Star Wars - Das Hutt-Gambit
Episode 3: Von Dieben stehlen
Episode 3.1: Auf unruhigem Kurs
Nachdem er alle außer Lt. Luka bereits über ihren aktuellen Status und Arbeitgeber in Kenntnis gesetzt hatte, nahm sich Dar’Shok gegen später auch einen stillen Augenblick, um Ogg auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Wenig überraschend war der Trandoshaner nicht wirklich besorgt oder angefressen, sondern erklärte, daß jeder schauen müsse, wo er sein Geld herbekommen würde.
Dann wurde Kurs auf Rorak gesetzt, wo Dar’Shok die nächste Bank wusste, bei der er endlich ein paar der von Ranja zur Verfügung gestellten Credits abheben und als Lohn unter der Crew verteilen konnte. Nach einer problemlosen Landung machten sich Dar’Shok, Serka und Jarosh fertig, um sich ins Getümmel der Straßen zu stürzen. Kenny wurde beauftragt, die Landestütze nochmal anzuschauen, wenn sie diesmal schon auf einem Planeten waren, und dabei die Augen offenzuhalten. Ogg und Luka trafen sich zufällig in der Messe und verspeisten übriggebliebene Häppchen, welche Dar’Shok wohl die vergangene Nacht zubereitet hatte.
War ihr letzter Besuch auf Rorak bereits unter einem sehr ungünstigen Vorzeichen gestanden, so schien die Luft nun in den engen Gassen der Hauptstadt geradezu mit Spannung zu knistern. Jeder beäugte jeden, die meisten standen in kleinen Grüppchen zusammen, und Clanabzeichen, die sonst offen und stolz getragen wurden, waren keine zu sehen. Dies fiel den drei Reisenden natürlich extrem auf, so daß Dar’Shok eine Nachricht ans Schiff schickte, damit man dort etwas mehr recherchieren sollte, was inzwischen vorgefallen war.
Derweil gelangte das Außenteam unbehelligt zur Bank im Geschäftsviertel, wo der Captain 6.000 Credits abhob. Anschließend schlenderte man – mit einem kleinen Umweg über einen Markt und ein paar Geschäfte, um ein wenig Bier, Wein und Snacks zu organisieren – zum Schiff zurück, wo Kenny auch die anderen Stützen nochmals gewartet hatte.
Serka, die als „reguläres“ Besatzungsmitglied von Dar’Shok direkt einen großzügigeren Lohn bekommen hatte, entschuldigte sich auf dem Rückweg für einige Minuten und machte im Gewühl der Straßen einen Spicehändler aus, wo sie für einen ordentlichen Batzen ihrer Heuer gleich wieder neues Slick erstand. Sehr entspannt kam sie dann zur „Dream Voyager“ zurück.
Die Nachforschungen indes waren ergiebig gewesen und man hatte herausgefunden, daß der Angriff auf Nar Kaaga vor drei Wochen immer noch einen ordentlichen Nachhall hatte. Dort hatten – laut Bericht – die Shell-Hutten mit einem Dreadnaught und ihren Jägern den Raumhafen in der Hauptstadt angegriffen und hunderte Bewohner und Reisende getötet, sowie tausende verwundet. Daraufhin hatte der in Nar Kaaga ansässige H’uun-Clan scheinbar Attentäter angeheuert, die vor wenigen Tagen Sprengstoffanschläge auf Circumtore verübt hatten, um sich an den Shell-Hutten zu rächen.
Als Jarosh die ganze Sachlage hörte, kam ihm irgendetwas seltsam vor, was nicht so ganz zu passen schien, doch er konnte nicht genau sagen, was es war.
Ogg hatte inzwischen die Kopfgelddatenbanken durchsucht und glücklicherweise niemanden aus der Crew auf irgendeiner aktuellen Fahndungsliste entdeckt. Ceemo, der Buchhalter, den man erst tags zuvor an Reelo Baruk ausgeliefert hatte, wurde offiziell immer noch als flüchtig gesucht und die Kopfgelder waren weiterhin ausgeschrieben. Das einzig neue war ein vermisstes vierköpfiges Kopfgeldteam samt ihrem corellianischen Scoutschiff, das als verschollen gemeldet worden war.
Zurück an Bord zahlte Dar’Shok Ogg und Kenny noch aus, und trotz (oder vielleicht wegen) seiner Abneigung gegen die Neue Republik drückte er auch Lt. Luka einige Credits in die Hand. Dann stellte er einen kleinen Umtrunk in Aussicht, sobald er mit der Chefin gesprochen hätte.
Das Gespräch, welches der Barabel in seinem Quartier entgegennahm, verlief allerdings nicht nach seinem Geschmack. Ranja war diesmal nur Mittelsperson und stellte Reelo Baruk direkt durch, der seinem ehemaligen Handlanger die nächste Mission auftrug. Und zwar sollte er sich auf den Planeten Hollastin begeben und vom dortigen Verbrecherboss Tecx Rargez, welcher den Großteil des Handels auf dem Planeten kontrollierte, einen bestimmten Datenchip kaufen. Dafür bekam er einen Kreditrahmen von 50.000 Credits, aber Reelo warnte ihn auch, daß er den Chip unbedingt brauchen würde und er deshalb auch bereit sein solle, falls Tecx etwas anderes haben wollen würde. Und er gab ihm den Tip, Tecx nicht zu reizen.
Die Beschwichtigungen von Reelo, daß diese Aufträge zur Sicherheit von unzähligen Leben und Geschäften im Huttenraum dienen würden, interessierten Dar’Shok keineswegs, aber er spielte solange mit, bis sein Boss die Verbindung getrennt hatte. Dann schlug er kräftig mit der Faust gegen das Schott.
Als Dar‘Shok direkt im Anschluß wieder in die Messe kam, rieb er sich noch die Handknöchel, kippte ein riesiges Glas Sirup hinunter und gab den beiden Piloten den Auftrag zu starten und einen Kurs nach Hollastin einzuschlagen. Luka war noch etwas aus der Übung mit dem Frachter, aber Jarosh konnte dies problemlos ausgleichen, so daß sie innerhalb kürzester Zeit unterwegs waren und nach ungefähr 10 Stunden ankommen würden.
Dann erst erklärteder Barabel den Umtrunk für eröffnet und stellte die gekauften Alkoholvorräte zur Verfügung. Kenny und Luka tranken höflichkeitshalber ein Bier mit, verabschiedeten sich aber recht bald, so daß Ogg, Serka, Jarosh und Dar’Shok als harter Kern übrigblieben. Zuerst versuchte Serka erfolgreich, die anderen um ein paar Credits beim Sabacc zu erleichtern, was trotz Dar’Shok’s Pokerface ganz gut gelang. Ogg amüsierte sich nebenbei königlich über Jarosh, der die Karten verkehrtherum hielt und somit ständig verlor.
Dann wurde mit fortschreitendem Alkoholpegel geredet und Serka fragte den Barabel, warum er immer nur so kleine Häppchen zubereiten würde, wo er doch ein Raubtiergebiss besaß und somit auch „richtiges“ Fleisch essen könnte. Daß er sich dabei entspannen würde, ließ sie nur als Ausrede gelten und hakte so lange nach, bis die Fleischvorräte geplündert wurden und dann doch noch ein Late Night BBQ entstand. Der Duft des gebratenen Fleischs zog sich dabei durchs ganze Schiff, so daß Kenny ihre Studien abbrach und mit knurrendem Magen plötzlich in der Tür stand und fragte, ob noch was für sie da wäre. Sofort war sie wieder mit dabei und bekam Essen und weitere Getränke.
