Star Wars - Starlight Squadron

Episode 4: Auf der Jagd

In der Zwischenzeit hatten die Mitglieder der „Starlight Squadron“ stundenlang an der Grenze zum RANA-Gebiet auf die Einfluggenehmigung gewartet, und mit jeder Minute wurde Jarosh nervöser. Schließlich schickte er einen Funkspruch an Thaena, doch ihr Com wiederholte nur eine Abwesenheitsmeldung. Also versuchte der Pilot es bei der „Starbrite“, wo Lt. Rhume antwortete, daß Major Randu in einer wichtigen Besprechung sei und nicht gestört werden könne.

Danach rief er auf dem Com der Gareb-Farm auf Shienam II an, und nach einigen Rufzeichen nahm Thobi, der Sohn von Amy Gareb, das Gespräch an. Mittlerweile waren 4 Jahre vergangen und der Junge musste 12 Jahre alt sein, doch er erkannte Jarosh sofort und begrüßte ihn freudig. Der Pilot fragte nach der Kiste mit dem neuen Farmequipment und Thobi ging nachschauen, um dann zu melden, daß die Kiste immer noch dastehen würde wie seit zwei Tagen. Jarosh schärfte dem Jungen nochmal ein, der Kiste nicht zu nahe zu kommen, und versprach, daß er bald ankommen würde. Freudig erwähnte Thobi, daß er seiner Mutter Bescheid sagen würde, damit die ihre leckeren Cookies backen konnte, und auch noch ein paar mehr für die Freunde, die Jarosh mitbringen wollte.

Doch die Zeit zog sich weiter endlos hin. Jonas nutzte die Gelegenheit für ein Nickerchen und trug seinem treuen Astromech Rusty auf, ihn zu wecken, sobald ein Funkspruch eingehen würde. Thean führte einen Systemcheck nach dem anderen aus und befahl auch seinem Droiden Ferrox, dasselbe zu tun, doch nach weiteren zwei Stunden machte auch er ein Nickerchen. Jiro fragte bei Jarosh nach, wie lange man denn noch warten solle, doch das trug nicht dazu bei, daß der Teltior entspannter wurde. Von Yuki und Shanta war die ganze Zeit nichts zu hören. Yuki unterhielt sich mit ihrem Astromech Verdancy und Shanta in ihrem A-Wing hatte sich in Tiefschlaftrance versetzt, um sofort bei einem Funkspruch geweckt zu werden.

Als die vierte Stunde nach dem letzten Kontakt zur Neige ging, war Jarosh’s Geduld am Ende und er fuhr seine Systeme wieder hoch und befahl seinem Q7-Droiden „Ursula“, einen Kurs nach Shienam II zu berechnen. Yuki bemerkte dies und fragte nach, ob alles in Ordnung wäre, doch Jarosh antwortete nicht. Stattdessen wurden sie von der „Starbrite“ angefunkt, die daran erinnern wollte, daß sie auf gar keinen Fall ohne Erlaubnis einfliegen durften. Eine Freigabe wurde für die nächsten 1-2 Stunden in Aussicht gestellt und die Verzögerung mit einem Zwischenfall in der Botschaft begründet.

Nun war es kaum noch auszuhalten. Jarosh schickte seinen Droiden, um die anderen Schiffe zu inspizieren und deren Gefechtsbereitschaft zu melden, doch die anderen Piloten hatten noch nie einen kugelrunden Q7-Astromech gesehen, der frei herumschweben konnte, so daß Thean und Jiro die Waffensysteme hochfuhren und Yuki sicherheitshalber fragte, ob das ein feindlicher Droide und zum Abschuß freigegeben wäre. Jarosh entgegnete, daß sie nur schießen sollte, wenn sie sich den teuren Ersatz eines unbezahlbaren historischen Objekts leisten konnte. Also entspannten sich alle wieder soweit wie möglich, doch das Warten zehrte weiter an ihren Nerven.

Nach einer weiteren Stunde war Jarosh am Ende mit seiner Geduld, öffnete einen Kanal zur „Starbrite“ und erklärte, daß er nicht länger warten könne. Einwände von Jonas, daß er damit die gesamte Staffel in Gefahr bringen würde, wurden ignoriert und gerade als Jarosh den Schubhebel ziehen wollte, meldete sich Thaena mit der Einfluggenehmigung und daß man sich bei einem Major Parek melden solle, welcher als Verbindungsoffizier zur RANA fungieren würde. Jarosh bestätigte, zog den Hebel und verschwand im Hyperraum. Verdutzt und verärgert schaute Jonas ihm nach und erbat von Thaena eine weitere Einweisung, da Jarosh sich nicht die Zeit genommen hatte, der Staffel Anweisungen zu erteilen.

Genervt erklärte Thaena Jonas die Situation noch einmal und schärfte ihm ein, daß den Anweisungen des Majors unbedingt Folge zu leisten war, da sie immer noch auf recht dünnem Eis manövrierten. Jonas bestätigte, informierte die Staffel, ließ alle Einheiten melden und teilte dann die Sprungkoordinaten seines Astromechs an alle, so daß sie endlich unterwegs waren.

 

Nach einer knappen Stunde Hyperraumsprung kehrte der X-Wing von Jonas nahe an Shienam II in den Normalraum zurück. Nach wenigen Sekunden folgte Thean, dann Yuki und zuletzt Shanta. Man mußte einige Minuten warten, bis endlich der im Hyperraum langsamere V-Wing von Jarosh ankam. Er war überrascht, daß die anderen bereits da waren, ließ durchzählen und es stellte sich heraus, daß Jiro samt X-Wing fehlte. Ein Scan zeigte keine Spuren von ihm, jedoch schwenkte nun ein Victory-Sternenzerstörer mit der Kennung „Dauntless“ in einen Orbit um den Planeten ein.

Jarosh funkte den Zerstörer an und wurde freundlich im RANA-Territorium willkommen geheißen. Man teilte ihm mit, daß Major Parek, welcher gerade per Shuttle zum Planeten flog, das Kommando über diese Mission haben und ihn und die Staffel einweisen würde. Nachdem das Shuttle ausgeschleust worden war, beschleunigte der Zerstörer auch wieder aus dem Orbit heraus und sprang in den Hyperraum.

Also meldete sich Jarosh beim Shuttle und Major Warren Parek informierte ihn, daß man die Staffel ihm für diese Mission als Unterstützung zugeteilt hätte und man sich am Raumhafen treffen würde, von wo sie in Kürze eine Landeeinweisung erhalten würden.

Während des Landeanflugs ließ Jarosh die Scanner auf das Gebiet der Farm gerichtet und es wurden 20 Dark Trooper-Signaturen entdeckt, die gerade auf der Farm waren. Da dies aufgrund des zu kleinen Behälters, den er im Holo gesehen hatte, doch etwas unrealistisch erschien, unterdrückte er seinen Impuls, aus der Formation auszubrechen, und ließ Ursula stattdessen den Fehler in der Sensorkalibrierung beseitigen. Danach waren keine Dark Trooper-Signaturen auf der Farm oder in der Nähe zu entdecken, und die Sensoren waren nun bestätigt in Ordnung, also entspannte er sich etwas.

Die fünf Jäger wurden einem größeren Hangar zugewiesen und setzten ordentlich auf, auch wenn Verdancy sich über Yuki’s etwas harte Landung lautstark piepsend beschwerte. Shanta zog sich gleich um und ließ den Raumanzug im Jäger zurück. Stattdessen trug sie ihren gepanzerten Bodyglove und schnallte ihren Waffengurt um. Thean bemerkte, daß sie lediglich einen leichten Sportblaster bei sich hatte, anstelle der vorgeschriebenen Seitenwaffe, doch was es mit dem kurzen Stab auf sich hatte, den sie ebenfalls am Gürtel hängen hatte, wusste er nicht.

Der Rest zog dann auch die Raumanzüge aus und nahm die volle Bewaffnung mit, als Major Parek in der Tür erschien und befahl, daß alle schweren Waffen zurückgelassen werden sollten. Nach kurzer Diskussion, bei der der Major enthüllte, daß er über ein Dark Trooper Steuergerät verfügte, ließ Jarosh seinen Repetierblaster im Schiff, befahl Ursula aber, die Com-Frequenzen zu überwachen und sich mit den anderen Astromechs auf einen Notstart vorzubereiten.

Dann ging es zum Ausgang, wo die Stellvertreterin von Major Parek, Lieutenant Tassini Haldressar bereits mit einem Truppentransporter und ihrer Einsatztruppe wartete. Es gab eine kurze Vorstellungsrunde, und als Shanta mit Nachnamen vorgestellt wurde, verzog der Major kurz das Gesicht. Er erklärte, daß er einst unter Königin Breh von Alderaan gedient hatte, und daß er sie und ihre Rebellenverschwörungen dafür verantwortlich machte, daß der Planet vernichtet werden musste. Daher hatte er Vorbehalte gegen die Neue Republik, die nun von der Adoptivtochter von Königin Breh regiert wurde.

Dann quetschten sich alle zu den 15 Soldaten in den Truppentransporter, wo es ziemlich eng wurde. Während der Major und der Captain hinter den beiden Fahrern eine Art kleinen Kommandostand hatten und die beiden Lieutenants auf Klappsitzen unterkamen, durften die Flight Officers bei den Bodentruppen stehen und sich festhalten. Jonas beobachtete sein Gegenüber, die würdevoll und steif wirkte, sowie die stoischen Soldaten, die nicht im Geringsten beunruhigt schienen.

 

Nach anderthalb Stunden kam endlich die Farm mit dem Wohngebäude, der großen Scheune und dem Geräteschuppen in Sicht. Einen Stall gab es nicht, da das Klima auf Shienam II es erlaubte, die Nerfs das ganze Jahr draußen auf der Weide zu lassen. Als der Major ausstieg, wurde er bereits von Amy Gareb erwartet, die wissen wollte, was das hier sollte. Im Hintergrund hatte Thobi Mühe, seinen gezähmten Kath-Hund im Zaum zu halten, und Parek sammelte negative Sympathiepunkte, als er befahl, den Köter wegzuschaffen, damit er nicht erschossen werden würde. Als sie Jarosh erblickte, umarmte Amy den Piloten, doch der schickte sie zurück ins Haus und wollte wissen, wo die Kiste mit dem neuen „Farmequipment“ wäre.

