gehen. Es gab wieder lokale Spezialitäten wie braune Hülsenfrüchte mit länglichem Fleischerzeugnis im dünnen Darm und Teigstückchen. Während Mel das vollständige Gericht bestellte, wollten die anderen beiden die fleischlose Variante. Schweigend wurde dann gegessen und jede überlegte sich, wie es wohl weitergehen würde.