Auch sie wurde von Serka nach ihren Eigenheiten ausgefragt, darunter den Grund für ihre Hängematte im Maschinenraum statt einem normalen Bett in der Kabine. Neben der Bemerkung, daß das Summen der Motoren einfach beruhigend auf sie wirken würde, taute Kenny mit fortschreitender Uhrzeit auch ein wenig mehr auf und enthüllte, warum sie Tags zuvor so bleich abgedampft war. Sie behauptete, schon üble Erfahrungen mit Machtanwendern hinter sich zu haben, vor allem wenn diese sie mit der Macht manipuliert hatten, damit sie Dinge gegen ihren Willen tun sollte. Serka war überrascht, zu erfahren, daß so etwas ebenfalls mit der Macht möglich wäre und bat Kenny, ihr Bescheid zu sagen, wenn sie so etwas von ihrem Captain spüren würde.
Als das Chronometer noch 5 Reststunden bis zur Ankunft zeigte, löste sich die Party langsam auf. Serka und Kenny stützten sich gegenseitig auf dem Weg zu ihren Kabinen, während Dar’Shok aufräumte, den Abwasch machte und sich dann zur Meditation begab.
Am Morgen hatte man Hollastin erreicht und Luka wurde ebenfalls wieder von Jarosh bei der Landung unterstützt. Mit einem kräftigen Kaffee wurde eine Besprechung in der Messe einberufen, wo man sich informierte, daß der Planet lediglich eine kleine Handelswelt und ein Umschlagsplatz für Waren von außerhalb des Huttenraums war. Tecx Rargez war der unagefochtene Unterweltkönig auf Hollastin, weil er so gut wie alles kontrollierte, was hier durch transportiert wurde.
Trotzdem überlegte man, wie man geschickterweise an ihn herankommen könnte und verfiel auf zwei Teams: Serka und Ogg wollten sich in den Gassen umhören, während Dar’Shok und Luka ihre Recherchen übers Holonetz machen wollten. Kenny nutzte die Zeit, um an dem Droiden Seashell zu arbeiten und Jarosh ließ seinen Captain nicht aus den Augen.
Serka und Ogg hörten sich sehr forsch auf dem Markt um, wo sie sich als Söldner auf der Suche nach langweiliger Lagerhausarbeit ausgaben. Leider war dieses Profil nicht geeignet, ihnen den Weg zu Tecx Rargez zu öffnen, dem man nachsagte, daß er das bestinformierteste Wesen auf dem Planeten wäre. Auch eine Begegnung mit einer verschleierten Person, die anbot, Kontakt zum Boss herstellen zu können, wurde mit sehr viel Misstrauen begegnet und das Angebot erst einmal ausgeschlagen. Stattdessen machten die beiden es sich in einer Kneipe gemütlich und schauten sich um, ob jemand zwielichtig genug aussehen würde, daß man ihm zutrauen könnte, für Tecx zu arbeiten.
In der Zwischenzeit hatten Luka und Dar’Shok ihre Recherche gestartet, doch aufgrund eines Versehens postete der Barabel offen ins lokale Holonetz, daß er gerne Tecx Rargez wegen eines Geschäfts treffen würde. Die Antwort kam postwendend: Er solle sich baldmöglichst in der Kneipe „Down at the Docks“ melden und als Parole „Schönes Wetter zum Handeln!“ benutzen. Also tigerten Dar’Shok und Jarosh los, während Kenny und Luka auf dem Schiff zurückblieben.
Kenny schaffte es –nachdem sie sicherheitshalber die Waffensysteme des Droiden deaktiviert hatte - inzwischen sogar, das fehlerhafte Speichermodul des R2-Droiden zu identifizieren und auszubauen, was aber auch einen kompletten Gedächtnisverlust zur Folge hatte, so daß R2-C9 sie fragte, ob sie seine neue Herrin wäre, sich aber weder an seine früheren Flüge mit der restlichen Crew, noch die dazugehörigen Astrogationsdaten erinnern konnte. Frustriert ließ sie den Droiden wieder herunterfahren.
Dar’Shok und Jarosh kamen indes an genau der Kneipe an, in welcher Serka und Ogg bereits saßen, und als der Barabel sich offen blicken ließ, erschien auch die verschleierte Gestalt wieder, die Serka hatte abblitzen lassen. Sie stellte sich als „Kirau“ vor und gab an, den Auftrag zu haben, die erwarteten Gäste endlich zum Boss zu bringen.
Immer noch mit gehörigem Misstrauen folgten die vier Reisenden ihrem geheimnisvollen Führer und wurden problemlos in das von außen unscheinbare, aber von innen sehr prunkvolle Hauptquartier von Tecx Rargez gebracht, wo sie ihre Waffen abgeben mussten und dann dem grinsenden Devaronianer gegenübertreten durften, der sie überschwänglich als seine „Freunde“ bezeichnete, mit denen er viel zu besprechen hätte.
Episode 3.2: Informationsbeschaffung
Der gut informierte Gangster wusste natürlich bereits, daß seine Gäste gekommen waren, um einen bestimmten, verschlüsselten Datenchip zu erwerben. Sogar Dar’Shok kannte er als einen der zuverlässigsten Mitarbeiter von Reelo Baruk und sprach dies auch direkt an, was dem Barabel gar nicht recht war. Die ganze Gruppe wurde zu Getränken und Snacks eingeladen und griffen bedenkenlos zu, nur Serka wollte einen auf Bodyguard machen, bis Tecx deutlich machte, daß er darauf bestehen würde, daß sie sich ebenfalls setzen und zugreifen sollte. Grummelnd kam die Söldnerin der Aufforderung nach.
Dann rückte das Problem ihrer Transaktion in den Mittelpunkt, denn für schnöden Mammon wollte Tecx den Chip nicht hergeben. Stattdessen begehrte er eine Aurodiumstatuette einer devaronianischen Fruchtbarkeitsgöttin, die sich ein Konkurrent für dessen Kunstsammlung unter den Nagel gerissen hatte. Tecx schloss mit Dar’Shok den Deal, daß dieser den Chip bekommen sollte, wenn er ihm die Statuette besorgen würde. Ohne wirkliche Alternativen schlug der Barabel ein und Tecx amüsierte sich noch, daß er nicht verstehen konnte, daß Reelo nach etlichen Jahren endlich den Chip haben wollte, dessen Verschlüsselung noch niemand geknackt hatte.
Anschließend versorgte er die Gruppe mit Informationen über ihr Ziel, den Gangsterboss Gar-Cili von Xolu. Der schneckenartige Yahk-Tosh hatte ein Vermögen mit dem Sklavenhandel auf seinem Heimatplaneten gemacht und sich davon eine erstaunliche Kunstsammlung zusammengestellt. Aufgrund seines überschäumenden Egos hielt er es aber nicht aus, die Kunstwerke nur selbst zu bewundern, sondern er hatte ein kleines Museum neben seiner Villa erbauen lassen, wo die Öffentlichkeit gegen horrende Eintrittsgebühren seine Schätze bestaunen durfte.
Tecx empfahl dem Team, sich diesen Umstand zunutze zu machen, um die genaue Örtlichkeit zu erkunden, bevor sie das Artefakt an sich nehmen würden. Er erklärte sich auch bereit, den A-Wing von Lt. Luka in einer seiner Landebuchten zu parken, bis die Gruppe zurückkehren würde. Dann entließ er sie und man begab sich zurück zur „Dream Voyager“, um sich zu beraten und einen Plan zu entwickeln. Kirau wurde dabei von Tecx als Spezialist für „Besitzveränderungen“ der Gruppe empfohlen und schloss sich interessiert an.
Als erstes setzte sich Kenny daran, den Transpondercode der „Dream Voyager“ in die „Iron Claw“ zu ändern, um unerkannt durch diese ganze Angelegenheit fliegen zu können. Währenddessen wurden verschiedene Optionen diskutiert. Ein heimliches Austauschen der Statuette gegen eine Replik wurde ebenso erwogen wie ein gewaltsamer Raubzug mit Abholung durch das Raumschiff direkt vor der Tür. Allerdings kam man überein, erst noch vor Ort weitere Informationen einholen zu wollen, um die Chancen auf einen Erfolg zu erhöhen. Also startete man in Richtung Xolu.