Dann rückte man in Formation zum Geräteschuppen vor und öffnete die Tür, so daß jeder den Transportbehälter sehen konnte. Dieser gehörte eindeutig zu einem, oder besser: zwei Dark Troopern, doch waren sämtliche Kontrollpanels an der Seite schwarz und ohne Energie. Jarosh wusste mittlerweile genug über diese Kampfmaschinen, daß sie ohne die lebenserhaltenden Geräte in den Transportkisten lediglich eine Einsatzzeit von 2-3 Tagen überstehen konnten, bevor ihre biologischen Komponenten begannen zu degenerieren.

Der Major winkte 3 Soldaten, die den Staffelmitgliedern helfen sollten, das auf dem Container gestapelte Material abzuladen, so daß man den Container öffnen konnte. Er war von Hand mit der Aufschrift „Farmequipment“ versehen worden, und das Siegel war eindeutig gebrochen. Im Inneren fanden sich zwei abgeschaltete, harmlose Farmdroiden und keine Dark Trooper. Jarosh untersuchte die Reste des grünen Glibbers an den Schläuchen und stellte die Theorie auf, daß die Maschinen bereits seit zwei Tagen abgekoppelt worden waren, was der Major aufgrund der Beweislage ebenfalls vermutete.

Also wurde Amy befragt und sie erzählte, daß sie das Equipment günstig bei einem zwielichtigen Händler namens Novop Fosso im Dorf Shulnak gekauft hatte. Vor zwei Tagen war der Container dann geliefert worden. Also stand das nächste Ziel fest und alle quetschten sich wieder in den Transporter. Amy verabschiedete sich von Jarosh und bat darum, daß er zurückkommen solle.

 

Eine Dreiviertelstunde später umrundete der Transporter auf Jaroshs Vorschlag hin das Dorf und man konnte sehen, daß gerade in den Gärten und Hinterhöfen viel Farmequipment in teilweise sehr schlechtem Zustand herumstand. Einen anderen Hinweis gab es nicht, doch Shanta meldete sich von hinten und erklärte, daß der Trooper hier wäre. Leider hatte das Fahrzeug zu schlechte Sensoren, doch Shanta zeigte auf den Ort, wo sie den Trooper gespürt hatte, und so gelangten sie zum Geschäft von Novop Fosso. Als der Major nachfragte, woher sie das wissen konnte, und mit dem Namen Killian die Verbindung zu ihrer Mutter herstellte, ließ er sich darüber aus, daß er auch miterlebt hatte, wie Jedi damals den Kanzler versucht hatten zu stürzen und er deswegen gezwungen gewesen war, das Imperium auszurufen und sich gegen diese machtgeilen Zauberer zur Wehr zu setzen.

Als die Truppen ausstiegen und das Gebäude umstellten, hielt Jarosh Shanta zurück, die ihm erklärte, daß der Trooper träumen würde von Krieg und Zerstörung. Major Parek hingegen tat dies als Geschwätz ab und wies darauf hin, daß es lediglich Maschinen wären.

Dann betraten Major Parek und Jarosh das Gebäude und wurden von einem geschäftstüchtigen Muun begrüßt, der wohl der Inhaber war. Jarosh kam direkt zur Sache und fragte nach der Lieferung für die Gareb-Farm, und als Fosso ablenken wollte, schmierte der Pilot den Rest des grünen Glibbers, den er am Handschuh hatte, auf die Ladentheke, doch der Muun ließ sich nicht so leicht einschüchtern.

Währenddessen schlich Thean draußen auffällig um das Haus herum und stellte fest, daß es einen Anbau nach hinten hinaus gab, der vermutlich als Lagerraum diente. Dann zog sich der Pilot in eine Ecke zurück und beobachtete.

Shanta meldete, daß der Trooper im hinteren Gebäudetrakt untergebracht wäre und der Major ließ sofort zwei Mann nachschauen gehen. Jarosh wollte drinnen den Durchgang nach hinten nehmen, doch der Ladenbesitzer stellte sich ihm entgegen und ließ ihn nicht passieren. Daraufhin beschimpfte der Major den Muun als dreckigen Alien und befahl seinen Leuten, alles auseinanderzunehmen.

Die beiden Soldaten, die Thean in den Hinterhof gefolgt waren, schossen nun die Tür zum Schuppen auf, als Shanta schrie, daß alle in Deckung gehen sollten, weil der Trooper erwachen würde. Der Major drückte auf seinem Kontrollterminal herum, musste aber feststellen, daß der Trooper nicht auf die Befehle reagierte, weil offenbar die Kommandocodes geändert worden waren.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Der Trooper aktivierte seinen Disruptorstrahl und schnitt sowohl die Tür zum Lagerschuppen, als auch die beiden Soldaten, welche die Tür zu öffnen versuchten, entzwei. Dann drehte er sich weiter mit aktiviertem Strahl und schnitt durch das halbe Haus hindurch. Thean war glücklicherweise bereits hinter einigen Fässern in Deckung gegangen und der Major und Jarosh warfen sich nun zu Boden, doch der Muun konnte nicht schnell genug reagieren und wurde ebenfalls zerteilt, zusammen mit einigen Stützstreben des Hauses, bevor der Strahl aufhörte.

Thean rannte nach vorn und die beiden Kommandanten aus dem baufällig gewordenen Haus, während Shanta in Richtung Hof lief und eine Klinge ihres Lichtschwerts aktivierte. Sie rief, daß man die Dorfbewohner evakuieren solle und sie den Trooper beschäftigen würde, bis die Raumjäger hier wären. Jarosh verstand sofort und funkte Ursula an, zusammen mit den anderen Astromechs ihre Jäger zu starten und zu den Koordinaten des Dorfes zu fliegen.

Major Parek befahl seinem Lieutenant, mit den restlichen Soldaten das Dorf nach Norden hin zu evakuieren, während er mit den Piloten im Truppentransporter nach Süden fuhr, um den Trooper dorthin zu locken. Shanta stand dazwischen und parierte die Schüsse der Kampfmaschine mit ihrem Lichtschwert. Thean fragte skeptisch, ob sie so etwas könne, doch Jonas war überzeugt, daß sie das gut konnte, wenn sie auch nur ein klein wenig nach ihrer Mutter kam.

Während der Transporter sich dem Ortsende näherte, bemannte Jarosh das Geschütz, schwenkte es herum und feuerte auf den Dark Trooper, dessen Schildgenerator die Energie jedoch absorbierte. Die Kampfmaschine revanchierte sich mit einer Rakete, die in den Transporter einschlug, jedoch nicht explodierte. Schnell hielten die Fahrer an und alle stürzten hinaus, doch noch immer war nichts explodiert. Gerade als Jonas fragte, warum es nicht explodieren würde, schien der Zünder seine Aufgabe wahrzunehmen und die Explosion schleuderte das Fahrzeug in die Luft, ließ es sich überschlagen und landete auf der Straße. Alle sprangen zur Seite und blieben unverletzt, außer den beiden Fahrern, die zu spät reagierten und von dem brennenden Wrack erschlagen wurden.

Glücklicherweise waren sie bereits am Ortsende angekommen und konnten sich auf einen nahen Hügel zurückziehen, wo die anfliegenden Jäger sie gut aufnehmen konnten. Lediglich der Major blieb am Boden zurück und überblickte die Schlacht von dem Hügel aus. Shanta hatte den Trooper weiter in diese Richtung gelockt und war ebenfalls am Ortsende angekommen. Major Parek ließ sich von Lt. Haldressar berichten, daß die Evakuierung abgeschlossen war und gab dann grünes Licht für den Kampfeinsatz.

Das ließ sich Jarosh nicht zweimal sagen und aktivierte das Bärenbrüllen seines Jägers, was Shanta signalisierte, daß sie sich zurückziehen sollte. Als erstes flog Thean an und schaffte es gleich, den Flüssigkeitstornister des Dark Troopers zu treffen, so daß er maximal noch wenige Minuten einsatzfähig sein würde. Während er jubelte, trafen Jarosh, Jonas und Yuki den Trooper zwar ebenfalls, doch ihre Laserkanonen konnten seinen Schutzschild nicht durchdringen. Die Kampfmaschine revanchierte sich auch direkt bei Thean, indem sie eine ihrer Raketen auf ihn abfeuerte. Der Pilot schaffte es nicht ganz, auszuweichen, doch immerhin verpuffte das meiste der Explosion an den Schilden seines X-Wings. Sicherheitshalber fragte er bei seinem Astromech nach, ob alles in Ordnung wäre, doch Ferrox fiepte zuversichtlich.

Der Trooper versuchte erneut, seinen Disruptor einzusetzen, doch Shanta war zur Stelle und parierte den Strahl nach oben, wo er die Raumjäger verfehlte und keinen weiteren Schaden anrichten konnte.

Dann war Thean für seinen zweiten Anflug zur Stelle und schaffte es erneut, den Dark Trooper zu beschädigen. Diesmal zerstörte er sein linkes Bein, wodurch der Trooper umkippte und sich mit dem linken Arm abstützte. Diesen konnte Jonas bei seinem zweiten Anflug zerstören, so daß der Trooper in Seitenlage war. Yuki und Jarosh scheiterten erneut an seinem Schildgenerator.

Dann sprang Shanta zum Trooper und hackte ihm mit dem Lichtschwert den Waffenarm ab, so daß seine Waffensysteme neutralisiert waren. In diesem Augenblick fingen die Astromechs eine eingehende verschlüsselte Übertragung auf, und die Staffel stellte fest, daß die Selbstzerstörung des Troopers aktiviert worden war. Während Jonas, Thean und Yuki auf Abstand gingen und Major Parek sich zu Boden warf, rannte Shanta von dem Trooper weg. Jarosh manövrierte seinen Jäger zwischen die Kampfmaschine und die junge Frau und Shanta sprang hoch und hielt sich an seiner Tragflächenspitze fest, so daß die Explosion und Druckwelle sie nicht treffen konnten.

Mit einem gewaltigen Feuerwerk äscherte der explodierende Dark Trooper 6 Häuser am Ende des Dorfes ein und hinterließ einen rauchenden Krater, doch glücklicherweise war niemand in Reichweite und somit gab es keine Verletzten. Jarosh schwebte zu dem Hügel, wo der Major in Deckung gegangen war, und Shanta sprang aus zwanzig Metern Höhe ab und landete sicher.

Jarosh befahl der Staffel, sich zu sammeln, als bei ihm ein Notruf von Amy Gareb einging: Offenbar hatte sich der verfeindete Großgrundbesitzer Jerg Nakul, der schon in der Vergangenheit öfter für Ärger gesorgt hatte, mit einigen Spießgesellen zu ihrer Farm begeben und gerade einen großen schwarzen Droiden ausgeladen.