Während des Flugs wurde die „Dream Voyager“ von Ranja kontaktiert, die von Dar’Shok wissen wollte, was es mit einem mysteriösen Schreiben auf sich haben könnte, welches das Büro von Galactic Tranceport erreicht hatte. Darin behauptete eine gewisse „Mini-Su“, daß der Droide Seashell eine „Piratenpersönlichkeit“ hätte, die unterdrückt werden würde, und bot an, den Droiden zu kaufen, um dies zu verhindern.
Dann schwenkte die Kamera und Shanta schien fast durchs Holo kriechen zu wollen, um Dar’Shok genau auf den Zahn zu fühlen, was er mit ihrem Droiden gemacht hatte. Der Barabel erklärte, daß er sich bei einer Datenanalyse ein Schadprogramm eingefangen hatte, woraufhin man ihn abschalten musste. Den Brief von Mini-Su tat er als Phantasien eines 12-jährigen Mädchens ab, die man im Moment aufgrund dringenderer Probleme ignorieren sollte. Er versuchte, Shanta damit zu beruhigen, daß er wisse, wieviel ihr das Schiff bedeuten würde und daß er gut darauf achtgeben würde. Anscheinend hatte sich das Mädchen dadurch beruhigt und wünschte ihm viel Glück.
Kurz darauf kam eine zweite Übertragung herein, die stark verschlüsselt war, so daß Dar’Shok sie in seiner Kabine entgegennahm. Reelo Baruk persönlich meldete sich, um sich nach dem Fortschritt zu erkundigen. Der Barabel berichtete, daß sie nach Xolu unterwegs waren, um etwas zu besorgen, was Tecx Rargez im Austausch für den Chip haben wollte. Reelo erklärte ihm daraufhin, daß sie ihm auch etwas von dort besorgen sollten, wenn sie schon dort wären: ein mustavarischer Rubin, der sich ebenfalls in der Sammlung von Gar-Cili befinden sollte. Dieser Rubin war anscheinend genauso wichtig wie der Chip selbst, aber den genauen Grund oder Nutzen enthüllte der Verbrecherboss noch nicht. Dar’Shok versprach, auch diesen Gegenstand zu besorgen, woraufhin Reelo zufrieden auflegte, während der Barabel einige Schritte laufen musste, um sich zu beruhigen.
Bei ihrer Ankunft auf Xolu bot sich den Reisenden ein noch übleres Bild von Sklaverei, als sie es bereits auf Rorak gesehen hatten. Sklaven beherrschten das Stadtbild der Hauptstadt und wurden von ihren Herren auf verschiedene Arten behandelt, von autark agierenden Sklaven bis hin zu angeketteten und ständig „zum Spaß“ disziplinierten Individuen reichte die Spanne. Man beschloss, mehrere Gruppen zu bilden, um diverse Dinge in Erfahrung bringen zu können und Vorbereitungen zu treffen.
Jarosh sollte für Notfälle an Bord des Raumschiffs bleiben, damit man im Notfall schnell verschwinden konnte. Zudem waren Teltior in der Bevölkerung sehr auffällig, und man wollte zuerst so weit wie möglich unter dem Radar bleiben. Der Rest teilte sich in Zweiergruppen auf, die jeweils ein spezifisches Ziel bearbeiten sollten.
Kenny und Ogg ließen sich von einem Taxi direkt zur Kunstgalerie von Gar-Cili fahren, wo sie die 50 Credits Eintrittspreis pro Kopf zahlten und die Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe nehmen wollten. Auch wenn das Museum der Öffentlichkeit zugänglich war, so hatte der Gangsterboss doch dafür gesorgt, daß der Rest seines Grundstücks gut abgeschirmt und bewacht wurde. Auch im Museum waren Wachleute eines bestimmten lokalen Sicherheitsdienstes fast allgegenwärtig, ebenso wie Überwachung durch Kameras und Sensoren, sowie vergitterte Fenster und schwere Sicherheitstüren.
Dafür hatten die beiden überhaupt kein Problem, die Ausstellungsstücke zu finden. Die Statuette als zentralem Exponat wurde aber viel Aufmerksamkeit und Sicherheit gewidmet: Sie war unter einer gläsernen Glocke auf einem Sockel inmitten eines drucksensitiven Bodens ausgestellt. Lächerlich wenig Sicherheit schien auf den Rubin nebenan verwendet worden zu sein.
Kenny war von den Ausstellungsstücken sehr begeistert und konnte auch sehen, wie eine Familie aus der Mittelschicht mit offenen Mündern die Exponate betrachtete. Sie war sogar so abgelenkt, daß Ogg sie erst mit Nachdruck auf die Technikräume und Kartenschlitze aufmerksam machen musste, die überall angebracht waren, um Zugang zu anderen Räumen zu gewähren. Nachdem sie sie etwas in Augenschein genommen hatte, war sich Kenny recht sicher, daß man damit etwas anfangen konnte, sofern man eine aktuelle Karte bekommen und scannen konnte.
In der Zwischenzeit waren Dar’Shok und Lt. Luka zu einem Fahrzeugverleih gegangen und hatten einen unauffälligen, geschlossenen Repulsorvan für eine Woche gemietet. Dann hatte der Barabel noch einen Handwerker gesucht, welcher ihm einen Gehstock anfertigen konnte, der sein Lichtschwert beherbergen konnte, ohne daß dieses zu auffällig werden würde. Ein solcher Handwerker, ein älterer Duro namens Ren Fao, war nicht schwer zu finden gewesen, doch als Dar‘Shok über den Preis verhandeln wollte, verwickelte ihn der verschmitzte Handwerker in ein Gespräch über die alten Jedi und ihre Philosophien, in die Dar’Shok sich voll einbrachte, während Luka aufmerksam zuhörte.
Schließlich schien der alte Duro zufrieden zu sein, machte einen sehr günstigen Preis und nannte Dar’Shok „Meister“. Dieser antwortete, daß der Duro eher ein Meister wäre, was dieser mit „Jeder ein Meister seines Fachs“ kommentierte.
Das letzte Team bestand aus Serka und Kirau, die sich anfangs gar nicht verstanden. Die Zygerrianerin, die vom etwas arroganten Gebaren des Menschen ziemlich genervt war, versuchte ihr Möglichstes, um ihm einen Sklavenkragen aufzuschwatzen, doch der Dieb lehnte höflich, aber bestimmt ab. Ihre erste Station war die Touristeninformation am Raumhafen, wo sie bereits als seltsames Gespann auffielen. Dann organisierte Serka drei Sklavenhalsbänder von der Sorte, wie sie die autonomen Sklaven trugen, so daß sie dennoch genügend Bewegungsreichweite haben würden. Man erklärte ihr allerdings auch, daß dermaßen „begünstigte“ Sklaven innerhalb von 3 Tagen nach Anlegen des Halsbands registriert werden mussten, damit im Zweifel ihr Besitzer ermittelt werden konnte, falls sie Ärger machen würden oder ihnen etwas zustoßen sollte, das Schadensersatz von anderer Seite nach sich zog. Unregistrierte Sklaven mit solchen Halsbändern wurden nach 3 Tagen i.d.R. wieder eingefangen, was aufgrund eines eingebauten Peilsenders nicht sehr schwierig war.