Sofort informierte Jarosh, daß man das zweite Ziel erfasst hätte und öffnete seine Kanzel, damit Shanta hineinspringen konnte. Die tat wie ihr befohlen und quetschte sich vor Jarosh in das enge Cockpit, und im Expresstempo ging es hinaus zur Gareb-Farm, wo man sehen konnte, wie der zweite Dark Trooper seinen Repetierblaster auf eines der Farmgebäude abfeuerte, während Nakul mit einem Steuergerät auf einem Hügel hinter dem Geräteschuppen stand und die Kampfmaschine zu steuern schien.

Nach einem Überflug mit Bärenbrüllen, das wohl auch diesmal seine Wirkung auf Nakul nicht verfehlte, setzte der Teltior Shanta hinter der Scheune ab, um dann erneut aufzusteigen und auf den Speeder des Großfarmers zu schießen. Der Treffer schleuderte das auf der Ladefläche montierte Geschütz zu Boden und weitere Schüsse sorgten dafür, daß Nakul und seine Rodianer in den Speeder stiegen und abhauen wollten.

Derweil scannte Jonas die Farm und entdeckte zwei menschliche und ein tierisches Lebenszeichen im Keller des Wohngebäudes. Also gab Jarosh die Anweisung, weiter zu kreisen und darauf zu warten, daß Shanta den Trooper weit genug von den Gebäuden weggelockt hatte. Nebenbei feuerte er auf Nakuls Speeder und traf den Motor, so daß der Fahrer die Kontrolle zu verlieren schien und auf die Stelle zudriftete, wo Shanta die Angriffe des Dark Troopers parierte, um dessen Aufmerksamkeit von den Gebäuden wegzulenken.

Irgendjemand rief, daß man ihn nicht entkommen lassen sollte, also nutzte Shanta die Macht, um das Fahrzeug festzuhalten, doch die Schubkraft war sehr stark. Jarosh landete seinen Jäger auf dem Hügel, wo zuvor Nakul gestanden und sein Steuerpad fallengelassen hatte. Mit seinem Repetierblaster schoss er auf den Speeder, doch dieser war dafür wohl zu gut gepanzert. Shanta schrie, daß sie ihn nicht mehr halten konnte, und gerade als sie den Griff verlor, machte sie eine reißende Bewegung mit ihrer Hand, und irgendwelche Teile an der Unterseite des Speeders fielen mit einem Knall zu Boden. Der Antrieb wurde auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigt und der Fahrer schien die Kontrolle verloren zu haben, denn das Fahrzeug schlingerte unaufhaltsam auf die kleine Schlucht zu, welche die Grundstücke von Amy Gareb von denen Jerg Nakuls trennte.

Jarosh gab Befehl, das Fahrzeug auszuschalten, doch keiner der Jäger verfügte über Ionenbewaffnung, somit versuchte Jonas, den Speeder mit seinem Fahrgestell umzustoßen, in der Hoffnung, ihn damit bremsen zu können. Das Manöver gelang auch, jedoch bremste das Fahrzeug nicht, sondern schlitterte auf der Seite über die Kante und zerschellte auf der anderen Seite der Schlucht an der Felswand.

Shanta, die weiter Schüsse des Dark Troopers pariert hatte, drehte sich erschrocken um, denn sie hatte gespürt, daß gerade vier Leben ausgelöscht worden waren. Doch in diesem Moment hatte sie den Dark Trooper vergessen, und als sie sich wieder zurückdrehte, schlug dieser mit seiner Waffenhand zu. Shanta schrie vor Schmerz, als sie weggeschleudert wurde und sich noch weiter abrollte und der Dark Trooper legte mit seinen Primärwaffen auf sie an.

Jarosh feuerte mit seinem Repetierblaster, um die Aufmerksamkeit des Troopers abzulenken und warf dann einen Blick auf das Tablet, welches Nakul fallengelassen hatte. Dort stand, daß ein externes Signal die Steuerung des Troopers überschrieben hatte und es somit nutzlos war. Also flog Thean an und traf den Trooper, seine Schüsse blieben jedoch im Schutzschild hängen. Dafür traf Yuki den Waffenarm und neutralisierte so die Primärbewaffnung.

Jarosh befahl seiner Staffel, die Maschine abzulenken, damit er Shanta aus der Gefahrenzone holen konnte. Thean und Jonas flogen nacheinander an und drehten in verschiedene Richtungen ab, nachdem sie je einen Schuss abgegeben hatten. Diese hatten den Dark Trooper jedoch nicht beschädigt, und so schickte er beiden je eine Rakete hinterher, die jedoch allesamt ihr Ziel verfehlten. Inzwischen war Jarosh bei Shanta angekommen, die ihre Hände vors Gesicht gepresst hielt und weinte, während sie mit Blut beschmiert war, das zwischen ihren Fingern hervorquoll. Der Pilot schnappte sich die junge Frau und zog sie im Rettungsgriff mit sich fort.

Somit hatten die anderen freies Schußfeld und nutzten dies aus, jedoch richteten Jonas und Yuki nichts aus. Thean hingegen fetzte dem Trooper eines der Beine weg, so daß er kampfunfähig war. Direkt im Anschluß empfingen die Astromechs wieder eine verschlüsselte Übertragung und warnten vor einem Energieanstieg im Dark Trooper, der nach einigen Sekunden zu einer weiteren Explosion führte, die glücklicherweise weit genug von der Farm entfernt war, daß lediglich die Fensterscheiben und einige andere Kleinigkeiten zu Bruch gingen, aber niemand verletzt wurde.

Die Piloten führten einen Scan durch und konnten bestätigen, daß die Übertragung nicht von diesem Planeten gekommen war, aber die genaue Quelle war nicht zu orten aufgrund der Verschlüsselung.

Derweil riss Jarosh ein Medipack auf und versuchte, Shanta’s Zustand einzuschätzen. Was er sah, setzte ihm sehr zu: ein großer, hässlicher Schlitz zog sich durch Shanta’s rechtes Auge, das sehr wahrscheinlich zerstört war. Trotzdem tat der Pilot sein Möglichstes und legte einen vorläufigen Verband an, damit man sie zu einem Arzt bringen konnte. Amy, die gerade aus dem Haus gelaufen kam, wusste jedoch, daß im Nachbardorf lediglich ein alternder Hausarzt vorhanden war, keine Klinik, die in diesem Fall benötigt wurde. Sie bot an, Shanta und Jarosh mit ihrem Speeder in die Stadt zu fahren, wo die medizinische Versorgung am besten war. Einen Transport per engem Raumjäger lehnte Shanta ab, da sie nichts sehen konnte.

Also wurde Yuki abgestellt, um so lange auf der Farm bei Thobi zu bleiben, während Amy den Speeder steuerte. Thean sollte zur Stadt vorausfliegen und ein medizinisches Team schicken lassen, das sie unterwegs treffen und Shanta übernehmen konnte. Jonas wurde zurück zum Major geschickt, um so viele Details wie möglich über die Angelegenheit herauszufinden.

Yuki hatte wohl die einfachste Aufgabe, denn Thobi hatte noch nie eine Twi’lek von nahem gesehen und ließ sich von ihr den X-Wing zeigen und erklären. Nebenbei suchte sie die fallengelassenen Gegenstände wie Jarosh’s Repetierblaster, Shanta’s Lichtschwert und das Trooper-Steuerungsgerät zusammen, damit nichts zurückbleiben würde.

Thean erreichte recht zügig die Stadt und forderte einen fliegenden Krankentransport für eine schwere Gesichtsverletzung an, und innerhalb weniger Minuten war ein medizinisches Abwurfshuttle mit einem Sanitätsteam an Bord unterwegs, um Shanta und Jarosh unterwegs aufzulesen und ins Hospital von Shiekra-City zu bringen.

Jonas landete neben dem Dorf Shulnak und umrundete den Explosionskrater, um zu Major Parek zu gelangen. Dort erstattete er Bericht, daß man den zweiten Dark Trooper eliminiert hätte. Der Major fragte auch nach Verlusten und Jonas antwortete wahrheitsgemäß, daß sie eine Schwerverletzte aus den eigenen Reihen und vier Tote bei den Verursachern des Problems zu beklagen hatten.

Dann durchsuchte Jonas den halb eingestürzten Laden des Händlers und fand ein noch aktives Datenterminal, wo gelistet war, daß Fosso nicht nur einen „humanoiden Farmdroiden“ an Jerg Nakul verkauft hatte, sondern die beiden Trooper und auch andere Waffen in der Vergangenheit immer über Prisco Trading bezogen und weiterverkauft hatte. Der Pilot kopierte sich alle Daten und berichtete auch diesen Fortschritt an den Major, bevor dieser ihn und den Rest der Staffel zum Raumhafen zurückbeorderte, wo sie für die Nacht Quartiere zugewiesen bekommen sollten.

 

Jarosh tigerte im Krankenhaus ungeduldig auf und ab, bis der Arzt ihm schließlich berichten konnte, daß man die Blutung gestillt und die Wunde versorgt hatte, das Auge jedoch vollständig zerstört war. Bei der Untersuchung war dem Arzt ebenfalls aufgefallen, daß Shantas linkes Auge funktionslos und die junge Frau somit vollständig erblindet war. Jarosh durfte nur kurz zu ihr ins Krankenzimmer und Shanta wollte wissen, ob sie es geschafft hätten und die Farm sicher war. Als Jarosh dies bestätigte, lächelte sie tapfer unter ihren Verbänden und meinte, daß alles gut wäre. Jarosh schüttelte den Kopf und fragte, warum sie sich dauernd in solche Gefahr begeben würde, doch die junge Frau beharrte darauf, daß sie das Schild wäre, das andere schützen sollte. Der Teltior meinte, daß ihre Familie sie doch brauchen würde und legte seinen Kopf dann in ihren Schoß, um zu weinen, während Shanta ihm die Hand auflegte und beruhigend auf ihn einredete.

Nach fünf Minuten wurde Jarosh von der Krankenschwester nach draußen genötigt und Shanta rief ihm zu, daß die Macht mit ihnen sein würde. Der Pilot verließ die Klinik und hämmerte erst einmal gegen die nächste Wand, diesmal allerdings ohne sich erneut zu verletzen. Dann kontaktierte er den Major und vereinbarte einen Termin für die Nachbesprechung am nächsten Morgen.

In der Zwischenzeit hatte Jonas am Raumhafen von einem Verwalter bereits vier Gästepässe ausgehändigt bekommen, so daß sie in einem nebenan gelegenen Raumhafenhotel nächtigen und auch dort zu Abend essen konnten – alles auf Kosten des RANA-Militärs. Nachdem Jarosh sich abreagiert hatte, meldete er sich bei Jonas, der bereits dabei war, einen Bericht zu verfassen, und man verabredete sich im Hotel zum Abendessen.

Dort wurde natürlich von allen nachgefragt, wie es Shanta gehen würde, und Jarosh druckste ein wenig herum, mußte aber am Ende zugeben, daß sie eine schwere Gesichtsverletzung erlitten und dabei ihr bis dato einzig funktionierendes Auge verloren hatte. Die Staffelmitglieder, die nichts von ihrer vorherigen Behinderung wussten, waren betreten und verfluchten die Dark Trooper.

Jarosh erzählte ebenfalls von seiner Begegnung mit Amy Gareb vor vier Jahren, wo sie ihm das Leben gerettet und ihn gesundgepflegt hatte. Dafür hatte er ihr gegen den raffgierigen Nachbarn Jerg Nakul geholfen und schlußendlich den alten Raumjäger ihres verstorbenen Mannes bekommen, den er seither geflogen war. Daher war er auch so sehr mit ihr und dem Hof verbunden, und es war eine persönliche Sache, daß er ihr helfen mußte. Alle stimmten zu, daß sie das verstehen würden und waren froh, daß die Familie und Farm nun in Sicherheit waren und Nakul ihnen keinen Ärger mehr bereiten würde.

Nach dem Essen begaben sich alle in ihre zugewiesenen Quartiere und Jonas meldete sich bei seiner Familie.

 

Am nächsten Morgen um 9 Uhr begann die Nachbesprechung. Davor waren Jonas und Jarosh bereits den Bericht durchgegangen und hatten sich entschieden, mit komplett offenen Karten zu spielen und keinerlei Informationen zurückzuhalten, um die Bedrohung durch die Dark Trooper endgültig eliminieren zu können.

Beim Debriefing waren dann neben Major Parek und Lieutenant Haldressar ein Holo von Thaena anwesend, als die Piloten in den Besprechungsraum kamen. Was der Major sofort bemerkt hatte, Jarosh jedoch nicht, war das neue Abzeichen, das Thaena trug: Sie war nun Colonel und somit in der Rangfolge eindeutig über dem Major. Dieser berichtete, daß sie wohl ein durchaus kompetentes Team hätte und sie bei der erfolgreichen Vernichtung von zwei Dark Troopern nur minimale Verluste hatten hinnehmen müssen.

Ab da übernahm Jarosh den Detailbericht und erwähnte den immer noch verschollenen Piloten samt Jäger, das leere Zielobjekt, dessen Inhalte dann in einem Dorf und auf der Farm aufgetaucht waren. Er beschrieb die militärischen Opfer, welche jedoch verhindert hatten, daß man zivile zu beklagen hatte. Den zwielichtigen Händler und den durchtriebenen Großgrundbesitzer bezeichnete er nicht als zivile Opfer, da sie ihr eigenes Verderben mehr oder weniger heraufbeschworen hatten, und nun leider nicht mehr in der Lage waren, dafür geradezustehen oder Fragen zu beantworten.

Ergänzend wurde erwähnt, daß die Lieferung von Prisco Trading stammte und offenbar über diesen Kanal öfters bereits Waffenlieferungen eingegangen waren. Auch das funktionslose Steuerungspad wurde gezeigt, welches durch Signale von außerhalb überschrieben worden war. Thaena gab dann als Priorität an, den Ursprung des Signals zu lokaliseren, doch Major Parek wusste zu berichten, daß dies aufgrund der starken Verschlüsselung unmöglich sein würde, wenn man es nicht schaffte, ein intaktes Transmittermodul in die Finger zu bekommen.

Dann wurde Shanta’s Zustand diskutiert, und als der Major erfuhr, daß die junge Frau nun komplett erblindet war, weil sie zuvor bereits halbseitig blind gewesen war, machte er Jarosh Vorwürfe, sie überhaupt einen Raumjäger steuern oder in den Nahkampf gegen einen überlegenen Gegner geschickt zu haben. Als er sich ereiferte, daß bei so einer Fahrlässigkeit noch viel mehr hätte passieren können, brannten bei Jarosh die Sicherungen durch und er beschuldigte den Major, die Operation durch das Verbot schwerer Waffen und ungültiger Kontrollkonsolen gefährdet zu haben.

Thaena erbat sich Ruhe von beiden und formulierte ihre Befehle an den Major, daß er sich und seine Leute für den nächsten Einsatz bereithalten sollte. Als sie Jarosh als Captain ansprach, um ihm seine Befehle zu erteilen, nickte er ihr lediglich zu, verabschiedete sich und ging hinaus. Das nahm der Major zum Anlass, eine Beschwerde über das wiederholt ungebührliche Verhalten des Captains zu äußern und eine Disziplinarmaßnahme zu empfehlen.

Thaena konnte sich mühsam beherrschen und gab die Befehle an Jonas, welcher für die Raumjäger an nächster Stelle in der Hierarchie kam. Demnach sollte die Staffel sofort aufbrechen und entlang von Jiro’s letzten bekannten Kurs nach ihm suchen. Jonas bestätigte und erklärte seinen zwei verbliebenen Piloten unter sechs Augen, daß man den Captain nicht verurteilen dürfe, auch wenn die Aktion gerade nicht in Ordnung war. Er setzte den Start in einer Stunde an und informierte Jarosh, der dadurch erst seinen Fehler bemerkte, und zusagte.

Inzwischen besuchte der Teltior Shanta nochmals im Krankenhaus und war irritiert, daß die junge Frau ihm so fröhlich einen guten Morgen wünschte und dann – trotz ihrer bandagierten Augen – bemerkte, er würde ein bedrücktes Gesicht machen. Da er um ihre Machtkräfte wusste, versuchte er erst gar nicht, davon abzulenken, sondern sprach das seiner Meinung nach größte Problem an: Die Zusammenarbeit mit Major Parek. Shanta lächelte und brachte Jarosh dazu, mit ihr über den Jedi-Kodex zu meditieren, doch so ganz war der Pilot noch nicht überzeugt, daß es helfen könnte. Dann schickte auch Shanta ihn los, um nach Jiro zu suchen, denn sie schien zu spüren, daß er in Gefahr sein könnte. Zum Abschied wünschte sie, daß die Macht mit ihm sein sollte.

 

Als Jarosh im Hangar ankam, waren die anderen bereits umgezogen und überprüften ihre Systeme. Jonas nickte ihm zu und kletterte dann in sein eigenes Cockpit. Doch Jarosh zog nicht nur seinen Raumanzug an, sondern nahm auch sein Rangabzeichen ab und steckte es weg, um dann Jonas um seine Befehle zu bitten. Der schluckte und atmete erstmal tief durch, bevor er Anweisung gab, daß die Staffel starten und sich im Orbit sammeln sollte. Ihr Start war priorisiert worden, und so hatten sich die vier Jäger bereits wenige Minuten später im All versammelt. Dann folgte der Hyperraumsprung an die Koordinaten, wo sie am gestrigen Tag auf die Befehle zum Weiterflug gewartet hatten.

Nach anderthalb Stunden Sprung konnten sie das Gebiet großzügig scannen und entdeckten eine Ionenspur, die auf einen um mehrere Grad abweichenden Kurs zeigten, den ein einzelnes Schiff genommen hatte. Eine Analyse zeigte, daß dieser Kurs nach spätestens 10 Stunden an einem Planeten enden würde, von dem aber kein Notsignal empfangen worden war. Also ging man davon aus, daß der Hyperantrieb Jiro irgendwo dazwischen ausgeworfen hatte und tüftelte ein Suchraster aus, so daß immer zwei Jäger um eine Stunde versetzt springen sollten, um jeweils die Strecke davor und dahinter zu scannen.

Jarosh und Thean bildeten eine Gruppe, während Jonas und Yuki die andere waren. Zuerst sprangen Jarosh und Thean eine halbe Stunde, während Jonas und Yuki eine volle Stunde vorwärts flogen. Die erste Gruppe beendete den Scan, der keine Ergebnisse brachte, und sprang eine Stunde zur Marke 1,5. Jonas und Yuki fanden ebenfalls nichts und sprangen dann zur Marke 2.0. Als sie dort aus dem Hyperraum austraten, wurden sie bereits von Jarosh angefunkt, der mit Thean eine Spur eines Hyperraumaustritts genau zwischen ihnen entdeckt hatte. Sie sprangen so nahe wie möglich an die Spur heran, doch waren sie immer noch mehrere Stunden vom Ziel entfernt: ein Metallobjekt, welches vom Austrittspunkt aus scheinbar antriebslos weitergeschwebt war.

Nachdem sich beide Gruppen dem Ziel genähert hatten, konnten sie sehen, daß es in der Tat ein X-Wing war, der durchs All driftete. Er hatte sämtliche Energie verloren, und lediglich der Astromech war so geriggt worden, daß seine Energie die Lebenserhaltung speiste, doch auch die war kaum noch vorhanden. Die Cockpitkanzel war von innen vereist und es antwortete niemand auf ihren Funk, aber wenigstens waren schwache Lebenszeichen im Cockpit erkennbar.

Jonas kontaktierte die „Starbrite“ und Lt. Rhume versprach, daß man in Kürze starten und dann auf direktem Weg zu ihren Koordinaten fliegen würde, um den X-Wing aufzunehmen und Jiro zu versorgen.

Inzwischen ließ Jarosh seinen Q7-Droiden mit einem Überbrückungskabel von seinem Jäger zum X-Wing hinüberschweben und dort in die Energiekopplung der Lebenserhaltung einspeisen, um diese zu stabilisieren und gegebenenfalls dadurch sogar den Astromech zu retten, dessen Energie fast erschöpft war.

Dann bat Jonas um ein Privatgespräch mit Jarosh und fragte nach, wie ernst es diesem mit seinem Rücktritt wäre. Der Teltior antwortete, daß es ihm nicht um einen Rücktritt ginge, aber er wenig Hoffnungen auf eine gute Zusammenarbeit mit Major Parek sah und deshalb ein Gespräch mit Thaena suchen würde. In dem Fall versprach Jonas, daß die „Starbrite“ nichts davon wissen brauchte, wie genau sie ihre Suche koordiniert hatten, und Jarosh übernahm wieder als Captain das Kommando, unter Applaus der gesamten Staffel.