Als nächstes machten die beiden die beliebteste Raumhafenkneipe „Slaverlord“ unsicher und fragten sich dort zu diversen Informanten durch. Man stellte fest, daß auch die Mitarbeiter einiger Sicherheitsfirmen hier verkehrten, die auch recht offen über ihre Jobs plauderten. Kirau mischte sich unter die Sklaven und erfuhr, daß Gar-Cili von allen Sklaven gefürchtet war wegen seines aufbrausenden, rachsüchtigen und gewalttätigen Wesens. Größere Events stünden wohl die nächsten Tage nicht an und Konkurrenten hatte Gar-Cili zwar welche, aber denen war er als einflußreicher Freund zu wichtig, um ihn in irgendeiner Form zu hintergehen.
Zu guter Letzt erhielten sie die Adresse einiger guter Fälscher, wo sie eine anderweitig nicht aufzutreibende Kopie der Statuette in Auftrag gaben, die aus Blei bestehen und lediglich mit Aurodium überzogen sein sollte. Nachdem dies geklärt war, kehrten alle Teams zum Schiff zurück, um sich weiter zu besprechen.
Episode 3.3: Der Raubzug
Am nächsten Morgen staunte der Rest nicht schlecht, als man in die Messe kam und den total übernächtigten Dar’Shok über den Tisch gebeugt schlafend fand. Er hatte den gesamten Raum mit Zetteln, Zeichnungen, Notizen und Klebezetteln vollgestopft und damit wohl einen Großteil der Nacht zugebracht. Nachdem er geweckt worden war, sammelte er die Zettel ein, so daß der Raum wieder zum Frühstücken benutzt werden konnte. Serka drückte ihm auch eine Tasse mit dampfendem Kaffee in die Hand, der furchtbar stark war, so daß er danach nie wieder Kaffee trinken wollte.
Dann begann die Besprechung mit dem groben Plan, sowie die Auflistung der noch zu organisierenden Details. Man wollte den Coup bei Tag durchziehen und setzte auf Ablenkung und Verschleierung. Ein Mitglied der Putzkolonne sollte bestochen werden, um eine Kiste mit der Fälschung der Statuette und einigen anderen nützlichen Dingen hineinzuschmuggeln und in einem Abstellraum zu deponieren. Am Tag des Coups sollte Kirau dann mit einem sensorabgeschirmten Rucksack eine kleine Menge Sprengstoff durch die Kontrollen schmuggeln, während Dar’Shok mit Serka und Kenny als Begleitung in einem gemieteten Wagen mit Chauffeur vorfahren und als normale Gäste hineingehen wollte, wo Kenny dann das Licht im zentralen Raum ausschalten und die Türen verriegeln würde. Dar’Shok konnte in der Dunkelheit problemlos sehen und Serka wollte sich dafür Augentropfen organisieren, so daß man die Wachen schnell und nichttödlich ausschalten konnte. Dann würde Kirau die Statuen tauschen und die echte im abgeschirmten Rucksack nach draußen bringen, während Serka eine Verletzung vortäuschen und den Rubin mitnehmen würde. Die Vitrine des Rubins würde gesprengt und rote Splitter im Raum verstreut werden, um von der Statuette abzulenken. Jarosh und Luka sollten im Van warten und als Backup fungieren, sowie Kirau anschließend mitnehmen. Ogg hingegen würde mit einem Speederbike separat fahren und als Ablenkung einige Sprengladungen am anderen Ende des Geländes zünden, um die Wachen von der Galerie fernzuhalten.
Um das alles durchzuziehen, brauchten sie noch einige weitere Gegenstände und Dienstleistungen, die sie noch organisieren sollten. Zuerst fuhren Jarosh und Ogg mit dem Van diverse Straßen ab und prägten sich alle Verkehrshindernisse auf dem Weg zwischen Galerie und Raumhafen ein. Sie versuchten auch alternative Routen, für den Fall, daß sie von dem ursprünglichen Plan abweichen mussten. Die gesammelten Erkenntnisse fassten sie in einer Holokarte zusammen.
Als nächstes gingen Serka und Kenny mit Dar’Shok zum Kleiderkauf, um sich standesgemäß für die Mittelschicht und ein kulturelles Ereignis zu kleiden. Kenny entschied sich für Bluse und Rock plus einen breiten Gürtel, in dem sie einige Werkzeuge verstecken konnte. Serka hingegen wählte eine weite Pluderhose mit einer bestickten Weste und einer Schärpe, die ebenfalls geeignet war, den Rubin hinterher hinauszuschmuggeln. Dar’Shok bezahlte alles mit dem Geld von Reelo und brachte die Sachen dann zum Schiff, so daß die beiden Frauen den Rest einkaufen konnten.
Bei einem örtlichen Dealer erstand Serka die Augentropfen und weitere Drogen, in einem Waffenladen eine große Knarre für Ogg, sowie ein paar Detonitladungen. Bei dem sensorstörenden Rucksack wollte der Verkäufer die beiden übers Ohr hauen und ließ sich nur schwierig herunterhandeln. Zu guter Letzt kauften sie von einem Hehler eine Halskette mit Rubinen für Kenny, wo sie dann später die Steine herausbrechen und zu Splittern zerkleinern wollten.
Die beiden Frauen vertrieben sich die Zeit während des Shoppingbummels mit allerlei Trashtalk und Lästereien, bis Serka das Thema darauf brachte, ob Kenny beim Captain etwas aufgefallen wäre, was auf ihre negativen Erfahrungen mit Machtnutzern schließen lassen würde. Zwar gab die Mechanikerin zu, daß sie ihn noch nicht vollständig durchschaut hatte, aber daß sie bei ihm keine Boshaftigkeit wie bei ihrem früheren Peiniger spüren würde. Daher schien sie ihm soweit zu vertrauen und war bereit, sich mit in das Abenteuer zu stürzen.
Nachdem der Rucksack organisiert war, nahmen Luka und Kirau ein Taxi zum Museum, um weitere Details in Erfahrung zu bringen und den Rucksack zu testen. Dazu hatte Kirau einen metallenen Glühstab im Geheimfach des Rucksacks versteckt und im Hauptfach zwei Wasserflaschen und ein T-Shirt. Wie erwartet kontrollierten die Wachen kurz das Innere, entdeckten den Glühstab jedoch nicht und dieser löste den Scanner auch nicht aus. Luka merkte sich dann auch alle Schaltschränke und Kartenschlitze, während Kirau feststellte, daß wohl nur die Hauptattraktion gut gesichert war, die restlichen Schaukästen bestanden aus dünnem Glas, Holz und Metall, das bereits mit minimalem Detoniteinsatz gesprengt werden konnte.
Dar’Shok holte zwei Tage später seinen Gehstock ab und nahm wieder Luka mit, der stumm mitanhörte, wie der alte Duro den Barabel erneut „Meister“ nannte und sich tief vor ihm verbeugte. Diesem war es gar nicht recht und er sprach auch den Handwerker als „Meister“ an, worauf dieser lächelte.
Am Vorabend des Coups begab sich Dar’Shok in die Cantina „Slaverlord“, um nach einem Mitglied der Putzkolonne zu suchen, welches an einem kleinen bezahlten „Extrajob“ Interesse hätte. Er wurde bei einem Rodianer fündig, der in Geldnöten steckte und daher nur zu gern bereit war, gegen Cash die Kiste mitzunehmen und zu deponieren.
Während der Barabel die Bezahlung organisierte, waren Serka und Jarosh dabei, einen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma an der Theke zu bearbeiten. Glücklicherweise kam man über seine Whiskeysorte ins Gespräch über leckere hochprozentige Spezialitäten und probierte zu dritt einige aus. Das lieferte Kirau die nötige Ablenkung, um den Sicherheitsmann kurz anzurempeln und seine Zugangskarte zu entwenden. Diese brachte er nach draußen zu Kenny, die im Van mit Kirau’s Laptop eine kleine Arbeitsstation aufgebaut hatte, wo sie es problemlos schaffte, die Karte auszulesen und zu kopieren.