 

Währenddessen genossen Kenny und Terence den schönen Tag auf Rathalay beim Sonnenbaden am Pool von Titon Island. Lange währte die Idylle jedoch nicht, denn plötzlich piepste Kenny’s Com im Alarmmodus. Thaena meldete sich und ordnete einen Notstart in 30 Minuten an. Kenny sollte außerdem Jack mitbringen, der die reparierte „Dream Voyager“ aus dem Hangar der „Starbrite“ fliegen sollte. Also wurde er auch noch aus seinem intimen Date mit Lily gerissen und zum Shuttle beordert, während die Sachen schnell gepackt wurden. Mit einer innigen Umarmung verabschiedete sich Kenny von ihrer kleinen Schwester und ließ sich dann von Liira mit dem Shuttle nach Illafien Point übersetzen, wo sie sich dann auch von der Quarren verabschiedete, die noch einen Gruß an Shanta ausrichten ließ. Jack flog die „Dream Voyager“ souverän aus dem Hangar und merkte dann erst, daß er sich noch nicht von Kenny verabschiedet hatte, was er per Funk nachholte.

Als Kenny 5 Minuten vor Start über die Rampe ins Schiff ging, liefen überall Crewmitglieder hektisch herum, während die Startvorbereitungen in fieberhafter Eile beendet, Luken geschlossen, Rampen eingefahren und Treibstoffleitungen abgeworfen wurden. Dann kam der Lift-Off und Kenny musste sich irgendwo festhalten, bis das Schiff so weit beschleunigt hatte, daß man sich wieder normal bewegen konnte.

Jemand von ihrer Reparaturcrew wollte von Chief Kenny wissen, was das alles zu bedeuten hatte, doch die wusste es selbst noch nicht. Sobald die „Starbrite“ in den Hyperraum eingetreten war, gab es jedoch eine Durchsage, daß die Raumjäger-Reparaturcrew sich im Besprechungszimmer melden sollte. Dort fand sich Thaena in Uniform ein und jemand von den Mechanikern gratulierte ihr zur Beförderung, was sie wenig enthusiastisch zur Kenntnis nahm. Erst da fiel es auch Kenny auf, daß Thaena nun die Rangabzeichen eines Colonels trug.

Die Besprechung war relativ kurz und bündig. Thaena informierte die Reparaturcrew, daß beim Einsatz einer der X-Wings mitten im All sämtliche Energie verloren hatte und nun geborgen werden mußte, damit man den Piloten retten konnte. Man würde die Koordinaten in ca. 7 Stunden erreichen und müsste den Jäger mittels Traktorstrahl bergen, um ihn dann zu öffnen. Bis dahin hatte die Reparaturcrew frei.

Als die anderen aufgestanden waren, blieb Kenny noch zurück und wurde von Thaena informiert, daß es auch mit Shanta einen Zwischenfall gegeben hatte, bei dem ihre Schwester vermutlich nun komplett ihr Augenlicht verloren hatte. Die Mechanikerin schluckte und nahm es zur Kenntnis und Thaena fragte nach, ob sie etwas brauchen würde. Doch Kenny verneinte und zog sich in ihre Kabine zurück, wo sie eine Meditation begann, die in einen Schlaf überging, aus dem sie vom Wecker geweckt wurde.

Gleich darauf gab es eine Durchsage, daß man in 10 Minuten ankommen würde. Also zog Kenny sich schnell an und fand sich bei ihren Mechanikern im Steuerbordhangar ein, wo eine ausfahrbare Konsole für die Traktorstrahlsteuerung zur Verfügung stand.

Nachdem die „Starbrite“ eine günstige Position eingenommen  und Jarosh sein Überbrückungskabel gekappt hatte, bediente Kenny die Konsole und holte den Jäger von Jiro sicher in den Hangar und ließ ihn zu Boden sinken. Ihre Crew bockte den X-Wing mangels ausgefahrener Landekufen auf, so daß man anschließend die Kanzel vorsichtig enteisen und öffnen konnte. Dr. Raibono und mehrere Mitglieder des medizinischen Teams standen bereit, holten den stark unterkühlten Zabrak aus dem Cockpit und brachten ihn sofort auf die Krankenstation, wo Ralon bereits einen der Bacta-Tanks vorbereitet hatte.

In der Zwischenzeit waren die anderen Jäger gelandet und das Schiff setzte seinen Kurs in Richtung Shienam II fort, wo man in mehreren Stunden erst ankommen würde. Während Kenny fieberhaft daran arbeitete, die Persönlichkeitsmatrix von Jiro’s Astromech Wolf zu retten, marschierte Jarosh direkt nach der Landung zu Thaena’s Bereitschaftsraum.

Überrascht stellte er fest, daß die Kommandantin ihn wohl erwartet hatte, denn die Tür ging auf, bevor er den Summer betätigen konnte. Der Pilot kam sofort zur Sache und legte sein Abzeichen auf den Tisch. Er gab zu, daß er zu sehr seinen persönlichen Gefühlen nachgegeben hatte und gab sich die Schuld an Jiro’s Schicksal, sowie an seinen Ausrastern gegenüber dem Major, mit dessen Art er gar nicht klarkam. Thaena entgegnete, daß sie ihn genau deshalb in ihrem Team haben wollte, weil er engagiert und mit Leib und Seele bei der Sache dabei war, anstatt kalt und emotionslos Befehle zu befolgen. Auch die Tatsache, daß seine Staffel trotz seiner Eskapaden immer voll hinter ihm stand, war für sie ein Grund, daß er weiter den Posten des Staffelführers bekleiden sollte. Sie verlangte lediglich von ihm, daß er offen Einigkeit demonstrierte, während man privat über alles reden konnte.

Damit bot sie ihm sein Abzeichen wieder an, und mit einem Seufzen und einer Bemerkung über den Major nahm Jarosh es wieder an. Dann wurde ihm etwas Ruhe verordnet und er merkte an, daß er hoffte, Shantas Zustand würde sich bald bessern und daß sie sich zu viel vorgenommen hatte. Doch Thaena entgegnete, daß es Dinge gab, die nur Shanta tun konnte, und es ihre Aufgabe war, sie dabei zu unterstützen.

Damit verabschiedete sich Jarosh und rief Kenny an, daß sie unbedingt herausfinden müsse, warum Jiro’s Jäger vom Kurs abgekommen war und die Energie verloren hatte. Die war schon selbst dabei und versprach, sich zu melden, sobald sie etwas gefunden hatte. Zusammen mit Shoh’nalu arbeitete sie sich durch die Hauptsysteme, als die Twi’lek eine kleine Platine aus dem Hauptkabelbaum zog und Kenny mit dem Kommentar reichte, daß das hier garantiert nichts verloren hatte. Die Mechanikerin untersuchte die Platine und kam zu dem Schluß, daß es ein Unterbrecherchip war, wie man ihn auch gerne bei diversen Geheimdiensten verwendete, um feindliche Elektronik zu manipulieren. Shoh’nalu ergänzte, daß nur jemand, der sich mit Raumjägern sehr gut auskannte, diesen Chip so platzieren konnte, daß er sein Potential wie in diesem Fall voll entfalten konnte.

Kenny’s Sorgenfalten vertieften sich, als sie der Twi’lek Stillschweigen befahl und sie gleichzeitig unauffällig bei den anderen Jägern ebenfalls die Kabelbäume absuchen ließ. Dann ging sie zu Thaena und berichtete von dem Problem und seinen Implikationen. Die Agentin erkannte sofort, was das für ein Chip war und stimmte ihrer Einschätzung zu, daß man den Verräter so schnell wie möglich finden mußte und bis dahin keine Jägerstarts riskieren durfte. Während der Besprechung piepste Kenny’s Comlink und Shoh’nalu berichtete, daß die anderen X-Wings und der V-Wing sauber waren, aber Thaena’s Y-Wing und Shanta’s Tarn-X-Wing ebenfalls solche Unterbrecherchips aufwiesen. Kenny bedankte sich und wies ihre Mechanikerin an, sich zurückzuziehen und auf sich achtzugeben.

Thaena meinte, daß es langsam Sinn machte, daß ihr Jäger beim Landeanflug die Manövrierkontrolle verloren hatte, während bei Shantas Tarnjäger mitten im Gefecht die Waffensysteme ausgefallen waren. Sie stimmte ebenfalls zu, daß jeder von der Reparaturcrew verdächtig war, bis man den Maulwurf gefunden hatte, und versprach, die Geheimdienstinformationen bezüglich der Gruppe nochmals zu sichten.

Dann kehrte Kenny in den Hangar zurück, wo Jemme ihr ein Datenpad mit dem Untersuchungsbericht von Jiro’s Jäger überreichte, um gleich hinzuzufügen, daß Shoh’nalu sich verdächtig verhalten und nun mit Kopfschmerzen verabschiedet hätte. Kenny nahm dies zur Kenntnis und ging dann mit Jarosh hinüber in den Backbord-Hangar, wo lediglich der runderneuerte Aqua-Wing stand, ein Kombi-Fortbewegungsmittel, das unter Wasser, in der Luft oder im Weltall operieren konnte. Vor mehreren Monaten hatten sie dieses Gefährt benutzt, um rechtzeitig aus der Basis des Oktopus zu entkommen, und seither hatte es auf Rathalay gelegen und war generalüberholt worden, um die Staffel zu ergänzen.

Nachdem sich die beiden vergewissert hatten, daß sie allein waren, wollte Kenny zuerst Näheres über Shanta wissen, wie es ihr gehen würde und wie das hatte passieren können. Jarosh gab zu Bedenken, was für eine Art Gegner sie gehabt hatten, und Kenny seufzte, daß Shanta sich sowieso nichts sagen lassen würde und immer schon ehrgeizig gewesen war. Jarosh führte aus, daß der zweite Dark Trooper sie erwischt hatte, sie nun im Krankenhaus lag und vermutlich ihr Auge verloren hatte. Kenny seufzte, daß das nicht gut wäre, aber nicht zu ändern war.