Inzwischen hatte Kirau sich umgezogen und etwas anders zurechtgemacht, so daß er die Karte wieder zurückbringen konnte, ohne aufzufallen. Dabei wäre er fast erwischt worden, als der Wachmann in genau die Tasche greifen wollte, wo die Karte entwendet worden war. Geistesgegenwärtig ließ Kirau die Karte fallen und wandte sich ab. Der Schrecksekunde beim Entdecken des Verlusts folgte eine überschwängliche Freude, als Serka die Karte auf dem Boden „fand“, und so gab der Wachmann ihr und Jarosh noch eine Runde aus, an deren Ende er wohl zuviel hatte, da er bewusstlos zusammensackte.
Auch Dar’Shok hatte den Reinigungsdienst-Mitarbeiter erfolgreich beschwatzen können und ihm eine kleine Anzahlung gegeben, woraufhin dieser ihm einen Treffpunkt für den nächsten Morgen nannte, wo er die Kiste entgegennehmen konnte.
Der Tag des großen Coups war gekommen. Frühmorgens hatte Dar’Shok bereits die gefälschte Statuette abgeholt und mit weiteren Dingen wie einem Glühstab in einer Kiste verstaut, die er dem Reinigungsbediensteten übergab.
Dann machte er sich schick zurecht, um sich zusammen mit Kenny und Serka bei einem Hotel in der Stadtmitte absetzen zu lassen, wo der bestellte Chauffeur sie abholen sollte. Dadurch wollten sie die Illusion aufbauen, wohlhabende Touristen zu sein, die bereits länger hier weilten. Nachdem sie die drei abgesetzt hatten, fuhren Jarosh und Luka zur Villa von Gar-Cili und parkten in einer Seitenstraße. Ogg hatte sich bereits auf seinem gemieteten Speederbike zum anderen Ende des Geländes aufgemacht und dort in die Büsche geschlagen. Zu guter Letzt hatte Kirau ein Taxi genommen, um als ganz normaler Rucksacktourist am Museum anzukommen.
Der sensorstörende Rucksack erfüllte auch diesmal seinen Zweck und erlaubte Kirau, den Sprengstoff unbemerkt ins Museum zu schmuggeln. Dort passte er einen günstigen Moment ab, wo er unbeobachtet war, und nutzte die gefälschte Sicherheitskarte, um sich Zutritt zu dem Lagerraum zu verschaffen, wo der Rodianer vom Reinigungsdienst die Kiste hinterlegen sollte. Zufrieden stellte er fest, daß der Kollege seinen Teil erfüllt hatte und die Kiste samt Inhalt bereitstand. Vorsichtig nahm er die falsche Statuette aus der Kiste und brachte sie in seinem Rucksack unter. Auch den Glühstab nahm er an sich und schlüpfte in einem zweiten glücklichen Moment nach draußen, ohne daß jemand etwas bemerken konnte.
Inzwischen waren Dar’Shok und seine zwei Begleiterinnen angekommen. Der Barabel zog ein Bein etwas nach und stützte sich auf seinen maßgefertigten Gehstock, dessen Griff das Lichtschwert seines Meisters enthielt. Doch die Qualität der handwerklichen Meisterleistung des alten Duro war hoch genug, daß die Scanner nicht ansprangen und so konnte Dar’Shok den Gehstock problemlos mit hinein nehmen. Auch Kenny’s Gürtelversteck kam ohne Beanstandung durch die Sicherheitskontrolle.
Währenddessen machte sich Ogg bereit, ein wenig Feuerwerk zu veranstalten, als er eine Person auffällig unauffällig am Anwesen von Gar-Cili vorbeischlendern sah. Seine Neugier wurde sofort geweckt, als er bemerkte, wie der Typ das Grundstück und die Sicherheitsmaßnahmen ausspähte. Schnell versteckte sich Ogg und durchsuchte sein Datenpad mit Steckbriefen, bis er einen passenden fand. Offenbar handelte es sich bei dem Kerl um den Komplizen eines in diesem Sektor gesuchten Einbrechers, und allem Anschein nach wollte er wohl das Gelände für einen Raubzug sondieren.
Im Museum selbst waren Dar’Shok, Kenny und Serka im zentralen Raum angekommen und verteilten sich gemäß ihrer Rolle. Doch dann vernahm der Barabel ein Flüstern: „Jedi, Du suchst Wissen?“ Mit der Macht suchte er nach einer Quelle und fand sie in einer angeblichen Replik eines würfelförmigen Jedi-Holocrons, das ebenfalls im zentralen Raum, aber in einer anderen Vitrine ausgestellt war. Das beiliegende Schild datierte den Würfel auf knapp 3.800 Jahre in die Vergangenheit, zur Zeit der Alten Republik, als die Jedi zahlreich gewesen waren. Sofort war das Interesse des Barabels entfacht und er beschloss, im Chaos ihres Coups auch das Holocron zu „retten“.
Dar’Shok bemerkte Kirau, der den Raum ebenfalls betreten hatte und gab Kenny ein Zeichen. Sie schlich zum Schaltkasten an der Eingangstür und stellte fest, daß es Regler für Licht, Beschattung, Türen und Klima gab, sowie einen unbeschrifteten Knopf, den sie als versteckten Alarmknopf identifizierte. Nach Blickkontakt legte Kenny dann auch alle Schalter um, so daß die Türen zufuhren, die Beschattung geschlossen wurde und das Licht ausging. Serka hatte bereits damit begonnen, ihre Augentropfen zu nehmen und Dar’Shok konnte sowieso die Körperwärme der Lebewesen in seiner Umgebung sehen, so daß die beiden Wachposten nicht mitbekamen, wie ihnen geschah. Der Barabel schickte seinen mit einem Handkantenschlag ins Genick auf die Bretter, während Serka ihren Gegner in einen Würgegriff nahm, bis er bewusstlos zu Boden glitt.
Dann wurden die unbeteiligten Zivilisten, von denen sich noch etwa 10 Stück im Raum befunden hatten, freundlich in die südwestliche Ecke geleitet. Kirau hatte sich bereits auf das Geländer, welches das Podest mit der Statuette umgab, geschwungen, wurde jedoch von Dar’Shok erst einmal zu Serka geschickt, um den Rubin aus der Vitrine zu nehmen. Das gelang auch recht gut, doch als Dar’Shok sich über das Geländer schwang, um die Glasglocke von der Statue zu entfernen, und dabei den Boden berührte, ging der Alarm los.
Über das Gekreische der Besucher hinweg rief der Barabel Kirau zur Unterstützung, damit er die Statuen austauschen sollte, sobald die Glocke angehoben war. Da diese aber fester als gedacht an dem Podest haftete, nutzte Dar’Shok die Macht und riss die Glocke samt Verschraubung los. Kirau war etwas sprachlos, konnte aber aufgrund seines Glühstabs nur eingeschränkt sehen und machte sich an den Tausch der Statue. Dann setzte Dar’Shok die Glocke wieder ab und hoffte, daß es nicht so schnell auffallen würde.
Dann wurde die Sprengladung an der Vitrine des Rubins angebracht und den Rubin nahm Serka an sich und verstreute die vorbereiteten Splitter im Raum, während Kirau die echte Statuette in seinen Rucksack packte. Zu guter Letzt sollten sich alle mit den Besuchern an der südlichen Tür versammeln, doch Dar’Shok machte noch einen Umweg und nahm das Holocron mit und verstaute es unter seiner Jacke. Endlich gab er das Signal, die Tür wurde entriegelt, und der kleine Sprengsatz gezündet, so daß alle mit den Besuchern schreiend nach draußen stürmten und sich einen Weg durch das Museum zum Ausgang bahnten. Die Wachen waren komplett überrumpelt, daß sie niemanden aufhielten.
Währenddessen hatte Ogg die Situation mit dem Komplizen des Einbrechers im Auge behalten und den passenden Moment abgewartet. Als der Kerl gerade wieder zurückschlenderte, ging der Alarm im Museum los, und der Trandoshaner fackelte nicht lange, sondern sorgte für eine Ablenkung der Wachen. Immer noch aus der Deckung heraus warf er eine Granate in die südwestliche Ecke des Gartens, gerade als der Komplize betont unauffällig am Tor vorbeischlendern wollte. Der beabsichtigte Effekt ging voll auf, denn nicht nur war die Aufmerksamkeit der Wachen auf dem Grundstück geweckt, sondern auch der verkappte Einbrecherkumpane fühlte sich auf einmal ertappt und rannte panisch davon. Dies war für die Wachen ein deutliches Anzeichen, daß er etwas mit dem Alarm zu tun haben musste, und sofort nahmen zwei die Verfolgung auf, während die restlichen darauf verzichteten, zum Museumsgebäude zu laufen, sondern stattdessen wachsam das Grundstück nach weiteren Störungen absuchten.
Ogg wartete in seinem Versteck auf das zweite Signal, das in Form der kleinen Sprengladung an der Vitrine kam und in der panischen Flucht der Museumsgäste mündete. Um auch hierfür genügend Ablenkung bereitzustellen, zündete der Trandoshaner die eigens dafür angefertigte Sprengladung am westlichen Zaun, was die Wachen nun endgültig überzeugte, daß das gesamte Gelände angegriffen wurde. Somit waren nicht genügend Sicherheitskräfte am Museumsausgang, um die Besucher beim Verlassen zurückzuhalten oder gar zu durchsuchen.
Inzwischen kam der ertappte Einbrecher in die Querstraße gelaufen, wo Jarosh und Luka mit dem Van geparkt hatten. Gerade als Jarosh anfahren wollte, um Kirau vor dem Museum aufzunehmen, sprang der Gauner ihm vor den Wagen und versuchte, ihn mit wildem Gewinke zum Anhalten zu bringen. Jarosh bremste zwar ab, dosierte dies jedoch so geschickt, daß er den flüchtigen Einbrecher noch touchierte und dieser benommen zu Boden fiel, wo ihn die beiden Sicherheitskräfte von Gar-Cili dankbar entgegennahmen und zurückschleiften. Dann fuhren die beiden Piloten um die Ecke und kamen exakt zum richtigen Moment, so daß Kirau durch den Van vor neugierigen Blicken versteckt in das Fahrzeug einsteigen konnte. Vorsichtig fuhr Jarosh wieder an und schlug eine der im Voraus ausgekundschafteten Routen zur Stadtmitte ein.
Dar’Shok und seine zwei Begleiterinnen kamen mit dem Rest der Gäste nach draußen und ließen sich von ihrem Chauffeur wieder zum Hotel bringen. Dort nahmen sie Kontakt mit Luka auf, der sie auf die Rückseite des Gebäudes dirigierte, wo der Van sie einladen konnte. Ogg hatte sich das Schauspiel noch ein wenig von seinem Versteck aus angeschaut und war dann auf sein Speederbike aufgestiegen und hatte ebenfalls den Rückweg angetreten.
Nachdem Jarosh an Bord der „Dream Voyager“ war, bereitete er bereits den Start vor und holte die Abfluggenehmigung des Towers ein, während Luka und Ogg die Fahrzeuge korrekt zurückbrachten, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf das Schiff zu lenken.
Als alle an Bord waren, startete Jarosh souverän und Luka machte die Astrogationsberechnungen entlang ihrer angeblichen Route weiter in Richtung Far Pando. Erst nach einer kleinen Weile auf dieser Route machten sie kehrt und flogen nach Hollastin.
Während des Fluges wurde in der Messe die Beute ausgepackt: Kirau präsentierte die Statuette, Serka den Rubin und Dar’Shok den Würfel. Als alle neugierig auf letzteren schielten, erklärte Dar’Shok, daß es sich dabei um einen Wissensspeicher handeln würde. Kirau fragte, ob es etwas mit den Wegen der Macht zu tun haben würde, und der Barabel bejahte. Daraufhin holte Kirau noch eine Flasche Likör hervor, den er auf Xolu gekauft hatte, und Dar’Shok besorgte die passenden Gläser, so daß man auf den erfolgreichen Raubzug anstoßen konnte.
Dann wurde die Beute nochmals genauer untersucht. Die Statuette schien eindeutig aus echtem Aurodium zu bestehen und entsprach exakt dem Holo, das sie von Tecx Rargez bekommen hatten. Der Rubin jedoch entpuppte sich bei näherer Betrachtung als farbiges Glas mit einigen Kratzern darin. Etwas irritiert wurde Kenny beauftragt, sich die Sache genauer anzuschauen und auch zu scannen. Sie fand heraus, daß es keine Kratzer waren, sondern mikroskopisch kleine eingravierte Schriftzeichen. Diese ergaben jedoch keinen lesbaren Sinn.
Daraufhin vermutete Dar’Shok einen Code, den man entweder mit einem anderen Teil entschlüsseln können sollte, oder die Schriftzeichen könnten selbst der Schlüssel sein, um etwas anderes zu dechiffrieren. Serka stimmte zu, daß es doch sehr zusammenpassen würde, da Reelo Baruk sie immerhin wissentlich dahin geschickt hatte, um den Rubin zu stehlen. Er mußte also von dem Code gewusst haben. Ein erneuter Scan enthüllte, daß der „Rubin“ bereits mehrere hundert Jahre alt war. Luka schlug vor, eine Kopie davon zu machen, doch sie rätselten, wie man den Rubin am besten kopieren sollte, bis Jarosh den Droiden vorschlug, wenn man an seiner „Piratenpersönlichkeit“ vorbeikommen könnte.
Erst dann gab Kenny zu, daß sie sich nochmal mit Seashell beschäftigt und den fehlerhaften Speicherchip entfernt hatte. Er verhielt sich nun wieder wie ein fabrikneuer R2-Droide und wurde aktiviert, um eine holografische Kopie des Rubins anzufertigen. Danach durfte er wieder herunterfahren.
Dar’Shok hingegen nahm das Holocron an sich und begab sich in seine Kabine zur Meditation. Er konzentrierte sich darauf, mehr Wissen über die vergangenen Jedi für die zukünftigen Generationen zu finden, und das Holocron öffnete sich und der Gatekeeper erschien als holografische Gestalt eines Kel Dor, der sich als Jedi-Meister Huss Chonang vorstellte.
Knapp 12 Stunden später näherte sich das Schiff Hollastin, doch Dar’Shok reagierte nicht auf Comlink-Anrufe. Also bat Serka Kenny, ob sie die Tür zu seinem Quartier öffnen könne. Die Mechanikerin sah ein, daß man den Captain für die anstehenden Verhandlungen dringend brauchte und knackte das Türschloss. In der Kabine schwebte das blau schimmernde Holocron, während Dar’Shok gebannt darauf starrte und Papier und Stift in den Händen hatte. Alle horizontalen Flächen waren mit Notizen, Büchern und Datenpads übersät.
Als Serka das Quartier betrat, drehte sich Dar’Shok zu ihr um und fasste sie an den Schultern, als er mit glänzenden Augen flüsterte: „Die Jedi, sie kehren heim!“ Doch die Zygerrianerin war nicht in Stimmung für esoterisches Gebrabbel und schloss die Tür hinter sich. Mit einer Entschuldigung, daß sie ihn voll da brauchen würde, verpasste sie ihm einen kräftigen linken Haken. In seinen Augen war ein sehr kurzes Aufblitzen von hungriger Angriffslust zu sehen, dann hatte der Barabel sich wieder voll unter Kontrolle und konstatierte, daß er nun wieder voll da wäre.