Dann rückte sie mit ihrem anderen Problem heraus, nämlich daß sich ein Spion oder Saboteur unter ihren eigenen Teammitgliedern befinden mußte, der dafür gesorgt hatte, daß nach und nach die Jäger ausgefallen waren. Jarosh war nicht begeistert, als Kenny von dem Unterbrecherchip berichtete, und gab sich selbst die Schuld, da er aufgrund „seiner“ Familie so überstürzt aufgebrochen war. Kenny meinte, daß beim Thema Familie immer mehr Emotionen im Spiel wären und er sich deshalb keine Vorwürfe machen dürfe. Außerdem hatten sie die Trooper ausgeschaltet, wenngleich unter Verlusten. Sie merkte auch an, daß sie zwar mehr und teilweise andere Probleme hatte, seit sie Teil der Familie war, aber andererseits war es so auch nie langweilig gewesen.

Für das Spionage-Thema fühlte sich Kenny allerdings hoffnungslos unerfahren, und Jarosh pflichtete ihr bei, daß Spionage auch ihm nicht liegen würde. In diesem Moment kam Thean mit einem Kaffee hereingeschlendert und hörte nur noch den letzten Satz, was sofort seine Neugier weckte, da Jarosh ihn ja bereits auf der Insel als Undercover-Agent eingesetzt hatte. Jarosh war sich allerdings nicht sicher, wie sehr er seinem Staffelmitglied vertrauen würde, um ihn einzuweihen, doch Thean merkte an, daß er nicht wieder zurückgelassen werden wollte. Nach einem strengen Blick von Kenny lenkte Jarosh ein und man erklärte kurz die Situation.

Thean sollte die Mitglieder des Reparaturteams beobachten und mit ihnen reden, um unauffällig herauszufinden, ob sich ein Verräter unter ihnen befand. Der Pilot nahm den Auftrag an und einzeln gingen die drei dann in den Steuerbordhangar hinüber. Jarosh schaute nach seinem Jäger, was er sowieso immer tat, und kommunizierte leise mit Ursula, die fiepend berichtete, daß Shoh’nalu sich jeden der Jäger genauestens angeschaut hatte, Jemme Swemb jedoch ihren Bericht über Jiro’s X-Wing verfasst hatte, ohne den Jäger überhaupt nur einmal selbst inspiziert zu haben.

Dasselbe berichtete auch Ferrox, als Thean ihm die Kuppel tätschelte, und der Droide schaute sich argwöhnisch nach den Mechanikern um. Von diesen waren allerdings nur noch Foba und Rom anwesend, die an den X-Wings von Jonas bzw. Yuki arbeiteten. Jemme war nirgends zu sehen, und so nahm sich Kenny die Zeit, ihren Bericht zu lesen. Dort stand, daß der X-Wing von Jiro einen Fehler im Bordcomputer, sowie der Reaktorsteuerung hätte, die noch vom bisherigen Standort mitgebracht worden waren und es somit deren Fehler wäre, daß der Jäger versagt hatte.

Da einiges nicht zusammenpasste, sprach Kenny Foba auf den Bericht an. Der Bith war verstimmt, weil Jemme offenbar seinen Einwand gar nicht aufgenommen hatte. Er bestätigte nämlich, daß Bordcomputer und Reaktor einwandfrei funktionierten, und beides lediglich abgeschaltet worden war, wusste jedoch nicht, wie oder warum. Als Jarosh dies nebenbei mitbekommen hatte, schloss er geräuschvoll eine Klappe an seinem Jäger und deutete Kenny an, daß er nebenan mit ihr reden wollte.

Im anderen Hangar besprachen die beiden kurz, daß Shoh’nalu die Untersuchungen an den anderen Jägern in Kenny’s Auftrag vorgenommen hatte, aber bei Jemme einiges nicht zusammenpasste. Da beide in derselben Kabine schliefen, war nun klar, daß Shoh’nalu in Gefahr war, da sie Jemme quasi enttarnt hatte. Also wurde Thean befohlen, Jemme in der Messe zu suchen, wo sie den anderen Mechanikern gesagt hatte, daß sie hingehen wollte, während Kenny und Jarosh zu dem Quartier gingen.

Thean tat wie befohlen, konnte Jemme in der Messe jedoch nicht finden und klapperte einfach die weiteren Türen ab, bis er im Maschinenraum auf einer Empore landete, wo er Blut am Geländer bemerkte. Dies gab er an Jarosh weiter, der mit Kenny die Tür öffnete und eine am Boden liegende Jemme vorfand, die behauptete, Shoh’nalu hätte sie niedergeschlagen, nachdem sie sie auf ihr verdächtiges Verhalten angesprochen hätte.

Kenny rief inzwischen eine der Krankenschwestern in die Kabine, um die Kopfverletzung von Jemme untersuchen zu lassen. Jarosh beäugte unterdessen ihre Kleidung und die Kabine kritisch und bemerkte Blutspritzer an Jemmes Overall und am Waschbecken. Als die Krankenschwester Mora, eine Zabrak, eintraf, tippe Jarosh auf ein Datenpad, daß sie Jemme beschäftigen solle, damit ihnen mehr Zeit blieb, Shoh’nalu zu finden.

Unterdessen kletterte Thean im dunklen Maschinenraum die Leiter hinunter und fand eine Person auf dem Boden liegend vor. Kenny eilte daraufhin in den Maschinenraum und beorderte weiteres Personal dahin, während Jarosh vor der Tür von Jemmes Quartier Wache hielt. Thean untersuchte die Person mittels eines Leuchtstabs und stellte fest, daß es die blutüberströmte Shoh’nalu war, die reglos am Boden lag. Gleich darauf kam Kenny und rutschte die Leiter nach unten, während woanders das Licht eingeschaltet wurde. Die Mechanikerin stellte fest, daß die Twi’lek noch lebte, wenngleich man ihr die Nase gebrochen hatte und sie sich durch den Sturz noch weitere Verletzungen zugezogen hatte.

Kenny gab das durch und forderte ein Mediteam an, was Jarosh dazu veranlasste, seine Waffe zu ziehen, auf Betäubung zu stellen und die Tür zu öffnen. Ihm gegenüber stand die überraschte Jemme, die mit einem ziemlich großen Schraubenschlüssel ausgeholt hatte. Der Betäubungsschuß traf sie direkt und ließ sie umkippen, und Jarosh kümmerte sich gleich um Mora, die von Jemme bereits mittels des Werkzeugs k.o. geschlagen worden war. Glücklicherweise besaß die Zabrak einen harten Schädel und war nach kurzer Zeit wieder auf den Beinen, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Tix und zwei seiner Sicherheitskräfte Jemme zur Brig schleiften.

Das medizinische Team brachte Shoh’nalu auf die Krankenstation, wo Ralon bereits den zweiten Bacta-Tank vorbereitet hatte, damit die Mechanikerin von ihren schweren Verletzungen geheilt werden konnte.

Während Jarosh und Thean nach dieser Aufregung auf einen Drink in die Messe gingen, zog es Kenny zu Thaena, die inzwischen die Personalprofile der Reparaturcrew durchleuchtet hatte. Daher konnte sie auch berichten, daß es in der Tat einige Ungereimtheiten bei Jemme gegeben hatte, seit sie auf der Akademie in einen Fall verwickelt gewesen war, bei dem zwei Flugkadetten durch einen fehlerhaft gewarteten Übungsraumjäger umgekommen waren. Obwohl alle Indizien auf Jemme gezeigt hatten, hatten irgendwelche mächtigen Personen die Hand über sie gehalten und die Einstellung des Verfahrens erwirkt. Vermutlich war dies nun der „Gefallen“, den sie ihren damaligen Gönnern geschuldet hatte.

Thaena dankte Kenny für ihren unermüdlichen Einsatz und das Vertrauen. Daraufhin zog diese sich zurück und textete den anderen beiden, daß sie an diesem Tag keinen Drink mehr wollte und stattdessen etwas Ruhe brauchte. Was würden die nächsten Tage an Aufregung bringen?

Intermezzo: Die Ruhe vor dem Sturm

Die machtsensitive Twi’lek und Retterin der Galaxis Mia De’Ore hatte gerade erst den Schmugglermond Nar Shaddaa aus dem Sumpf des Chaos emporgehoben, in welchen die Stadtwelt nach dem Tod der bisherigen Verbrecherfürsten verfallen war, und freute sich auf ein paar ruhige Tage im Kreis ihrer erweiterten Familie. Doch eine seltsame Vision machte ihr dabei sehr zu schaffen.

 

Mel Killian hatte den Kurs des YT-2400 Frachters „Crimson Fury“ mithilfe des Astromechdroiden R4-VN, genannt „Raven“, äußerst gut und schnell berechnet, aber aufgrund mehrerer Gabelungen der Hyperraumrouten dauerte es trotzdem fast zwei Tage, bis das Schiff den Planeten Rathalay erreicht hatte. Mia war während der gesamten Zeit ein Nervenbündel gewesen und mußte mehrere Male von Mel einfach nur in den Arm genommen und fest gedrückt werden, um nicht vor Sorge durchzudrehen. Die Pilotin schlug daraufhin vor, daß Mia eine Meditation versuchen sollte, was diese dann auch tat und tatsächlich ruhiger wurde.

Die Twi’lek wusste nicht mehr, wie lange sie meditiert hatte, doch der leichten Ruck, als der Frachter den Hyperraum verlassen hatte, war zu spüren gewesen, und so machte sie sich auf ins Cockpit. Dort wurde sie von Mel schmunzelnd als „Schlafende Schönheit“ begrüßt und revanchierte sich mit einer sanften Nackenmassage, während sie Mel zu den Landekoordinaten dirigierte. Als das Funkfeuer erschien, gab Mia ihren Passiercode ein, welcher ihr ungehinderten Zugang zu ihrer Insel erlaubte, und funkte die dortige Comfrequenz an. Eine helle Stimme meldete sich förmlich und Mia spielte das Spiel mit, indem sie ebenso förmlich eine Landegenehmigung erbat. Da beide ausgebauten Landepads bereits belegt waren, wurde ihr ein Stellplatz auf der Wiese zugeordnet und die Twi’lek gab die Anweisung, daß das Empfangskommittee zum Knuddeln bereitstehen sollte.