Teilweise beruhigt verließ Serka das Quartier wieder und wurde von Kenny in ihre Kabine gezogen, wo die Mechanikerin ihr eröffnete, daß sie nicht glauben würde, daß von Dar’Shok irgendeine Bedrohung ausgehen würde. Sichtlich wenig überzeugt fragte die Zygerrianerin nach und Kenny meinte, daß der Barabel die richtige Einstellung hätte und sicher ein guter Machtnutzer wäre und kein böser. Kopfschüttelnd versuchte Serka ihr zu erklären, daß „gut“ und „böse“ keine funktionierenden Kategorien in dieser Welt wären, doch Kenny lächelte und meinte, für sie schon.
Daraufhin entgegnete Serka, daß ihrer Erfahrung nach alle sich selbst für die Guten halten würden, und lief hinaus.
Nach der Landung gingen alle außer Kenny und Luka zu Tecx Rargez in sein Stadthaus, um ihre Beute zu übergeben und die versprochene Belohnung entgegenzunehmen. Es wurden wieder Speisen und Getränke aufgefahren und dann erfolgte der Tausch, Chip gegen Statuette. Kirau erhielt sein versprochenes Honorar von fünftausend Credits, dann war Tecx von seinem neuen Besitz so sehr vereinnahmt, daß die anderen sich schnellstmöglich verabschiedeten.
Währenddessen hatte Kenny sich Luka’s A-Wing vorgenommen, konnte jedoch nur bestätigen, daß der Hyperantriebsmotivator zu Schlacke versengt war und nie wieder durch den Hyperraum fliegen würde. Also koppelte Luka den Jäger wieder an den Frachter.
Nachdem alle zurück an Bord waren, und man sich ein wenig gewundert hatte, daß Kirau ebenfalls weiter dabei war, wurde besprochen, was man als nächstes tun würde. Man hatte nun den Chip und den Rubin und konnte Reelo kontaktieren, doch Jarosh schlug vor, den Chip erst noch zu kopieren, bevor man ihn weitergab. Kenny warf ein, daß der Chip alt und erheblich größer als ein normaler Speicherchip war. Selbst ein normales Laptop konnte die Kapazität nicht aufnehmen. Man müsste den Chip direkt in eine R2-Einheit einspeisen oder der R2 einen neuen gleichwertigen Chip besorgen, um die Daten tatsächlich kopieren zu können.
Dar’Shok war unentschlossen und neigte eher dazu, nichts zu versuchen, was Reelo in irgendeiner Form gegen sie aufbringen konnte, doch Serka machte ihm klar, daß dies die erste gute Chance gegen ihn war, die sie nicht verschenken durften. Das brachte den Auslöser, so daß der Barabel nun das Vorhaben guthieß und unterstützte.
Da man noch immer auf Hollastin weilte, bereite es keine großen Probleme, einen neuen erweiterten Speicherchip für knapp achttausend Credits zu kaufen und in Seashell, der immer noch auf R2-C9 hörte, einzubauen. Jarosh unterstützte Kenny dabei, damit nichts schiefgehen würde. Dann wurde der Chip eingelesen, was mehrere Stunden dauerte. Anschließend sollte Seashell den Chip mithilfe des Codes auf dem Scan des Rubins entschlüsseln. Im zweiten Anlauf verstand der Droide das Kommando und begann einen mehrtägigen Rechenzyklus, der sämtliche Prozessorleistung belegte. Sicherheitshalber wurde er gut befestigt und an die Bordenergieversorgung angeschlossen, bevor man startete.
Nachdem man Hollastin verlassen hatte, kontaktierte Dar’Shok Reelo Baruk, der höchst erfreut war und die gute Arbeit lobte. Der Gangsterboss ordnete an, daß Dar’Shok den Chip und den Rubin persönlich auf Nar Shaddaa übergeben sollte. Da immer noch das zur Tarnung aufrechterhaltene Kopfgeld aktiv war, sollten sie direkt auf Reelos eigenem Raumhafen Cleantree landen und von einer geschlossenen Limousine abgeholt werden. Der Barabel versprach, sich zu beeilen und unterbrach die Verbindung sobald er gefahrlos konnte. Dann gab er Anweisung, nach Nar Shaddaa zu fliegen.
In den folgenden anderthalb Tagen, die das Schiff bis Nar Shaddaa brauchte, fanden Kenny und Dar’Shok die Zeit für ein persönliches Gespräch über ihre Vergangenheit, bei dem die Mechanikerin ein wenig mehr davon preisgab, warum sie Machtnutzern gegenüber sehr skeptisch war.
Serka nutzte die Zeit, um Jarosh auszuhorchen, da er als „dienstältestes“ Crewmitglied schon am längsten auf dem Schiff und mit Dar’Shok zusammen unterwegs war. Also erzählte der Pilot, daß alles angefangen hatte, als er ein kleines Mädchen im Weltraum gefunden hatte, die er ein Stück begleitet hatte, bis sie verschwunden war. Serka überlegte und vermutete, daß „die Kleine von der Insel“ gemeint sein könnte, die Nichte ihrer Chefin. Jarosh stammelte etwas von wegen Mutter und Tante und gab zu, daß er sie aufgegabelt hatte, als sie alleine auf dem Schiff gewesen war. Nachdem Serka dann seufzte, daß es in letzter Zeit zuviele kleine Kinder auf Schiffen gegeben hatte, wies Jarosh darauf hin, daß sie so klein nicht war, da sie souverän damit umgehen konnte.
Nachdem das zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis geführt hatte, versuchte die Zygerrianerin einen anderen Ansatz und fragte den Piloten nach der Person, die laut Dar’Shok unbedingt beschützt werden müsste. Serka vermutete, daß es irgendetwas mit der Familie zu tun haben könnte, doch Jarosh wich aus und verwies auf seine Befehle. Doch die Söldnerin hakte nach, von wem die Befehle kommen würden, von der Republik oder Galactic Tranceport. Geschickt erzählte Jarosh, daß er mal für die Republik geflogen wäre, aber nachdem man ihn vergessen hätte, wäre er auf der privaten Schiene geblieben. Als Serka weiter nachbohrte, erzählte der Pilot wie er abgeschossen und dann auf einer Farm von einer Witwe gesundgepflegt worden war, die er dann gegen einen fiesen Großgrundbesitzer unterstützt hatte, was schließlich dazu geführt hatte, daß er das Erbe ihres Mannes bekommen hatte: den „Bären“, seinen altertümlichen V-Wing-Jäger.
Kurz vor der Ankunft auf Nar Shaddaa rief Dar’Shok nochmal die gesamte Crew in der Messe zusammen und hielt eine kleine Ansprache. Darin hob er die gute Zusammenarbeit hervor, betonte aber auch, daß man nun in das gefährlichste Territorium eintauchen würde und jeder Schritt auf dem Schmugglermond so tödlich wäre wie in einem Nest voller Vipern. Er stellte es allen frei, ob sie zu Reelo Baruk mitkommen wollten, betonte aber auch, daß sie vermutlich nicht mehr aus dem Milieu loskommen würden, wenn er sie erst einmal kannte. Kenny, Luka, Jarosh und Kirau passten daraufhin, während Serka und Ogg gerne mitkamen.
Die drei wurden direkt am Eingang des privaten Raumhafens von einem geschlossenen Fahrzeug und einigen von Reelo’s Weequay-Schergen abgeholt und vor der Eingangstür der „Nar Shaddaa Trash & Cleaning Corp.“ abgesetzt. Nachdem sie die elegante Empfangslounge betreten hatten, wurde Dar’Shok von der Twi’lek Sekretärin Grace herzlich begrüsst und nach hinten verwiesen. Am Anfang des Durastahl-Todestunnels legten alle ihre Waffen ab und durften dann Reelo’s private Lounge betreten, wo sie von dem Verbrecherfürst herzlich empfangen wurden. Er bot ihnen einen Drink an, den seine Twi’lek-Gespielin lächelnd servierte.