Mel rief Mia noch zu, daß sie sich festhalten solle, dann tauchte sie über die linke Seite ab und raste im Sturzflug auf den Ozean zu. Im Gegensatz zu einer gewissen anderen Pilotin mit Drang zu herausfordernden Flugmanövern schaffte es Mel jedoch perfekt, die Fliehkräfte so zu manipulieren, daß Mia immer sicher stehen konnte und nicht durch die Kabine geschleudert wurde. Kurz über der Wasseroberfläche zog Mel dann wieder hoch, so daß die wirkenden Kräfte eine Wasserfontäne erzeugten, ohne daß der Frachter das Wasser selbst berührte, und mit zischenden Wellen, die zur Seite geschoben wurden, rauschten sie auf die Insel zu. Dort drehte Mel noch eine knappe Runde über den Landepads, wo bereits ein Starhound J-77 Shuttle und ein Ghtroc 720er Frachter geparkt waren, um dann nebenan im Gras sanft aufzusetzen.

Mia schaute sich durch das Cockpitfenster um und erkannte die „Jangada Espaciais“, das Shuttle ihres Adoptivvaters, das nun ihrer Schwester gehörte, doch den Ghtroc mit seiner für sie unbekannten Lackierung konnte sie nicht zuordnen. Mel meinte, es wäre die „Dream Voyager“ von Galactic Tranceport, die neue Bezeichnung für die „Deep Hopper“, welche erst Mel und dann Mia gehört hatte. Kopfschüttelnd half die Twi’lek noch bei den Landechecks, während mehrere Personen vom Haus herübergelaufen kamen.

Dann erst ließ man die Rampe herunter und trat nach draußen. Mit einem Freudenschrei und dem Wort „Mama!“ auf den Lippen, kam eine der Zwillinge angelaufen und fiel Mel um den Hals. Mia war etwas irritiert, da sie die junge Frau anhand ihrer Accessoires eher als Shanta eingestuft hätte, ihre Mutter sie aber Lily nannte. Doch schon im nächsten Moment war auch Mia gefordert, denn ihre Schwester Liira sprang die Twi’lek an und fiel ihr um den Hals. Dann wurde gewechselt, und während Lily ihrer Mutter Liira und deren Mutter Chirrina vorstellte, gab Jack Mia die Hand zur Begrüßung.

Anschließend umarmte auch Lily die Twi’lek, aber es war klar, daß es sich nicht um Shanta handelte, denn die Begrüßung war weit weniger intensiv, da man sich auch noch nicht so lange kannte. Trotzdem war Mia weiterhin irritiert, da Lily im Gegensatz zu ihrer ersten Begegnung auf Eriadu, wo sie eine eigene Kollektion an Schmuck mit anderen Formen und Farben getragen hatte, nun Shanta nachzuahmen schien: große, sternförmige Creolen, ein sternförmiges Bauchnabelpiercing mit grünem Stein, sowie grüner Glitzer-Nagellack ließen sie äußerlich genau wie ihre Zwillingsschwester wirken.

Nachdem Mia auch noch von Chirrina umarmt wurde, stand sie vor ihrem Patron Terence Mo’Ore. Förmlich machte sie einen Knicks und sprach ihn mit „Herr Botschafter“ an, was dieser mit einem schelmischen „Fräulein Retterin der Galaxis“ erwiderte, bevor sie sich ebenfalls in die Arme fielen.

Doch auch der Botschafter war irritiert, als Lily Mel immer wieder als „Mama“ bezeichnete, denn er wusste ja, daß ihre Mutter Trance Killian gewesen war, und die war vor vier Jahren gestorben. Umso verdutzter reagierte er, als Mel schließlich vor ihm stand und ihn locker mit Vornamen begrüßte, als ob sie sich schon jahrelang kennen würden. Terence machte große Augen und reichte ihr erst einmal förmlich die Hand, was Mel auch entsprechend kommentierte. Er entgegnete, daß sie doch tot wäre, was Mel grinsend bestätigte, daß sie das ständig hören würde. Während der Botschafter weiter nach Worten suchte, fuhr Mel fort, daß es ihr im Nachleben nicht so gut gefallen hätte, und zwinkerte Mia verschwörerisch zu. Daraufhin wurde vereinbart, daß die Geschichte unbedingt mal erzählt werden sollte, und endlich ließ Terence es zu, daß Mel ihn umarmte.

Nachdem nun alle die Neuankömmlinge begrüßt hatten, rief Chirrina zum gemeinsamen Abendessen, und so schlenderten alle ins Haus. Liira und Mia lachten über ihre früheren Abenteuer auf dieser Insel, als sie die Piraten vertrieben hatten. Mel wurde hellhörig und fragte nach, was gewesen sei, aber Jack, der sich wohl ungern an diesen Vorfall erinnerte, murmelte, man solle lieber zum Essen gehen. Trotzdem gab Mia Mel einen Kurzabriss über ihr Abenteuer, wo sie gegen die Piraten gekämpft hatten, ergänzt von Liira, die das Wett-Tauchen zwischen ihr und Shanta erwähnte. Jack grummelte etwas vor sich hin, als Mia treffsicher bemerkte, daß ohne diesen Vorfall er niemals zu Galactic Tranceport gekommen wäre und Shanta und Lily kennengelernt hätte. Da wurde der junge Mann verlegen und errötete und verdrückte sich in Richtung Speisesaal.

Die ganze Zeit über beobachtete Terence Mel genau, um sich zu vergewissern, daß sie tatsächlich Trance wäre, doch als ihm der Name dann irgendwann rausrutschte, bat sie darum, das Symbol Trance begraben zu lassen und sie stattdessen Mel zu nennen.

Das Abendessen bestand wieder aus leckeren Meeresfrüchtegerichten, die Chirrina und Lily zusammen zubereitet hatten, und mundete allen ausgezeichnet. Danach wurden Drinks gereicht, so daß man sich ein wenig entspannter unterhalten konnte.

Als erstes wollte Mia wissen, wo die anderen abgeblieben waren. Lily begann freudestrahlend den Satz, nur um dann zerknirscht abzubrechen und zu erwähnen, daß es eine geheime Militäroperation sei und sie es nicht sagen dürfe. Also wandte sich die Twi’lek an Terence, doch auch der konnte nichts dazu sagen. Auf eine spitze Bemerkung von Mia über Politiker und ihre Machenschaften reagierten Mel, Lily und Liira, indem sie die Twi’lek unter dem Tisch anstupsen wollten, doch nur die junge Quarren traf auch. Nach einem kurzen „Autsch!“ und den gespielt bösen Blicken der anderen entschuldigte Mia sich dann auch für ihre Bemerkung, die der Senator jedoch nicht übelgenommen hatte. Stattdessen wollte sie nun wissen, was vor einigen Tagen geschehen war, und Lily und Liira wurden ein wenig verlegen und wechselten Blicke mit dem Senator.

In diesem Moment kam Vivi Par herein, die gerade mit ihrem Touristenboot angelegt hatte, und wurde ebenfalls herzlich begrüßt. Mia rief, daß schon wieder Piraten hier wären, und ließ sich dann erklären, daß die Piraten-Aufmachung Vivis „Arbeitskleidung“ war, da sie Piraten-Erlebnisrundfahrten für Touristen anbot. Überrascht, daß dies tatsächlich ein einträgliches Geschäftsmodell auf diesem Planeten zu sein schien, murmelte die Twi’lek, daß sie genug von Piraten hätte. Vivi entgegnete, daß es gar nicht so einfach wäre, einen anständigen Job zu finden, wenn man tot wäre, und zwinkerte Mel zu, die ebenfalls grinste.

Dann bestand Mia darauf, die Geschichte zu hören, wie sie sich vor einigen Tagen abgespielt hatte. Lily war sofort begeistert, berichten zu dürfen, während Liira unruhig auf ihrem Stuhl herumrutschte. Also begann Lily zu erzählen, wie man nach Illafien Point gekommen war, um Liira zu suchen. Die fügte hinzu, daß ihr angeblicher Freund ihr zwar Komplimente gemacht, sie aber am Ende nur ausgenutzt hatte. Also fuhr Lily fort und erwähnte, wie Liira mit der Macht manipuliert worden war, um jemanden zu erschießen. Die Quarren war immer weiter auf ihrem Stuhl heruntergerutscht, und als Mia dann sarkastisch bemerkte, daß Liira also „schon wieder“ jemanden erschießen wollte, landete sie mit einem Plumps auf dem Boden. Hastig rappelte sie sich wieder auf, strich ihren Rock glatt und setzte sich mit gesenktem Kopf wieder an den Tisch.

Lily gab zu, daß Liira Terence getroffen hätte, aber diese Frau dazwischen gesprungen war, wo der Senator anmerkte, daß sie seine Adjutantin war. Dann erwähnte die junge Frau, daß sie anschließend zurückgeschlagen hätten und wirkte dabei um einiges selbstbewusster als sonst. Sie erklärte, wie sie dem Machtnutzer vorgegaukelt hatte, daß er immer noch Liira kontrollieren würde, während Kenny ihr Übungslichtschwert bekommen und ihn damit dingfest gemacht hatte. Der Kerl war so perplex gewesen, Kenny mit einem Lichtschwert zu sehen, daß er keinen großen Widerstand geleistet hatte.

Anschließend berichtete Lily noch, daß Ralon total begeistert gewesen war, als er alle wegen ihrer Blessuren im Krankenhaus hatte behandeln dürfen, was Mia die Bemerkung entlockte, daß jeder ein Hobby brauchen würde. Aber die Twi’lek war froh, eine so große und glückliche Familie zu haben, und solange es allen gut ging, war sie auch glücklich.

Während man dann so beisammen saß, konnte Terence seine Neugier nicht weiter zügeln und fragte Mel, wer denn der Vater ihrer Töchter sei. Die Pilotin verschluckte sich und schaute ihn entgeistert an, während Mia sich wunderte, daß es innerhalb weniger Wochen nun schon zum zweiten Mal gefragt wurde. Lily rückte daraufhin heraus, daß sie, Terence und Kenny eine Vision gehabt hatten, in welcher ein Sith Shanta indirekt als seine Tochter bezeichnet hatte.

Nachdem nun alle Augen auf sie gerichtet waren, erzählte Mel von ihrem Freund Ryan, mit dem sie im Alter von 14 Jahren ein intimes Date gehabt hatte. Sie selbst war an dem Tag total gestresst gewesen, weshalb sie sich kaum noch an Details erinnerte, außer daß er das Licht gedimmt hatte und sie im Dunkeln miteinander geschlafen hatten. Am nächsten Tag hatte er dann in der Schule herumerzählt, daß er es mit ihr getan hatte, was erst einmal für sie schlimm gewesen war, weil danach alle auf ihr herumgehackt hatten. Als dann ihre Regel ausgeblieben war und man ihre Schwangerschaft festgestellt hatte, war Ryan von einem „Clankonzil“ geschnappt, zusammengeschlagen und verhört worden. Am nächsten Tag hatte man seine Leiche dann am Fuß eines hohen Gebäudes zerschmettert gefunden, und da alle möglichen Leute auf der Lohnliste des Clans standen, war der Fall als „bedauerlicher Selbstmord“ zu den Akten gelegt worden.

Mel selbst war ab da ebenfalls vom Clan wie Dreck behandelt worden, und unter Tränen gab sie zu, daß sie versucht hatte, allem ein Ende zu setzen. Vivi sprang ein und meinte, daß alles gut wäre, da man sie noch rechtzeitig gefunden hatte. Seither hatte Mel auch eine kleine Narbe am linken Handgelenk, was auch der Grund war, warum sie fast ständig Armreife trug, um diesen Schandfleck zu verdecken.

Terence überlegte, wie die beiden Versionen zusammenpassen würden, und kam zu dem Schluß, daß irgendetwas noch nicht ans Licht gekommen war. Vivi ergänzte, daß die Kinder einige Jahre später immer wieder von seltsamen Leuten verfolgt worden waren, was den Ausschlag gegeben hatte, sie von Brentaal weg und in diverse Ausbildungscamps und schließlich die Asteroidenbasis zu verlegen. Es war also gar nicht Mel gewesen, deren stümperhafte Versuche, Shanta zurückzuholen, den Clan zu derartigen Maßnahmen getrieben hatte, sondern irgendjemand hatte den Kindern nachgestellt. Hätte man damals geahnt, daß derjenige hinter Shanta hergewesen wäre, hätte man sie ihm vermutlich sogar verkauft, doch ohne dieses Wissen, und mit der offensichtlichsten Person, ihrem leiblichen Vater, tot und begraben, war man beim Clan in Sorge um den gesamten Nachwuchs gewesen.

Also wurde nochmal nachgefragt, ob Mel denn ganz sicher wäre, daß damals tatsächlich Ryan mit ihr geschlafen hatte, und nicht einfach nur als Marionette für den Sith gedient hatte. Geschockt mußte sie zugeben, daß es dunkel gewesen war und er tatsächlich etwas anders gerochen hatte. Als ihr klar wurde, was das bedeutete, fing Mel an zu weinen und wurde von Mia in den Arm genommen, während Vivi richtig sauer wurde auf dieses Schwein und was er ihrer Cousine angetan hatte.

Gemeinsam wurde überlegt, ob jemand schonmal etwas von diesem Darth Atrocius gehört hatte, und Terence konnte sich an einen flüchtigen Fetzen Konversation erinnern, wo er in einem Geheimdienstbericht der Neuen Republik vor der Schlacht der Finsternis aufgetaucht war. Scheinbar spielte er in derselben Liga wie Darth Deceptius, welcher Mel später auf Nar Shaddaa zur Dunklen Seite hatte verführen wollen, oder Inquisitor Vengeanar, welcher die rechte Hand des Sith-Meisters Cyrus gewesen war. Seit der Schlacht war er jedoch von der Bildfläche verschwunden, und Terence erinnerte sich noch gut an die Warnung seiner Geliebten Kiera, die Finger davon zu lassen, da Atrocius seinen Namen nicht zum Spaß erhalten hatte.

Nach einer halben Stunde, in der Mia Mel abseits der anderen getröstet und gedrückt hatte, hatte sich die Pilotin wieder so weit beruhigt, daß sie in den Kreis zurückkehren konnte, wo man sich weiter über dies und das unterhielt.

Erfreut, daß sie wieder ansprechbar war, konnte Terence sich abermals nicht zurückhalten und fragte nach Mel’s Verbleib in der jüngeren Vergangenheit. Die gab zu, daß sie eigentlich nach der Schlacht der Finsternis hätte tot sein sollen, denn die massive Bündelung von so vielen Gedanken und Energieströmen hätte kein Normalsterblicher überleben können. Aber anscheinend hatten einige mächtige Wesen aus einer anderen Welt Bedarf an einer solch mächtigen Person gehabt, wie Mel es in der Schlacht für kurze Zeit gewesen war. Also hatte man ihren Geist abberufen und ihr eine Aufgabe auferlegt, die sie niemals alleine hätte schaffen können, wenn Mia und ihre Freunde sie nicht gefunden und ihr geholfen hätten. Damit wurde gleichzeitig die Frage beantwortet, wo Mia die vergangenen zweieinhalb Jahre verbracht hatte. Es wurde auch erwähnt, daß falls Terence eine Person treffen sollte, die wie Mel aussehen, aber sich total anders verhalten würde, es auch tatsächlich eine andere Person wäre, die lediglich einen geklonten Körper von ihr besaß. Der sowieso ziemlich verwirrte Botschafter nahm die Aussage so hin und fragte nicht weiter nach.

Anschließend ließ man den Abend noch mit leichten Themen ausklingen. Chirrina bestand darauf, daß Mia und Mel im Haus übernachteten und sie erhielten eines der Gästezimmer.

 

Am nächsten Morgen waren Jack und Lily schon früh auf den Beinen, da sie gemäß Anweisung von Thaena an diesem Tag zu ihrem nächsten Frachtauftrag aufbrechen sollten. Mia war überrascht, die junge Frau zum ersten Mal in langer, praktischer Raumfahrerkleidung statt in leichten Sommer- und Strandklamotten zu sehen, doch selbst in diesem Outfit trug sie noch etliche – wenngleich dezentere – Accessoires. Immerhin hatte sie auch einen Waffengurt angelegt, an dem eine sehr leichte Blasterpistole und ihr Übungslichtschwert hingen. Jack hingegen hatte strapazierfähige Kleidung an, sowie eine Lederjacke und einen schweren Blaster dabei, wie man es von einem Frachterkapitän erwarten würde.

Beim Frühstück wurde noch ein wenig über das geredet, was Mia und Mel die letzten Wochen getrieben hatten, und als Nar Shaddaa erwähnt wurde, fragte Lily nach, ob es Myna und „der netten Frau mit den roten Haaren“ gut gehen würde. Als Mia dies bestätigte und erklärte, daß der Mond nach dem Tod von Reelo Baruk im Chaos versunken war, plapperte Lily drauflos, daß Reelo von „dem netten Jedi, der nicht Meister genannt werden will“ getötet wurde. Daß Mia und Mel sie entgeistert anstarrten, schien die junge Frau zu ignorieren und plauderte weiter davon, daß dieser Kyle Katarn aber ganz nett wäre, genau wie dieser Luke Skywalker und die anderen Jedi auch. Zum Schluß ließ sie dann die Bombe platzen, als sie beiläufig erwähnte, daß Shanta nun auch ein Jedi-Ritter wäre. Mel verschluckte sich an ihrem Kaffee, während Mia mit großen Augen murmelte, daß Shanta wohl den Schritt getan hätte, den sie sich selbst nicht zugetraut hatte.

Anschließend ließen sich Mel und Mia eine kleine Tour durch die „Dream Voyager“ geben. Die Reparaturcrew hatte ganze Arbeit geleistet, so daß man die jüngsten Beschädigungen ebenso wenig sehen konnte wie die alten Kratzer und Dellen, die Mia noch kannte. Etwas irritiert war die Twi’lek schon, als sie eine gut eingerichtete Krankenstation anstelle des Meditationsraums vorfand, und auch der Droide Seashell im Cockpit begrüßte sie förmlich als „Captain De’Ore“. Daraufhin konnte sie sich nicht verkneifen, zu fragen, was man mit dem armen Kerl angestellt hatte. Lily berichtete das, was sie von Shanta und Kenny darüber wusste, daß Dar’Shok offenbar einen Virus in sein System eingespeist hatte, was seine Persönlichkeitsmatrix zu einer Piraten-Variante verändert hatte, so daß man ihn komplett aus einem Backup wiederherstellen musste.

Dann war die Zeit des Abschieds gekommen und Lily drückte ihre Mutter und diesmal auch Mia ganz fest, während Jack sich mit Handschlag und einem „Clear Skies!“ verabschiedete. Mia erwiderte darauf ein „Möge die Macht mit euch sein!“

Souverän steuerte der junge Mann dann die „Dream Voyager“ nach Illafien Point, wo sie ihre nächste Fracht aufnehmen sollten.

Unterdessen fragte Mia bei Liira nach, ob sie ein wenig Training brauchen könnte, um zukünftigen Machtbeeinflussungen besser widerstehen zu können. Die junge Quarren berichtete, daß sie bereits mit Meister Tryan meditiert hatte und er ihr ein paar Techniken beigebracht hatte, um ihren Geist zu stählen. Das beruhigte ihre Schwester immerhin.

Terence und Mia unterhielten sich über den Sith, Darth Atrocius, und ob man über ihn ein wenig nachforschen sollte, doch kamen beide zu dem Schluß, daß es zu gefährlich und zu auffällig wäre, über die offiziellen Kanäle irgendetwas in Erfahrung bringen zu wollen.

Nach dem Frühstück setzten alle mit Vivis Boot nach Illafien Point über, wo Terence sich verabschiedete, da er wieder zurück nach Neu Alderaan reisen musste. Vivi hatte eine Touristenfahrt zu erledigen und in der Zwischenzeit konnten Mia, Liira und Mel einen kleinen Shoppingbummel machen.

Als sie am späten Nachmittag wieder auf Titon Island zurück waren, bestand Liira darauf, mit ihrer Schwester eine Runde Schwimmen zu gehen, wo sich herausstellte, daß die junge Quarren ein Naturtalent im Schwimmen und Tauchen war, aber die Twi’lek keinen wirklichen Draht dazu hatte und lediglich vor sich hin paddelte, um nicht unterzugehen. Mel hielt sich grinsend aus der Angelegenheit raus und nutzte die Gelegenheit für ein wenig Sonnenbaden.

Spätabends, als Mia und Mel nebeneinander auf ihren Liegestühlen auf der Terrasse lagen und in den Sternenhimmel schauten, überlegten sie, wohin sie als nächstes gehen sollten. Mel schlug vor, am nächsten Tag mit Ashtani Kontakt aufzunehmen, die inzwischen das Büro von Galactic Tranceport verwaltete und sich von ihr eine Fracht vermitteln zu lassen. Nach kurzer Überlegung stimmte Mia zu, daß dies wohl die sichere Variante wäre.

Gemeinsam blickten sie hinauf zu den Milliarden Sternen und Mel sinnierte, daß die Galaxis groß wäre und immer irgendwo Fracht gebraucht werden würde.