Dann wurden Chip und Rubin übergeben und Reelo sinnierte, daß sie damit endlich eine Chance gegen die feindliche Übernahme des Huttenraums hätten und Dar’Shok somit Millionen von Leben, noch viel mehr Credits und unzählige Geschäftszweige gerettet hätte, was den Barabel nicht wirklich beruhigte. Auch die Anwesenheit seines alten Freundes Dirgo Untah war nur bedingt ungezwungen und man vereinbarte ein späteres Treffen auf dem Schiff. Ogg und Serka beantworteten höflich einige Fragen und Reelo stellte ihnen den einen oder anderen Auftrag in Aussicht, wenn sie sich weiter an Dar’Shok halten würden. Besonders Serka war der lüsterne Blick des Verbrecherbosses, sowie diverse Accessoires seiner Gespielin jedoch nicht entgangen und sie stellte die Weisheit ihres Entschlusses, Reelo kennenzulernen, infrage.
Beim Hinausgehen deponierte Dar’Shok den Credstick mit dem Restgeld bei Grace, die ihm dafür einen anderen Credstick mit dreißigtausend Credits Belohnung für den Auftrag in die Hand drückte.
Zurück auf dem Schiff kam Dirgo eine halbe Stunde später und wurde von Dar’Shok allen vorgestellt, bevor die beiden den letzten Rest Gungo beim Sinnieren über alte Zeiten tranken. Doch Dirgo hatte immerhin fünf Flaschen Nachschub organisiert, so daß die Vorräte wieder aufgefüllt waren.
Nach drei Stunden meldete sich Reelo, daß er einen Hyperantriebsmotivator für Luka’s A-Wing gefunden hätte, was er als „Gefallen“ gerne mit der Neuen Republik abrechnen würde. Kenny und Jarosh bauten das Ersatzzeil ein und Lt. Luka verabschiedete sich dann von allen. Dar’Shok bezahlte ihm eintausend und den anderen je fünftausen Credits aus, mit dem Hinweis, daß man auch mit diesem schmutzigen Geld Gutes bewirken könne.
Kenny war sehr daran interessiert, weiter als Mechanikerin an Bord zu bleiben, und auch Kirau wollte eher auf einer entfernteren Welt wie Eriadu abgesetzt werden, als direkt auf Nar Shaddaa. Ranja hatte noch Fracht für den Rückflug organisiert, auf die man etwas warten mußte, doch dann war es endlich soweit: Jarosh hob wieder souverän ab und man trat die lang ersehnte Heimreise an.
Während des Rückflugs konnte man auch zwischen zwei Sprüngen die Holonet-News anschauen, wo von einem spektakulären Kunstraub auf Xolu die Rede war. Hauptverdächtiger war ein bekannter Einbrecher, dessen Komplize gefasst worden war. Glücklicherweise schien niemand sie erkannt zu haben oder gar zu ahnen, wer den Raubzug in Auftrag gegeben hatte.
Auch R2-C9 war irgendwann mit seinen Berechnungen fertig und präsentierte eine detaillierte Sternenkarte des nördlichen Huttenraums, die jedoch um einige weitere Hyperraumrouten ergänzt war, welche seit Jahrhunderten in der Galaxis als verschollen galten. Damit wäre es wohl problemlos möglich, Blockaden oder andere Hindernisse zu umfliegen und seine Schiffe immer schnell an den Zielort zu bringen – ein enormer Vorteil für jeden, der in diesem Sektor geschäftlich zu tun hatte.
Nach der Landung am Eriadu-City-Raumhafen konnte Jarosh durch das Cockpitfenster sehen, daß sie bereits erwartet wurden: Shanta und Lucy standen im Hangar und beobachteten jeden, der das Schiff verließ. Betont langsam verrichtete der Pilot daher seine Landungschecks und ließ allen anderen den Vortritt.
Zuerst kam Serka heraus. Sie erkannte das Mädchen zwar, wusste aber nicht wirklich viel mit ihr anzufangen, außer Hallo zu sagen und zu fragen, wer denn der pinke Droide an ihrer Seite wäre. Shanta war zuerst überrascht, da die Zygerrianerin Lucy bereits kennengelernt hatte, doch dann erinnerte sie sich daran, daß die Söldnerin damals kaum außerhalb ihres Quartiers gewesen war und stellte Lucy nochmals vor. Die gab auch ganz eindeutige Töne von sich, die allerdings nicht übermäßig freundlich klangen.
Dann trat Ogg nach draußen und wurde freudestrahlend begrüßt, da Shanta sich erhoffte, von ihm mehr über ihre Mutter zu erfahren. Der Trandoshaner erkannte deutlich die Verwandtschaft des Mädchens und versprach, sich die Tage mal Zeit zu nehmen, um darüber zu plaudern.
Da Shanta keinerlei Anstalten machte, ins Schiff zu kommen, ging Dar’Shok schließlich seufzend hinaus, mit Kenny im Schlepptau. Er vermied es, das Mädchen anzuschauen, als er berichtete, daß das Schiff in Ordnung wäre und er wisse, wieviel es ihr bedeuten würde. Shanta fixierte den Barabel hingegen sehr genau und seufzte dann ebenfalls, als sie bemerkte, daß der dunkle Fleck in der Macht immer noch an ihm haftete. Dann wandte sie sich lächelnd Kenny zu und hieß sie an Bord willkommen. Kenny entschuldigte sich dafür, daß sie Seashell nicht hatte retten können und erntete ein trauriges Fiepen von Lucy. Die rollte dann auch pfeifend an Bord des Schiffs und schien nach ihrem Kollegen zu rufen, der allerdings abgeschaltet war und daher nicht antworten konnte. Shanta lud Kenny dazu ein, sich mit ihrer Tante im Büro von Galactic Tranceport zu treffen und mit ihr über eine weitere Anstellung zu reden.
Dann ging das Mädchen ebenfalls an Bord und lief Kirau über den Weg, den sie nicht kannte oder erwartet hatte. Sie stellte sich knapp vor und er ebenfalls, bevor er sich den anderen anschloss. Blieb nur noch Jarosh übrig, den Shanta stürmisch mit einer Umarmung begrüßte und nicht im geringsten für das Debakel mit Seashell verantwortlich machte, wie er befürchtet hatte.
Nachdem sie in zwei Taxis zur Stadtmitte gefahren waren, trafen sie sich im Büro von Galactic Tranceport wieder, wo der Empfangsdroide C0-Z1 allen einen Kaffee ausschenkte, den nur Dar’Shok ablehnte. Ranja Killian beglückwünschte alle zur erfolgreichen Mission und bedankte sich für die Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Kenny nahm sie nur zu gerne in die Crew mit auf, während sie für Kirau leider aktuell keine Verwendung hatte, aber versprach, sich bei ihm zu melden, sollten seine Talente wieder einmal gefragt sein. Eine entsprechende Bezahlung lag ebenfalls für alle bereit, und Kenny erhielt die Erlaubnis, auf dem Schiff zu wohnen. Dann wurden alle verabschiedet, außer Ogg, den Ranja noch zu einem privaten Gespräch bat. Immerhin hatten die beiden sich jahrelang nicht mehr gesehen und daher gab es viel zu besprechen.
Draußen atmete Serka die versmogte Luft in gierigen Zügen ein und fühlte sich schon ein gutes Stück zuhause, während Dar’Shok sich per Umarmung von Kenny verabschiedete und Jarosh zum Raumhafen aufbrach, um nach seinem Raumjäger zu sehen.
Wie lange würde die Idylle hier wohl vorhalten? Und wann würden die Ereignisse aus dem Huttenraum auch hier ihre Schatten werfen?